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Full text of "Die Welt, 1985, Germany, German"

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Dienstag, 19. Mätz 1985 - D *** 


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Wichtig# TeJ»f 


J AG. PDstf. 10 08 6». 4800 Bwca l.TcL 0 20 M / 10 11 
wKUP; ZeBtnkedftktioB Bonn (0228) 




UNABHÄNGIGE TAGESZEITUNG FÜR DEUTSCHtAND 


Nr. 66 - 12. W.- Preis 1,20 DM - 1 H 7109 A 

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f:\GUSSCHAU 


POLITIK 

Bindesanscabeii: Die Konsolidie- 
rung der öffentlichen Finanzen 
hat im abgelaufenen Haushalls- 
jahr weitere Fortschritte gemacht 
Die Ausgaben des Bundes stiegen 
nur um 2,0 Prozent und blieben 
damit- wiescbon 1983 -erheblich 
unter dem Zuwachs des Bruttoso- 
zialprodukts zurück. 

B estehung en: Für abwegig hält es 
Bundesaufienminister Genscher. 
dnfl die „Entwicklung der 
deutsch-sowjetischen Beziehun- 
gen - wie vom neuen Parteichef 
Gorbatschow angedeutet- von ei- 
nem Wohlverhalten Bonns in Si- 
cherheitsftagen abhängig ge- 
macht werden konnte. {S. 10) 

Kooperation: Nach langer Unter- 
brechung nimmt Bonn die offi- 
zielle wirtschaftliche Zusammen- 
arbeit mit Polen wieder au£ Am 
Donnerstag tagt in Warschau erst- 
mals seit 1979 wieder die gemein- 
same Wirtschaftskommission. 

Einladung nach Kuba: Der Vor- 
sitzende des Bundestagsaus- 
schusses für Auswärtige Bezie- 
hungen, Man (CDU), reist Ende 
des Jahres nach Havana. 

Extremismus: Knapp zwei Tage 
nach seiner Verurteilung zu 14 
Jahren Haft hat sich der Rechts- 
extremist Walter Kexel in der 
Frankfurter Justizvollzugsanstalt 
das Leben genommen. Er war an 
Sprengstoffanschlägen auf Fahr- 
zeuge von US-Soldaien beteiligt 

ZITAT DES TAGES 

99 Wir werden das alles entscheiden- 
de Problem der Arbeitslosigkeit nur in 
den Griff bekommen, wenn wir jetzt 
nicht auf halbem Wege stehen bleiben, 
sondern die erfolgreich eingeleitete 
Wiederbelebung der Maiktkrafte ent- 
schlossen vorantreiben. 99 

h«m Joachim Laogznann. Präsident des 
B unde s v erba ndes der Deutschen Indu- 
strie, der Unternehmer zu Neueinstellun- 
gen aufforderte FOTO: JUPPDARCHMGER 



Israel: Als „ausgezeichnet'' cha- 
rakterisiert Botschafter Ben-Ari 
die Beziehungen zur Bundesrepu- 
blik. Das Verhältnis zwischen bei- 
den Staaten werde jedoch „noch 
lang» 11 durch die NS-Zeit belastet 
sein. ©.4) 

Teilzeit-Pfarrer In der Evangeli- 
schen Kirche von Hessen und 
Nassau wird es ab 1986 wegen der 
Theologen- Arbeitslosigkeit auch 
Teilzeit-Pfarrer geben, beschloß 
die Frühjahrs-Synode. 

Brasilien: Der Gesundheitszu- 
stand des neuen Präsidenten Ne- 
ves hat sich offenbar verschlech- 
tet Nach einer Darm-Operation 
hat sich da Präsident eine Lun- 
genentzündung zugezogen. 

Kriegsrecht gelockert: Erstmals 
seit dem Militärputsch von 1980 
steht der größte Tel der Türkei ab 
heute nicht mehr unter Kriegs- 
recht. Für elf weitere der insge- 
samt 67 Provinzen wurde das 
Kriegsrecht aufgehoben. Damit 
sind die Bürgerrechte in 44 Pro- 
vinzen wiederhergestellt 

Rüstung: Zweifel an Präsident 
Reagans Konzept der „strategi- 
schen Vff rtpjHipmgsinitiat ivp“ 
äußerte der britische Außenmini- 
ste Howe. Er verglich das Projekt 
mit einer „neuen Maginot- Linie 
des 21. Jahrhunderts", die durch 
vagleichsweise einfache Gegen- 
maßnahmen HTitprfaiifan werden 
könnte. (S. 10) 


WIRTSCHAFT 

Arbeitsmarkt: Im Gegensatz zur Berlin-Engagement: S iem e n s 
Bundesregierung erwartet das baut eine vierte Produktionsstätte 
Kieler Institut für Weltwirtschaft in Berlin. Mit einem Aufwand von 
in diesem Jahr keinen Rückgang 


der Zahl der Arbeitslosen. Haupt- 
grund: die Lohnpolitik. (S. 11) 

SalsgittoK Der bundeseigene 
Konzern arbeitet sich aus den ro- 
ten Zahlen heraus. Dieses Jahr 
durfte der Verlust weniger als 100 
Millio nen DM betragen. (S. 13) 

Banwlrtsehaft: Philipp Hobt- 
mann, Branchenerster in der Bun- 
desrepublik^ weist für das vergan- 
gene Geschäftsjahr einen Uber- 
schuß von 49,6 (56) Millionen DM 
aus. Die ungünstige Inlandskon- 
junktur konnte teilweise im Aus- 
land wettgemacht werden. (S. 12) 


rund 80 Millionen DM für die erste 
Baustufe wird in Siemensstadt ein 
Werk für elektronische Steue- 
rungssysteme da Automatisie- 
rungstechnikerrichtet 

Börse: Trotz fehlender Auslands- 
orders war die inländische Anla- 
gebereitschaft groß genug, um 
m fci nwfrläg * an den Aktienmärk- 
ten zu verhindern. Der Renten- 
markt war etwas freundlicher. 
WBLT-Aktienmdex 178,0 (177,5). 
BHF-Renteninriex 100,223 
(100,177)- Performance Index 
98,952 (98,878). Dollarmittelkurs 
34756 (3,4015) Mark. Goldpreis 
289,85 (289,90) Dollar. 


KULTUR 


Loa vre: Proteste aus aller Welt 
hat sich Frankreichs Kulturmini- 
ster Lang mit dem Projekt „Grand 
Louvre“ eingehandelt Er will das 
unorganisierteste unter den gro- 
ßen Museen des Lahdes mit ei- 
nem neuen zentralen Eingang und 

darüber einer riesigen gläsernen 
Pyramide ausstatten. (S. 17) 


Knitnrtage; Mit Aufführungen 
französischer Bühnen sind in 
Karimihedte „Europäischen Kul- 
turtage“ eröffnet worden. Bis zum 
30. März gastieren in beiden Thea- 
terhäusem Bühnen aus Zagreb, 
Krakau, Madrid, London, Florenz 
und das polnische Pantomimen- 
theater Tomaszewski Wroclaw. 


SPORT 

Fnßbalk Helm ut Benthaus, da Ski Alpin: Die Munchnerin Mari- 
seinen Trainer-Vertrag beim Bun- na Kiehl gewann den Weltcup im 
desliteklub VfB Stuttgart am Sai- Riesenslalom. Beim letzten Ren- 
sonende nicht verlängern wird, nen in WaterviBe Valley (USA) 
kehrt zum FC Basel zurück. reichte ihr ein achter Platz. (S. 9) 


AUS ALLER WELT 


Galapagos-Iiiseln: Wegen eines 
Großbrands ist der Notstand aus- 
gerufen worden. Wenn nicht bald 
Hilfe .kommt, droht die Zerstö- 
rung des Naturreservats. (S. 18) 


Flensburg. Weil er glaubte, sich 
mit Aids infiziert und auch seine 
Familie angesteckt zu haben, 
brachte ein Medizinstudent Mut- 
ter und Bruder um. (S. 18) 


Aids: Ein spektakulärer Fall be- Wetter: Bewölkt mit SchneefelL 
schäftigt die Justizbehörden in Null bis drei Grad. 


Außerdem lesen Sie In dieser Ausgabe: 


Meinun gen: Ende da Wende? — 
Leitartikel von Manfred Schell 
zumCDU-Parteitag 

Ausstellung: „Warum kommen 
die Leute alte angezogen hier^ 
her?“- Von Peter Schmalz S. 3 

Rheinland-Pfalz: Vogel wider 
. stand dem Dro<^ da Mosel-Win- 
zer -Landesbericht 

Belgien: Stürzt die Regierung? - 

Martens knüpft Nachrüstungsent- 
' scheid an Vertrauensvotum 5.5 

Bte Nur em reichhaltigeres An- 
gebot kann dem Büdschiimrext 
zum Durchbruch verhelfen s.i 


Forum: Personalien und Leser- 
briefe an die Redaktion da 
WELT. Wort des Tages S.8 

F e r nsehe n; Hörspiele aus Afrika - 
Eine Initiative des WDR und da 
Deutschen Wehe S.9 

Sport: Eishockey - Die Rosenhei- 
mer fühlen sich noch nicht ganz 
sieter S.9 

Sparer-Schatzgemeinschaft: 
Sch ützenhilfe für Bonns reser- 
vierte Haltung zum Ecu S.11 

Ans alter Welt: Die Ölinseln im 
Ekofisk-Fdd sind teilweise ohne 

Versicherungsschutz S. 18 


Kirchenwort „Zum Frieden - 
tangiert die deutsche Frage 

Evangelische Erklärung gegen „Wiederherstellung früherer Verhältnisse“ 


bitte zu werden und nicht ging Wie- 
derherstellung früherer Verhältnisse 


GERNOT FACIUS, Bonn 
In die Diskussion über die Bedeu- 
tung des 8. Mai 1945 hat die evange- 
lische Kirche mit einem „Wort zum 
Frieden“ eingegriffen, das so verstan- 
den werden kann, als ob da Rat da 
EKD und die Leitung des Bundes da 
Evangelischen Kirchen in da „DDR“ 
die deutsche Frage für abgeschlossen 
halten. Das von Landesbischof Edu- 
ard Lohse (Hannover) und Landesbi- 
schof Johannes Hempel (Dresden) 
Unterzeichnete Papier vermeidet 
zwar eine solche wörtliche Festle- 
gung, die ja auch im Widerspruch 
zum Wiedervereinigungsgebot des 
Grundgesetzes stünde: aber es finden 
sich Formulierungen wie diese: „Auf 
deutschem Boden bestehen zwei 
deutsche Staaten, deren Grenze zu- 
gleich die Grenze zwischen Ost und 
West geworden ist ... Es wurde uns 
schwer, die Realität zweier deutscher 
Staaten anzunehmen. Aba wir haben 
erkannt Die Erhaltung des Friedens 
hat den Vorrang vor allem anderen.“ 
Und an anderer Stelle: „Wir bitten die 
Menschen, die durch den Krieg, 
durch seine Folgen und durch die 
späteren politischen Gegensätze be- 
sonderes Leid erfahren haben, nicht 


zu verlangen, die nicht zu haben ist“ 
Die Deutschen werden aufgefordert, 
die heutigen Belastungen vor «ll*»™ 
als Folge des Zweiten Weltkrieges zu 
begreifen und „als Folgen unserer 
Schuld zu bedenken“. 

Die gemeinsame Erklärung steht in 
da Tradition der umstrittenen Ost- 
denkschrift aus dem Jahre 1965, in 


SEITE 10 

Aunflgt am dar Erklärung 


da für die Anerkennung da Oder- 
Neiße-Linie plädiert worden war. Sie 
knüpft aber auch an an die Stuttgar- 
ter S chulderklärung des Rates da 
EKD vom Oktober 1945 und an die 
1968 veröffentlichte gesamtdeutsche 
Kirchenstudie. 1968 war da Frieden 
als zentraler Grundwert da Nation 
definiert worden, an dem sich alles zu 
orientieren habe. Es fällt auf, daß das 
jetzt herausgegebene „Wort“ Begriffe 
da aktuellen Politik über nimmt , et- 
wa wenn verlangt wird, der Einsicht 
zu folgen, daß Sicherheit heute nur 
noch „in gemeinsamer Sicherheit lie- 
gen kann“. Und: „Als Kirchen in bei- 


den deutschen Staaten treten wir ge- 
meinsam dafür ein, daß von deut- 
schem Boden nie wieder ein Krieg 
ausgeht Gemeinsam fordern wir, daß 
da Rüstungswettlauf beendet wird. 
Gemeinsam and wir überzeugt, daß 
das System da nuklearen Abschrek- 
kung kein dauerhafte Weg zur Frie- 
denssicherung sein kann, sondern 
unbedingt überwunden werden 
muß.“ 

Warn dieser Text die Absage an ein 
Offenhalten der deutschen Frage 
meint dann dürfte er erhebliche Dis- 
kussionen heraufbeschwören. Erster 
Widerspruch regte sich in da Stel- 
lungnahme des Präsidenten des Bun- 
des da Vertrieben, Herbert Czaja. In 
da Politik und da Geschichte, so 
Czaja, gebe es keine prophetischen 
Voraussagen. Zwar sei er kein Befür- 
worter einer restaurativen Lösung, 
die deutsche Frage müsse aber offen- 
gehalten werden. Als Gegner der The- 
se von einer Kollektivschuld frage er 
die evangelischen Kirchen auch, was 
mit dem Satz gemeint sei, die Deut- 
schen sollten die heutigen Belastun- 
gen als „Folgen unserer Schuld“ be- 
denken, sagte Czaja dem Informa- 
tionsdienst idea. 


Flüge nach Iran und Irak eingestellt 

Drohende Eskalation im Luftkrieg / Mubarak und Hussein reisten nach Bagdad 


CoTDW. Bonn/Teheran 

Die Lufthansa, die gestern ihren 
Flugverkehr nach Teheran eingestellt 
hat, wird möglicherweise heute mit 
einem Sonderflug noch alle jene 
Deutschen aus Teheran ausfliegen, 
die angesichts da angedrohten iraki- 
schen Bombenangriffe nicht in Iran 
bleiben wollen. Schon am Sonntag 
waren 300 Deutsche, vor allem 
Frauen und Bonder, von da Lufthan- 
sa aus Teheran nach Deutschland ge- 
bracht worden. 

Wie aus dem Auswärtigen Amt da- 
zu bekannt wurde, hat die Bundesre- 
gierung, um Panik zu vermeiden, 
niemanden zum Verlassen Irans auf- 
gefordert. Alle dort lebenden Bürger 
da Bundesrepublik Deutschland 
stunden jedoch mit da deutschen 
Botschaft in Verbindung: sie seien 
über die Sicherheitslage sowie dar- 
über informiert, daß sie bis heute die 
Möglichkeit zum Flug in die Heimat 
hatten. In Teheran selbst befinden 
sich kaum noch deutsche Frauen und 
Kinder. An eine „Verdünnung“ da 


Botschaft Bonns ist gegenwärtig 
nicht gedacht 

Angesichts der bedrohlichen Ent- 
wicklung im Golfkrieg hatten gestern 
neben der Lufthansa «neh andere in- 
ternationale Flugges ellschaf ten, so 
die Swissair, Britisch Airways und 
Alitalia, ihre Linienflüge nach Tehe- 
ran und Bagdad vorerst eingestellt 
Die Fluggesellschaften von Frank- 
reich (Air France) und Österreich 
(AUA) wollten dagegen noch keine 
Entscheidung treffen. Da Irak hatte 
am Sonntag den iranischen Luftraum 
zum Kriegsgebiet erklärt und die in- 
ternationale Luftfahrt davor gewarnt, 
von Dienstag 18.00 Uhr (MEZ) an die- 
ses Gebiet zu überfLegen. 

Ägyptens Präsident Hosni Muba- 
rak und König Hussein von Jorda- 
nien sind gestern überraschend zu 
Gesprächen mit dem irakischen Prä- 
sident Saddam Hussein nach Bagdad 
geflogen, wo sie mit ihm über die 
Kriegslage beraten wollen. Bei den 
arabischen Verbündeten Bagdads ist 
die Sorge üba mögliche irakische 


Rückschläge an da Front sichtlich 
gewachsen. Sie befürchten bei einem 
Stag Teherans eine Gefahr für die Sta- 
bilität da gesamten Golfregion. 

Da seit zwei Wochen andauernde 
Luftkrieg zwischen Irak und Iran 
hielt gestern unvermindert an. Bag- 
dad meldete, seine Luftwaffe habe 
neue Angriffe gegen fünf iranische 
Städte geflogen. Zugleich berichtete 
die iranische Nachrichten Ima von 
einem weiteren Raketenangriff auf 
Ba gdad . 

Widersprüchliche Angaben wur- 
den üba die seit einer Woche um- 
kämpften Gebiete an da Südfront 
gemeldet Dort waren die Iraner am 
Wochenende 30 Kilometer in iraki- 
sches Gebiet ein gebrochen. Wahrend 
Teheran mel de te, die iranischen 
Streitkräfte hätten nun das Gebiet bis 
zum Ostufa des Tigris erobert, versi- 
cherte Bagdad, seine Armee hätte die 
Schlacht gegen die acht eingefallenen 
iranischen Divisionen gewonnen und 
15 000 iranische Soldaten getötet 

Seite t. Mit Tenor und Raketen 


Berliner FDP läßt Oxfort fallen 

Arbeitsbereich von Frau Laurien wird beschnitten / Mehr Gewicht für Pieroth 

fungiert als FDP-Schatzmeister, be- 


HANS-R. KARUTZ, Botin 

Eine Woche nach ihrem hohen 8,4- 
Prozent-Wahlerfolg sieht sich die Ber- 
liner FDP in Personalquerelen ver- 
strickt Auf dem Höhepunkt da Ko- 
alitionsverhandlungen mit da CDU 
wählte die mehrheitlich zur linken 
Mitte zählende neue Fraktion den bis- 
herigen FDP-Spitzemnann im Senat 
Hermann Oxfort (Justiz) mit 8:4 Stim- 
men ab. Die Freien Demokraten ver- 
zichteten bei den Gesprächen mit der 
CDU zugunsten eines dritten Res- 
sorts auf das versprochene Bürger- 
meisteramt Die FDP schickt minde- 
stens zwei Neulinge in den Senat Auf 
CDU-Beite bleibt das Team von Eber- 
hard Diepgen unverändert Die Per- 
sonalprobleme der FDP bleiben zu- 
nächst ungelöst 

In mehreren Nachtätzungen, die 
üba das Wochenende anhielten, setz- 
te die FDP ein drittes Ressort für sich 
durch: Es soll .Jugend und Familie“ 
heißen und Teile von Verwaltungen 
aufnehmen, denen bisher Hanna-Re- 
nate Laurien (CDU) und ihr Kollege 
Ulf Fink (Soziales) vorstanden. Die 


FDP wollte für diese Aufgabe eine 
Frau gewinnen, besaß jedoch bis zum 
Montag noch keinen festen Vor- 
schlag. Zu den dabei gehandelten Na- 
men zählte auch die Münchena 
FDP-Fraktionschefin Cornelia 


dieses Ressort galt gestern die zum 
rechten FDP-F3ügel zählende Abge- 
ordnete Erika Schmid-Petiy, Exper- 
tin im Bundeskartellamt Sie weist 


SEITE 3 

Goliath pater Davids 


auch ein Pädagogik-Studium auf Dir 
Ehemann Hermann ist Senatsrat 
(Staatssekretär) beim Berliner Bun- 
dessenator. Außerdem wurde in die- 
sem 7. iigflmmpnhnng die lriirrlirh be- 
stellte Frauen beauftragte des Senats, 
die ehemalige FDP-Bundestagsabge- 
ordnete Carola von Braun, genannt 
Als neuer Finanzsenator und Nach- 
folger von Gerhard Kunz (CDU) ist 
da Kanzler da Technischen Univer- 
sität Michael Höbich, vorgesehen. Er 


sitzt jedoch keine Erfahrung in da 
politischen Exekutive. Die CDU lehn- 
te es ab, auf diesem Posten den Stell- 
vertreter von Wirtschaftssenator El- 
mar Pieroth, Senatsdirektor und 
FDP-Vizechef Günter Rexrodt, zu ak- 


stens m da für Balm wichtigen 
„Wirtschaftsförderungsgesellschaft“ 
im kommenden Frühsommer. 

Wahrend ach die FDP vergebens 
bemühte, das von da CDU „mit 
Klauen und Zähnen“ verteidigte Kul- 
turressort zu erhalten, bleibt das Res- 
sort „ U mwehschutz/Stadtentwick- 
lung“ in FDP-Hand. Amtsinhaber 
Horst Vetter war innerparteilich, von 
da CDU und in da Öffentlichkeit 
mehrfach Inkompetenz vorgeworfen 
worden. 

Im CDU-Bereich ändert sich vom 
18. April an - dann wird der neue 
Senat gewählt - wenig: Da gesamte 
Bereich „Arbeit“ geht zu Pieroth, 
Bundessenator Scholz verwaltet zu- 
sätzlich das Justizressort 


SchmalzJacobsen. . 

1.75 Als Berliner Anwärterin Nr. 1 auf^Ptteren. Rexrodt besitzt e i nen Ver- 
trag für die Übernahme des Chefpo- 


Ausländern in West-Beirut droht der Tod 


PETER M. RANKE, Athen 

Die schiitdschen Fanatiker von da 
Terror-Gruppe .Islamischer H eiliger 
Krieg“ haben allen ausländischen 
„Agenten“ da CIA und westlicher 
Geheimdienste im moslemischen 
West-Beirut mit Entführung oder Tod 
gedroht Das betrifft, wie die Terror- 
Organisation betont auch alle als 
„Agenten“ getarnte Journalisten, 
Techniker, Wirtschaftler oder Profes- 
soren. praktisch also alle westlichen 
Ausländer. In den Augen da Fanati- 
ker sind alle Ungläubigen „Agenten“. 

Die Gruppe bekannte sich zu zahl- 
reichen blutigen Bomben-Attentaten 
und übernahm auch die Verantwor- 
tung für die jüngsten Entführungen 
in West-Beirut Deshalb hat eine re- 
gelrechte Flucht von Ausländem in 
den sicheren christlichen Ostteil da 
Stadt oder nach Übersee eingesetzt 
Sowohl die amerikanische wie die 
britische Botschaft haben ihre Staats- 
angehörigen auf gefordert, das mosle- 
mische West-Beirut umgehend zu 
verlassen, wenn sie dort nicht drin- 


gend gebraucht werden. Die Ameri- 
kaner evakuierten vorige Woche 
schon 18 Botschaftsangehörige mit 
Hubschraubern nach Zypern. 

Da da in da vorigen Woche gekid- 
nappte Amerikaner Terry Anderson 
C37) Korrespondent da amerikani- 
schen Nachrichtenagentur Associa- 
dd Presse war, verlassen nun die 
meisten Journalisten das Commodo- 
re-Hotel in West-Beirut und siedeln in 
den Ost-Teil da Stadt üba. Ihnen 
folgen ausländische Professoren da 
Amerikanischen Universität von Bei- 
rut, die ihren Lehrbetrieb wohl kaum 
fortsetzen kann. Alle Bars mußten 
schließen, und die Restaurants 
schenken nicht einmal mehr Bia aus. 
Im Universitäts-Viertel an da Rue 
Bliss tauchen immer mehr Khomei- 
ni-Plakate auf Die libanesische Poli- 
zei ist so hilflos wie die Regierung 
und rührt keinen Finger. 

Auch da britische Wissenschaftler 
Geoffrey Nash und da britische Ge- 
schäftsmann Brian Levick, Direktor 


da „Corel Oil", wurden von Schiiten 
entführt In der Gewalt da Terror-Or- 
ganisation in West-Beirut oder in der 
syrisch besetzten Bekaa-Ebene befin- 
den sich außerdem der US-Diplomat 
William Buckley, der katholische 
Geistliche Martin Jenco, da Presby- 
teriana-Pfarrer Benjamin Weir und 
da Bibliothekar Peter Kilburn von 
da Amerikanischen Universität All 
diesen Amerikanern will die Terror- 
Organisation den „Prozeß“ machen. 

Nur dem amerikanischen Kor- 
respondenten Jeremy Levin gelang 
bisher die Flucht Mitte Februar ent- 
kam a aus einem Gefängnis in der 
Bekaa-Ebene, wo die schiitischen 
Terror-Gruppen ihre Hauptquartiere 
haben. Sie operieren, wie westliche 
Diplomaten in Beirut vermuten, mit 
Wissen da syrischen Besatzungsar- 
mee, von da sie Ausrüstung und Waf- 
fen beziehen. Da gesamte Nach- 
schub für die schiitischen Terroristen 
im Libanon kommt üba Damaskus. 

(SAD) 


DER KOMMENTAR 

Wort-Brücke - wohin? 

ENNO v. LOEWENSTERN 


D as „Wort zum Frieden" da 
Evangelischen Kirchen ist 
schwunglos ausgefallen - vom 
Typus ha keine Vakündigung, 
sondern ein Ausschußbericht, der 
einen Kompromiß zwischen ver- 
schiedenen Meinungen hasteilt 
Welche hier vor allem geschont 
werden sollten, das ergibt sich 
schon daraus, daß beide Kirchen 
diesseits und jenseits da Elbe ei- 
ne gemeinsame Erklärung ver- 
suchten. So wurden schließlich 
mühsam die gängigen Redensar- 
ten zusammengefaßt: Von deut- 
schem Boden dürfe nie wieder 
Krieg ausgehen: die Strategie da 
Abschreckung müsse überwun- 
den werden (soll das etwa ein In- 
dossament da Reaganschen Welt- 
raum-V erteidigung sein?); man a- 
innert an die „Verantwortung da 
Industrienationen für ein men- 
schenwürdiges Leben in den Län- 
dern der Dritten Welt“. 

Und wie ist es, fragt da christ- 
liche - und christlicher Lehre ver- 
pflichtete - Leser, mit dem men- 
schenwürdigen Leben in der 
Zweiten Weh? 

Das „Wort“, das eingangs an die 
Konzentrationslager und Massen- 
morde erinnert, mit denen es 1945 
ein Ende nahm, enthalt nicht ein 
einziges Wort üba die Konzentra- 
tionslager und Morde, die heute 
noch weitergehen. „Es wurde uns 
schwa, die organisatorische Ein- 
heit da deutschen evangelischen 
Kirchen aufzugeben", heißt es da. 


als säen Organisationsfragen 
wichtiger, als seien sie allein wich- 
tig gegenüber geistlicher Not - 
und weltlicher Not. 

Kein Wort üba die Unterdriik- 
kung unserer Landsleute, kein 
Wort über das Elend der übrigen 
Menschen hinter dem Eisernen 
Vorhang. Kein Wort über die Welt- 
bedrohung, die von dort ausgeht, 
sondern nur da säuberlich ausge- 
wogene, äquidistante Hinweis auf 
„zwei mächtige Militärbündnisse 
mit unterschiedlichen Gesell- 
schafts- und Wirtschaftsordnun- 
gen". Und dann eine Aussage, als 
wollte man den Unterdrückten 
die letzte Hoffnung nehmen: „Wir 
bitten die Menschen, . . . nicht ei- 
ne Wiederherstellung früherer 
Verhältnisse zu verlangen, die 
nicht zu haben sind." Schia als 
wollte man das, was jetzt dort ge- 
schieht, auch im Namen von 
Deutschar, verewigen. 

I st es unrealistisch, darauf hin- 
zuweisen, muß man den 
„Zwang zum Kompromiß“ 
respektieren? „Wir wollen“, heißt 
es zum Abschluß da gemeinsa- 
men Erklärung, „in unserem All- 
tag Boten des Friedens Gottes 
sein.“ Da Friede Gottes ist unteil- 
bar. Er beginnt in den Hütten. Eu- 
re Rede sei ja, ja, nein, nein. Das 
mag unrealistisch sein, aber es ist 
nun einmal das Gebot des Herrn. 
Es verträgt sich säten mit dem 
Gebot des kleinsten gemeinsamen 
Nenners. 


USA besorgt 
wegen neuer 
Sowjet-Raketen 

wth/DW. Washington 

Die in der Sowjetunion geplante 
Stationierung von mobilen Interkon- 
tinentalraketen des Typs SS-24 könn- 
te nach Ansicht von US-Außenmim- 
ster George S hu Uz das amerika- 
nisch-sowjetische SALT- 2- Abkom- 
men in Frage stellen. Shultz erklärte 
im Fernsehen, die Aufstellung von 
Interkontinentalraketen ohne festen 
und bekannten Standort werfe die 
„sehr bedeutende Frage“ da Kon- 
trollverfahren auf. Washington lehne 
jegliches Abrüstungsabkommen ab, 
dessen Durchführung nicht „genaue- 
st ens nachprüfbar“ sei In der glei- 
chen Sendung bestritt Stanislaw 
Menschikow, Berater beim Zentral- 
komitee der KPdSU, daß die Statio- 
nierung von SS-24-Raketen gegen die 
Bestimmungen des SALT-2- Abkom- 
mens verstoße. Er betonte, Moskau 
tue alles, um dieses Abkommen ein- 
zuhalten. 

Shultz räumte ein, daß die Verei- 
nigten Staaten vor dem gleichen Pro- 
blem da im SALT-2-Vertrag festge- 
legten Beschränkungen stehen wer- 
den, wenn im Herbst das mit 24 Rake- 
ten ausgerüstete U-Boot „Alaska“ da 
Trident-Klasse in Betrieb genommen 
wird. Washington werde dann ent- 
scheiden, welche Haltung in dieser 
Frage einzunehmen sei Der amerika- 
nische Außenminister hob hervor, die 
geplante Stationierung der SS-24 mit 
jeweils zehn Sprengköpfen sä ein Be- 
weis für die ständige Modernisierung 
da landgestützten sowjetischen Waf- 
fensysteme. Mit ihrer Entwicklung 
werde ein wirksames Abwehrsystem 
noch wichtiger, da sie nicht an einem 
„festen bekannten Standort“ statio- 
niert würden. 


Rechte gewann 

Frankreichs 

Kantonalwahlen 

v.K. Paris 

Die französischen Rechtsparteien 
gehen als einwandfreie Sieger aus 
den Kantonalwahlen hervor, bei de- 
nen am 10. und 17. März etwa 18 
Millionen Franzosen (die Hälfte der 
Wählerschaft) zur Erneuerung der 
Generalräte (Provinzpariamente) in 
den 100 kontinentalen und überseei- 
schen Departements des Landes zur 
Stimmabgabe aufgerufen waren. Die 
Oppositionsparteien konnten 53,78 
Prozent da Stimmen auf sich vereini- 
gen gegenüba 46,18 Prozent für die 
Kandidaten von Kommunisten, So- 
zialisten und linken Radikalen. 

Im zweiten Wahlgang am vergange- 
nen Sonntag fielen zehn bisher von 
da Linken gehaltene Departements 
da Rechten zu, die jetzt 69 der 95 
Departements des Mutterlandes va- 
waltet Insgesamt verloren die 
Linksparteien 235 Sitze, während 
Gaullisten, Giscardisten und Altkon- 
servative 381 hinzugewinnen konn- 
ten. Die als „rechtsextrem" einge- 
stufte „Nationale Front“ des Europa- 
Abgeordneten Jean-Marie Le Pen 
konnte nur einen Sitz (in Marseille) 
erobern. Unter den von den Bürgerli- 
chen zurückeroberten Departements 
befinden sich einige, die zum Teil sät 
Jahrzehnten Hochburgen der Linken 
waren. Am Mittwoch müssen die neu- 
bestellten Generalräte nun noch ihre 
Vorsitzenden wählen, was hier und 
da zu „Überraschungen“ fuhren 
kann. Die Opposition kann nun mit 
guten Siegesaussiebten in den voll 
entbrannten Wahlkampf fiir die Par- 
lamentswahlen des nächsten Jahres 
riehen. 

Seite 5: Neue Überlegungen 
Seite 2: Kein Mitterloo 


Warschauer Experte dringt 
auf schnelle Wirtschaftsreform 

These vom Aufschwung widersprochen / Studenten im Hungerstreik 
DW. Warschau 


Da dem polnischen Regime nahe- 
stehende Wirtschaftswissenschaftler 
Josef Kaleta hat die Thesen da War- 
schauer Regierung üba einen angeb- 
lichen leichten wirtschaftlichen Auf- 
schwung zurückgewiesen. Trotz der 
optimistischen Darstellungen in den 
offiziellen Medien sei sich die pol- 
nische Gesellschaft bewußt, daß in 
den vergangenen Jahren eine geringe 
Erhöhung des Bruttosozialprodukts 
nur auf Kosten da Zerstörung des 
Produktionspotentials und der Um- 
welt sowie da Nichtzurückzahlung 
da auf insgesamt 28 Milliarden Dol- 
lar geschätzten Auslandsschulden er- 
zielt worden sei Hierfür werde Polen 
bald eine hohe Rechnung zahlen. Ka- 
leta hat die polnische Regierung in 
einer Studie, die in da jüngsten Aus- 
gabe da regimetreuen Wochenzät- 
schrift „Odrodzenie“ veröffentlicht 
wurde, zu eina umfassenden Reform 
ihrer Wirtschaftspolitik aufgerufen, 
deren „primitive Methoden“ zur Lo- 
sung der wirtschaftlichen Probleme 
des Landes völlig ungeeignet seien. 
Die zentralistische und auf Unter- 


drückung jeglicha Kritik ausgerich- 
tete Politik werde Polen „teuer zu 
stehen kommen“ und könne schwere 
politische und soziale Krisen wie in 
den Jahren 1956, 1970 und 1980auslö- 
sen. Die jüngsten Erhöhungen der 
Lebensmittelpreise kritisierte der 
Wissenschaftler indirekt, indem er 
erklärte, Preis- und Steuererhöhun- 
gen säen übaholte Methoden zur 
Gesundung des Marktes. 

In eina katholische Kirche in der 
Nähe von Warschau sind am Sonntag 
13 Studenten in einen einwöchigen 
Hungerstreik getreten. Sie verlasen 
eine Erklärung, in da sie die Freilas- 
sung ihres Stettina Kommilitonen 
Marek Adamkiewicz verlangten. 
Adamkiewicz war im Dezember 1984 
zu zweieinhalb Jahren Gefängnis ver- 
urteilt worden, weil er die Ableistung 
des militärischen Diensteids verwä- 
gert hatte. Die Studenten teilten mit, 
sie wollten während ihres Hunger- 
streiks Überlegungen anstellen, ob 
man eine regimeunabhängige pol- 
nische Friedensbewegung ins Leben 
rufen solle. 



DIE m WELT 

UNABHÄNGIGE TAGESZEITUNG KUR DEUTSCHLAND 


Kein Mitterloo 

Von August Graf Kageneck 

Frankreichs bürgerliche Parteien haben die Kantonswahlen 
L letztlich nach Punkten gewonnen, aber ein KO-Sieg blieb 
aus. Die Linke gibt es noch. Sie konnte ihre Wähler stärker 
mobilisieren, als ihre Gegner dies vermochten. Linkswahler, 
vor allem Kommunisten, wählten so diszipliniert wie eh und je 
den sozialistischen Kandidaten, als sei der Zusammenbruch 
der Volksfront spurlos an ihnen vorübergegangen. 

So wurden alle sozialistischen Minis ter, die sich um einen 
Sitz im Generalrat ihres Departements beworben hatten, ohne 
Aus nahm e gewählt Gäbe es, wie die Opposition behauptet, 
wirklich eine landesweite Ablehnung der sozialistischen Poli- 
tik, hätte so mancher Portefeuilleträger dran glauben müssen. 

Gleichwohl bleibt festzuhalten, daß in Frankreich zur Zeit 
nur 46 Prozent der Wähler links wählen und die bürgerliche 
Opposition somit die absolute Mehrheit innehat Das ent- 
rricht den Meinungsumfragen. Auch schwingen die Bürgerli- 
chen heute in 69 von 95 Departements des kontinentalen 
Frankreich das Zepter und können, da die Lokalparlamente im 
Zuge der Dezentralisierung inzwischen fast ebenso viel Macht 
haben wie ein deutsches Landesparlament die Politik der 
Pariser Zentrale ganz erfolgreich konterkarieren. Premiermini- 
ster Fabius regiert ein Luid, das in den Tiefen von seinen 
Gegnern kommandiert wird. 

Der Versuchung, die Momentaufnahme des 17. März auf die 
Parlamentswahlen in einem Jahr zu übertragen, muß jedoch 
aus zwei Gründen widerstanden werden. Fabius’ Politik könn- 
te weitere Früchte an der wirtschaftlichen Front tragen, die er 
dann an der politischen pflücken würde. Und was wird, wenn 
Präsident Mitterrand, wie ihm das verfessungsgemäß zu steht, 
das Verhältniswahlrecht einführt? 

Dann würden Sozialisten und Kommunisten ebenso viele 
Stimmen bekommen wie Gaullisten und Giscardisten. Züng- 
lein an der Waage wären die Kleinen, allen voran der Fall- 
schirmjäger Jean-Marie Le Pen. Das aber wäre nicht mehr das 
Frankreich, das man seit 1958 kennt Alle Karten müßten neu 
verteilt werden. 


Was zu lernen 

Von Carl Gustaf Ströhm 

D er deutsche Gewerkschaftsfunktionär Detlef Hensche hat 
dieser Tage den Thomer Prozeß gegen die Popieluszko- 
Moider als geradezu vorbildlich gepriesen und die Justiz der 
Bundesrepublik kritisiert: „Hätten wir nicht . . . Grund, von 
den Richtern in Thom zu lernen?“ Wie es nun das Schicksal 
oder der Zufall will, kommt fest gleichzeitig die Nachricht aus 
Polen, wonach dort ein französischer Staatsbürger, der Schrif- 
ten der verbotenen Gewerkschaft „Solidarität“ bei sich hatte, 
von der Polizei festgenommen und verhört wurde. 

Danach, so hört man, haben die polnischen Sicherheitsbe- 
hörden - vorbildlich rechtsstaatlich - den Mann freigelassen. 
Als er auf freien Fuß war, zerrten ihn einige unbekannte 
Männer in Zivü in ein Auto und mißhandelten ihn unter 
anderem dadurch, daß sie brennende Zigaretten auf seiner 
nackten Brust ausdrückten. Dann ließen sie den derart Zuge- 
richteten wieder laufen. 

Das Ausdrücken von glühenden Zigaretten auf der Haut von 
Gefangenen wurde zu Stalins Zeiten von gewissen kommuni- 
stischen Sicherheitsapparaten ausgiebig praktiziert Sogar ho- 
he kommunistische Führer, die heute noch oder wieder im 
Amt sind - etwa in Ungarn fielen solchen Praktiken zum 
Opfer. Natürlich werden die polnischen Sicherheitsbehörden 
jegliche Verbindung zu solchen „Zigarettendrückem" leug- 
nen. Und beweisen läßt sich nichts, denn der Franzose ist zwar 
wesentlich besser dran als Popieluszko, weil er immerhin noch 
lebt Aber er hat keinen Zeugen, keinen Fahrer, der die unbe- 
kannten Zigarettendrücker identifizieren könnte. 

Daß der polnische Sicherheitsdienst in seinen Methoden 
weder besonders elegant und wählerisch, noch gar sehr 
zimperlich ist, hat sich inzwischen herumgesprochen. Zumin- 
dest die Vermutung liegt nahe, daß da wiederum einige unter- 
nehmungslustige Hauptleute und Majore am Werk gewesen 
sein könnten, von deren Übereifer die Vorgesetzten natürlich 
nicht wissen können. Ein westlicher Rechtsstaat mag unvoll- 
kommen sein. Aber Zigarettendrücker dieser Art gibt es in ihm 
ebensowenig wie einen Richter, der wie jener von Thom seine 
Direktiven direkt aus dem Warschauer Zentralkomitee erhält 


Die große Schande 

Von Günter Friedländer 

S iebenhunderttausend kolumbianische Freiwillige haben 
sich organisiert um erwachsene Mitbürger Lesen und 
Schreiben zu lehren. Präsident Betancur eröffnet den giganti- 
schen Alphabetisierungsfeldzug mit einem Aufruf, in dem er 
das Analphabetentum Kolumbiens „große Schande“ nannte. 

Die Weltverbesserer, die in den lateinamerikanischen Revo- 
lutionen den einzigen Weg zur Lösung der sozialen Probleme 
dieses Teils der Welt glauben, vergesssen gern, daß die 
Zwangsrekrutiemng Minderjähriger für die Guerrilla und Un- 
terbrechungen des Schuljahres, die Bürgerkriege mit sich brin- 
gen, neue Analphabeten schaffen und die Schande verlängern. 

Statistiken sind in Lateinamerika nicht immer sehr zuverläs- 
sig und sollen oft Mißstande übertünchen helfen. Kolumbiens 
Analphabeten werden mit 19 Prozent der Erwachsenen ange- 
geben. Auch in anderen Landern sind die Zahlen eindrucks- 
voll: Bolivien gibt 32,3, Brasilien 31,3, Peru 18, Paraguay 15 und 
Ekuador 14,4 Prozent zu. Mexiko zählt nach mehr als einem 
halben Jahrhundert Revolutionsregierungen immer noch 12,1 
Prozent Analphabeten, das reiche Venezuela 11,9 Prozent 
Besser sieht es nur in Argentinien (5,8), Chile (4,4) und Uruguay 
(3,7 Prozent) aus. 

In Mittelamerika geben Guatemala 43,4, Honduras 40,5, El 
Salvador 29, Nicaragua 12,1, Panama 11,9 und Costa Rica, die 
„mittelamerikanische Schweiz", 10,2 Prozent Analpahbeten 
zu. Den Rekord der westlichen Hemisphäre hält Haiti, wo 63,1 
Prozent der Bevölkerung weder lesen noch schreiben können. 

Zum Analphabetentum trägt bei, daß viele Regierungen ihre 
Gegenwart in ländlichen Zonen nicht fühlbar machen konn- 
ten, aber auch, daß die Mittel fehlen, jedes Jahr genug neue 
Schulen zu bauen und Lehrer auszubilden und zu bezahlen, 
um mit dem hohen Bevölkerungszuwachs Schritt zu halten. 

Die „große Schande“ des Analphabetentums feilt aber auch 
auf diejenigen, die in den vielen internationalen Organisatio- 
nen Pläne für die Zukunft der Dritten Welt entwerfen. Wenn 
man dort von der notwendigen Infrastruktur für den Fort- 
schritt spricht, vergißt mann allzuoft, daß Schulen das viel- 
leicht wichtigste Element dieser Infrastruktur sind. 


% 



„Aber bitte - rechts ist noch Platz!' 


KLAUS BÖHLE 


Ende der Wende? 


Von Manfred Schell 


F ür Helmut Kohl und die Kanz- 
lerpartei CDU steht in dieser Wo- 
che viel auf dem Spiel Nicht in dem 
Sinne, daß es auf dem Parteitag in 
Eissen zu Diskussionen über den 
Kanzler immmm konnte. Kohl ist un- 
angefochten. Er hat ein hartes und 
überzeugendes Stück Arbeit gelei- 
stet Seine Bilanz kann sich sehen 
lassen. 


Entscheidend ist Essen deshalb, 
weil die Weichen für die zweite Hälfte 
der Legislaturperiode gestellt werden 
müssen. Die Zeit eüt davon. Die 
Rückschläge bei den Wahlen im Saar- 
land und in Hessen müssen verarbei- 
tet werden. In Berlin hat die CDU gut 
ab geschnitten; aber das kann nur ein 
Trostpflaster sein, zumal da sich Un- 
behagen über die bevorstehende 
Wahl an Rhein und Ruhr ausb reitet 
Worms ist kein Mann, der mitreißt 
eher ein biederer und fleißiger Mann 
wie Zeyer, der seine Pflicht tut Der 
Trost mit Hilft» einer wiederbelebten 
FDP werde man es bei der Bundes- 
tagswahl 1987 schon schaffen, wäre 
kl einm ütig- Berlin hat der CDU ge- 
zagt daß sie selbst um den Sieg 
kämpfen muß, um dann bei den Ge- 
winnern zu sein. 


Ziel der Marktwirtschaft ausgegeben, 
obwohl sich der Sozialstaat nach dem 
Übereifer der letzten anderthalb Jahr- 
zehnte selbst in Frage gestellt hat Die 
Hoffnung, die Geißler antreibt ist of- 
fenkundig: Hrwplmng s gplH f Mutter- 
schaftsurlaub und Arbeitsplatzgaran- 
tie - das sind die Elemente des Fami- 
lienprogramms der CDU - sollen 
'han p tsap'hlif'h die jungen Frauen er- 
mutigen, CDU zu wählen. 


davon, ob dieses Programm einmal 
realisiert werden wird, so braucht 
sich die Union, was ihr Engagement 
für die Familien betrifft kein schlech- 
tes Gewissen einreden zu lassen. Sie 
hat eine Steuerreform verabschiedet 
die vor allem kinderreiche Familien 
um Milliarden betrage entlastet 


Ob die Rechnung aufgehen wird, 

ist ¥m*hr als fr aglich. Fs rührt sir»h de r 

Widerstand bei den Koalitionspart- 
nern FDP und CSU und auch inner- 
halb der CDU. Die Sozialausschüsse 
sprechen von einem merkwürdigen 
„Rollengequatsche“, das sich breit 
mache. Sie fragen, was eigentlich mit 
der jungen Frau sei, die .nur“ Mutter 
sein wolle? Die Gleichberechtigung 
von Mann und Frau ist seit 36 Jahren 
im Grundgesetz verankert Zu ihrer 
Verwirklichung ist vieles getan wor- 
den. Das Geschrei von Berufsfemi- 
mstinnen nir^imt davon nichts weg. 
Die Gleichberechtigung kann auch 
nicht per Parteitagsbeschluß verord- 
net werden. 


Die Regierung Kohl wird - auch 
mit Blick auf das Jahr 1987 - die im 
Aufschwung erwirtschafteten Steuer- 
gelder brauchen, um zwei wahlent- 
scheidende Aufgaben zu bewältigen. 
Wie muß die Rentenversicherung 
aussehen, wenn der Generationenver- 
trag trotz Geburtenrückgang und 
Überalterung Halten soll? Die bisheri- 
gen Antworten sind unbefriedigend: 
Kur zatmig keit, Notoperationen, sal- 
bungsvolle Erklärungen. So schafft 
man kein Vertrauen in die Zukunft. 


Die Bürger erwarten vom CDU- 
Parteitag Orientierung. Prioritäten 
sind gefragt, kein weitschweifiges 
Theoretisieren über Wunschkataloge 
von ausgewählten Gruppen (diesmal 
sollen es die Rauen sein). Gefordert 
ist eine überzeugende politische Ge- 
samtschau. Nur Geist und Willen 
können die Schubkraft freisetzen, 
welche - Landtagswahlen hin oder 
her - die Regierungsmacht in Bonn 
festigt Der Versuchung, einzelne 
Wählergruppen mit „sozialem Klim- 
bim“ (Müller Armack) ködern zu wol- 
len, darf die CDU nicht erliegen. 

Ordnungspolitiker werden in Es- 
sen keinen leichten Stand haben. Ei- 
nige in der Partei, allen voran Geißler, 
sind schon eifrig dabei, die Früchte 
der finanziellen Konsolidierungspoli- 
tik zu verschenken. Die Inflationsrate 
ist spürbar reduziert, den Wirtschafts- 
aufschwung kann niemand ernsthaft 
leugnen. Statt auf diesem Wege kon- 
sequent voranzuschreiten und die 
Fundamente für einen langfristigen 
Auftrieb der Wirtschaft auszubauen, 
spricht Geißler von „neuen Hand- 
lungsspielräumen 11 für die Sozialpoli- 
tik. Das erinnert fetal an frühere Aus- 
sagen, die Union müsse sich „öff- 
nen", um entschwundene Wechsel- 
wähler zu gewinnen. Wieda: wird ein 
wolkiges soziales Wohlbefinden als 


Die CDU muß aufpassen, daß sie 
den Erfolg ihrer Wirtschafts- und Fi- 
nanzpolitik nicht eigenhändig de- 
montiert Ihr Familienprogramm 
steht im Widerspruch zur Konsolidie- 
rungspolitik, ohne die unser Land 
nicht nach vorne kommen kann. Das 
Programm belastet die Unterneh- 
men. FDP-Politiker haben errechnet, 
daß es pro Jahr rund drei Milliarden 
Mark kosten dürfte. Aber unabhängig 


Die zweite Aufgabe, an der die Re- 
gierung Kohl gemessen wird, ist das 
Eindämmen der Arbeitslosigkeit 
Ernsthaft gibt es nur ein Rezept Die 
Leistungskraft der Unternehmen 
muß weiter gestärkt werden. Nur In- 
vestitionen schaffen neue Arbeits- 
plätze Zusätzliche Belastungen ge- 
fährden diesen Prozeß. Allein die Dy- 
namik kann einen positiven Saldo 
herbeiführen. Staatliche Programme, 
das ist erwiesen, sind nicht nur sünd- 
haft teuer, sondern auch fest ohne 
Nutzen. 



Die Union muß sich in Essen ent- 
scheiden, welchen Weg sie gehen wül 
Konsolidierung, wie sie Stoltenberg 
gestern wieder gefordert hat, ist das 
Gegenteil von freigiebiger Umvertei- 
lung. Das opulente Familienpro- 
gramm Geißlers paßt nicht zu Stol- 
tenbergs Kurs. 


Prioritäten sind gefragt: Kohl 

FOTO: DPA 


Ohnehin muß sich die CDU einge- 
stehen, daß der Glanz ihrer Leistun- 
gen eher matt geblieben ist Das 
hängt mit der Medienlandschaft zu- 
sammen, aber nicht nur mit ihr. Die 
Regierung muß ihre Politik plausi- 
bler machen, sie muß begreifen, daß 
Sprache nicht nur ein Mittel der 
Kommunikation, sondern auch der 
Strategie ist Sie muß den Mut haben, 
auch in der Politik deutsch zu spre- 
chen. Wer unklar spricht, hat entwe- 
der nichts zu sagen oder etwas zu 
verbergen. So denkt das Volk. Kon- 
Fad Adenauer hatte eine einfache 
Sprache Manche haben sich darüber 
mokiert In Wirklichkeit waren sie 
verzweifelt weü Adenauer sie nicht 
als Übersetzer brauchte. 


IM GESPRÄCH Richard Gephardt 


Hoffnung nach 


täte I 



Von Fritz Wirth 


y nter den Demokraten, die heute 


noch die Wunden der Wahlnie- 
derlage des 6. November lecken und 
auch sonst gebeugt und gedemütigt 
in Sack und Asche gehen, ragt seit 
einigen Wochen wie ein Tunn der 
Hoffhung und des Optimismus ein 
junger rothaariger Mann heraus, an 
dem sich die Partei aufzulichten ver- 
sucht Er heißt Richard Gephardt, 
kommt aus Missouri und ist am läge 
der Niederlage praktisch aus da: Rol- 
le des ewigen Jungtürken der Partei 
geschlüpft. 

Er ist statt dessen der unaufhalt- 
sam aufeteigende neue Stern der Par- 
tei. Kein jugendlicher Held mehr, 
sondern ein seriöser, sc h a rfk a n tiger 
Politiker. Die demokratischen Abge- 
ordneten des Repräsentantenhauses, 
wählten, ihn vor ein paar Monaten zu 
ihrem neuen Fraktionschef; womit.er 
immerhin bereits an vierter Stelle in 
der Hierarchie ihrer Partei rangiert 

Seine Bewunderer sagen, er sei aus 
dem Stoff; aus dem Präsidenten ge- 
macht werden, doch selbst weniger 
enthusiastische Beobachter räumen 
ein, daß sein Weg nach oben noch 
nicht beendet ist Sie geben ihm zu- 
mindest Chancen, den Platz von 
„Up“ 0*Neül als Sprecher des Reprä- 
sentantenhauses zu füllen, obwohl 
Jim Wright mit einem Präventiv- 
schlag vor wenigen Wochen bereits 
versucht hat die Weichen, die auf 
dieses Amt hinfiihrMi, zu seinen Gun- 
sten zu stellen. 

Was für Gephardt spricht: Eristein 
Mann jene 1 Generation, die den De- 
mokraten bei der letzten Wahl davon- 
gelaufen ist die der jungen dynami- 
schen Aufsteiger, die des „high 
tech“-Zeitalters. So gesehen, ist er ein 
Antipode zum wuchtigen und immer 
unbeweglicher werdenden OWeiH 
und sogar zu Walter Mandate, der sei- 
ne Niederlage ja so gern seinem ge- 
storben Verhältnis aim Medium des 
Fernsehens aülastet 

Gephardt ist ein Kind der Femseh- 
Aera und ein Star auf dem Bild- 
schirm, gelassen, fair, brillant argu- 
mentierend und durch und durch ein 
netter junger Mann, den man verste- 
hen und begreifen kamt, weil er ohne 
ideologische Scheuklappen antritt 
Er ist mit dfe-wn Image ein Cham- 
pion der amerikanischen Mittelklas- 
sen, die die Demokraten nun so 
krampfhaft zuiückzuerobem versu- 



Macher mit guten Manieren: De- 
mokra Ten -Star Gephardt foto:AP 


eben. Gephardt sieht die siegreichen ■ 
Republikaner deshalb nicht nur als ' [,j 
Gegner, sondern als Rivalen, von de- 
een sich fernen läßt So rief er seine ' 
Fraktion beispielsweise zu einer drei- 
tägigen Strategie-Klausur in ein mon- 
dänes, exklusives Heitel, in Virginia^: ' 
Tusammgn, das so luxuriös und ge- 
diegen war, daß Beobachter glaubten, ' 
sie hätten sich auf eine Versammlung . 
der Republikaner verirrt. 

Auch sonst scheut er sich nicht, ins 
republikanische Programmheft zu- . 
schauen: Er ist gegen den Schwan- ' 
gerschaftsabbiuch, für die Todesstre- .. 
fe und gegen weitere verschärfte 
Kontrollen und Restriktionen beim 
Erwerb von Schußwaffen. • 

Vor wenigen Jahren noch, so rau- .• ' 
men gestandene Demokraten ein, 
hätte er mit diesem Programm in der ^ 
Partei keine Zukunft gehabt Die :: 
schlimme Wahlniederlage des fetzten 
Jahres jedoch hat bei den Demokra- 
ten verkrustete Ideologien aufgebro- 
chen. Gephardt sieht das alles sehr 
undramatisch: „Das ist nicht das Er- 
gebnis politischer Seetenforschnng 
und es sind keine Hilfeschreie aus der 
politischen Wüste“, sagte er. „Es ist 
das Ergebnis von Denkprozessen, die 
sich am Machbaren orientieren.“ 

Der 44jährige Macher aus Missouri 
mit den guten Manier en ist bei den 
Demokraten' der Mann der Stunde. 

Die Rage ist nur, ob die Partei wagt 
die Vergangenheit so radikal hinter 
sich zu lassen und Männern wie Gep- 
hardt eirfe Chance zu geben, wenn die 
Stunde cter- Wahrheit kommt - 


/ 1 - 


DIE MEINUNG DER ANDEREN 


ineR 




WESTDEUTSCHE 

ALLGEMEINE 


Sie be m er kt einen Stfammuissmndel In 
der nordifceln-'wmijmhen FPft 


So schnellebig geht es zu in der 
Politik. So rasch wechseln die Stim- 
mungen. Da schwebt eine Partes wie 
die nordxhein-westfälische FDP eben 
noch in lauter Selbstzweifeln und ar- 
gen Ängsten.- doch plötzlich ist der 
Himmel strahlend blau, sind die dü- 
steren Wolken wie fortgewischt Die 
Wahlergebnisse von Berlin und vom 
Saarland haben mit einem Schlag ei- 
ne völlig andere FDP auch in NRW 
zurückgelassen. So munter war die 
Partei seit langem nicht mehr, so ge- 
löst übermütig schon. Angesichts der 
allgemeinen Euphorie sah sich Spit- 
zenkandidat Rohde auf dem Landes- 
parteitag zu Recht veranlaßt vordem 
Schluß zu warnen, der Sprung über 
die Fünf-Prozent-Hürde sei kein Pro- 
blem mehr... Worms wurde unge- 
niert zu einem tumhen, tapsigen 
„Obelix“, auf den Rohde als „tapferer 
Krieger Asterix“ achten müsse, damit 
ihm kein Leid geschehe. 


die Fragen ob und unter welchen Be- 
dingungen sie zu geruhen denken, die 
SPD zu tolerieren, mit ihr zu regieren 
oder sich ihr zu verweigern — eine 
gleich dreifache Anmaßung . . . Kein 
Wort über Probleme vor Ort, über 
Arbeit und Finanzen, über Kohle und 
Stahl, über die Landwirtschaft und 
über die Ausbildung, aber quälend- 
peinliche Beratungen, ob Kinder se- 
xuelle Lustobjekte sein sollen und 
die Sozialdemokratie bereit sei, sich 
in Grundfragen ihres Selbstverstand- 
nisses testen zu lassen. 


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Du FreDmicr Blatt meint nr EsfcmUtJoa 
Im Galf-Krteg: 


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NEUE RUHR ZHTUNG 


Du Emmer Blatt beobachtet die Gränen: 


Für die „Grünen“ gibt es offen- 
sichtlich kein wichtigeres Thema als 


Die Iraker haben sich bisher vor 
allem durch Angriffe auf jene Tanker 
gewehrt ehe iranische Häfen ansteu- 
erten, um so den Ayatollahs das Auf- 
füllen der Kriegskasse mit Hilfe der 
Ölexporte möglichst schwer zu ma- 
chen. Daß sie nun auch die Luftver- 
kehrswege in den Iran zu unterbre- 
chen versuchen, zeigt wie sehr sie 
sich in dfeEnge getrieben fühlen ... 
Die Well sieht ratlos und nahezu un- 
tätig zu. Wie lange kann sie sich das 
noch leisten? Gelingt den Iranern der 
Durchbruch bei Basra, dann sind 
auch Kuwait und die anderen arabi- 
schen Golf-Staaten in Gefahr. 




"I-ft l! •• 


- «i.: 


Mit Terror und Raketen wird der Golfkrieg immer totaler 

Angriffe gegen Zivilbevölkerung - Iranischer Vorstoß gestoppt / Von Peter M. Ranke 


D as Heulen der Luftalarm-Sire- 
nen gehört jetzt zum täglichen 
Leben in Bagdad und Teheran. 
Durch Luftangriffe und Raketen- 
emschläge sind die beiden Haupt- 
städte zu Zielen im Golfkrieg ge- 
worden, der nach vier Jahren im- 
mer totaler wird und weit ins Hin- 
terland ausgreift Erst am Montag 
schlug wieder eine schwere Boden- 
rakete aus Iran in der irakischen 
Hauptstadt Bagdad ein, die dritte 
nach iranischer Darstellung. 


Die irakische Regierung gibt den 
Raketenbeschuß auf Bagdad bis- 
her nicht zu, sondern spricht von 
Bomben schiitischer Selbstmord- 
kommandos. Tatsächlich setzen 
die Iraner die schweren, wenn auch 
überholten sowjetischen Scud- und 
Frog-Raketen ein, die ihnen von 
den Syrern überlassen wurden. Die 
syrische Luftbrücke nach Teheran 
ist ununterbrochen in Betrieb und 
schafft auch aus Libyen sowjeti- 
sches Material heran. 


Offensichtlich hat das ir akisch e 
Oberkommando unter Verteidi- 
gungsminister General Adrian 


Khairallah die Kam pfkraft der Ira- 
ner wieder einmal unterschätzt 
Sonst hätte Irak vor drei Wochen 
vielleicht doch nicht mit der neuen 
Luftoffensive gegen militärische 
und zivile Ziele begonnen. Fast täg- 
lich setzt Bagdad nun die aus 
Frankreich und der Sowjetunion 
gelieferten modernen Kampfflug- 
zeuge gegen iranische Städte ein. 
Teheran, Täbris, Isfahan, Hascht 
am Kaspischen Meer, Rare und 
Rermanschah (heute Bakhtaran) 
und andere Orte werden von je- 
weils drei bis fünf Maschinen bom- 
bardiert, wobei man allerdings 
nicht an die Wirkung der Flächen- 
bombardements des Zweiten 
Weltkriegs denken darf Immerhin: 
Teheran meldet seit 5. Marz drei- 
hundertfünfzig Tote und mehr als 
dreitausend Verwundete durch 
Bombenangriffe. 

Die Militärs sprechen von „Ab- 
nutzungskrieg* 4 und meinen nach 
den Tankern seien nun auf beiden 
Seiten die Städte dran. Dabei 
scheint es den Irakern vor allem 
darum zu gehen, die iranische Be- 
völkerung gegen das Mullah-Re- 


gime aufzubringen, zumal der 

große Frühlings-Feiertag am 21. 
März bevorsteht Doch das dürfte, 
wie auch die Bombenangriffe wäh- 
rend des Zweiten Weltkrieges leh- 
ren, eine Fehlkalkulation sein. Die 
iranische Bevölkerung erträgt Lei- 
den als Geschick Allahs, so daß der 
stellvertretende Außenminister Ja- 
vad Mansouri gerade erst in Ankara 
erklären konnte: „Wir nehmen kei- 
ne Vermittlung an, weil unsere ge- 
rechten Forderungen gegen Irak 
nicht erfüllt wurden.“ 

Zu den „gerechten Forderun- 
gen“ zählt der Sturz des „Teufels“ 
Saddam Hussein, des irakischen 
Präsidenten und Oberbefehlsha- 
bers. Mit einer neuen Offensive in 
dm südirakischen Marschland der 
Howeizah versuchten die irani- 
schen Sturmtruppen diesem Ziel 
militärisch nähereukommeiL bis- 
her allerdings vergeblich. Immer- 
hin erreichten sie mit Bootei und 
Hubschraubern fest die große Stra- 
ße Bagdad-Basra und den Tigris- 
Fluß ..südöstlich von Amara. Aber 
das Übersetzen über den Strom 
mißlang. Die Iraker stoppten nach 


sechs Tagen den Vorstoß und spre- 
chen seit Montag von der „großen 
Niederlage“ der Iraner im Golf- 
krieg mit hohen Verlusten. 


Mit derartigen Wertungen gilt es 
allerdings vorsichtig zu sein. Denn 
die irakische Tigris-Armee ist seit 
einem jjuten halben Jahr auf eing 
„endgültige Offensive“ der rund 
fünfhunderttausend Mann starken 
iranischen Truppen an diesem ge- 
fährlichen Abschnitt vorbereitet. 
Gefährlich, weil hier die Millionen- 
stadt Basra abgeschnitten werden 
kann und der Weg zur Grenze nach 
Kuwait und den süd irakischen 01- 
fekiem offen läge. Immerhin konn- 
te die irakische Verteidigung die 
anstürmenden Perser zunächst 
nicht auf halten, und es gelang ihr 
auch nicht, die ölreiche Halbinsel 
Madschnun in den Sümpfen zu- 
rückzuerobem, obwohl die ira- 
kische Luftwaffe dort den Himmel 
beherrscht Neu gegrabene Kanäle 
und weite uberschweimoungsge- 
biete behindern die Iraker ebenso 
wie die iranischen Soldaten 


die Iraker hätten in ihren Verteidi- 
gungsnöten wieder Giftgaseinge- 
setzt, und zwar zweimal in der vori- 
gen Woche, was die -traner zwei-', 
hundert Verwundete gekostet ha- 
be. Bewiesen irt~ das bisher nicht, 
aber auch nicht unglaubwürdig. 


Teheran erneuert die Vorwürfe, 


Nachdem sich Bagdad vergeb- 
lich um einen Austausch, der 
Kriegsgefangenen bemüht hatte, 
weil Teheran in Unrexzteftuzigsfe: 
gern die irakischen Schiften zum 
Kampf gegen Saddam^HuSsän in- 

doktriniert, haben neueVenmtt* 
lungsbemühungen der. UNO und 
des arabischen Golfrats 1 weiterhin 
wenig Aussichten. Der Golfkrieg 
und der irakische Bundesgenosse 
sind den arabischen Ölstsafen 
längst zu teuer geworden, siemüs- 
sen ihre Dollarreserven strecken 
und zahlen heute schonl^ber mit 
Erdöl anstatt mit Dollar. Dasjfc* 
den Mullahs und AyatoHäh Knfr 

meim wieder Hoflhuriä“^ '^ ' 

des Sieges in ihr errt Glaubenskrieg 
doch noch erleben zukönnen* Eh® 1 
will der „Alte von. Qom"J&bt 5*®' 
ben. 








tHenstagr‘19. März 1985 - Nr.68 


DIE m WELT 


i:, w \ 

. ' M 
«llk' 


„Warum kommen 
die Leute alle 
ajigezpgen hierher ?“ 


I Dle Ausstellung JPas Aktfoto“ - 
- % Mönchen h&tzur HaUrecit 
bereits einen aberwältiffendea 
PublLkums-Erfofg. Unddaxü ■ . 

trägt vor all em das Interesse der 
Jagend kei. Steckt mehr . _ 
dahinter als ein Jiißcben 
Toyeuimtö? 

Von PETER SCHMALZ 

■ l ind das denn immer soviel Leut 
\ ^w» heut?“ fragtfröstelndd» 

kJ Jungbart imschneekalten Hof 
des Münchner Stadtmuseums, gut ei- 
ne halbe Wartestunde entfernt von 
der Kasse, wo das Bületf fünf Mark 
kostet und den Eintritt freimacht zu 
einer Ausstellung , 7 die eigentlich 
nichts anderes zeigt als das, was jedes 
Pärchen daheim ohne Kleider und 
kostenlos im Spiegel betrachten 
könnte: den nackten Menschen, dar- 
gestellt auf mehr als 1500 Fotos. 

„Ein wahnsinniges Besucber-lnter- 
■ esse“, registriert Christoph Stölzl, der 
Leit» des Museums, das unter dem 
Titel „Das Aktfoto“ Ablichtungen des 
nackten und 1 zumeist- weiblichen 
■ Körpers zwischen Kunst und Pomo- 
: graphie der öffentlichen Beschau 
überlaßt Die Ausstellung, das ist 
schon zur Halbzeit sicher, wird - ge- 
messen an der Zahl der verkauften 
Eintrittskarten - die erfolgreichste, 
die dieses städtische Museum jemals 
organisierte. Knapp 80 000 drfäterten 
an bisher 36 Ausstellungstagen an 
künstlerisch verfremdeten oder of- 
fensichtlich eindeutigen Akten vor- 
bei, 11 000 kauften für 36 Marie den 
PTnpinharh KTin schweren Katalog, 
der bereits in der dritten Auflage 
nachgedruckt wurde und der 390 Sä- 
ten neben tieCrinnigen "Essays über 
die „Ansichten vom Körper im foto- 
grafischen Zeitalter” vor allem das 
zeigt, was offensichtlich doch mehr 
: Reiz ausübt als die wohlbekleidete 
Schönheiten-Galeriß im Nymphen- 
burger Schloß: die getreue, möglichst 
feinkörnige Widergabe der nackten 
Haut vom Scheitel bis zur Sohle und 
mit allem zwischendrin. 


)AS AKTFOTi 




nen begann. „Ehlüeh gesagt, wir hat- 
ten befürchtet, damit vor altem alte 
Spanner anzulocken.“ Von der mög- 
lichen Erregung der Öffentlichkeit 
und der ihr stets auf dem Fuße fol- 
genden Schelte der sich entrüstenden 
Politik» will d» Museumsleiter erst 
gar nicht sprechen. 

Was dann ab» gasphah, hat a>ir»» 
düsteren Ahnungen verjagt und die 
kühnsten Hoffnungen übertroffen: 
Die Jugend stürmt das Haus nahe 
dem Münchner Viktualien-Markt, al- 
tere Besuch» Zählen zur A usnahme. 

Sollte eine Stecknadel wagen, auf 
den Parkettboden zu fallen, wäre ihr 
Aufschlag ZU hören. Langsam und lei. 

se schieben die Besuch» von Bild zu 
Bild, neigen sich vor zu d» Stereoda- 
guerreotypie von 1850, auf der eine 
lockend blickende Frau das präsen- 
tiert, was in Oberbayem „Holz vor der 
Hutfn“ genannt wird; gehen ein we- 
nig schneller bei den entkleideten 
Kolonialmädchen, deren Akte unter 
dem Deckmantel der Völkerkunde 
einstauch wenig» wissenschaftliche 
Gedanken ermöglichten; werden eine 
Nuan ce unruhig» in d» Abteilung 
FKK. Eän junges M 5 dr»hgn Anfang 
zwanzig, kichert vor der Postkarte 
aus dem Jahr 1930, auf der drei athle- 
tische Mann» in angestrengt würdi- 
ger Dreier-Figur zeigen, was den 
Mann vom Weibe unterscheidet. Die 
IrnminnhAn Kunstposen der Licht- 
hemd-Träg» reizen nach hundert- 
fach ernsthaft» Nackheit die Lach- 
muakeln 

Angesichts der Tausende, die som- 
mers hüllenlos am Isar-Strand od» 
im Englischen Garten bräunen, 
schrieb wnp MTmrhtw Zpttiing - 
„Nackbeit ist nichts Besonderes 
mehr." Und mehr als zwei Millionen 
Deutsche, so ermittelte der Studien- 
kims für Tourismus, verbringen ihren 
Sommerurlaub textilfrei. Die ge- 
mischten Saunabäder sind nicht sel- 
ten überfüllt Was kann diese Jugend 
noch verlockend finden am platten 
Abbild dessen, was voll prallem Le- 
ben vielerorts live zu betrachten ist? 





f,V . - : 

' : rC*£ßk'- 


auf mehr als 1500 Aktfotos: Zor Halbzeit i 


eine passende Erklärung. „Zu uns 
kommt das junge Publikum, das man 
auf Skipisten, in den Sa unas und in 
den Bodybuilding-Studios findet“, 
sagt er. „Das ist eine junge Genera- 
tion, die sich des Körpers erfreut, die 
ein starkes, aber entkrampftes Ver- 
hältnis zum Körper entwickelt“ Er 
vermutet darin den Ausdruck einer 
soziologisch bemerkenswerten Ab- 
wendung der jungen Leute von ge- 
sellschaftspolitischen Themen und 
den Rückzug ins private Leben, der 
konsequenterweise zu einem neuen 
Egoismus fuhrt: „Man liebt seinen 
Kip».“ 

Das klingt wunderbar und ist viel- 
leicht auch nicht ganz falsch. Und für 
den Muse umsleiter sicherlich eine an- 
genehmere Interpretation des Besu- 
cher-Ansturms, als würde er sagen: 
Wir zeigen unter dem geduldigen Zei- 
chen der Kunst die größte voyeuri- 
stische Okkasion, die für nur fünf 
Mark auch noch spottbillig ist 

Einblick in die Gedanken des 
schweigenden Defilees vor den nackt 
behängten Stellwänden geben die 
Besucherbücher, von denen schon 
drei gefüllt sind und die zu Kugeln 
schreiber-Dialo gen geführt haben. 
Glaubt ein», den Erfolg der Schau 
mit dem Gedanken erfaßt zu haben. 


die Leute seien nur da, „weil, da ha- 
ben sie was zu gaffen“, dann schreibt 
ein anderer, die unbestreitbare Tat- 
sache dazu: „Du warst doch auch da.“ 

Ein ander», den angesichts d» 
Aktbild» das viele Textil d» Zu- 
schau» störte, bekam auf seine Frage 
„Warum kommen die Leute alle ange- 
zogen hierher?“ die Antwort „Weü’s 
so kalt ist“ und auch noch die Gegen- 
frage „Warst Du nackt hi»?“. Diese 
Frage könnte die 21jahrige Müncbn» 
Zahnarzthelferin Christine Hermek- 
ker bisher als einzige Besucherin be- 
jahen: Für einen Fotografen ließ sie 
im überfüllten Haus alle Hüllen fidlen 
und posierte 20 Minuten unter dem 
Beifall der Zuschauer „Endlich mal 
eine echte Nackerte in dem sterilen 
Laden.“ 

Der Gleichberechtigung zuliebe 
ließ auch noch der Knips» die Klei- 
dung fallen - und gab d» umstehen- 
den Weiblichkeit Gelegenheit, die 
Wahrheit des Satzes zu überprüfen, 
der in einem Besucherbuch auf die 
Kritik ein» Besucherin, es seien zu- 
viele Frauen- und zuwenig Manner- 
akte zu sehen, zu lesen ist: „Ganz 
einfiich: nackte Frauen sind ästheti- 
sch» als nackte Männer!“ 

Ein Publikums-Magnet ab» kön- 
nen auch sie sein, wie es derzeit die 


FOTO; AMW 1 

Städtische Galerie in Ingolstadt er- 
fährt, die mit den Männer-Akten d» I 
Fotografin Heriinde Koelbl neuen Be- 1 
sucher-Rekorden entgegensieht 
„Schauen wir ihn uns an, den Mann “, 
heißt es im Katalog. „Kreisen wir un- 
ser Begehren ein, nehmen wir uns, 
was begehrenswert erscheint Den 
Luxus können wir uns leisten.“ Dem 
Können scheint sich das Wollen bei- 
gesellt zu haben, die Ausstellung 
mußte bereits zweimal verlängert 
werden, und eine vom Gesehenen of- 
fenbar begeisterte Besucherin 
schrieb ins dortige Buch: „Endlich 
mal jede Menge schon» nackter 
Männer.“ 

In München ab» spürt manch» 
den Unterschied zwischen einem 
Gourmet und einem Gourmand. Ein, 
zwei Dutzend Entkleidete, womög- 
lich noch verstreut üb» den Kies- 
strand d» Isar, mögen noch konsu- 
mierbar sein, bei eineinhal b t ausend 
jedoch bedrängt das Gefühl d» Über 
fütterung den Betrachter. „Das ist 
keine Ausstellung für den Fein- 
schmeck», sondern für den Viel- 
fraß.“ Und ein ander» faßt in drei 
Worte den Mangel des abgelichteten 
Naturkörpers im Vergleich zu dem 
vom Künstlerauge verfeinerten Bild- 
nis: „Michelangelo ist besser.“ 


£»«-*«**** * imwuz. nauuzvui uu VCIglUvil 4.U UclU 

So ganz wohl war Stölzl nicht in Stölzl, vom Andrang der Jugend Glaubt ein», den Erfolg der Schau Ein Publikums-Magnet ab» kön- vom Künstlerauge verfeinerten Bild- 
sein» Haut, als »das Projekt zu jda- überrascht, zimmerte sich dafür flugs mit dem Gedanken erfaßt zu haben, nen auch sie sein, wie es derzeit die nis: „Michelangelo ist besser “ 

Eine Reise in die gastfreundliche Heimat der Väter 


_ Was empffiäeri junge Leute, / 
Kinder von Vertri e be ne n, wenn 
' sie die Heimat ihrerHtern 
. jenseits von Oder und Neiße 
besuchen? 

- Von EBERHARD NITSCHKE 

M an kann unbelastet vor ei- 
nem Hause stehen und den- 
ken, was man will, bloß 
nicht, daß einem das mal gehört hat“, 
. . sagt d» 23 jährige Kai Ingo Weule. Er 
engagiert sich im Vorstand der 
„Schlesischen Jugend“, denn seine 
Mutter stammt aus Sc hle s ien , sein 
Vater aus Westdeutschland. Befragt, 
was ihn denn zu solch»! Fahrten ver- 
anlaßt, meint er: „Wir reisen dahin, 
*’ damit man weiß, worüber man 
spricht. Für o n 5 steht dabei die Men- 
schenrechtsarbeit im Vordergrund. 
Hier wohnen viele tausend Deutsche, 
denen Menschenrechte vore nthalten 
werden. - * 7 -' 7 . 

Die „Schlesische Jugend“ und ihr 
Bundesvorsitzend» .Hartmut Ko- 
schyk sind in d» Debatte um das 
umstrittene Motto zum bevorstehen- 
den Schlesier-Treffen 1985 in Hanno- 
v» (Erstfassung: „40 Jahre Vertrei- 
bung - Schlesien blefot unser") durch 
ihr von d» Vertriebenen-Organisa- 
tionsspitze abweichendes Votum auf- 
gefallen. Koschyk hatte ein Motto 


Verlangt, „das jedes Mißverständnis 
ausschließt“. Das Leitwort des 
deutschlandpolitischen Kongresses 
der „Schlesischen Jugend“ zum Tref- 
fen in Hannover lautet darum: „40 
Jahre Vertreibung, 40 Jahre Teilung 
Deutschlands.“ 

Was die Nachgeborenen in den 
Vertriebenen-Famüien von manchen 
Älteren dort unterscheidet, ist mögli- 
cherweise die kühle Objektivität d» 
Reise-Eindrücke von „drüben“. Weu- 
le: „Ich hatte imm»gehört: „Land der 
dunklen Wälder*. Daß das eine unge- 
heure Weite ist, wenn man da rein- 
kommt, wußte ich nicht Im landwirt- 
schaftlichen Bereich ist das alles in- 
takt, da unterscheiden sich die Bau- 
ernhöfe wohl nicht so sehr von denen 
hi» bei uns. Die technische Ausstat- 
tung fehlt eben. Kraß ist es nur in den 
Städten.” 

Was Weule in Schlesien interessier- 
te, war die Frage, warum sich selbst 
in Orten, wo die Deutschstammigen 
bis zu 90 Prozent d» Einwohner- 
schaft ausmachen, kein „Verband d» 
Deutschen“ gründen darf. Und war- 
um, so ein ander» Reise-Eindruck, 
geht es der in diesen Gebieten leben- 
den Mind»heit der Ukrainer ähnlich, 
die sich deshalb mit den Deutschen 
verbunden fühlt? 

Diese Frage stellt Jochen Kiefer, 26 
Jahre alt, Jurastudent nach ein» 


Laufbahn als Rechtspfleg» und aktiv 
in der „Gemeinschaft junges Ostpreu- 
ßen“. Dort kommt seine Mutter her, 
Kiefers Vater ist aus dem Westen. Jo- 
chen Kiefers erster Eindruck in Ost- 
preußen: „Eine heile Welt Ich hatte 
imm » gehört, die fahren da nur auf 
Schotterstraßen und alles ist kaputt 
Die Straßen sind in überraschend gu- 
tem Zustand, landschaftlich ist es 
ganz toll, daß es da noch die alten 
Allee-Bäume gibt Polnischer Chau- 
vinismus? Ja, manchmal, ab» dann 
kommt man wieder in ein Dorf wo 
auf dem Marktplatz noch das Krieger- 
denkmal von 1914-18 steht mit deut- 
scher Aufschrift“ 

Jochen Kiefer war auch schon in 
Schlesien. Typisch flir seine Genera- 
tion ist der Versuch, d» Feststellung 
gewiss» äußerer Unterschiede zwi- 
schen polnisch und deutsch bewohn- 
ten Hausern sofort auch eine Erklä- 
rung anzuschließen: „Klar doch, die 
Deutschen können ja im öffentlichen 
Leben nichts machen, sie dürfen 
nicht in die Partei und nicht zum 
Militär. Sie bleiben eben viel zu 
Hause und machen viel an Haus und 
Garten rum.“ 

Außerdem schließt » seiner Beob- 
achtung im Gespräch sogleich die 
Bitte an: „Das dürfen Sie aber nicht 
abwertend auslegen“, od» späten 
„Wenn man das so sagt könnte der 


Eindruck entstehen, d;:ß wir ein Vor- 
urteil haben. Es ist ab» nur so. daß 
die Polen eben eine andere Mentalität 
haben.“ Auf der gleichen Schiene 
werden von den jungen Leuten miß- 
liche Zustande in einem polnischen 
Hotel mit dem Hinweis aufs Ideolo- 
gische von Personen getrennt: „Das 
ist eben das Problem des Sozialis- 
mus, daß sich keiner für so was ver- 
antwortlich fühlt.“ 

Tränen. Bücherwünsche, Proble- 
me bei Deutschen, die man traf, ab» 
auch andere Beispiele, wie das von 
einem deutschen Automechaniker in 
Ostpreußen, bei dem Jochen Kiefer 
„enormen Wohlstand“ feststellte. Der 
Mann, sagt er, läßt sich W»kzeug aus 
d» Bundesrepublik Deutschland 
schicken und bringt Schrottautos 
wieder auf die Straße. Er gehört zu 
d» Kategorie Deutsch», „die sich 
mit dem Regime arrangieren, weil die 
sagen: Sonst gibt's Chaos“. 

Friederike Beck ist 22 Jahre alt und 
studiert Slawistik. Sie hat sich auf das 
Reise-Angebot der Vertriebenen-Ju- 
gend hin gemeldet und ist mit in Ma- 
suren gewesen, obwohl ihre Eltern 
keine Vertriebenen sind. Ausdrück- 
lich hat sie auf bequeme Reisemittel 
verzichtet und ist mit dem Fahrrad 
unterwegs gewesen. Wichtigste Er- 
kenntnis nach 14 Tagen: „Man hat 
nicht den Eindruck, in einem kom- 


munistischen Staat zu sein. Keine 
Parteiparolen, allenfalls Papstbild» 
und tolle, unberührte Natur.“ 

Man hat sich in d» Gruppe, mit d» 
sie unterwegs war, Gedanken dar- 
üb» gemacht, wie sich die Gegend 
hl verändert hätte, wenn alles so 
wie früh» geblieben wäre. „Man 
kann von den jungen Leuten hier 
nicht erwarten, daß sie wissen, daß 
hi» früher einmal die Deutschen 
wohnten“, meint Friedrike Beck. 
„Das einzige, was die erfahren, ist, 
daß die Deutschen im Zweiten Welt- 
krieg kamen und dann rausgeschmis- 
sen wurden. Und in den Museen feh- 
len die deutschen Jahrhunderte ein- 
fach. Da steht dann zum Beispiel, daß 
der .europäische Architekt Schinkel' 
das eine oder andere Gebäude hi» 
errichtet hat“ 

Man c hmal allerding s, wenn man 
sich ein altes Haus betrachtet, „da 
kommen dann die Bewohner raus 
und fragen, ob man vielleicht früh» 
hier gewohnt hätte. Da ist man dann 
richtig peinlich berührt“ 

Jochen Kiefer ergänzt: „Die kön- 
nen ja auch nichts dafür, daß sie da 
drinsitzen, die sind ja meist aus 
Ostpolen hierhin umgesiedelt wor- 
den.“ Und sie seien, egal wo man 
anklopft, „von überschäumend» 
Gastfreundschaft“. 


Hermann Oxfort - 
ein Goliath unter 
vielen Davids 


Auf dem Weg zum Platz „links 

von der CDU“, so Parteichef 
Walter Rasch, haben die 
Berliner Liberalem ihre Leit- 
und Vaterfigur geopfert Die 
Mehrheit der neuen 
FDP-Fraktion versagte 
Hermann Oxfort eine neue 
Senats-Kandidatur. 

Von H. R. KARUTZ 

D ies» Sonntagabend im men- 
schenleeren Rathaus Schöne- 
berg war- acht Tage nach dem 
FDP- Wahltri umph - die schlimmste 
Nacht des Hermann Oxfort seit dem 
7. Juli 1976: Damals flohen vier Terro- 
risünnen, zum Teil heute noch in 
Freiheit, aus ihrer Zella Der damalige 
Justizsenator und Bürgermeister im 
Kabinett von Klaus Schütz (SPD) tat, 
was sein» Art entspricht Erzog die 
Konsequenzen und nahm seinen Hut 
Damals wie an diesem Sonntag- 
abend blieb sich Oxfort selbst treu: 
Als von d» kräftig nach links ver- 
schobenen neuen 12köpfigen FDP- 
Fraktion in geheim» Wahl nur vier 
Kreuze für Oxfort, aber acht gegen 
ihn gemalt wurden, ließ er sich nicht 
auf Debatten ein. Er ging. 

Er tat dies, um auch nach außen 
hin zu signalisieren, daß er ein» in- 
nerparteilichen Kampagne zum Op- 
fer gefallen war, die seit Monaten auf 
i mmer dieselben Argumente hinaus- 
lief. Oxfort habe sich politisch „über- 
lebt“, sei fürs „Freiburg» Pro- 
gramm“ und „Liberale Manifest“ von 
Saarbrücken nicht liberal genug - 
kurzum, ein Fossil auf dem Weg zu 
ein» „neuen Mitte“, nicht Windka- 
nal-geschmeidig genug 
Der Mann aus Thüringen, politi- 
sch» Ziehvater und Förderer eben 
des Walter Rasch, d» den geheimen 
Stimmzettel-Verschwörern am Ende 
auch nicht mehr in den Arm fiillen 
mochte, war nicht bereit, auf dem 
politischen Verschiebe- Bahnhof nach 
der Wahl noch nach ein» Billig- 
Fahrkarte anzustehen. Als man ihm 
im Vorfeld der Abstimmung ein an- 
deres Ressort als Justiz anbot, auch 
noch mit dem zweiten FDP-Bundes- 
tagsticket für 1987 winkte, schlug » 
alle Ersatzlösungen aus. 

Oxfort stand am Ende einer Strö- 
mung im Wege, die sich seit d» unter 
Schweiß- und Blutvergießen 1983 
auch in der Berliner FDP durchge- 
setzten „Wende“ abzeichnete: Die 
Partei-Rechten, einschließlich vieler 
Neulinge aus Bau- und Bankbran- 
chen, verstehen sich als „neue Mitte“. 
Sie soll den alten rechten Flügel re- 
präsentieren, ohne den alten Links- 
Block gänzlich zu verprellen. 

Was Hans-Dietrich Gensch», Mar- 
tin Bangemann und Helmut Hauss- 
mann am Rhein versuchen, nämlich 
die neuen Aufsteiger aus dem Hoch- 
schul- und Wirtschaftsleben und die 
Frauen zu gewinnen, das will diese 
Gruppierung auch an d» Spree ver- 
suchen. Dies» kaum definierbaren, 
weil programmatisch unscharfen 
„neuen Mitte“ sitzt bereits die Gefahr 
von 1989 im Nacken: die FDP werde 
weg»i der Schwäche d» SPD und 
ein» an die Grenzen gestoßenen AL 
nicht mehr gebraucht 
Die Standortbestimmung von Wal- 
ter Rasch, die Liberalen stünden 
„links von d» CDU“, war wenige 
Stunden zuvor von Hermann Oxfort 
eben mit ein» eigenen, wohldurch- 
dachten Sicht der Dinge konterka- 
riert worden. Er sah die Liberalen 
eben „rechts“ von ein» Union, die in 
B»lin notgedrungen mehr in linke 
angestammte SPD-Bereiche driften 
müsse, um ihren Erfolg auf Dauer zu 
stabilisieren. 

Oxfort paßte mit seiner Gradlinig- 
keit, sein» Abneigung gegen Kom- 


promißlerei nicht mehr in diese FDP. 
die sich von d» Morgenröte einet 
jungfräulichen „Neubeginns“ be- 
strahlen läßt Oxfort - ein liberal» 
Goliath unter vielen Davids, die nach 
eigenem Verständnis den CDU-„Ele- 
fanten“ an treiben, korrigieren und 
zügeln wollen . . . 

Oxforts Schicksal war auch des- 
halb besiegelt weil selbst sonst ver- 
nünftige Rechte in einer Partei mit 
mehr als 100 000 Wählerstimmen - 
darunter viele aus dem CDU-Sympa- 
thisantenfeld - der V»wirrung der 
Begriffe zum Opfer fielen. Ein Bei- 
spiel dafür 

Ein führender Mann aus der Wäh- 
lerinitiative „Bürger für Berlin", die 




Ein liberalen Hermann Oxfort 

FOTO: ST¥CHE/VISUM 

d» FDP üb» den Fünf- Pro zent-Oxer 
half, philosophierte gegenüber einem 
FDP-Abgeonlneten: „Nichts gegen 
Oxfort als Persönlichkeit und gegen 
seine Sachkompetenz. Aber was wir 
brauchen, ist eben so etwas wie einen 
Otto Schily d» Liberalen - wenn Sie 
verstehen, was ich meine!?“ 

Hermann Oxfort deutete diese 
Winke mit den Zaunpfählen schon 
richtig: „Ich habe geahnt, was da auf 
mich zukommt“ Er und andere wuß- 
ten, daß auch bei der ehemaligen lin- 
ken FDP-Mehrheit in Berlin noch 
viele Rechnungen offen waren: bei- 
spielsweise die von Oxforts Nachfol- 
ger im Bürgermeisteramt Wolfgang 
Luder, der seinen als Folge der Gar- 
ski-Aöare im Januar 1981 herbeige- 
führten Sturz durch die damalige 
FDP-Fraktion nie verwunden hat und 
in Oxfort den Hauptschuldigen sah 
und sieht 

Als guter demokratischer Verlierer 
wird sich Oxfort - als angesehener 
Anwalt und Notar in der Berliner hö- 
heren Society verankert - an Ranke- 
spielen nicht beteiligen. Allerdings 
wird » auch in einer Fraktion, die 
mindestens zur Hälfte linksbestimmt 
ist seinen Part als alt-liberales Ge- 
wissen der Partei und Anwalt Berlins 
dienen. 

Bei Oxfort laufen die großen Li- 
nien d» Berlin» Nachkriegsge- 
schichte zusammen: die Bewährung 
bei und nach der Blockade, die 
Nach-Mauerzeit, die MitformuÜerung 
einer neuen Vertragspolitik, die den 
Berlinern das Leben erleichterte. Sei- 
nem politischen Glaubensartikel 
„Freiheit als Ordnungsprinzip“ wird 
Hermann Oxfort treu bleiben. 

„Suum cuique“, lautet sein Lieb- 
lingsspruch. Jedem das Seine. Für 
Oxfort heißt dies Liberalität und 
nicht Libertinage ein» je nach politi- 
sch» Beliebigkeit handelnden 
Stromlinien-FDP. 






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POLITIK 


DIE WELT - Nr. 66 - Dienstag.. 13. Märal985 


Vogel bietet Berliner 
SPD Bonner Hilfe an 


Oppositionsführer verteidigt Apel auf Landesparteitag 


PETER PHILIPPS, Bonn 


Der stellvertretende SPD-Vorsit- 
zende Hans-Jochen Vogel, als Berli- 
ner Bundestagsabgeordneter zusätz- 
lich prädestiniert, versuchte gestern 
abend auf dem Landesparteitag die 
Berliner Genossen nach der vernich- 
tenden Wahlniederlage vom 10. März 
wieder aufzurichten. Er analysierte, 
mahnte, streichelte die geschunde- 
nen Seelen - vor allem aber versuchte 
er Perspektiven aufzuzeigen. 

Ganz vorsichtig, um bei der durch 
die Wahlniederlage verstärkten Emp- 
findlichkeit gegenüber Bonner Rat- 
schlagen und „Kinderlandverschikk- 
kungen“ (Glotz) nicht Kontraproduk- 
tives zu fördern, deutete Vogel seine 
Vorschläge an: Die „Gesamtpartei" 
sei „bereit, zu helfen". 


sich „nicht gedrängt, er ist mit klarer 
Mehrheit nominiert worden“. Selbst- 
kritisch räumte er nun ein, daß „wir 
alle die Hypothek unterschätzt ha- 
ben, die für Hans Apel der Weggang 
von Richard von Weizsäcker »"d 
mein Übeigang vom Abgeordneten- 
haus in den Bundestag bedeutet hat“. 
Unbequem erinnerte er zugleich die 
Berliner Genossen daran, daß der 
IQ. März „nicht die Niederlage einer 
Person, sondern die Niederlage einer 
Gemeinschaft“ gebracht habe. 


Immer wieder schrankte er ein: 
„Wenn Ihr das wollt", bevor er seine 
Ideen an bot Dann schlug er eine „ge- 
meinsame Arbeitsgruppe" vor, bot 
an, die „Berlin-Präsenz“ der Spitzen- 
genossen aus dem Bund und anderen 
Landern zu „verstärken". Außer sei- 
nem eigenen Namen nannte Vogel 
vor allem Johannes Rau, Hans Ko- 
schnick und Oskar Lafontaine, die 
sich ihm gegenüber bereits für solche 
Aktivitäten in Berlin bereit erklärt 
hätten. Außerdem sprach Vogel von 
„Partnerschaften“ zwischen Partei- 
gliederungen in Berlin und dem übri- 
gen Bundesgebiet die „verstärkt“ 
werden konnten. 


Für eine „gründliche Analyse“ des 
Desasters sei es zwar noch zu früh, 
sagte der Wahl-Berliner, aber es müs- 
se doch „spezifische Gründe geben". 
Ernannte zwar in diesem Zusammen- 
hang weder den Namen von Hans 
Apel, noch den seines Wahlkampf- 
Leiters Klaus Bölling, noch den der 
Berliner Parteiführer, aber jeder im 
Palais am Funkturm verstand ihn, als 
er sagte: „Eine erste Folgerung, die 
ich daraus ziehe, ist daß die Bun- 
despolitik als Ursache für die Nieder- 
lage ausscheidet Diepgen hat nicht 
wegen Kohl, sondern trotz Kohl ge- 
wonnen." Genau in die andere Rich- 
tung hatte die Apel-Wahlkampfpla- 
nung aber gezielt Über bundespoli- 
tische Argumentationen sollte der Er- 
folg geschafft werden. 


Auf jeden Falt daraus machte der 
Bonner Oppositionsführer k«n 
müsse sich die einst auf den Berliner 
Senat abonnierte Parteigliederung 
auf einen längeren Zeitraum fern der 
Regierungsmacht einrichten, ehe es 
wieder „bergauf geht". Aber, so ver- 
suchte er Mut zu machen, „wir sind 
keine Eintagsfliege. Wir sind die älte- 
ste Partei Wir sind schon mit anderen 
Niederlagen fertig geworden". 


In dem Saat in dem die Partei 1977 
nach dem Senatsriicktritt von Klaus 
Schütz schon einmal - damals mit 
Dietrich Stubbe- den Neuanfang ver- 
sucht hatte, wurde Vogel noch deutli- 
cher. Es habe „keine eindeutige Mei- 
nungsführerschaft für Berliner The- 
men“ gegeben und Jeeine überzeu- 
gende Antwort auf die Frage, was wir 
bei unklaren Mehrbeitsverhäftnissen 
eigentlich tun würden“. 


Nachdem vor ihm bereits der nur 
noch bis zum Juni amtierende Lan- 
desvorsitzende Peter Ulrich und der 
nach der Niederlage wieder abgerei- 
ste Ex-Spitzenkandidat Hans Apel 
mit ihren schlechten Bilanzen auf der 
Rednerliste gestanden hatten, vertei- 
digte Vogel vor den Delegierten noch 
einmal den Bonner Export Der habe 


Seine vorsichtigen Zukunftsüber- 
legungen halfen, daß der im Vorfeld 
des Parteitages intern geäußerte Är- 
ger ihm gegenüber an diesem Abend 
nicht allzu laut wurde: Landeschef 
Peter Ulrich hatte erhebliche Kritik 
einstecken müssen, weil „ man nicht 
einmal jetzt unter sich diskutieren 
kann“. Nicht gegen Vogel in Person 
richtete sich der Unmut, sondern ge- 
gen die „Optik“, daß die Berliner 
nicht in der Lage seien, allein die 
eigenen Probleme zu lösen. 


„Mehrheit nutzt 
Chance flexibler 
Arbeitszeit“ 


dpa, Kühr 


Etwa zwei Drittel aller Arbeitneh- 
mer in der Metallindustrie werden 
nach den Feststellungen des Arbeit- 
geberverbandes Gesamtmetall vom 1. 
April an nicht innerhalb starrer Ar- 
beitszeiten arbeiten. Der entspre- 
chende Anteil von Betrieben nutze 
die Möglichkeiten des Tarifvertrages 
über die 38,5-Stuiiden-Woche zur fle- 
xiblen Gestaltung der Arbeitszeiten, 
sagte Friedrich Wilhelm Siebei Lei- 
ter der Tarifabteilung bei Gesamtme- 
tall gestern in Köln vor Journalisten. 


Rund 80 Prozent dieser Arbeitneh- 
mer, so schätzt Siebei, werden 38,5 
Stunden arbeiten, der Rest dann vor- 
wiegend 40 und 37 Stunden. Eine ab- 
schließende Bilanz sei jedoch nicht 
möglich. Viele Gespräche über die 
notwendigen Betriebsvereinbarun- 
gen seien noch in. vollem Gange. Es 
werde wohl auch Übergangsregelun- 
gen geben. In der „weit überwiegen- 
den Mehrzahl" hätten sich bisher Ar- 
beitgeber und Betriebsräte einver- 
nehmlich geeinigt Thm seien nur 
Tphn bis 15 - allerdings spektakuläre 
— Verfahren vor den Binig un gsstAllpn 
bekannt sagte SiebeL Alle bisherigen 
derartigen Verfahren haben nach sei- 
nen Angaben flexible Arbeitszeiten 
zugelassen. 


Zwielichtige Geschäfte in NRW 

mit 



Der Bauskandal, der Justizminister Haak zum Rücktritt zwang, weitet sich aus 


WILM HERLYN, Düsseldorf 


„Dies alles ist geschehen, bevor ich 
als aufsichts führender Minister für 
die landeseigene Wohn ungsbauforde- 
rungsanstalt (WFA) zuständig war", 
sagt der nordrhein-westfälische Städ- 
tebauminister Christoph Zöpel 
(SPD). Mit „dies alles" beschreibt er 
einen Tatbestand, den die Staatsan- 
waltschaft für Schwerpunktkrimina- 
lität in Bochum schlicht „Vorteils- 
nahme und Beihilfe zum fortgesetz- 
ten Betrug“ nennt 


Keine bemerkenswerten Unter- 
schiede gibt es nach den Worten von 
Siebei bei den neuen Arbeitszeitrege- 
lungen zwischen großen und kleinen 
Betrieben. Die Betriebe verwirkli- 
chen nach Siebeis Darstellung flexi- 
ble Arbeitszeiten vor allem in drei 
Varianten. Sie mat-hpn einerseits von 
der Möglichkeit des Tarifvertrags Ge- 
brauch, die individuelle regelmäßige 
Wochenarbeitszeit unterschiedlich 
für Arbeitnehmergruppen zwischen 
37 und 40 Stunden festzusetzen, ln 
anderen Fällen nutzen sie den Tarif- 
vertrag, um die Arbeitszeit ungleich- 
mäßig zu verteilen, um das Arbeitsvo- 
lumen an den schwankenden Arbeits- 
anfall anzupassen odereinen „verbes- 
serten" Schichtplan zu erreichen. 
Schließlich behalten andere Betriebe 
ihre Betriebszeit unverändert bei und 
vereinbaren freie Tage, die oft zu zu- 
sammenhängender Freizeit für die 
Arbeitnehmer führen. 


Die Akteure in dem undurchsichti- 
gen Geflecht, bei dem es um den An- 
kauf und Verkauf von Wohnungen in 
Millionenhöhe geht, sind zum Teil so 
zwielichtig wie ihre Geschäfte selbst 
Inhaftiert sind der Unnaer Architekt 
Heinrich Theissen, ein Sachbearbei- 
ter bei der WFA und der Hagener 
Rechtsanwalt und Notar Friedrich 
Grawert Zumindest Grawert ist kein 
Unbekannter, denn über den Hage- 
ner Bauskandal stürzte im Januar der 
Justizminister Dieter Haäk, den mit 
dem Rechtsanwalt eine Bürogemein- 
schaft verband. Alle drei beteuern ih- 
re Unschuld. 


Bei der Bonitätsprüfling der Inter- 
bau durch die WFA erklärte die Bon- 
ner Firma, sie habe aus größeren 
Grundstücksverkäufen „Anlagebe- 
darf unter Ausnutzung der Vergünsti- 
gung»! nach Paragraph 6b des 
EStG“. So begannen die für alle Sei- 
ten gedeihlichen Geschäfte, die sich 
von 1979 und 1981 - wie jetzt festge- 


Die neue Bahn 


11 


Mit Partiefracht haben wir 


über Nacht bessere Ge- 


schäfte gemacht.“ 


Als Partiefracht fahren alle 
Sendungen ab einer Tonne 
ganz ausgezeichnet. Denn 
sie werden von der Güter- 
bahn per Lkw abgeholt, fah- 
ren über Nacht auf der 
Schiene zum Zielbahnhof 
und am nächsten Morgen 
gleich weiter zum Empfän- 
ger. Ebenfalls im Lkw. So 
kommt alles, was zwischen 
den Einzugsbereichen der 
26 Partiefrachtbahnhöfe ver- 
sandt wird, von heute auf 
morgen an. Und das zu ei- 
nem Preis, der Sie angenehm 
überraschen wird. Ihr Kun- 
denberater sagt Ihnen gerne, 
wie auch Sie über Nacht 
bessere Geschäfte machen. 




Rechnung mehr als zwei Millionen 
Mark. 


Der WFA-Angestellte soll sich für 
die schriftlichen Verkaufsangebote 
an den Architekten die notwendige 
zweite Unterschrift von einem offen- 
bar ahnungslosen anderen Kollegen 
„besorgt" haben. Für seine -Dienste 
soll er, nach Angaben der Staatsan- 
waltschaft „wirtschaftliche Vorteile“ 
erhalten haben. Unklar scheint aber 
auch zu sein, warum Zöpel die Gesell- 
schaft für Wirtschaftsprüfer 
„Deutsche Baurevision" nach dem 
Aufkommen der ersten Gerüchte 
über Schwindeleien beauftragte, den 
Sachverhalt zu prüfen. Denn die 
„Baurevision“ prüft ohnehin schon 
seit Jahren die WFA und bescheinigte 
ihr regelmäßig ein solides Geschäfts- 
gebahren. 


Lafontaine 
hat nur eine 
Stimme mehr 




SiSdtebauarinister Christian Zope! 

FOTO: 3 . PEPEKHOWE 


Anfang 1979 hatte - so die Staatsan- 
wälte - der Sachbearbeiter bei der 
WFA dem Architekten Theissen den 
heißen Tip gegeben - angeblich sogar 
in Schreiben mit WFA-Briefkopf. Die 
internen Informationen handelten 
von Objekten, die die WFA veräußern 
wollte. So ausgestattet trat Theissen 
am 10. April 1979 an die WFA heran 
und ließ sich für 105 Wohnungsein- 
heiten in Monheim bei Düsseldorf ein 
Angebot machen, das der Notar Gra- 
wert dann beurkundete. Wenig später 
teilte Grawert der WFA mit, die Bon- 
ner Firma Interbau habe bereits ei- 
nem Kaufvertrag über die landeseige- 
nen Wohnungen zugestimmt 


stellt wurde - in Höhe von 71 Millio- 
nen Mark bewegten. Als Vermittler 
trat Theissen auf. Der ungetreue 
WFA-Sachbearbeiter soll so ermittelt 
die Staatsanwaltschaft, dem Archi- 
tekten dabei schriftlich ein um zehn 
Millionen Mark überhöhtes Angebot 
gemacht haben, nach dem sich dann 
die Provision für Theissen errechne- 
te. 


Bei der Vorstellung des Prüfungs- 
ergebnisses betonten Zöpel und der 
Vorsitzende der WFA, Eberhard Ul- 
rich (CDU), uni sono, alle Verkäufe 
von Mietobjekten seien „nach kauf- 
männischen Gesichtspunkten" er- 
folgt und „wirtschaftlich nicht in Fra- 
ge zu stellen". Provisionen seien 
nicht an Dritte gezahlt 


Zöpel erklärte dazu, er habe erst 
durch die staatsanwaltschaftlichen 
Erforschungen Kenntnis davon erhal- 
ten. daß es zwischen der Interbau und 
Theissen eine Vereinbarung gegeben 
habe, nach der sich die Höhe der von 
der Interbau zu zahlenden Provision 
nach der Höhe des WFA-Angebots 
richte. Er sagte: „Davon wußte bei 
der WFA weder ein Beamter noch ein 
Sachbearbeiter. Allein die Tatsache 
einer solchen Abmachung ist für 
mich unvorstellbar." Die Summe, die 
Theissen von der Interbau durch das 
hochgeschwindelte Angebot zuviel 
erhalten habe, betrage nach Zöpels 


Nach Informationen der WELT al- 
lerdings steht in dem Prüfbericht der 
„Baurevision", daß Provisionszah- 
lungen zumindest „in Ausnahmefäl- 
len bei kleineren, schwierig zu ver- 
wertenden Objekten geleistet wor- 
den" seien. An anderer Stelle heißt es, 
„ob die Konditionen der Kaufverträ- 
ge den damaligen Marktverhältnissen 
entsprachen, läßt sich nicht eindeutig 
beurteilen“. 


Auch dieser Dissens zwischen der 
Aussage Zöpels und dem Prüfbericht 
veranlaßt nun die CDU, eine parla- 
mentarische Behandlung des Skan- 
dals zu erwägen Bernhard Worms, 
der Oppositionschef, zweifelt daran 
daß die Infonnationspolitik Zöpels 
„vollständig“ sei Außerdem müsse 
ein „neutrales Institut" die WFA prü- 
fen. Immerhin war der „Baurevision" 
weder bei der Jahresprufung noch 
bei der Sonderprüfung die überhöh- 
ten Kaufpreisangebote aufgefallen. 


Vogel widerstand dem 
Druck der Mosel-Winzer 


Von JOACHIM NEANDER 

W enn der rheinland-pfälzische 
Regierungschef Bernhard 
Vogel (CDU) früher neue Mi- 
nister oder Staatssekretäre in sein 
Kabinett berief, kamen regelmäßig 
Gerüchte auf, wer oder welche Paitei- 
gruppierung ihm wohl die eine oder 
andere Personalentscheidung abge- 
rungen und am Brei mitgerührt habe. 
Die jüngste Kabinettsumbildung hat 
solche etwas hämischen Spekulatio- 
nen erst gar nicht aufkoramen lassen. 
Diesmal hat der Chef selbst und allein 
gekocht 

In der CDU mischen sich Respekt 
Verblüffung und - in Teilbereichen - 
leichte Besorgnis. Die Opposition hat 
es - sieht man von der weithin unbe- 
kannten neuen Sozial- und Familien- 
ministern! Ursula Hansen aus Prüm 
in der Eifel ab - sichtlich nicht leicht, 
offenkundig berechtigte Kritik anzu- 
melden. Mit Wirtschafts minister 



Landesbericht 

Rheinland-Pfalz 


Holkenbrink und Landwirtschaftsmi- 
nister Meyer scheiden Mitte Mai die 
letzten beiden Minister aus der Ära 
Helmut Kohl aus. Ihre Nachfolger, 
der bisherige Sozial- und Umweltmi- 
mster Rudi Geil bzw. der pfälzische 
Winzer Dieter Ziegler aus Maikam- 
mer und auch der neue Umwel tmini - 
ster Professor Haus Töpfer, genießen 
Ansehen auch außerhalb ihrer Partei 
Die Berufung Zieglers - und nicht 
des Trierer Bundestagsabgeordneten 
und Moselwein-Präsidenten Günter 
Schatz - zum neuen, für den Weinbau 
zuständigen Ressortchef stößt außer- 
halb der Mosel auf Hochachtung. Vo- 
gel so heißt es, habe damit dem offen 
auf ihn ausgeübten Druck aus der 
Moselregion widerstanden. 

Daß Schartz nicht Minister gewor- 
den ist hangt weniger mit seiner Per- 
son oder seinem unbestrittenen poli- 
tischen Geschick zusammen als viel- 
mehr mit seinem sehr einseitig auf 
seine Heimatregion ausgerichteten 
Interessen-Engagement als Ver- 
bandsfunktionär. Um glaubwürdig 
Weinbaupoiitik für das ganze Bun- 
desland Rheinland-Pfalz machen zu 
können, hätte er von wesentlichen 
Forderungen abrücken müssen, die 
er als Präsident der Mosel bisher bis 
hin zu radikalen Tönen mitvertreten 
oder zumindest gutgeheißen hat 
Ziegler, früher Mitglied der CDU- 
Landtagsfraktion, später Bürgermei- 
ster seines Heimatorts, wird jetzt na- 
türlich von der Mosel her ein ziemlich 
eisiger Wind ins Gesicht wehen. Daß 
er in der eigenen Fraktion für seine 
Berufung zum Minister intern nur 40 
von 57 Stimmen bekam, spiegelt dies 
schon wider. Da spielt auch die Sorge 
mit bis zur nächsten Landtagswahl 
1987 könnte an der Mosel eine regel- 


rechte Anti-CDU-Stimmung wach- 
sen, die Vogel am Ende entscheiden- 
de Wählerstimmen kostet 

Kenner des Landes trösten sich 
freilich. Der Zorn gegen die Landes- 
hauptstadt Mainz und die CDU führt 
an der Mosel allenfalls zum Abwan- 
dem zur FDP oder zur Wahlenthal- 
tung. Die SPD hat dort einen Acker 
ungefähr wie in Niederbayem. 

Ziegler selbst ist ein Mann des Aus- 
gleichs. Als Vizepräsident des pfälzi- 
schen Weinbauverbandes hat er 
schon vor Jahren Goodwill-Fahrten 
pfälzischer Weinbauern an die Mosel 
organisiert, damit man gegenseitig 
seine Probleme kennenleme und 
Verständnis füreinander wecke. Viel 
genützt scheint es nicht zu haben. 
Erinnerungen sogar an Gewaltakte an 
der Mosel werden jetzt wieder wach, 
zumal die Situation der Winzer dort 
wieder kritisch und ohne schmerz- 
hafte Maßnahmen kaum zu verbes- 
sern ist Aber auch dafür scheint der 
neue Mann gerüstet Er ist groß und 
kräftig. Ihn die Treppe herunterzu- 
stürzen (wie in den 60er Jahren ein- 
mal einen Verbandspräsidenten in 
Cröv, wo sie den berühmten „Cröver 
Nacktarsch“ anbauen), dürfte nicht 
so leicht sein. 

So zielstrebig und schlüssig Bern- 
hard Vogel dieses Revirement auch 
geplant und durchgesetzt haben mag 
- an eins scheint er noch nicht ge- 
dacht zu haben: daß er in zwei Jahren 
auf die FDP angewiesen sein könnte. 
Denn deren Landesvorsitzender Rai- 
ner Brüderie würde im Falle einer 
Koaütion zweifellos das Wirtschafts- 
ressort ansteuern, aus dem Hann der 
eben erst eingewechselte Rudi Geil 
(CDU) erneut weichen müßte. 

Die Freien Demokraten zögern 
denn auch nicht, ihren überraschen- 
den Wahlerfolg in Berlin, im Saarland 
und teilweise in Hessen nun auch in 
Rheinland-Pfalz in gesteigertes 
Selbstbewußtsein umzusetzen. Sie 
üben offene Kritik nicht nur an der 
„politisch unerfahrenen" neuen So- 
zial- und Farailienministerin. Dar- 
über hinaus versuchen sie offenbar 
auch, die CDU mit der Nase auf ein 
Problem zu stoßen, das die Regie- 
rungspartei selber offenbar nicht 
mehr so recht ernst zu nehmen 
scheint - den Konfessionsproporz. 

In der Tat haben sich im Kabinett 
Vogel die Gewichte allmählich stark 
verschoben. Sieben Katholiken ste- 
ten inzwischen nur noch zwei Prote- 
stanten gegenüber Kultusminister 
Georg Gölter und der neue Bundes- 
ratsminister Albrecht Martin. Zudem 
ist mit Ministerin Ursula Hansen, der 
Vizepräsidentin des Zentralkomitees 
der Deutschen Katholiken, eine 
höchst prominente Vertreterin eines 
entschiedenen Katholizismus hinzu- 
gekommen. - Noch hat Vogel eine 
Chance, dieses Ungleichgewicht zu 
mildem: In den nächsten Wochen 
wird die Staatssekretärs-Riege hinter 

den Ministern neu geordnet 




dpa T Saari»fidsoi 
Die SPD wird im Saarland nur mä 
einer Mehrheit von einem Abgeord- 
neten im Landtag regieren können. 
Der LandeswahlausschuS, korrigierte . 
mit StimmenmehrheittiKVOriäufjge 
Sitzverteilung nach der Landtags- 
wähl vom 10- Mare, die für die SPD ’ 
noch eine Mehrheit von drei Sitzen 
vorsah. Nach der neuen Berechnung 
wird die SPD 26 der: 51 Mandate er- 
halten. Auf die CDU entfallen 20 Sit- 
ze, einer mehr als zu Anfang ausge- 
rechnet. Die FDP ist mit fünf Abge- 
ordneten im Landtag vertreten. 


Lambsdorff lehnt 
Aussage ab 


dpa, Mainz 

Der frühere Bundeswirtschaftsmi- 
nister Otto Graf Lambsdorff hat sein 
Erscheinen als Zeuge vor dem Unter- 
suchungsausschuß „Parteispenden" 
des Rheinland-Pfälzisches Landtags 
zum zweitenmal abgesagt. Über einen 
Anwalt berief sich der FDP- Politiker 
auf sein Aussageverweigerungsrecht . : 

Der auf Antrag der SFD-Opposi-* 
tion eingesetzte Ausschuß soll Vor- 
würfe untersuchen nach denen das 
Bundesland in den 60er und 70er Jah- 
ren eine „Steuer-Oase" für verdeckte 
Parteispendengewesensei 


Zentralrat der Juden 
warnt vor „Gezänk“ 


DW. Berlin 

Der Verwaltungsrat des Zentralrats 
der Juden in Deutschland hat die Ab- 
sicht der Fraktionen des Deutschen 
Bundestages begrüßt, „die Auseinan- 
dersetzung über eine strafrechtliche j 
Behandlung zur Bekämpfung der 
Leugnung schwerer nationalsoziali- 
stischer Gewaltmaßnahmen nicht zu 
einem parteipolitischen Gezänk wer- 
den zu lassen“. In einer Stellungnah- 
me zur sogenannten „ Auschwitzlüge" 
begrüßte der Vorsitzende Werner 
Nachxnann, daß die jetzige Vorlage 
einer gesetzlichen Regelung noch mit 
dem Zentralrat besprochen werden 
solle und eine zugige Behandlung so- 
wie Verabschiedung mit einer über- 
zeugenden Mehrheit im Pariament in 


Aussicht stehe. 


Ben-Ari sieht 
gestiegenes Vertrauen 


AP. Köln 

Als „ausgezeichnet“ hat der israe- > 
lische Botschafter in Bonn, Ben-Ari, 
die Beziehungen zwischen Israel und 
der Bundesrepublik Deutschland be- 
zeichnet, gleichzeitig ab» die Auffas- 
sung vertreten, daß das Verhältnis 
„noch lange“ durch die NS-Vergan- 
genheit belastet sein werde. Aus An- 
laß der Aufnahme diplomatischer Be- 
ziehungen vor 20 Jahren sagte Ben- 
Ari. „unser Verhältnis ist von einem 
wachsenden Vertrauen zueinander 
geprägt“. Es gebe heute nur noch 
sehr wenige Menschen sowohl in Is- 
rael als auch in Deutschland, die an 
der Richtigkeit und Weisheit der Auf- 
nahme diplomatischer Beziehungen 
vor zwei Jahrzehnten zweifelten. Der i 
„moralische und historische Hinter- 
grund“ dafür werde aber noch lange 
bestehen bleiben. < 


FDP: SPD ist ein 
„rot-grünes Bündnis“ 


hey. Bonn 
Mit Blick auf die zukünftige saar- 
ländische Regierung unter Führung 
Oskar Lafontaines hat das FDP-Prä- 
sidium betont die SPD sei mittler- 
weile zu einem „rot-grünen Bündnis 
in sich selbst“ geworden. Unter Hin- 
weis auf die anstehenden Landtags- 
wahlen in Nordrhein-Westfelen am 
12. Mai meinte das Präsidium, selbst 
wenn die SPD nicht mit den Grünen 
zusammenginge, werde sie zu einer ** 
Korrektur ihrer Politik nicht in der 
Lage sein. An Rhein und Ruhr habe 
sie in den fünf Jahren ihrer Allein- 
herrschaft „die Zeit verschlafen“ und 
Zukunftsinvestitionen „in den Süden 
abwandem lassen". 


„Republikaner 6 " 
wollen Gruppenstatus 


ÄP, Bremen 
Im Zusammenhang mit den Aus- 
einandersetzungen innerhalb der 
CDU Bremerhavens haben der kürz- 
lich aus der Partei ausgeschlossene 
Bürgerschafts-Abgeordnete Thorolf 
Oeing und der am Wochenende aus 
der CDU ausgetretene CDU-Land- 1 
tagsabgeordnete Rudolf Polley den 

Parlamentspräsidenten Dieter Klink 

gebeten, sie als parlamentarische 
Gruppe unter der Bezeichnung „Die 
Republikaner" anzuerkennen. Hierzu 
bedarf es eines Beschlusses der Bre- 
mer Bürgerschaft Sie kündigten an, 
in Kürze einen Landesverband zu 
gründen. 


D{E WELT (USPS 605-590} ü pubfeMd fUfit 
•xwpt Mindoya and hoHdaya. Um «ubtertpHofl 
prin for the USA is US-OoJJar 365jOG pw an- . 
num. Dtatrfbuwd by Gwman Lentguag» Pubfi- 
caOow, Ine., 5AO Sylvan Awtnu». Rwtewood 
CUtt*. KJ 07$32. S*cond dan ponag* ft poW fj 
Ot Engiewood, NI 07631 ondatoddWonoltnoi- rj 
fing offfc*«. Postmaston sand aädran than- " 
ges iw DIE WELT, 6ERMA*UANGUAC£ «J8LI- . 
CATIONS. INC, 560 Sylvan Avwws. i 

WoedCDffs, WQ765Z. ■: 







Dienstag. 19. März 1985 - Nr. 66 - DIE WELT 




Brasilien 

mit neuem 

„Sparkommissar“ 

DW. Rio de Janeiro 


KantonalswaMen: Neue 
Überlegungen in Paris 

Stimmend isdplin in beiden Lagern / Giscard enttäuscht 


In Brasiliens „Neuer Republik“, 
die Präsident Tancredo Neves am 
Sonntag zur Sparsamkeit auf gerufen 
hat, fallt dem 50jährigen Finanzmini- 
ster Francisco Domeiles eine Schlüs- 
selrolle zu. Der bisherige Chef der 
brasilianischen Steuerbehörden und 
Neffe des Staatspräsidenten ist der 
künftige Gesprächspartner der Gläu- 
biger des mit mehr als 100 Milliarden 
Dollar weltweit höchstverschuldeten 
Landes und des Internationalen Wäh- 
rungsfonds (IWF). Domelles erhält 
Machtbefugnisse, wie sie in der letz- 
ten Militärregierung von General 
Joao Figueiredo der Planungsmini- 
ster Antonio Delföm Netto ausgeübt 
hatte. Neves hat die Drosselung der 
dreistelligen Inflationsrate - knapp 
224 Prozent im vergangenen Jahr - 
zum vorrangigen Ziä der Regierung 
erklärt und die Preiskontrolle, für die 
bisher das Planungsministerium zu- 
ständig war,, dem Finanzminister 
übertragen. 

Die Hauptrolle im Kabinett bei der 
Durchführung des Wirtschaftspro- 
gramms und der Sanierung der 
Staatsfinanzen fällt Domelles zu. Be- 
vor Neves dessen Ernennung zum Fi- 
nanzminister bestätigte, hatte er Wi- 
derstand beim linken Flügel der Par- 
teienkoalition zu überwinden, die 
dem Präsidenten zum Sieg verholfen 
hatte, denn der Minister gilt Brasi- 
liens Linken als „Symbol für die Kon- 
tinuität“ mit dem vorausgegangenen 
Militärregime. „Ich bin nicht als Kan- 
didat der Illusionen gewählt wor- 
den“, betonte Neves in einer Bot- 
schaft, die Vize-Präsident Jose Sar- 
ney anstelle des erkrankten Staats- 
chefs vor dem Kabinett verlas. 

In den Jahren zwischen 1961 und 
1962 war Domefles der Privatsekretär 
Neves’ in den neun Monaten seiner 
Amtszeit, als Regierungschef von 
Staatspräsident Joao Goulart gewe- 
sen. Nach einem Jura-Studium hatte 
er sich als Experte für Finanzfragen 
mit Diplomen in Harvard und an der 
französischen Universität Nancy aus- 
gebildet Neves bezeichnet seinen 
Neffen jüngst als „äußerst kompetent 
und loyal“, um Kritikern seiner Wahl 
entgegenzutreten. Der bisherige Fi- 
nanzminister Mario Henrique Simon- 
sen, der Domelles die Leitung der 
Steuerbehörden übertragen, hatte, 
nannte ihn eine „Maschine der 
Kompetenz und Effizienz“. 


A. GRAF KAGENECK, Paris 

Das Ergebnis des zweiten Wahl- 
gangs der französischen Kantons- 
wahlen hat das gute Abschneiden der 
bürgerlichen Opposition vom ersten 
Wahlgang am 10. März bestätigt In 
der Stichwahl votierten am Sonntag 
knapp 51 Prozent (gegen 57 Prozent 
im ersten Wahlgang) für die Kandida- 
ten der vier Rechtsparteien ein- 
schließlich der Nationlen Front Jean 
Marie Le Pens. Die beiden Linkspar- 
teien konnten zwar 1,5 Prozent im 
Vergleich zum ersten Wahlgang zule- 
gen. Aber der Sieg des bürgerlichen 
Lagers steht außer Zweifel, betrach- 
tet man die Neuverteilung der Vorsit- 
ze in den 95 Generalräten des konti- 
nentalen Frankreich. 69 von ihnen 
werden jetzt von der Opposition inne 
gehalten gegenüber 58 vor den Wah- 
len. Das „tiefe“ Frankreich, so ge- 
nannt weil man darunter die Lo- 
kalparlamente in den Departements 
versteht, wird also mehrheitlich heu- 
te von der Rechten regiert, während 
die politische Macht an der Spitze - 
noch - in Händen der Linken bleibt 

Unter den elf Departements, die 
der Linken verloren gingen, befinden 
sich ausgesprochene Hochburgen 
wie die Gironde, wo Jacques Cha- 
ban-Delmas' Parteifreund Vallade 
seinen sozialistischen Gegner schla- 
gen konnte, die obere Provence, die 
seit 1945 von den Sozialisten regiert 
wurde, die Oise im Norden von Paris 
und der Var am Mittelraeer, beide 
Departements seit Jahrzehnten links, 
oder die Isöre zwischen Alpen und 
Grenoble, wo der dritte Mann im 
Staate. Parlamentspräsident Louis 
Mermaz seinen Generalratsvorsitz an 
einen Giscardisten abgeben mußte. 

Die Linke schaffte es, sich in sie- 
ben Departements zu behaupten, in 
denen ihre Ausgangsposition vor der 
Stichwahl nahezu verzweifelt war. 
Auch kann sie sich glücklich schät- 
zen alle Mitglieder des Kabinetts ge- 
wählt zu sehen, die sich um einen Sitz 
im heimatlichen Generalrat bewor- 
ben hatten. Dagegen hatten 22 ihrer 
Abgeordneten in der Nationalver- 
sammlung das Nachsehen. 

Auf der Gegenseite gab es eine her- 
be Enttäuschung für den ehemaligen 
Staatspräsidenten Giscard d'Estaing, 
der im ersten Wahlgang direkt ge- 
wählt worden war. Sein Heimat- 
departement Puy de Döme blieb so- 


zialistisch , was seine Hoffnungen, 
sich als Vorsitzender des Generalrats 
noch mehr profilieren zu können, zu- 
nichte macht. 

Der Stimmentransfer klappte in 
beiden Lagern nahezu vollkommen. 
Bei der Linken waren kommuni- 
stische Wähler gefügsamer als ihre 
sozialistischen Gesinnungsgenossen, 
wenn sie für einen Mann der anderen 
Partei stimmen mußten, was von 
KP-Chef Marchais nicht ohne Vor- 
wurf für die weniger diszipliniert 
stimmenden Sozialisten hervorgeho- 
ben wurde. Jedenfalls zeigte sich, daß 
die Linkswähler aus dem Bruch der 
Linksunion im vergangenen Sommer 
und den äußerst polemischen Ausfäl- 
len der KPF gegen die Regierung Fa- 
bius keine Konsequenzen für ihr 
Wahlverhalten gezogen haben. Dies 
wurde von der früheren Europa-Prä- 
sidentin Simone Veil mit Recht als 
ein Zeichen dafür kritisiert, daß die 
Sozialisten trotz aller „sozialdemo- 
kratischen“ Bekenntnisse nach wie 
vor treue Anhänger der Koalition mit 
den Kommunisten sind. 

Bei den bürgerlichen Parteien be- 
wirkte die eisern aufrecht erhaltene 
Union zwischen Giscardisten und 
Gaullisten gegenüber der Nationalen 
Front, daß deren Chef Jean Marie Le 
Pen nur einen einzigen Kandidaten - 
in Marseille gegen einen Gaullisten - 
durchbekommen konnte. Die mei- 
sten Le Pen-Wähler übertrugen ihre 
Stimmen diszipliniert im zweiten 
Wahlgang auf die „parlamentarische“ 
Opposition. 

Die gute Stimmendisziplin des vor 
allem linken Wählercorps wird Präsi- 
dent Mitterrand nun vor neue Zweifel 
in der Frage stellen, ob er zur Rettung 
seines Regimes bei den Parlaments- 
wahlen des kommenden Jahres das 
Verhältniswahlrecht anwenden oder 
es beim bisherigen Mehrheitswahl- 
recht in zwei Wahlgängen belassen 
soll Konnte er bisher annehmen, daß 
der Bruch der Koalition mit den 
Kommunisten der gesamten Linken 
schwere Stimmeneinbußen bringen 
könnten die nur noch durch eine Do- 
sis Verhältniswahl wiedergutge- 
macht werden können, so zeigt das 
Ergebnis der Kantonswahlen, daß die 
LinkswähleT „unitärer“ sind als die 
Partei Vorstände Das Resultat der 
neuen Überlegungen soll Premier Fa- 
bius diese Woche bekanntgeben. 


Stürzt die Regierung in Belgien? 

Martens knüpft Nachrüstungsentscheid an Vertrauensvotum / Gegner In eigenen Reihen 


HELMUT HETZEL, Brussel 

Das Schicksal der belgischen Mit- 
te-Rechts- Regierung unter Premier- 
minister Martens hängt an einem sei- 
denen Faden. Nur wenige Tage nach- 
dem der Premier am vergangenen 
Freitag die Entscheidung seines Ka- 
binetts, die 48 amerikanischen Mittel- 
streckenraketen vom Typ „Cruise 
Missile" wie im NATO-Nachrü- 
stungsbeschluß vorgesehen auf dem 
Militärstützpunkt im walionischen 
Flore rrn es aufrustellen, bekanntgege- 
ben hatte, ist Martens unter schweren 
innenpolitischen Druck geraten. Die 
Situation kann durchaus in eine Re- 
gierungskrise führen und mit dem 
Sturz des christdemokratischen Pre- 
miers enden. Die Frage ist: Wird Mar- 
tens bei der für heute angesetzten 
Vertrauensfrage im Parlament die nö- 
ti -e Mehrheit bekommen oder von 
seinen eigenen Parteifreunden aus 
der Sozialchristlichen Partei (CVP) 
im Stich gelassen? 

Auf vollen Touren 

Den neuerlichen Auftakt der Aus- 
einandersetzungen um die inzwi- 
schen bereits auf vollen Touren lau- 
fende Stationierung bildete am Sonn- 
tag ein Protestmarsch von mehreren 
zehntausend Menschen durch die hi- 
storische Brüsseler Innenstadt Auf- 
fallend d 2 bei war nicht nur der hohe 
Anteil der Flamen unter den Demon- 
stranten. sondern auch die Teilnahme 

Frühwarnsystem 
gegen Hungersnot 

AP. Rom 

Der Generalsekretär der UNO-Or- 
ganisation für Ernährung und Land- 
wirtschaft (FAO). Edouard Saouma, 
hat die Bauern in den Entwicklungs- 
ländern zur Steigerung der Nah- 
rungsmittelproduktion aufgerufen. 
Die Landwirtschaft liege überwie- 
gend in den Händen der Kleinbauern. 
„Angemessene N ahrungsm ittelv er ■ 
sorgung und damit politische Stabili- 
tät sind nur zu erreichen, wenn wir 
den ärmsten Erzeugern helfen, wirk- 
sam Zugang zu den Produktionsfak- 
toren und einen gerechte a Anteil an 
ihrem Ertrag zu erhalten.“ Saouma 
sprach sich dafür aus. das weltweite 
Informationssystem der FAO zur 
Früherkennung von Hungerkatastro- 
phen au szu bauen. 


von zahlreichen und einflußreichen 
Christdemokraten. 

Die Protestkundgebung und die 
Demonstranten aus der eigenen Par- 
tei dürften Martens in diesem kriti- 
schen Moment weniger zu schaffen 
machen, als die am Samstag bereits 
bekannt gewordene Tatsache, daß 
nur wenige Stunden, nachdem der 
Regierungschef die Öffentlichkeit 
persönlich über den Stationierungs- 
beschluß informiert hatte, bereits die 
ersten amerikanischen Großraum- 
transporter in Ftorennes landeten 
und die Bauteile der „Cruise Missi- 
les“ ausgeladen wurden. Diese Tat- 
sache, die impliziert, daß Martens zu- 
erst Washington und nicht, wie er an- 
gekündigt hatte, das Parlament von 
seiner Entscheidung in Kenntnis 
setzte, könnte dem belgischen Pre- 
mier heute, wenn er im Parlament die 
Vertrauensfrage stellt, den Kopf ko- 
sten. Denn dieser Vorgang, von man- 
chen als taktisch ungeschickt beur- 
teilt, hat selbst Martens- Anhänger in- 
zwischen gegen ihn aufgebracht 

Martens Vier-Parteien-Koalition 
hat eine Mehrheit von sechs Stimmen 
im Parlament Während die Koali- 
tionspartner treu zum Regierungs be- 
schloß halten, steht nicht fest wie- 
viele Christdemokraten bereit sind, 
den Sturz ihres Premiers und Partei- 
freundes wegen der Nachrüstung zu 
wagen. Sind es zwei oder fünf? Das 

Jüdischer Appell 
an Gorbatschow 

lav./rtr, Jerusalem 

Sowjetische Juden in Israel haben 
gestern an den neuen sowjetischen 
Parteichef Michail Gorbatschow 
appelliert ausreisewilligen Juden das 
Verlassen der UdSSR zu gestatten. 
Zugleich äußerte sich der früher in 
der Sowjetunion inhaftierte Vorsit- 
zende des „Informationszentnims der 
Sowjetischen Juden“, Josef Mendele- 
vitch, kritisch über den westlichen 
Optimismus im Zusammenhang mit 
dem neuen Kreml-Chef. Unter dem 
Deckmantel der leider grundlosen 
- optimistischen Erwartungen“ setze 
das KGB seine Unterdriickungs- 
lcampagne gegen die Juden fort die 
auswandem wollen, sagte Mendele- 
vitch, der Gorbatschow als einen 
„Parteibürokraten“ einschätzt 


Zahlenpoker hatte in Brüssel gestern 
Hochkonjunktur. Sicher scheint zu 
sein, daß der Antwerpener Abgeord- 
nete Boudewjjn mit „Nein“ gegen 
Martens stimmen wird. Gleiches gilt 
für den Limburger Dhoore. Offen 
aber ist noch, wie sich der entschei- 
dende Mann, CVP.Fraktionschef Luc 
van den Brande, heute verhalten 
wird. Aus der Tatsache, daß sich der 
Fraktionsvorsitzende gestern wäh- 
rend der Haushaltsdebatte überzeu- 
gend für seine Partei schlug, schlie- 
ßen politische Beobachter, daß die 
Parte iraison überwiegt und seine 
Zweifel einem „Ja“ gewichen sind. 

Mindestens fünf 

Dennoch: In Kreisen der flämi- 
schen Christdemokraten wird die 
Zahl von mindestens fünf Abweich- 
lern gehandelt, eine Zahl, die Martens 
und sein Kabinett gerade noch ver- 
kraften könnten. Sollten allerdings 
noch zwei „Neinsager“ hinzukom- 
men, risse der seidene Faden, an dem 
das Schicksal der Regierung hängt 
Es liegt Krisenstimmung über Brüs- 
sel. Sie breitet sich wie ein bleierner 
Schleier aus und wird wohl erst wie- 
der verflogen sein, wenn alle Stimm- 
zettel ausgezählt sind und Martens 
vor der Frage steht, abzutreten oder 
aber mit einem erleichterten Seufzer 
durchatmen und weiterregieren 
kann. 

Keine Gespräche 
China-Vietnam? 

AFP, Peking' 

Sowohl Peking als auch Hanoi ha- 
ben Meldungen angeblicher Geheim- 
verhandlungen über Grenzkonflikte 
dementiert Vietnamesische Diplo- 
maten in Peking be zeichneten derar- 
tige Gespräche als „ausgeschlossen". 
Das chinesische Außenministerium 
nannte die Meldungen über Geheim- 
gespräche „reine Gerüchte“. 

Eine Hongkonger Zeitung hatte 
unter Berufung auf gut informierte 
Quellen am Samstag berichtet Viet- 
nam habe China den Vorschlag zu 
Gesprächen gemacht Diese Initiative 
würde von China aufmerksam ge- 
prüft Westliche Diplomaten in Pe- 
king schlossen die Möglichkeit von 
geheimen Gesprächen trotz der De- 
mentis nicht aus. 


Rückkehrer in 
die „DDR“ stoßen 
auf Ablehnung 

epd, Berlin 

Den rückkehrwilligen ehemaligen 
„DDR" -Bewohnern schlage eine 
„Stimmung der Ablehnung“ entge- 
gen. Diese Ansicht äußerte der Chef- 
redakteur der in Weimar erscheinen- 
den evangelischen Kirchenzeitung 
„Glaube und Heimat“, Gottfried Mül- 
ler, zu der von der „DDR“ entfachten 
Diskussion über den Wunsch ehema- 
liger Bewohner der „DDR“ nach 
Rückkehr in ihre Heimat Die Ausrei- 
se-Anträge entsprängen jedoch „nur 
im Ausnahmefall einem sorgfältigen 
Abwägen zwischen sozialistischem 
und kapitalistischem System“. In der 
Regel gebe vielmehr die Frage den 


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Ausschlag, „wie sich das Verhältnis 
zu den Mitmenschen konkret dar- 
stellt“. 

Müller hebt weiter hervor, daß von 
den „DDR“-Kirchen „dringend“ dazu 
aufgerufen werde, „die Heimat nicht 
zu verlassen“. Daraus erwachse für 
die Kirchen aber die Pflicht, für die 
Losung menschlicher Probleme, die 
mit der Existenz, von Systemgrenzen 
in Europa zusammenhingen, einzu- 
treten und Reisemöglichkeitenzu for- 
dern. 


XIV. Bankentag. 26. März 1985 

Warum wir Banken privat mit 
persönlich, frei und mündig übersetzen 


Wir meinen, es ist Zeit, den Begriff 
privat wieder in seine Rechte einzusetzen. 

Weil privat für persönlich steht, und weil es 
stets persönliche Initiativen sind, die den 
Fortschritt bewirken. In Kunst und Literatur, 
in Wirtschaft und Wissenschaft, in Staat und 
Gesellschaft Persönliche Initiativen aber setzen 
Entscheidungsfreiheit voraus - mündige Bürger. 

Deshalb definieren wir privaten Banken 
den Begriff privat mit persönlich, frei und mündig. 

Und wir sind stolz darauf, daß unser privat geprägtes 
Geschäftsprinzip sich nahtlos in die Prinzipien der sozialen 
Marktwirtschaft einfügt. Einer Wirtschafts-Ordnung also, 
die nicht auf Reglementierung und Kollektivierung setzt, 
sondern auf freie Initiative und selbstverantwortliche Bürger. 



Wir privaten Banken vertrauen auf diese 
Kräfte auch im Wettbewerb untereinander - 
als große Filialbank, als regionale Bank, 
als Privatbankier oder als Hypothekenbank. 

Aber wir stehen zusammen, 
wenn es um’s .Prinzip Privat“ geht. 

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mina/ usw. sind heute im Büro /SDN-fähigen Kommunikationssy- 
noch an verschiedene Systeme stem SEL 5600 - wird künftig die 

angeschlossen. Dies wird nicht so Bürokommunikation in Form von 

bleiben . Der Weg zum integrierten Sprache, Text, Bild und Daten in- 
Kommunikationsnetz im Unter- tegriert 

nehmen führt über ein gemeinsa- 
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Btenst&'lfc' MSr* 1985- Nr. 66 -DIE WELT 


UMWELT - FORSCHUNG • TECHNIK 


7 


Der Phantasie sind beim Thema 
Bildschirrntext, kurz Btx ge- 
nannt. keine Grenzen gesetzt. 
Hier harmoniert das so unglei- 
che Zwillingspaar - Telefon 
und Bildschirm sind gemeint - 


recht gut miteinander. Doch 
Btx erreicht bis heute nur we- 
nige Interessenten: Elektro- 
nische Spielerei nennen es die 
einen, Vielzweckinstrument mit 
einer großen Zahl Anwen- 


dungs- und Nutzungsmöglich- 
keiten die anderen. Kaum je- 
mand indes weiß so recht, was 
das Medium Bildschirmtext al- 
les kann; die Informationslük- 
ken sind groß. 


Nur ein reichhaltigeres Angebot 
Bildschirmtext zum Durchbruch 


Von ADALBERT ROHLDFF 

G e m e ss en an den ursprünglich 
sehr optimistischen Progno- 
sen Über die bevorstehende 
Entwicklung von BüdscWrmtexi ist 
. trtJpWifftw Situation SiitWet im. 

befriedigend. Die Post hatte zunächst 
bereits für das Jahr 1984 mit 150000 
TeÜwteawn gerechnet und im Jahre 
1988 mit rund. 1 Million. Tatsächlich 
gibt «k gegenwärtig nur rund 25 000 
Büds chta Pt w ct- An s ch J ü ss p . aber im- 
moWnJSOO Anbieter und 75 externe 
Rechner sowie 560 000 Büdschirm- 
toxtrSeiten im System. 

Ist Büdschimitactnun ein Flop? - 
Davon kann im Ernst nicht die Rede 
Nicht das System, hat versagt, 
die Prognostiker waren zu optimi- 
stisch. Es gibt plausible Gründe da- 
für, warum die tatsächliche Entwick- 
lung um rund zwei Jahre hinter den 
Pro gnos en zurückbleibt Es gibt aber 
auch viele gute Grunde, warum Bild- 
schirmtext sich langfristig nicht nur 
im gewerblichen, sondern auch im 
privaten Bereich in sehr großem Um- 
fang toihsetzen wird. 

Km sollte deshalb das Kind nicht 
mit dem Bade ausschütten. Bild- 
schinntext kommt, aber viel langsa- 
mer als erwartet, gewissermaßen als 
ein* Art Spätzünder. Der Hauptfehler 
fast aller Prognosen Hegt darin, daß 
die relativ langsame Durchsetzungs- 
geschwindigkeit komplizierter neuer 
Techniken verkannt wurde. Diese 
Techniken haben bisher .meist viele 
Jahre gebraucht, ehe sie sich in grö- 
ßerem Umfang durchgesetzt haben. 
Das galt ursprünglich einmal beim 
efon, später beim Fernsehen und' 
dann bei Telefax und Teletex. Wäh- 
rend «sich dabei um relativ anfache 
Techniken mit eusmkter zu bestim- 
menden Nutzen für die Teilnehmer 
handelt, ist Btx ein viel komplizierte- 
res Gesamtsystem mit einem nicht so 
eindeutig bestimmbaren. Nutzen. 

Der Vorteil , von Bildschirmtext 
liegt vielmehr gerade darin, daß über 
die gleiche Infrastruktur ganz unter- 


schiedliche Nutzungen möglich sind. 
Bildschirmtext ist gewissermaßen 
ein Vielzweckinstrument, das vielen 
etwas und jedem das Seine bietet 

Die Post hat ganz erhebliche tech- 
nische Vorleistungen und Investitio- 
nen erbracht um die Büdschirmtext- 
Technik funktionsfähig und flächen- 
deckend verfügbar zu wiarhpn, und 
zwar zwei Jahre früher als ursprüng- 
lich geplant Sie hat aber versäumt, 
das vielschichtige Produkt Btx 
gl ei c hze i ti g richtig zu vermarkten. 

Für den zeitlichen Verzug sind zu- 
nächst die Schwierigkeiten mit der 
Umstellung auf den neuen Standard 
und die Ausstattung der Zentrale ver- 
antwortlich. Das neue IBM-System, 
das inzwischen insgesamt sehr gut 
funktioniert, kam wegen seiner Kom- 
pliziertheit viel später als geplant 
Gleichzeitig wurde die Norm auf ei- 
nen ausdrucksstarkeren, aber auch 
erheblich komplizierteren Standard 
umgestellt 

Der Hauptgrund für die nur sehr 


schleppende Verbreitung von Bild- 
schirmtext liegt aber zweifellos in der 
Endgeräte-Problematik. Es gab zu- 
nächst nur ganz wenige und viel zu 
teure Endgeräte mit dem neuen De- 
coder. Die Endgeräteindustrie hat 
sehr lange auf den preiswerten Eu- 
rom-Decoder gewartet noch immer 
gibt es zu wenige Endgerate, und die 
sind - vor allem für private Nutzer - 
viel zu teuer. Die Situation könnte 
sich zwar im Herbst dieses Jahres 
vom Endgeräte-Angebot her bessern, 
einen wirklichen Durchbruch im pri- 
vaten Bereich kann Bildschirm text 
jedoch erst erzielen, wenn nicht nur 
Geräte überhaupt, sondern sehr 
preiswerte Geräte, in großem Um- 
fang verfügbar sind. 

Schon heute werden im wirtschaft- 
lichen Bereich immer mehr interes- 
sante und zukunftsträchtige Anwen- 
dungen von Bildschirm text einge- 
führt. Es zeigte sich bei der Touris- 
musborse in Berlin, daß Bildschirm - 
text im Fremdenverkehrsgewerbe 



Komplott avsgorüstotwr BUdsddmrtoxt-Arbeitsplatz 

FOTO: SVEN SIMON 


kann dem 
verhelfen 

immer größere Bedeutung gewinnt, 
und zwar auch in Kombination mit 
der Bildplatte und im Rechnerver- 
bund als Infoimations- und Reservie- 
mngssystem gerade für kleinere und 
mittlere Reisebüros. 

Besondere Chancen bietet Bild- 
schirmtext vor allem mittelständi- 
seben Gewerbetreibenden und Selb- 
ständigen, z.B. in Kombination mit 
einem Personalcomputer, denn Bild- 
schirmtext ist für diese Gruppen ein 
sehr preiswertes Informationssystem 
sowie Datenfernverarbeitungs-In- 
strument und zwar zum Nahtarif. 

Der private Bereich wird sich si- 
cherlich langsamer als der gewerb- 
liche Sektor entwickeln und erst spä- 
ter größere Bedeutung gewinnen. 
Aber auch die ersten gewerblichen 
Nutzer sind in vielen Fällen gleichzei- 
tig private Mitnutzer des Sys tems . Sie 
rufen bei Bedarf aktuelle Informatio- 
nen ab, und zwar nicht nur Fachinfor- 
mationen. Dies ist bei entsprechen- 
den Angeboten eine Chance für Da- 
tenbanken und Verlage. Aber auch 
Home-Banking sowie Bestellungen 
beim Versandhandel und Reservie- 
rungen bei Fluggesellschaften sowie 
Reisebüros gehören zu ihrer sowohl 
kommerziellen als auch privaten An- 
wendungspalette. 

Die Anbieter sind schlecht beraten, 
wenn sie ihr Bildschirmtext-Engage- 
ment auf Sparflamme fahren und auf 
größere Teilnehm er zahlen warten. 
Nur attraktive Angebote werden ne- 
ben preiswerten Geräten auch 
schnell zu größeren Teilnehmerzah- 
len führen. Vor allem bedarf es ge- 
meinsamer Marketing-Anstrengun- 
gen von Post, Geräteindustrie und 
Anbietern, um dem System schneller 
zum Durchbruch zu verhelfen und 
die Durststrecke zu verkürzen. 

Das gemeinsame Engagement die- 
ser Gruppen entscheidet darüber, ob 
Bildschirmtext noch in den 80er Jah- 
ren oder erst Lu den 90er Jahren ein 
Massendienst mit Millionen von Teil- 
nehmern wird. 


NOTIZEN AUS LABORS UND INSTITUTEN 


Znsatzstudien in Hagen 

Hagen (DW.) - Mit Beginn des 
Wintersemesters 1985/86 werden an 
der Femuniversität Hagen Zusatz- 
studien angeführt Dies hat jetzt das 
nordrhein-westfälische Wissen- 
schaftsministerium genehmigt Stu- 
denten können in folgende Studien- 
gänge eingeschrieben werden: BWL 
(Betriebswirtschaftslehre) oder 
VWL (Volkswirts chafts lehre) für Ju- 
risten; BWL oder VWL für Diplom- 
Mathematiker, Diplom-Ingenieure, 
Naturwissenschaftler mit Diplom 
und Absolventen von Diplom-Stu- 
diengängen in vergleichbaren Fä- 
chern. Die Regelstudiendauer be- 
trägt vier Semester. 

Ursprung der Sterne 

Frankfurt (DW.) - Etwa 250 Wis- 
senschaftler aus acht Ländern tref- 
fen sich vom 26. bis 29. 3. in Frank- 
furt zu einpr wissenschaftlichen 
astronomischen Tagung mit dem 
Thema: „Interstellare Materie“. Die 
Tagung wird von der Astronomi- 
schen Gesellschaft gemeinsam mit 
dem Institut für Theoretische Phy- 


sik der Universität Frankfurt durch- 
geführt Das Thema der Tagung be- 
handelt u. a. das Problem der Stern- 
entwickhing sowie die Struktur und 
die langfristige Entwicklung unse- 
rer Milchstraße als Ganzes. 



Pflanzen im Weltall 

Bonn (uls) - Zu einem etwa acht- 
tägigen Flug startet Spacelab Dl, 
das erste überwiegend mit deut- 
schen Experimenten ausgestattete 


Wehxaumlabor, am 17. Oktober ins 
AD. Eines des vorgesehenen Experi- 
mente ist von dem Freiburger Biolo- 
gen Professor Dieter Marine konzi- 
piert worden und soll einen Beitrag 
zur Lösung der Frage liefern, warum 
die Sprossen der Pflanzen gegen die 
Schweikraft himmelwärts wachsen. 
Eine wesentliche Rolle dabei spielt 
das Pflanzenhormon Indolessigsäu- 
re, das von der Spitze der Pflanze in 
Richtung Wurzel strömt Jede Ab- 
lenkung des gleichmäßigen Hör- 
monstroms, beispielsweise durch 
Veränderung der Lage, bewirkt un- 
gleichmäßiges Wachstum. 

Smog-Draht tief heiß 

Düsseldorf (DW.) - Wahrend der 
vergangenen Smog-Periode hat sich 
die Zahl der Anrufe beim Fem- 
sprechan sagedienst des nordrhein- 
westfälischen Gesundheitsministe- 
riums fast verfünffacht Wie aus 
Düsseldorf verlautete, haben im Ja- 
nuar 58 663 Bürger die aktuellen Ge- 
sundheitstips telefonisch abgerufea 
Das waren über 46 000 Anrufe mehr 
als im Vormonat 


Im Gefieder spiegelt sich die Umwelt 

Saarbrücker Forscher nutzen Vogelfedem als Indikatoren zur Schwermetallbelastung 


Von WILHELM IRSCH 

I m Körper aller Lebewesen spei- 
chern sich Umweltgifte. Das seit 
1972 in der Bundesrepublik 
Deutschland mit piru>m Anwen- 
dungsverbot belegte Insekten Ver- 
nichtungsmittel DDT findet sich in 
dem Eiern einheimischer Vögel eben- 
so wie im Fettgewebe von Pinguinen 
der Antarktis. 

Umweltwissenschaftler suchen 
ständig nach geeigneten Tieren und 
Pflanzen, die durch ihre Speicherfä- 
higkeit für Umweltgifte Rückschlüs- 
se auf die Schadstoffbelastungen ih- 
res Lebensraumes ailassen. Jetzt 
sind auch Vogelfedem als mögliche 
Bioindikatoren für Schadstofe im 
Gespräch. 

Eine Forschergruppe unter Lei- 
tung des Saarbrücker Biogeographen 
Paul Müller hat diese Zusammenhän- 
ge im Rahmen eines Forschungspro- 
jektes näher untersucht Flügel und 
Schwanzfedern verschiedener Vogel- 
arten wurden durch Atomabsorp- 
üonsspektrometrie auf die Konzen- 
tration ausgewählter Schwermetalle 
untersucht Dabei zeigte sich, daß bei 
verschiedenen Vogelarten auch bei 


imturwliMliphpm Mauserzyklus die 
Bim- und nadmhimgphaltp in Hpn 
einzelnen Federn erheblich schwank- 
ten. 

Sogar bei einem über drei Jahre in 
einem Käfig gehaltenen und nur mit 
Eintagsküken gefutterten Turmfal- 
ken waren Cadmium, und Bleiwerte 
in den Federn Schwankungen unter- 
worfen, was die Wissenschaftler in 
Erstaunen versetzte, da diese ja nicht 
auf die Nahrung Zurückzufuhren wa- 
ren. Bei den Sperlingsvögeln - über- 
prüft wurden Elster, Eichelhäher und 
Amsel - zpigten sich ebenfalls hohe 
Schwankungen der SchwermetaSge- 
halte in den Mauserfedem, was auch 
hier nicht durch den Mauserrhyth- 
mus erklärbar war, ebenso bei der 
Ringeltaube. 

Offenbar, so vermuten die Wissen- 
schaftler, würden die Schadstoff-An- 
sammlungsmuster in Flügeln nicht 
nur vom ortsabhängigen Blauser- 
rhythmus und den Beutetieren ge- 
prägt, sondern auch von physiologi- 
schen Vorgängen beeinflußt So dürf- 
ten sich in gering belasteten Bestan- 
den Steuerungsmechanismen der Vö- 
gel in den Rückstandswerten deutli- 


cher widerspiegeln als in stark bela- 
steten. 

Anders als bei den Flügeln ist die 
Situation bei den Schwanzfedern. Sie 
zeigen eine kleinere Schwankungs- 
breite der SchwezmetaUbelastung 
und sind deshalb sehen eher als Bio- 
indikaloren geeignet wie sich bei Ha- 
bicht Mäusebussard, Turmfalke, Fa- 
san, Ringeltaube, Eichelhäher, Elster, 
Stockente, Brandente und auch beim 
Haushuhn herausstellte. Altvögel 
wiesen gegenüber Jungtieren vom 
selben Standort etwa zehnfach höhe- 
re Blei- und fünffach höhere Cadmi- 
ummengen auf. Die Schwermetallge- 
halte der inneren und äußeren 
Schwanzfedern derselben Einzeltiere 
sind für Blei deutlicher umweltbezo- 
gen als für Cadmium 

Bei noch laufenden Untersuchun- 
gen zeigte sich auch, daß die Schwer- 
metalle in den einzelnen Federn un- 
terschiedlich verteilt sind, was sogar 
vom Farbmuster abhängig sein kann. 
Diese Farbmuster zeichnen sich je- 
doch neben unterschiedlichen Farb- 
sub stanzen auch durch eine unter- 
schiedliche Zusammensetzung der 
Aminosäuren aus. 


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f.-i. f: r.i'r.n je Ar-« r~ ; » . 

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Barclays. 

Eine Kräftige, 
die eine Leichte ist 



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8 


POLITIK m FORUM 


DIE WELT - Nr. 66 - DieastflR, 1^5 


London will Gemeinden 


auf Sparkurs bringen 


KEINER GATERMANN, London 

Etliche linksradikale Lokalpoliti- 
ker der Labour Party sahen schon 
eine neue Möglichkeit, nach dem 
„verlorenen Bergleutestreik eine 
zweite Front" gegen die Regierung 
Thatcher auszubauen. Die von ihr für 
zahlreiche Gemeinden festgelegten 
Höchststeuersätze sollten einfa ch ig- 
noriert werden. Aber wieder einmal 
wurde die Labour Party ein Opfer 
ihrer internen Zersplitterung. 

Im Rat von Groß-London (GLC) 
zerfiel ihre Fraktion in nicht weniger 
als drei Gruppen, womit sie der auch 
in dieser Sache konsequent und stark 
' auftretenden Regierung einen leich- 
ten Sieg bescherten. Aber was für die 
' Stadtfinanz noch entscheidender sein 
durfte, die Uneinigkeit verhinderte 
zudem die volle Ausnutzung der zu- 
lässigen Steuersätze. 

Im Rahmen ihrer strikten Fi- 
nanzpolitik will das konservative Ka- 
binett auch die Gemeinden auf Spar- 
kurs bringen. Das geht nur unter 
Drosselung deren einzigen größeren 
Einnahmequelle, die Haus- und 
Grundstückssteuer. Mit Hilfe «nes 
kaum durchschaubaren und in »mwi 
praktischen Auswirkungen mitunter 
kuriosen Systems hat der zuständige 
Uraweltminister Patrick Jenkin Steu- 
ersätze festgelegt, die für ein paar Ge- 
meinden sogar eine Senkung bedeu- 
ten. 

Verstoße werden auf verschiedene 
Art geahndet Zu hohe Sätze oder 
überhaupt keinen Bescheid können 
unter anderem zum Einsatz eines 
staatlichen Verwalters führen. Die 
Gemeinden dürfen allerdings auch 
keine neuen Schulden machen. Sonst 
streicht die Regierung ihre Zuschüs- 
se noch drastischer. 

Labour beugte sich 


zu brechen, wie er zunächst selbst 
verordnet hatte. Inwieweit dieser 
Umschwung seine Position in der 
Partei schadet, werden schon bald die 
Nominierungen der Kandidaten für 
die nächste Parlamentswahl zeigen. 

Ähnlich turbulent wie beim GLC 
ging es in Liverpool zu, wo der soziali- 
stische Fraktionsvorsitzende John 
Hamilton seufzte: „Diese Stadt könn- 
te ein zweites Nordirland werden. 
Auch wenn er die Regierung scharf 
verurteilt, sieht er dennoch keine an- 
dere Möglichkeit, als inner halb des 
Gesetzesrahmens zu bleiben. Alles 
andere würde die prekäre Finanzlage 
der Stadt nur noch verschlimmern. 

Aber der stellvertretende Frakti- 
onsvorsitzende Derek Hatton schrie 
auf einer Demonstration: „Halfan wir 
zusammen, zwingen wir Frau That- 
cher in die Knie." Diese kontert: JDie 
Linke in den Rathäusern muß besiegt 
werden.“ 


Grunde aufgezahlt 


Das GLC benötigte nicht weniger 
als 13 Abstimmungen, bevor es sich 
nach fest 24stündigen Beratungen 
und nur neun Minuten vor Ablauf der 
Frist auf einen Steuersatz einigen 
konnte. Die Labour Party, die eigent- 
lich die absolute Mehrheit hat mußte 
sich zum Schluß aufgrund ihrer Zer- 
splitterung einem Kompromiß Vor- 
schlag der Konservativen beugen. 

Von der Zuschauertribüne wurden 
die gemäßigten Labour-Abgeordne- 
ten als Verräter und Schufte be- 
schimpft Der Labour-Batsvorsitzen- 
de Kenneth Livingstone, normaler- 
weise als „Linker“ eingestuft, war 
letztlich doch nicht bereit, das Gesetz 


Ihr Staatssekretär für Gerne inde- 
angelegenheiten, Kenneth Baker, 
hält mit „Sie mißbrauchen das Paria- 
ment als Waffe gegen die Regierung.“ 
Auch Neal Kinnock, Vorsitzenderder 
Labour Party, stört die Aggressivität 
der Linksradikalen. Nach dem Lon- 
doner Debakel kritisierte er deren 
„selbstzufriedene Haltung“, die dafür 
gesorgt habe, daß der höchste Steuer- 
satz nicht ausgenutzt werden kann. 

Zu den Städten, die der Regierung 
trotzen, zahlt auch Edinburgh, das 
seine Gemeindesteuer um nicht weni- 
ger als 79 Prozent anheben will Wie 
alle anderen 'Verfechter höherer Ab- 
gaben begründet Ratsvorsitzender 
Alex Wood (Labour) dies mit den fi- 
nanziellen Anforderungen, die vor al- 
lem Arbeitslosigkeit und Gesund- 
heitswesen stellen. 


ln der Hauptstadt konnte die auf 
Herzoperationen spezialisierte Abtei- 
lung im Guy’s Hospital nur durch die 
Ein-MUlionen-Mark-Spende einer 
Privatperson vor einer viermonatigen 
Schließung bewahrt werden. Der bei 
einem Überfell schwerverletzte Poli- 
zist George Hammond mußte nach 43 
Tagen zähen. Kampfes um sein Leben 
unter schwierigen Bedinungen von 
einer städtischen in eine Privatklinik 
gebracht werden, weil die öffentliche 
Kra nkenans talt kein Geld für pinpn 
Computertomograph hat, der nach 
Ansicht eines Facharztes „selbstver- 
ständlich“ sein sollte. 


Addis Abeba sucht neue 
Kooperation mit Bonn 


Wiedereröffnung der deutschen Schule als „Gegenangebot“ 


WALTER H. RUEB, Bonn 

Der äthiopische Außenminister 
Goshu Wolde kommt möglicherweise 
noch in diesem Monat der Einladung 
von Bundesaußenminister Hans- 
Dietrich Genscher nach Bonn nach. 
Bis er eintrifft, hat die Bundesrepu- 
blik Zeit, sich mit seinen in einem 
Gespräch mit dem CDU-Bundestags- 
abgeordseten Hans Stercken und 
deutschen Journalisten erhobenen 
Forderungen auapinflndPTTugefapn- 
Goshu forderte Bonn zur Wiederauf- 
nahme der wirtschaftlichen Zusam- 
menarbeit und zur Gewährung von 
Entwicklungshilfe auf 

Der ehemalige Oberst der äthiopi- 
schen Armee und gewiefte Taktiker, 
Nr. 31 im ZK seines Landes, brachte 
gleich ein Angebot ins Spiel, das die 
Deutschen geneigter machen sollte, 
die Forderungen zu erfüllen. Äthio- 
pien sei berät, den Streit um die 
deutsche Schule in Addis Abeba zu 
vergessen und seine Regierung werde 
sogar eine neue, größere und moder- 
nere eröffnen. 

Derjenige, der den Wert des Ange- 
bots und die Tragweite der Forderun- 
gen besser als irgendwer zu beurtei- 
len vermag, ist der deutsche Bot- 
schafter in Addis Abeba, Bernd Ol- 
denkott „Ehe sich das Ve rhältnis 
zwischen Bonn und Addis Abeba nor- 
malisiert, was ich hoffe und woran ich 
auch glaube, müssen alle noch uner- 
ledigten Fragen bereinigt werden“, 
sagte der Diplomat „Doch alle Anzei- 
chen Henfan darauf hin, HaR Äthio- 
pien bestrebt ist, ein neues Kapitel 
der Beziehungen zu unserem Land zu 


Posten, dort aber bereits am vierten 
Tag von Staatschef Mengistu zur Ent- 
gegennahme seines Bg gfanhignwgfr . 
Schreibens empfangen, weist darauf 
hin, daß außer der Frage da deut- 
schen Schule noch andere Angele- 
genheiten anhängig seien. 

„1977 wurde von den Äthiopiern 
nicht nur die deutsche Schule über- 
nommen - ich sage ausdrü cklich 
übernommen sondern es wurde 
auch deutsches Privateigentum be- 
schlagnahmt Die Regierung in Bonn 
wird zu prüfen haben, ob sie mit dem 
Geld des Steuerzahlers Entwick- 
lungshilfe leistet wenn von der ande- 
ren Seite keine Entschädigung für be- 
schlagnahmtes deutsches 
erfolgt“ 


Somalia irritierte 


Oldenkott hatte sich beim Wechsel 
von der nigerianischen Hauptstadt 
Lagos nach Äthiopien vor Langewei- 
le gefürchtet Jetzt sieht er sich im 
Brennpunkt des Weltinteresses durch 
Bürgerkrieg und Hungerkatastrophe 
mit Bergen von Problemen und Ar- 
beit konfrontiert 


beginnen.“ 

Bisher mir Schenkung 


Die Unterzeichnung des Vertrags 
zur Fortführung eines Wassergewin- 
nungsprojekts in zwölf Provinzen 
Äthiopiens in der vergangenen Wo- 
che möchte der Vertreter Bonns in 
Addis Abeba als Zeichen des guten 
Willens seines Landes verstanden 
wissen, den Status quo zu überwin- 
den und zu besseren, wenigstens nor- 
malen Beziehungen überzugehen. Ol- 
denkott „Bisher habe ich hier nur 
Schenkungsabkommen unterzeich- 
net Jetzt erstmals einen Vertrag... 
Bonn verpflichtet sich darin zu einer 
finanririlpn Beteiligung in Höhe von 
9,9 MiHinnpn Mark an dem Projekt“ 
Da 59jährige Botschafter, seit Ok- 
tober 1984 am Horn von Afrika auf 


Dabei gibt es in Äthiopien nur 400 
Landsleute, doch zur Zeit fest ebenso 
viele deutsche Helfer humanitärer 
Organisationen, gmz zu schweigen 
von da Bundesluftwaffe mit zwei 
Tra nsall- Transpo rtflngw^^gpn, deren 
Hilfsflüge ihn seit Wochen in Atem 
halten und ihm auch schon Kritik 
wegen der verzögerten Anlieferung 
von in da Heimat gesammelten HÜ&- 
gütem einbrachten. „Über die Vertei- 
lung da Hilfegüter entscheidet «Hpin 
die äthiopische Regierung“, wehrte 
sich Oldenkott „Wir haben darauf 
nicht den gerin gsten Einfluß.“ 

Oldenkott kann jetzt bei da Wie- 
deraufhahme normaler B eziehung en 
zu dem Tjnri mitwirken, das 1977 sei- 
ne Beziehungen zu Bonn einfror, 
nachdem sich die Bundesrepublik im 
Nachbarland S omalia zu stark enga- 
gierte. Oldenkott: „Die guten Bezie- 
hungen wurden in gewisser Weise 
zerstört durch die Vorkommnisse in 
Mogadischu. Addis Abeba hatte kein 
Verständnis für Bonns Dankbaricat 
in Form von Finanzhilfe für das feind- 
liche Nachbarland. Bonn aber f ühlte 
sich Somalia verpflichtet, nachdem 
die dortige Regierung die Befreiung 
da Lufthansa-Maschine durch die 
GSG 9 erlaubt hatte.“ 


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Krankenkassenkrankheit Unverständlich 


ä ’ i ■ r 


■JUfim droht mit EinfrUIen da Stutea*^ 
WELT vom 7. BBn 


Mit schöner Regelmäßigkeit läßt 

das R unripQar h «tgTninigteriiiTTi durch 

die jeweiligen Amtsinhaber verkün- 
den, daß an da Misere da Gesetzli- 
chen Krankenversicherung (GKV) 
einzig und allem drei böse Buben, 
nämlich Ärzte, Apotheker und die 
einschlägige Industrie (die Spitäler 
eingeschlossen) daran schuld seien. 
Dabei ist jedermann, da in seinem 
Leben schon einmal mit Gesund- 
heitspolitik zu fa»n Hntfa, bekannt, 
daß die. „Krankenkassenkrankheit“ 
mit da Überfrachtung da Institution 
mi t Nebenaufgaben zu tun hat 

Nicht zuletzt da bundesdeutsche 
Fiskus profitiert recht angenehm am 
Ar meirntttehimsatr der GKV mit der- 
zeit 14 % (1,70 Milliar den DMin 1983), 
während bis 1968 die GKV umsatz- 
steuerfrei abgerechnet hat 

Wenn der Minister jetzt empfindet, 
da fl Hw Krankenhäuser picht dreimal 


wohnt, als Watschenmänner da Na- 
tion hofaalten zu müssen. Wenn aba 
Herr Minister Blum glauben machen 

urill Ä rr fe, 7-ahnargte und PKarynain. 

dustrie seien allein schuld an dem 
„p olitischen Sprengstoff", der auf 
den Medirinbetrieb zuiückachSage 
und die Notwendigkeit von Refor-. 
men offensichtlich mache, so zielt 
Schlag unter die Gürtellinie. 


„nr «ts 

S h tu «fa nm 11 : «nur «mk t aun 




so gut seien wie 1972, obschon sie 
harte das Dreifache kosten, so sollte 
er dieselbe Eil» an die Verwaltungs- 
kosten da GKV anlegen. Auch diese 
sind von 1,729 Milliarden DM in 1972 
auf 4,689 Milliarden DM in 1983 ange- 
stiegen. Es ist eben alles inzwischen 
ein bißchen teurer geworden. Übri- 
gens haben «rfc h die Ausgaben da 
GKV an Arzneimittein über Apothe- 
ken in Prozent da fl «Pinifanuqp»h»n 
von 16*> % im Jahr 1973 auf 15,1 % in 
1983 eingependeft. Die Zuwachsraten 
der Verwaltungsausgaben da GKV 
la gwn tu iw Teil erheblich über riwion 
da Apotheken, so 1982 bei + 9,8 % 
und bä Apotheken nur bä + 0,7 %. 

Wer Restriktionen sagt, muß auch 
an Arbeitsplätze denken, die dabei 
meist verlorengehen. Zu denken wä- 
re an aussehKefllfc hen Import von 
Ai 7 Twiwiitteln au s BiBigtohnländem, 
Bremsung von Forschung und Ent- 
wicklung, Z ulassungsbeftignisae da 


Herr Minister Blüm vagißt näm- 
lich, darauf hinzu weisen, daß em gro- . 
ßa Teil da Sostensteigetung vom 
Gesetzgeber selber zu verantworten 
ist Durch den Gesetzgeber ist da in 
da GKV versicherte Fersonenkreis 
erweitert worden (freiwillige Versi- 
cherung der Höherverdtenenden, 
Pflichtversicherung da Landwirte 
und Studenten). Durch ihn und durch 
die Rechtsprechung sind die Vast 
rhpn ip gyteigtaingpin vermehrt worden 
(Zahnersatz, Psychotherapie, Krebs- 
vorsorge und Vorsorge im Kindesal- 
ter, Heilhflfemafinahme u. v. a. m.). 


Ich kritisiere diese Maßnahmen 
nicht, aba ae steilen Mehrleistungen 
da, da Mehrkosten verursachen. Der 
medizinische Fortschritt (Computa- 
tomographie, Lithotrypsie, Kernspin- 
tomographie, Herzchirurgie) kostet 
ebenfalls Geld. Hierdurch werden die 
Patienten zwar nicht gesünder, aba 
sie leben längen Aufgrund der le- 
bensrettenden Maßnahmen weiden 
die Patienten älter und erleben ihre 
(kostenträchtigen) Alterskrankhei- 
ten; die Ifebenserwartung in der Bun- 
desrepublik ist auf 72 (m) bzw. 77 (w) 
Jahre angestiegen! 


GKV oder andere planwirtschaftliche 
Maßnahmen. Langfristige, vorsichti- 


ge S^hätmngwi rechnen hierbei w»ft. 
riwm Vertust von ca. 100 000 Ar- 
beitsplätzen bei den Gesun d heitsin- 
stitutionen vorliegendaArt, den Ha- 
stellem und da Zulieferindustrie. 
Hatte das im Programm da Regie- 
rung Kohl gestanden? 

Mzf freundlichen Großen 
Dr. K W. Mayer, 

Mannheim JJ 

* 

Sehr geehrte Herren, 

wir Ärzte sind schon daran ge- 


Wenn Herr Minister Blüm unzuläs- 
sige Vergleiche zieht („Ausgabenstei- 
gerungen für die gesundheitliche 
Versorgung seien kein Beleg für eine 
Qualitätssteigerung, im Kranken- 
hausbereich seien die Kosten inner- 
halb von nur zwölf Jahren von 9,4 auf 
32 Mrd. Mark gestiegen, und niemand 
wird behaupten können, heute sei die 

KrankiPnhjui«e iiPCHftrgiin g dreimal SO 

gut wie 1972“), so muß man ihm eigen 
ähnlich niwui5«igi»n Vergleich ent- 
gegenhalten: TV Vw tyiHig iin gghaim . 
hah hat seit 1972 um z Prozent zuge- 
nommen, aba die Sicherheit ist nicht 
x-mal sicherer geworden, oder die 
Auq gnhgngteigpp in g für unsere poli- 
tischen Vertreter in Bonn ist kan Be- 
leg für wnp Qualitätssteigerung ihrei- 
Leistungen. 


Auch nach 24 Jahttfr ständige» 
Kontakt mit Deutsch« : verstehe Ich 
immer noch nicht, warum der 
Soldat des Zweiten, ffeh- 
krieges von ihnen ab häufig be- 
schimpft mrd. Im Braten wie im 

Zweiten Weltkri^ hähan d» Solda- 
tm auf beiden Seiten ittfflhitsRHcht 
getan. Wenn jemand kritisiert werden 
sollte, dann sind es dfcdamalige Be- 
und ihre Diplomaten, die 
rnuhr hätten tun müsstet um eteen 
Krieg zu vermeiden, und auch die 
fl Kiwi Typen der Gestapo und da 
KZ- Wächter. Aba wie unlängst ei- 
nige da Streikposten in Großbritan- 
nien gezeigt haben, gibt es sbkhe 
Typen überall -nicht nur in Deutsch 
land. 

hi fünf Jahren Dienst im letzten 
Krieg habe Ich rächt einmal erlebt 
daß deutsche Seeleute sich ehrenrüh- 
rig verhaften hätten. Im Gegenteil: 
Zwischen da Royal Navy und der 
Kriegsmarine herrschte gegenseitige 
Hochachtung» In englischen Zeitun- 
gen liest man jetzt Mos Artikel über 
die Fairness und Tapfekeit der deut- 
schen Soldaten, auch da U-Boot- 
Fahrer. Als .Das Boot“ im englischen 
Fernsehen gezeigt wurde, waren un- 
sere Straßen leergefegt 
Wenn heute gefragt wird, wieda 8 
Mai begangen werden saß, dann 
möchte ich Vorschlägen, daß dies ein 
Anliift sein sollte, daß steh das 
deutsche Volk mit sanol Soldaten 
des Zweiten Weltkrieges versöhnt 
und ihnen die gleiche Hochachtung 
zeigt, die es ihnen bestimmt entge- 
gengebracht hätte, wenn Deutsch- 
land gesiegt hätte. 

W.GmnM. 

Commander, Royal Navy (Rtd> 
Tbplow/Maidenheed 


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f-jr H it?t 


i-."- , 


Reißerisch 


Mit freundlichen Grüßen 
Dr. Q. Gittermann, 
Hamburg 90 


Vergessenes Grenzland 


jlaaieriviLTiMi.iaR 


Sehr geehrte Damen und Herren, 
ich gehe mit PeterGülies einig, daß 
hingfehtlirh pinpr ^r teifalnswuiahl 

von 2,6 Millionen die Phantasie da 
Politika gefordert ist Seine Schluß- 
folgerung kann ich aba auf keinen 
Fall t eilen . 

Wer schreibt ein Arbeitssuchender 
muß beweglich bleiben und die Ar- 
beit suchen, dort wo es sie gibt redet 
einer weiteren Entvölkerung des 
Grenzlandes das Wort Unsere jungen 
Leute strömen jetzt schon ohnehin in 
die Ballungszentren München und 
Nürnberg. 

Warum sollte denn die Arbeit nicht 
ins Grenzland gebracht werden. Bes- 
sere Standortbedingungen für die In- 
dustrie wären dazu die erste Voraus- 
setzung. Aber wer geht schon in ein 
Gebiet wo da nächste Autobahnan- 
schluß 70 km entfernt ist Unserer 


Bevölkerung mutet man dies schon 
seit Jahrzehnten zu. Jetzt soll in win- 
zigen Teilstücken im nächste n Jahr- 
zehnt ein wenig Autobahn gebaut 
werden. Warum könnte man hier da 
Bauindustrie, die ohnehin am Boden 
liegt nicht mit einem großzügigen 
Auftrag helfen. Wir hätten dann bes- 
sere Standortbedingungen für An- 
siedlungen. 


Sehr geehrte Damen und Herren, 
das Buch „Das Boot“ ist als Reißer 

geschrieben, ist für den Leser als Rei- 
ßer kenntlich und ist bestimmt als 
Reißer honoriert worden. Da mdir 
realistische Rim mildert diesen reiße 
rischen Charakter. Hat dieses dem 
Autor so mißfallen, daß er nun nach 
FQm «nd Fernsehen tum vierten Mai 
autreten mußte (Und zum vierten Mal 
kassiereil)? 

Wenn esumsdnePecscingeht so 
mag das angehoi.' Wenn es auf Ko- 
sten da historischen Wahrheit geht 
ist .detn tu widoSprecben. Herrn 
Buchhelm offensichtlich nicht be- 
kannt daß nach dem Kriege, z. T. mit 
Wiederholungen, maßgebliche ehe- 
malige Gegner der Ubootswaffe den 
Großadmiral in seinem Afterawohn- 
ste auf gesucht haben. War dieses nun 
Neugier oder Respekt? 

Mftfreundfichea Größen 
F. W. Heyne 
Aumühle 

* 


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Wer in Bonn sitzt und viele Auto- 
bahnen vor da Haustür hat bat leicht 
reden. Es wäre schön, wenn man sich 
in Bonn pinmal etwas Afafaflen ließe 
und uns im G mpriand mit den Pro- 
blönen da Arbeitsloa^dt und da 
schlechten Veritrfmanbindung nicht 
al lein ließe. 


Hiermit beenden wir die Diskus- 
sion. Die Redaktion. 


Mit ävundUchan Grüßen, 
HeHnjut Grempei, 
Oberbürgermeister der Stadt Neu- 
stadt b Coburg 


ÄRD/ZDF- 1 

felsig 

WWw VW 


Wort des Tages 


j) Man bebt doch nur 
seine eigene Liebe und 
lauft sein ganzes Leben 
dieser Illusion nach. 99 


Jean Anouflh; frans. Autor (geb. 
1910) 


’-niN 

jt- u - -ftl 

Ür»**** 

... •. „ 




Ifrn *-lO ol— 


Personalien 






Z" 




UNIVERSITÄT 


Professor Dr. Karl Christian Fel- 
my von da Universität Heidelberg 
hat einen Ruf auf eine C-4-Professur 
für Geschichte und Theologie des 
Christlichen Ostens an da Univa- 
sitat Nürnberg-Erlangen erhalten. 


GEBURTSTAG 


da Kunst Michelangelos und Peter 
Paul Rubens*. Hubala ist Schüler 
des Münchner Kunsthistorikers BL 
Jantaen, habilitierte sich bä Ha« 
Sedlmayr, München, und wirkt in 
zahlreichen kunsthistorischen und 
historischen 

Gremien, so im Collegium Caroli- 
num und in da historischen Kom- 
mission da Sudetenlända. 


Der Ordinarius für Kunstge- 
schichte an da Universität Wurz- 
burg und Vorstand des Martin-von- 
Wagner-Museums da Universität, 
Professor Dr. Erich Hubala, feiert 
am Sonntag seinen 65. Geburtstag. 
H ^hala , in Kremsia in Mähren ge- 
boren, ist einer da bedeutendsten 
Kunstwissenschaftler Deutsch- 
lands. Da Schwerpunkt seina For- 
schungsarbeit liegt auf dem Gebiet 
da Kunst da Renaissance und des 
Barocks. Die Leitung des Zentralin- 
stituts für Kunstgeschichte in Mün- 
chen lehnte er 1969 ab zugunsten 
universitären Wirkens, daß ihn auf 
die Ordinariate für Kunstgeschichte 
in Kiel, später (1974) in Würzburg 
führte. Er begründete unter ande- 
rem die Schriftenreihe „Beiträge 
zur Kunstgeschichte'*, deren 16. 
Band soeben in Balte erschienen 
ist, und ist unter anderem auch Au- 
tor des 9. Bandes da bei Propyläen 
erschienenen Kunstgeschichte. Sei- 
ne zahlreichen Publikationen in 
deutscher, italienischer und engli- 
scher Sprache befassen sich mit da 
Architekfaflgeschicfate Italiens, da 
österreichischen und deutschen Bb- 
rockkunst, da Kunstgeschichte 
Böhmen/Mährens und Venedigs, 


AUSZEICHNUNGEN 


Der Hermann-Ehlers-Preis 1985 
wird dem früheren Präsidenten des 
BumfejnnnfaMingsgwVhteSt Prof 
Dr. Emst Benda, verliehen. Da 
Preis, zum Andenken an den 1954 
verstorbenen ehemaligen Olden- 
burgischen Oberkirchenrat und 
Bundestagspräsidenten Hermann 
Ehlers (CDU), wird jährlich an ver- 
diente Persönlichkeiten des kirchli- 
chen und politischen Lebens verlie- 
hen. Die Auszeichnung soll am 11. 
Oktober an Professor Benda über- 
reicht werden. Zu den bekan nte- 
sten Preisträgern gehören da evan- 
gelische Theologe Professor Dr. 
Hehnnt Thieticke, da frühere Mili- 
tärbischof und Bonna EKD-Beauf- 
tragter D. Hermann Knast, da ehe- 
malige Außenminister Gerhard 
Schröder sowie da Leiter des 
Christlichen Jugenddorfwerkes, 
Professor Arnold Dannaunann. 

* 

Den Adolf-Kolping-Preis 1985 a- 
hält da Initiator da überbetriebli- 
chen Ausbildungsstätte in Kerpen- 
Horrem, da 64jährige frühere Be- 
zirkssekretär der Industiiegewak- 
schaff Bergbau und Energie, Willi 


Kowalski Da mit 10 000 Mark do- 
tierte Preis wird am Sonntag, den 
28. April, im Kopena Rathaus 
überreicht In da Honerner Ausbil- 
dungsstätte werden zur Zeit über 
100 jug en dlic he Arbeitslose, davon 
knapp die Hälfte Türken, in den 
Be re i c hen Schlosserei, Metallbear- 
beitung und Schweißen, ausgebü- 
det Im letzten Jahr war da Zentral- 
praawt ri« hi asiUlldlCheP ftnlpjng . 
welkes, Dr. Paulo Unk, mit dem 
Koipingpreis gewürdigt worden. 
Mit dem Preis sollen Personen und 
Institutionen gefördert werden, die 
sich auf sozialem Gebiet durch mitr 
m en schlic h es Handeln hervortun. 




•m»; 


»**?i 


K*-' ■ -ei: 

I . 


Da Mmisterpräsident Nord- 
rhein-West&lens, Johannes Ran, 
und da Präsident da Vereinigung 
da Industrie- und Handäskam- 
mem, Franz Schaknberrr haben 
gestern in da StaatskanzlalnDüs- 
seldorfdie Sieger im Landeswettbe- 
wob für gew^hch-technfeche Be- 
rufe da Industrie- und. Handele- 
kammero des Landes Nordrhein- 
Westfelen geehrt Insgesamt sind 
aus acht Austektungsbereiclhen 24 
Preistraga au s gezei cho et worden. 


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Da Direktor des Caritesverban- 
des für die Diözese Münster, Lsd- 
gerMfia (50), ist für drei Jahre zum 
Vondtzphden da Konferenz derCa- 
ritas-Direktoren in da Bundesrepu- 
blik Deutschland gewählt worden. 
Müer ist Nachfolger von Prälat Lud* 
wigPenzkofer. 










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Dienstag; 19. März 1985 - Nr. 66 - DIE WELT 


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K Hörspiele aus Afrika: Eine Initiative des WDR und der Deutschen Welle 


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Chancen, das Fremde hören zu lernen 


W ss in Frankreich, Holland und 
anderen Ländern mit kolonia- 
ler Vergangenheit langst geschieht, 
soll auch in der Bundesrepublik 
Deutschland Paß fassen. Für einmal 
haben die beiden hochnäsigen Ro- 
sen, der WDR und die Deutsche WeT 
le,nnahhängigvoneinaT>dereiaegate 
Idee -orten Hörspiel-Wettbewerb für 
afrikanische t ander. a Ti5niBch F»ihpy) i 
-und kooperieren dieserhalb mitein- 
ander. Am 26. Märe gehen die letzten 
beid« Hörspiele (21.00 Uhr im Drit- 
ten Programm des Westdeutschen 
RnadftmksL „Dilemma" und „Tzani“ 
ans Kenia, über den Sender. Ei ne 
kenianische Jury hat die Produktio- 
nen auf eine Ausschreibung des WDR 
hin unter 150 Einsendungen ausge- 
wählt 

. Angeregt durch diese Initiative des 
WDR, hat Radio RnnsihOTvTarxsim'a 
die Gründung einer eigenen Hörspiel- 
und Ffenwehabteälung angesagt. 
Auch der frühere von 

Zaire, amtierender Botschafter in 
Bonn, möchte das Modell für »in 
Land übernehmen. Sinn der Sache ist 
ans der Sicht des WDR und der Deut- 
schen Welle nicht nur, die Sparte Hör- 
spiel im international schärfer wer- 
denden Wind der Konkurrenz zu 
stärken, sondern vor allem der 
Wunsch, den Informationsfluß von 
Süden nach Nonien zu verbessern. 


mit a uthent isc h en Berichten einzel- 
ner Verständnis für die Gesamtsitua- 
tion in afrikanischen Lindem zu 
wecken. 

Ein erstes Autorenseminar des 
WDR in Nairobi vor einem Jahr hatte 
interessierte Autoren des Lande« ver- 
sammelt, um ihn^n die spezifischen 
Möglichkeiten der künstlerischen 
Anssage durch das Medium Hörspiel 
aufzuzeigen. Hier wurden z. B. mög- 
liche Textinhalte zur Diskussion ge- 
stellt, die dar vielfältigen ethnischen 
und gesellschaftlichen Situation der 
Hörspiel-Produzenten gerecht wer- 
den körnen. 

Die Deutsche Welle, die k e i n e der- 
artige Vorbereitung getroffen hat, 
sieht sich derzeit einer Etat von 900 
Einsendungen gegenüber, die in fünf 
Sprachen aus allen Ländern südlich 
der Sahara gekommen «fad Eine 
Schwierigkeit hei der Bewertung hier 
ist unter anderem die Tatsache, daß 

hä vielen Bmamihmyn rU«> traditio- 

neüe Form des Dankgebetes, dar Kla- 
ge um den Verstorbenen, sowie di- 
daktische Anweisungen für die Erzie- 
hung der Jugend das erzählerische 
M omen t überlagern — Erzählfbzmen, 
für die der Zuhörer in unseren Brei- 
ten nicht unbedingt das notwendige 
Vorverständnis mitbringt. Dies han- 
ge mit der sogenannten „oralen Lite- 
ratur* in. vielen afi*fkani<y*hpr> Län- 


dern zusammen, erklärt Herr Said 
M’see aus Sansibar. Literaturwissen- 
schaftler für Suaheli-Sprachen und 
Mitglied der Auswahjjuiy in Köln. 

Joachim Burkhardt, Programmier- 
ter im Femsehbereich der Deutschen 
Welle und mit gleichem Engagement 
für die literarische Sache dabei wie 
seine KoHegm Angela Sussdorf vom 
WDR-Hörspiel, betont, wie wichtiges 
für Mongf-hpri Jq flfwicmigrhm Län- 
dern sei , sich wenigstens durch den 
MimH einzelner artikulieren zu kön- 
nen, ihre Qualen und ihre Freuden 
zum Ausdruck zu bringen. Die Au- 
thentizität imd eruptive Kraft afrika- 
nischer Erzähl weise dürfte Hpw Euro- 
päer nicht gleichgültig lassen - auch 
warn er sich erst, mitunter vießeiebt 
mühsam, in Hm errttigrhAn Kultur- 
kreis einhoren muß. Auf jeden Fall 
hat er hier eine einmalige Chance, das 
Fremde hören zu lernen 

Das umfangreiche Material in bei- 
den Sendern soll nach Kräften ge- 
nutzt werden: einmal in Form von 
Hörspielen, die in die ptnfiPTwtonrten 
Ländern zurückgespielt werden 
(Deutsche Welle) sowie als Stoff für 
mannigfaltige Sendungen zu den an- 
geschnittenen T homgnkr ' pigAW P ftZU 
gehört auch eine Diskussionsrunde, 
die am 26. Marz zusammen mit den 
Hörspielen im WDR gesendet wird. 

INGRIDZAHN 


KRITIK 


Oscar Wilde 
für Wiener 

S ie hatten Axel' von Ambesser 
nicht nur die Rolle des alten Lord 
Caversham spielen laas***!, sie harren 
ihm auch die Regieübeitragen eoHen. 
Denn aufs Törichte, das meist das 
Schwerste ist, versteht er sich. Ein 
idealer Gatte, diese infame Erpres- 
sungs-Komödie von Oscar Wilde, hät- 
te er jed enfalls weitaus besser ange- 
richtet, als es Hans Jaray fürs ZDF 
tat Die Nachspann-Musik verriet es 
späte stens- Jariy hat sich ernpn Salon 
in Wien vargesteüt Aber in diesem 
Rahmen sind Wildes Dialoge nicht 
halb so geistreich, nicht annähernd so 
frivol, als wenn man sie in Old Eng- 
land serviert hätte. 

Das wirkt natürlich auf die Darstel- 
lung zurück. Sowohl die Damen, etwa 
die leicht schusselige Lady Mazkby 
der Susanne von Ahnassy, als auch 
die Her r e n waren ausnahmslos Mit- 
glieder der kuuk. Gesellschaft und da- 
mit weit davon entfernt, die drohende 
Enthüllung des ehrenwerten Lord 
Chiltem für die Katastrophe zu hal- 


ten, die sie auf der in<a»l fatsürhlfch 
gewesen wäre. Lediglich Klaus Wild- 
bolz und die Gespräche zwischen Mi- 
chael Heltau und Ambesser hatten 
jenes Funkeln, das ihr Autor gewiß 
im Sinn hatte. 

Die ärgste BnttSiia»himg war aller- 
dings Andrea Jonasson, die sich al- 
lem auf das Verruchte ihrer rauchi- 
gen Stimme verließ und wohl daher 
der TSnfaffhhwt halber fcpi™»n Ver- 
such einer Ro Beng estaftung unter- 
nahm. KATHRIN BERGMANN 

Europas Einfluß 
schwindet 

S treckenweise war es gewiß eine 
flotte Bil dfolg e über die rasante 
Wirtscbaftsentwicldiing in Südostasi- 
en - der zweite Teil der ARD-Reihe 
Die pazifische Herausforderung, 
diesmal mit dem Untertitel „Die Son- 
ne gärt im Ostei auf 1 . Allem der 
Boom lin Südkorea, welcher sich zur 
größten Schiffswerft der Welt ent- 
wickelt hat, hätte genügend Stoff für 
die gesamte 45-Mmuten-Sendung bie- 
ten können. 


ARD/ZDF-VORMITTAG$PROGRAMM 


tttJO T aga —ch— »»d T ag ■ »rt re» ■ » „ _ 

1121 nMvtack llnlwrwd dos Hai»- Moderation: Jörgen Engort 


1145 


1245 
1X00 Ti 


IfcOOTogeMcfco* 

H.10 ftn— geuMcfc— ■ 

Gtaeta-Bne Schwa Wnger Legen- 
de 

Rim von Anna Dünnebier- 

UJUpodem W a rna 

Mit Werner und Zinl 
17J0 Tage— rh— 

Dazw. Regionalprogramme 
MM Tage nd— 1 
20.10 Tie— v— der Kamera 

Der schnelle Sommer der BsfÖch- 
se 

Emst Arendt und Hans Schweiger 
beobachteten bn nördlichsten Teil 
Alaskas BsfOchse, Jene trotterfah- 
renen Vierbeiner, deren FeU ats 
We<8- oder Blaufuchspatz welt- 
weh Im Handel angeboren wird. 

21 . 


Wg Kohl keine Steuerprüfung? / 
Heiner Geißler und die Frauen/ 
Rasterfahndung: Sorialamtsde- 
tektfve ermitteln In Hannover 
Moderation: Klaus Bednarz 
2145 Mag—« 

Die Maske fBllt 


MM Ketrerwettspiegel 

Mh Honsjörgen Rosenbauer 
2MI AtD-tport extra 

Eishockey-BundeiBga 
3. Ptay-off-Rnahplel 
Die zwei Gewinner deiHaRjfina- 
les eradttekfi nun in fünf Spielen 
den Besten. 

MB 


1MB 

IBM Hein e— d 
IMS Pfiff 
17M beere /Au 

17.15 Taie-Wustriecte 
17MB— Hat— für skb 

Anschi, heut o-Schlagzeile« 

1X20 Mete Nom Ist Hase 

IfjOO he ute 

1TM Der ttodtbraed 

Dritter und letzter Teil der 
.Schwäbischen Trilogie“ von Oli- 
ver Storz 

21.15 WtSO 

Schon seit geraumer Zeh erfreuen 
sich Bayern und Baden-Württem- 
.berg einer besseren wirtschaftli- 
chen Situation als Nordrheln- 
Westfolen und die norddeutschen 
Küstenländer. Friedhelm Ost un- 
tersucht In der neuen Ausgabe un- 
ter anderem die Ursachen dieses 
wfrtsduiftlichen Süd-Nord-Gefäl- 
les. 

21 Aß heu t e J o um o l 
2Z0t Emanl 

Oper von Giuseppe Verdi 
Libretto noch Victor Hugo von 
Francesco Mario Rave 
Mt Luciano Pavarotti, Leona Mit- 
chell. SheriH Mine«, Ruggero Rai- 
mondi u.a. 

Chor und Orchester des Metropo- 
litan Opera House, New York 
Musikalische Leitung: James Le- 
vine 


H^SATI 


IXJOSeKd Gold 
1 4M Die Wal te re 

Schlaflose Nächte 
IIMtodlae «teer 
UMM—kbex 
itfMKmiie— i 

Die Hochxeh 

17M «• I— !• v— d— BW»rt 
Zu wem gehört Cricket? 
f IM Hoppte Lucy 

Hände weg von 3ohn Wayn« 

oder Itegdonalpragramm 

IIMAPFDHcb 

Noc h ri chten undQ mi 

DemSlw^^^J. 9 ^ pj. 
, m fort Hörb^er. Günther PJ" 
Rpp. Joachim Fuchsberger. Hans 
Mwwu.a. 

ä» **** 

Die Dvnchslchrigen 

MJB W Mdc 

; Aktueft 

. RgndbBdc, ‘ 

Sporr und Wetter 

«.il fM ere tte e m e . 974 . 

- Araetiksmäicher Sptelfltei 

Mir ßrion Narwüe, Dr« Pahren u.a. 
Regte: John Caipemer 


2SM APF bfldc 

Letzte Nachrichten 


3SAT 


IBM Mrekt 

Thema: SdriHerzeitungen 

IfMhevte 

IM» Abgeo rd n ete - txenr 
Panik 

1. Im Kampf um die Macht: 1847 
und 1862 

Dokumentation von Peter Claus 
Schmidt 

Die Ursprünge der deutschen De- 
mokratie reichen zurück bis weit 
vor 1949, dem GrOndunasJahr der 
Bundesrepublik Deutschland. Die 
vierteilige Sendereihe versucht, 
die historische Entwicklung des 
deutschen Parlamentarismus von 
1847 bis 1933 nachzuzeichnen. 
2038 Die Pawtafc» (5) 

Ene Geschichte aus dem Ruhrge- 
biet 

21.18 Zeit he BDd 2 
21MOub2 

AnschL 3SAT-Nachrichten 


Leider warf sich ARD-Korrespon- 
dent Winfried Snharbm in die Pose 
rinps zweitrangigen V nllrshnrhsehnT- 
dozenten. Neben ein«: lehihaft-mora- 
lisierenden Vaurteilung der früheren 
Kolonialmächte fehlte es nicht an Ge- 
grhiphfslrlittening. So erschienen 
selbst die militärische Erfolge Japans 
- wie im rassisch-japanischen Krieg 
1904/05 und selbst im Zweiten Welt- 
krieg - als Meilensteine asiatischer 
Emanzipation gegen die bösen und 
überheblichen Europäer. 

In dieses historische Weltbild paß- 
te weder die jahra»hntpiangp japa- 
nische Kolonialherrschaft in Korea 
noch das Bündnis Japans mit Groß- 
britannien im Ersten Weltkrieg, um 
H^n deutschen TCnlpnialhprity nörd- 
lich des Äquators kassieren zu kön- 
nen. Und wer halt - wie Schariau - so 
strikt von einer angeblich historisch 
bedingten asiatisch-europäischen 
Antino mie ansgpht, der stellt gar 
nicht die Frage, ob sich nicht etwa die 
frühere japanische Kolonie und jet- 
zige Wi rtsrhaftsmapht Südkorea aim 
Konkurrenten für den Wirtschaftsgi- 
ganten Japan entwic keln k önnte. 

GISELHER SCHMIDT 



in. 


WEST 

19M i 
ytflo TogosschM 

20.15 A— hrertirepnit of 
Polen - ein Pferdeland 

2045 RBckbtaade 
21 M For me l B— 

2145 iaadu Mpte — I 

Affengeil - Uber das Jugendiheo- 
ter Essen 

22.15 Monitor im Kramfooor 

25 M FÖf Fr— oe, mft Ff—, geg— 
Fi— ? 

Streitgespräch über Frauen polttik 
mit Alice Schwarzer und Heiner 
GeiBler 

2545 letzte Hae h rid — 

NORD 

i 

19.15 Rockpcrfost 
JOM Tagti nch a a 

20.15 BerUner Ptatx 

21.15 Mmh Sebost tee Bach (2) 

Bist du bei mir 
2245 Ich uad De 

Ehe- und Lebensfragen 
Ich war ein unerwünschtes Kind 
2545 Offerte 

OM Per AehoKer durch die Galaxis (5) 
050 Na chric h t* « 

HESSEN 

IBM SewmstraOe 
IBM Wevoe wir leb— (5) 

Sahniges Gold 
1945 Formel Bas 
2BM Be u n b e kannter Tr e —d 

Finnischer Kriminalfilm von Lars G. 
Thetestam 
21M Drei akt— II 
2145 Weber-Report 
2245 Hühner wie de ued ich 

Der Zeichner Peter Gaymann 
2505 Vor vierzig Mum 

SÜDWEST 

1945 Nachricht— 

19M Die Sprachst— de 

JVur für Baden-Württemberg: 

20.15 Forum TOdw e it 

„Und Jetzt auch noch Hormon im 
Fleisch“ 

Nur A2r Rheinland-Pfalz • 

2045 Gat— Abend an Matez 

Nur Air das Saarland: 

20.15 St. Wend eto r Laed 
2140 Der Feresehgart— 

Gemeinschattsprogramm: 

21.15 Ratet Bart 

Amerikanischer Spielfilm (1967) 
Mit Lee Marvin u. a. 

2245 Science Report 
23M Sport hn III extra 

3. Spiel um die deutsche Eshok- 
key-Meisterschaft 
SB Rosenheim - Mannheimer ERC 
2545 Nachricht— 

BAYERN 

18L15 BR-Fenster 
1B45 Rundscb— 

19M Fkwh Goid— (S) 

19.15 Z. LN. 

19.20 B Hl Sport aktuell 
Bshockey Play -off 
2140 Rundscb— 
mje u u iler wea« 

Gesprädie mit dem Publikum 

25.15 Rundscb— 


FUSSBALL-EURQPAPQKAL / Köln mit großen Sorgen - Mönchen reist mit Zuversicht nach Rom 


• Der 1. FC Köln rechnet morgen gegen Inter Maikind mit einem 
nahezu ausverkauften Stadion (60 0Ö0 Zuschauer) und mit einer 
Brutto-Bnnahme von rund zwei Millionen Mark. Da Mönchen 
beim Hinspiel gegen die Römer die gleiche Summe kassierte, will 
Manager Uli Hoeneß die Prämie um zweitausend auf zehntau- 
send Mark erhöhen. Ebenso handeln die Kölner Statt wie ge- 
plant 6000 soll es jetzt 8000 Mark pro Spieler geben. 


• Die Italiener denken wirtschaftlich in ganz anderen Dimensio- 
nen. AS Rom lockt mit 20 000, Inter Mailand sogar mit 25 000 Mark. 
Rom kassiert wie zuvor schon Mailand rund drei Millionen Mark 
gegen die Kölner. In der Runde zuvor gegen Hamburg strich Inter 
schon 2,5 Millionen Mark ein. Beide Spiele werden vom Ersten 
Deutschen Fernsehen (ARD) original übertragen: ab 14.55 Uhr 
Rom-München und ab 20.10 Uhr Köln-Mailand. 


Karl-Heinz Rummenigge mit acht Stichen genäht, 
an seinem Einsatz gibt es dennoch keinen Zweifel 


HEINZ REUDENBACH, Köln 
„Ich bin sicher, die packen wir. In- 
ter kriegt drei Stück im Rückspiel“ 
So selbstbewußt tönte Hannes Lohr, 
Train» des L FC Köln, nach der 0:1- 
Niederlage im Viertelfmal-Hmspiel 
bei Inter Mailand 13 Tage später be- 
ziffert er die Chancen mit 50:50, 
wünscht sich „150 Prozent Einsatz“ 
und setzt ebenso auf eine Trotzreak- 
tion wie Harald Schumacher. Der 
Torwart sagt „Well uns keiner etwas 
zutraut, müssen wir jetzt zuschlagen. 
Ich hoffe auf ein 2:0, zumindest aber 
auf ein Elfmeterschießen.“ 

Wetten nimmt der Torwart diesmal 
nicht aa Keine Frage: Fünf Niederla- 
gen hintereinander und sieben Stun- 
den ohne Torerfolg haben das Selbst- 
vertrauen angeknackst Ke Nerven 
spielen eine Hauptrolle. Hat er Pech, 
Steht der einstige Mei s tpr srhaft-stom . 
didat am Ende mit leeren Händen da. 
Dann geht er am Mittwoch k. o. und 
verpaßt sogar den nächsten UEFA- 
Wettbewerb. Lohr „Soweit kommt es 
nicht Mit dem wieder spiel berechtig- 
ten Littbarski beenden wir die Tal- 
fahrt!“ Sich selbst sieht der Trainer 
seit Dortmund als „Psychologe“ 
(„Die einen muß ich aufrichten, ande- 
re antreiben“), dessen F-infTihinngs. 
vermögen ähnlich wichtig ist wie die 
Arbeit von Arzt und Masseur. 

Lehnhoff, Engels, Hartwig, Prestin 
sind angeschlagen; Allofa klagt noch 
über Schmerzen im Knie, Schuma- 
cher über welche im Kopf. Der Ein- 
satz aller sechs gilt jedoch als wahr- 


scheinlich; können sie spielen, soll 
Strack für Rückkehrer Littbarski 
wiederauf die Bank. 

Die Mailänder, die gestern anrei- 
sten, haben sich weitgehend damit 
abgefunden, daß der neue italieni- 
sche Meister Verona heißt Um so 
großer ist ihr Ehrgeiz im UEFA-Cup: 
Trotz des eher enttäuschenden 2:2 im 
Lokalderby gegen den AC benscht 
im Inter-Troß Optimismus. Liam Bra- 
dy, der genesene irische Regisseur, 


beschreibt die Lage so: „Wir müssen 
am Sonntag nach Turin, und Verona 
hat mit dem Torverhältnis praktisch 
vier Punkte Vorsprung. Wir haben 
noch eine Chance von zehn Prozent 
und wollen in Köln unbedingt wei- 
terkommen. Wir machen ein Tor und 
schaffen es.“ 

Daß er ausgerechnet nach seinem 
Traumtor vom Sonntag mit einem 
dicken Verband nach Deutschland 
fliegen mußte, traf keinen mehr als 



In Lokaktoitoy wird Rurenenigge 
Verletzung mit acht Stieben gmt 


Platz getragen, später wird seine 

FOTO: AP 


Karl-Heinz Rummenigge. Eine Wo- 
che vor dem Malta-Spiel brennt der 
Nationalstürmer darauf, gerade im 
Vergleich mit Littbarski/Allofs in der 
Heimat gestiegene Form zu beweisen. 
Sein Traum: In Müngersdorf, wo ihm 
am 17. Oktober sein letzter Länder- 
spieltreffer gelang, genau wie beim 
2:1 in Hamburg ein Tor zu schießen. 

Sein Handicap ist nun die tiefe Riß- 
wunde am Schienbein, die er einem 
Tritt Franco Baresis kurz vor Schluß 
des Derbys verdankt Als Rummenig- 
ge die Verletzung sah. war er zu- 
nächst genauso geschockt wie die 
Kollegen. „Vollbringen Sie ein Wun- 
der, Doktor, bat er Mannschaftsarzt 
Colombo, der den Riß darauf mit acht 
Stichen in der Kabine nähte. Am 
Montag hatten die Schmerzen nach- 
gelassen. Als die Kameraden am Mor- 
gen trainierten, weilte er mit Torwart 
Zenga (Adduktorenzenrung) zur Un- 
tersuchung in der Klinik. „Ich will in 
jedem Fall spielen“, versicherte der 
DFB- Kapitän. Der Einsatz von Rum- 
menigge und Zenga gilt aber als 
wahrscheinlich. 

Da Castagner neben Brady auch 
Sabato wieder einbauen kann, muß 
sich ein Weltmeister von 1982 mit 
dem Gedanken an die Ersatzbank an- 
freund en. Spielt Rummenigge, dürfte 
es Marini oder aber den Torschützen 
des Hinspiels treffen: Franco Causio 
(36), der Baron, wie er in Mailand 
genannt wird, enttäuschte am Sonn- 
tag im Lokalderby. (dpa) 


Bayern vertrauen mal wieder auf Dieter Hoeneß 


dpa/sid, München 
Die Warnung an den FC Bayern 
München kommt vor dem Europapo- 
kal-Rückspiel der Pokalsieger beim 
AS Rom aus berufenem Munde. 
Karl-Heinz Rummenigge, deutscher 
Nationalmannschaftskapitän, jetzt 
bei Inter Mailand, an seine alten Ver- 
einskameraden: „Ich kann Euch nur 
warnen. Die Römer haben das fana- 
tische Publikum in Italien. Noch 
schlimmer als unsere Fans in Mai- 
land.“ Deshalb richtet Rummenigge 
vor altem den dringenden Rat an die 
jüngeren Bayern-Spieler „Laßt Euch 
von den 85 000 Zuschauern nicht ein- 
schüchtern und das Herz in die Hose 
fallen. Nur so habt Ihr eine Chance, 
das Spiel heil zu überstehen.“ 
Ähnlich sieht es auch Bayera-Trai- 


STAND# PUNKT 

Traurig 

A m Ende der Basketball-Bun- 
desliga-Saison 1984/85 steht ei- 
ne Überraschung - in den Halbfi- 
nalspielen um die deutsche Meister- 
schaft setzten sich zwei Außenseiter 
durch: DTV Charlottenburg und 
TSV Bayer 04 Leverkusen heißen 
die beiden Endspielteilnehmer, die 
sich auch im zweiten von maximal 
drei Spielen gegen die Favoriten 
durchsetzen konnten. Charlotten- 
burg bezwang den BSC Saturn 
Köln mit 69:68, Leverkusen blieb 
gegen den Pokalsieger und Titelver- 
teidiger ASC Gottingen mit 63:62 
siegreich. Dramatische und span- 
nende Spiele - aber der Gesamtein- 
diuck dieser Saison ist ein anderer. 

Spiele unter Protest, Gerichtsur- 
teile, Spielpausen, zu guter Letzt 
ein Finalist Leverkusen, der auf- 
grand sich gegenseitig aufhebender 
Entscheidungen des Deutschen 
Basketball-Bundes (DBB) um die 
Meisterschaft mitspielen kann - 
dies alles prägt ein trauriges Bild. 

Jm DBB weiß anscheinend eine 
Hand nicht, was die andere tut“, 
meint enttäuscht Trainer Peter 
Kriissmann, dessen Klub SSV Ha- 
gen im Streit um die Spielberechti- 
gung seines amerikanischen Spie- 
lers gegen den Leverkusener Pro- 
test unterlag und am grünen Tisch 
aus dem Meisterschafts-Rennen 
ausschied. „Göttingen hat gegen ei- 
nen Klub verloren, der sportlich 
nicht qualifiziert war“, sagt auch 
Kölns Trainer Ralph Klein, der 
gleichzeitig Bundestrainer ist Die 
Meisterschaft behalte einen faden 
Beigeschmack. 

„Do* Basketball-Sport bei uns 
hat gelitten“, sind sich viele der Be- 
teiligten einig. Und dies im Jahr der 
Europameisterschaft im eigenen 
Lande - der großen Möglichkeit, 
Werbung fiir einen Sport zu betrei- 
ben, der gerade auf dem Wege war, 
hierzulande populär zu werden. 

„Schlechte Werbung ist manch- 
mal besser als gar keine“, sagt 
Kölns Aufbauspieler Ulrich Peters, 
der in den USA das Basketball- 
Spiel erlernte - aber hier sei zu vie- 
les zu oft falsch gelaufen. Der Ver- 
band ist gefordert, ein trauriges 
Bfld rechtzeitig zu korrigieren. 

JÖRG STRATMANN 


ner Udo Lattek: „Wir müssen in der 
ersten halben Stunde dem Druck der 
Römer standhalten, Hann können wir 
das Halbfinale erreichen“, ist die De- 
vise des Fußball-Lehrers vor dem 
morgigen Spiel (15.00 Uhr). Dabei 
wollen sich die Münchner keines- 
wegs auf dem 2K)-Polster aus dem 
Hinspiel von München angnihpn. 
„Wir müssen unsere ganze Kampf- 
kraft - wie im Spiel gegen den VfB 
Stuttgart — einsetze n, Hann ist minim 
ein Wmterknmmen nicht han ge “, 
meinte Nationals pieler Tothar Mat- 
thäus zu der schwierigen Aufgabe. 

Libero Klaus Augenthaler, den 
Teamchef Franz Beckenbauer wieder 
in die Nationalmannschaft zurückho- 
len will, gibt sich optimistisch. „Wenn 
wir genauso spielen wie m München, 

EISHOCKEY 

Die Rosenheimer 
fühlen sich noch 
nicht ganz sicher 

W. NIERSBACH, Düsseldorf 
Vorsicht ist die Mutter der Porzel- 
lankiste. Deshalb hütete sich der 
Sportbund Rosenheim, nach sein en 
zwei Finalsiegen (4:3 und 7:2) über 
den Mannheimer ERC zur großen 
Meisterschafts-Fete einzuladen. Le- 
diglich zur „Saison-Abschlußfeier“ 
wird auf stilvoll gedruckten Karten 
für heute abend in den „Nußdorfer 
Hof“ geladen. Dort freilich wurde 
schon 1982 der Titel begossen. Ein 
gutes Omen also, und Nationalspieler 
Emst Hofher sagt „Wir sind noch 
nicht Meister, aber wir werden es.“ 
Höftier gehört jedoch trotz seiner 
Zuversicht zu den Vertretern in der 
Mannschaft, die davor warnen, den 
entscheidenden dritten Sieg harte 
über den Mannheimer ERC fest ein- 
zuplanen. Der in Augsburg groß ge- 
wordene Mittelstürmer erinnert sich: 
„Der EV Landshut hatte im letzten 
Jahr auch schon eine große Feier or- 
ganisiert und ist dann zu Hause gegen 
Köln aus allen Träumen gerissen wor- 
den.“ Auch Trainer Pavel Wohl tritt 
noch einmal kräftig auf die Eupho- 
rie-Bremse: „Das dritte Play-off-Spiel 
ist immer besonders schwer.“ 

Nach der Gala-Vorstellung in 
Mannheim kann sich allerdings auch 
nicht Bundestrainer Xaver Unsinn 
vorstellen, daß dem Sportbund noch 
einmal die Felle davon schwimmen 
könnten. „Ich glaube nicht, daß noch 
etwas Sensationelles passiert“, mein- 
te Unsinn. Immerhin will der Meister 
von 1980 nichts unversucht lassen. 
Schon gestern bezog Trainer Ladislav 
Olejnik mit seinem Team ein Trai- 
ningslager in Bad Tölz, wobei die An- 
fahrt ins tief verschneite Bayern 
schon die Schwierigkeiten symboli- 
sierte, die den MERC am Dienstag ab 
19.30 Uhr erwarten. Nach den Ein- 
drücken vom Sonntag fehlt die Kraft 
zur Wende, mehr aber noch scheinen 
Moral und Psyche ang eknack st 
Die Mannheimer Zuschauer, die in 
Scharen vor der Schlußsirene abwan- 
derten, wollten sich mit der klaren 
Niederlage nicht abfinden. Einmal 
mußte die Begegnung für zehn, dann 
sogar für 15 Minuten unterbrochen 
werden, weil Gegenstände, vorwie- 
gend Papier-Schnipsel, aufs Eis ge- 
worfenwurden. (sid) 


den Druck der Römer ab fangen kön- 
nen und selber nach vorne spielen, 
dann sind wir im Halbfinale“, ist sei- 
ne Meinung. 

Während bei den Münchnern noch 
Fragezeichen hinter dem grippe- 
kranken Mittelfeldspieler Norbert 
Nachtweih und dem an einem Kno- 
chenhautriß laborierenden Roland 
Wohl&rth stehen, stößt am Mittwoch 
Weltmeister Bruno Conti zum Team 
des AS Rom. Bayern-Trainer Lattek 
wird aber bis zum letzten Moment 
grübeln, wen er endgültig auf das 
Feld schickt Vor allem wird er die 
letzte Nacht vor dem Spiel brauchen. 
Lattek: „Da kommen mir immer die 
besten Ideen.“ 

Dieter Hoeneß, der schon 20 Tref- 
fer im Europapokal auf seinem Konto 


hat und wegen eines Muskeliäserris- 
ses beim 3:2 gegen Stuttgart pausier- 
te, wird auf jeden Fall weder im An- 
griff spielen. 

„Er ist seit Jahren unser Matchwin- 
ner im Europapokal“, sagte Präsident 
Willi O. Hoffmann. Der 54 Jahre alte 
Steuerberater tritt trotz seiner privat- 
geschäftlichen Finanzprobleme die 
Reise in den kalten Süden an. Die 
italienische Hauptstadt meldete am 
Wochenende den ersten Schneefall 
seit 100 Jahren. Und gestern schneite 
es immer noch leicht 

Wegen der Münchner Neuschnee- 
massen ließ Trainer Udo Lattek am 
Montagvormittag in der Halle trainie- 
ren, ehe es am späten Nachmittag mit 
einem Charterflugzeug nach Rom 
ging- 


SPORT-NACHRICHTEN 


Fußball: Heute Bundesliga 

Bonn (DW) - In einem Nachhol- 
spiel der Fußball-Bundesliga stehen 
sich heute abend Borussia Mönchen- 
gladbach und der Hamburger SV ge- 
genüber. Spielbeginn ist 20.00 Uhr. 

Erfolg für Marina Kiehl 

Waterville Valley (sid) - Eine Wo- 
che vor Abschluß der Weltcup-Saison 
sicherte sich Marina Kiehl den Rie- 
sen slalom-Weltcup der Damen. Der 
Münchnerin reichte im letzten Rie- 
senslalom in Waterville Valley (USA) 
ein achter Platz, um vor ihrer Kon- 
kurrentin MIchela Figini (Schweiz) zu 
sein. 

Bremen mit Defizit 

Bremen (sid) - Mit einem Minus 
von 72 000 Mark schloß der Fußball- 
Bundesligaklub Werder Bremen das 
Geschäftsjahr 1984 ab. Der Gesamt- 
etat betrug 9,7 Millionen Mark. 

0:1 nach Schuster-Foul 

Alicante (dpa) - Durch einen von 
Bernd Schuster in der 88. Minute ver- 
ursachten Foulelftneter unterlag Spa- 
niens Tabellenführer FC Barcelona 
bei Hercules Alicante mit 0:1. Ohne 
Uli Stielike (Gelbsucht) verlor Real 
Madrid in Osasuna ebenfalls 0:1. 

AHgöwer zu Bayern? 

Stuttgart (dpa) - Die Vertragsver- 
handlungen von Karl AHgöwer mit 
dem VfB Stuttgart zögern sich weiter 
hinaus. Der frühere Nationalspieler 
äußert jetzt daß er sich auch einen 
Wechsel zum FC Bayern München 
vorstellen könne. 

Stenzels Team erfolgreich 

Zagreb (sid) - Als neuer Trainer 
des jugoslawischen Handball-Erstli- 
gaklubs Medveszak Zagreb feierte 
Ex-Bundestrainer Vlado Stenzei den 
zweiten Sieg. Sein Team besiegte 
Sloya Doboj mit 13:9. 

Sperre für Jacobs 

Frankfurt (sid) - Ditmar Jakobs, 
der am 9. März beim Fußball -Bundes- 
Ugaspiel gegen Karlsruhe vom Platz 
gestellt wurde, erhielt wegen unsport- 
lichen Verhaltens eine dreiwöchige 
Sperre (bis 30. März) und dazu eine 
Geldstrafe von 1000 Mark. Im Län- 
derspiel gegen Malta am 27. März in 

:v ' 


Saarbrücken steht er dennoch zur 
Verfügung. 

Saarbrücken will Nemens 
Saarbrücken (sid) - Der ATSV 
Saarbrücken, Tabellenführer der Da- 
men-Tischteimis-Bundesliga, be- 
müht sich um die Wehklasse-Spiele- 
rin Olga Nemes. Die 16 Jahre alte 
gebürtige Rumänin und ihr Vormund 
Rudi Stümper wollen in der nächsten 
Woche eine Entscheidung fallen. 

Cindy Nelson hört auf 

Waterville Valley (sid) - Die 28 
Jahre alte amerikanische SkirennJäu- 
rerin Cindy Nelson beendet nach 14 
Jahren ihre Karriere. Keine andere 
Läuferin fuhr so lange Weltcupren- 
nen wie die Amerikanerin. 



FUSSBALL 

WM-Qnallfikation, Südamerika/ 
Gruppe 2: Chile - Ecuador 6.2 (4:2;. 

EISHOCKEY 

Zweites Endspiel um die deutsche 
Meisterschaft: Mannheim -Rosenheim 
2:7 (1:3. 0:3. 1:1); Spiel um Platz drei; 
Köln - Kaufbeuren 10:2 (3:0, 5:1, 2:1), 
damit Köln Dritter. 

TENNIS 

Daumen-Turnier in Dallas. Einzel, Fi- 
nale: Navratilova - Evert -Lloyd (beide 
USA) 6:3, 6:4. 

VOLLEYBALL 

Endrunde, Damen: Lohhof - Oythe 
3:2. Augsburg - Münster 3:0. - Endrun- 
de, Herren: Hamburg - Leverkusen 
3:2, Berlin - Paderborn 2:3. 

SKI ALPIN 

Weltcup-Riesenslalom, Damen in 
Waterville Valley/USA (Abschluß): 1. 
Schneider (Schweiz) 2:08.11 Min., 2. 
Hoffe (USA) 2:0841. 3. Ha eher 

2:08,66, ... 8. Kiehl (beide Deutsch- 
land) 2:08,42. - Weltcup-Gesamt Wer- 
tung: l. Figini 259 Punkte, 2. örtli 217, 
3. Walliser (alle Schweiz) 197. 4. Kiehl 
168. - Endstand im Weitcup- Riesensla- 
lom: 1. Kiehl, 2. Figini (beide 110 
Punkte (bessere sechste Plazierung 
ausschlaggebend). - Weltcup-Riesen- 
slalom, Herren in Panorama/Kanada: 
1. Zurbriggen (Schweiz) 1:47,10 Min., 2. 
Erlacher (Italien) 1:48,37, 3. Bürgler 
(Schweiz) 1:48.62. 4. Wasmaier 

(Deutschland) 1:48.76. - Endstand im 
Weltcup-Riesenslalom: 1. Girardelli 
(Luxemburg) 120 Punkte. 2. Zurbrig- 
gen 102. . . .9. Wasmaier 54. - Stand im 
Gesamtweltcup: l. Girardelli 262. X 
Zurbriggen 232, . . .10. Wasmaier 102. 

GEWINNZAHLEN 

Auswahlwette „6 aus 45“: 2. 4. 7. 18. 
24, 34. Zusatzzahl: 25. — Rennqnintett: 
Rennen A: 14. 6. 3. - Rennen B: 26, 32. 
*4- (O'-jie Gewähr). 


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! 



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10 


WELT # NACHRICHTEN 


....... 


DIE WELT - Nr. 66 - Dienataft 19,- Iflte 1S85, 


„Gemeinschaft- aus Schuld geboren“ 


DW. Bonn 

„Wort zum Frieden" heißt die ge- 
meinsame Erklärung, die vom Bund 
der Evangelischen Kirchen in der 
„DDR" und der Evangelischen Kir- 
che in Deutschland (EKD) zum 40. 
Dahrestag der deutschen Kapitula- 
tion gemeinsam ausgearbeitet 
und veröffentlicht worden ist. Aus- 
züge aus dieser Erklärung veröf- 
fentlichen wir im Wortlaut: 

A m 8. Mai ging der Zweite Welt 
krieg in Europa zu Ende. Seine 
Zerstörungen traten vielen Menschen 
erst zu diesem Zeitpunkt in ihrem 
ganzen Ausmaß vor Augen: Mehr als 
40 Millionen Tote, verwüstete Dorf«' 
und Städte in den unmittelbar vom 
Krieg betroffenen Landern, vorallem 
in der Sowjetunion, in Polen, in 
Frankreich und in Deutschland. Die 
erschreckenden Berichte über das, 
was in den Konzentrationslagern und 
in den besetzten Ländern im Namen 
der Deutschen geschehen war, zeig- 
ten jetzt unausweichlich jedem, 
welch verbrecherisches Regime in 
Deutschland diesen Krieg ausgelöst 
und unbarmherzig zu finde geführt 
hatte. Entsetzt stand die Welt vordem 
Judenmord. 

Unter dem Wort Gottes erführen 
viele Christen als Gericht Gottes, was 
jetzt geschah: Deutschland wurde in 
Besatzungszonen geteilt Ungezählte 
Soldaten gingen den Weg in die Ge- 
fangenschaft. Viele Flüchtlinge konn- 
te nicht in ihre Hdmat zurückkehren. 
Viele mußten erst jetzt die Heimat 
verlassen. Viele Fragen bedrängten 
die Menschen: Wie werden wir mit 
der Schuld der Vergangenheit fertig? 
Wo finden wir Orientierung? 

Aus der Betroffenheit über die ab- 
grundtiefe Schuld wuchs im Hören 
auf Gottes Verheißung der Dank für 
das Überleben in der Hölle der Ver- 
nichtung und die Gewißheit das Le- 
ben von Gott neu geschenkt erhalten 
zu haben. 

Wir körnen aber nicht die Augen 
davor verschließen, daß in diesen 40 


Jahren der Friede bedroht geblieben 
ist Die gequälte Menschheit hat nicht 
Genesung gefunden, wie es die Stutt- 
garter Erklärung von 1945 erhoffte. 
Auch die nicht mehr unmittelbar am 
Zweiten Weltkrieg beteiligten Gene- 
rationen haben seine Folgen zu tra- 
gen. Noch schwelen Mißtrauen und 
Furcht der Nachbarvölker. Die Ver- 
bündeten von einst haben sich ge- 
trennt Zwei mächtige Militärbünd- 
nisse mit unterschiedlichen Gesell- 
schafts- und Wirtschaftsordnungen 
stehen sich hochgerüstet gegenüber. 
Auf deutschem Boden bestehen zwei 
deutsche Staaten, deren Grenze zu- 
gleich die Grenze zwischen Ost und 
West geworden ist Sie sind fest inner- 
halb ihrer Bündnis- und Wirtschafts- 
systeme gebunden und gleichz ei tig 
einbezogen in die Verantwortung für 
die Losung der großen Weltproble- 
me: die Erhaltung des Friedens für 
alle Völker, das Ringen um Gerech- 
tigkeit und die Beseitigung des Hun- 
gers. 

Auch in den evangelischen Kir- 
chen sind wir in den zurückliegenden 
vier Jahrzehnten F ehl»ins»h3tyimg »n 
erlegen. Wir haben nur schwer ge- 
lernt zu erkennen, welcher Weg uns 
geboten war. Es wurde uns schwer, 
die Realität zweier deutscher Staaten 
anzunehmen. Aber wir haben er- 
kannt Die Erhaltung des Friedens 
hat den Vorrang vor *iu»m anderen. 

Es wurde uns schwer, die organisa- 
torische Einheit der deutschen evan- 
gelischen Kirchen aufzugeben. Aber 
nur so war es möglich, unter den je- 
weiligen gesellschaftlichen Bedin- 
gungen Zeugnis und Dienst eigen- 
ständig auszurichten- Wir haben 
lange gebraucht Vorurteile und 
feindlich» Einstelhing en gegenüber 
den Siegermächten von 1945 zu über- 
winden und an Wegen zu neuem Ver- 
trauen mitzubauen. Wir haben lange 
gebraucht bis wir die besondere Her- 
ausforderung und Chance erkannt 
haben, die im gemeinsamen Zeugnis 
unserer Kirchen für den Frieden liegt 


Wir haben lange gebraucht ehe in 
unseren Gemeinden die Einsicht 
wuchs, daß unser Streben nach Wohl- 
stand seine Grenzen haben muß in 
der Not der Hungernden und Unter- 
drückten und in der Verantwortung, 
die wir für die Schöpfung tragen. Im 
Blick auf manch» Entwicklungen in 
den letzten 40 Jahren werden wir wie 
die Vater in der Stuttgarter Erklä- 
rung zu sagen haben: „Wir klagen uns 
an, daß wir nicht mutiger bekannt 
nicht treuer gebetet nicht fröhlicher 
geglaubt und nicht brennender ge- 
liebt haben." 

Als Kirchen in beiden deutschen 
Staaten treten wir gemeinsam dafür 
ein, daß von deutschem Boden nie 
wieder ein Krieg ausgeht Gemein- 
sam fordern wir, daß der Rüstungs- 
wettlauf beendet wird. Gemeinsam 


sind wir überzeugt daß das System 
der nuklearen Abschreckung kein 
dauerhafter Weg zur Friedenssiche- 
rung sein kann, sondern unbedingt 
überwunden werden muß. Gemein- 
sam treten wir für eine europäische 


Friedensordnung eia Gemeinsam er- 
innern wir an die Verantwortung der 

TnHiwt r wnu t ionpn für »in m»ngch»n- 

würdiges Leben in den Landern der 
Dritten Wett. 


Wir bitten Menschen in beiden 
deutschem Staaten: Bezeugen Sie 
durch Ihr Leben, wie Konflikte mit 

anderen Menschen friedlich über- 
wunden werden können. Helfen Sie 
mit unsere Jugend zum Frieden und 
nicht zum Haß zu erziehen. Wehren 
Sie dem Aufbau von Feindbildern. 
Wir bitten die Menschen, die durch 
den Krieg, durch seine Folgen und 
rrch die späteren politischen Ge- 
gensätze besonderes Leid erfahren 
haben, nicht bitter zu werden und 
nicht eine Wiederherstellung früherer 
Verhältnisse zu verlangen, die nicht 
zu haben ist Wir bitten die deutschen 

Mens chen, die heutigen B elastung en 

vor allem als Folge des Zweiten Welt- 
krieges zu begreifen und als Folgen 
unserer Schuld zu bedenken. 


So plädierte 
Gromyko für 
Gorbatschow 


rtr, Moskau 


Die gestern im sowjetischen Staats- 
verlag verö ffentlicht» Rede, in der 
Außenminister Gromyko dem Zen- 
tralkomitee der KPdSU Michail Gor- 
batschow zum neuen Generalsekre- 
tär vorgeschlagen hat, enthielt unge- 
wöhnliches Lob der „brillanten" Qua- 
litäten des neuen Parteichefis. Entge- 
gen den Gepflogenheiten hatte die 
amtliche Presse den Text nicht veröf- 
fentlicht 


Zwar sei die Entscheidung für Gor- 
batschow, der ungewöhnlich rasch - 
binnen fünf Stunden - Nachfol- 
ger des verstorbenen Tschemenko 
bestimmt worden war, nicht zweifel- 
haft gewesen, sagten Diplomaten. 
Doch habe Gromyko offenbar ein be- 
sonders engagiertes Plädoyer für not- 
wendig gehalten. „Das ist alles andere 
als die übliche rituelle Rede... Es 
sieht so aus als seien einige im Zen- 
tralkomitee nicht gnw? glücklich ge- 
wesen, und als versuche er, sie zu 
überzeugen", sagte ein westlicher Di- 
plomat 


Ungewöhnlicherweise versuchte 
Gromyko auch, im Ausland kursie- 
renden Vermutungen über etwaige 
Risse in der sowjetischen Führung 
direkt entgegenzutreten. Von derarti- 
gen Meinuiigsverschiedenheifaai in 
ZK oder Politbüro, so der Minister, 
könne keine Rede sein. Der Text des 
Gromyko- Plädoyers enthält zugleich 
die erste offizielle Bestätigung, daß 
Gorbatschow zuletzt den kranken 
Tschemenko vertreten hatte. So habe 
er d en Vorsitz im Politbüro und im 
Parteisekretariat geführt, teilte der 
Außenminister mit Dabei habe er In- 
telligenz, Kenntnisr ei chtum, Erfah- 
rung und die Fähigkeit zu gründli- 
cher Analyse und brülianten Ent- 
scheidungen unter Beweis gestellt 



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Howe bringt sich in 
Gegensatz zu Thatcher 


Zweifel an Reagans SDI-Projekt / Verstimmung in Washington 


„Moskauer « 
Vorbedingungen p , 
wären abwegig“ 


SIEGFRIED HELM, London 


Der britische Außenminister Sir 
Geoffrey Howe hat Zweifel an Präsi- 
dent Reagans Konzept der „strategi- 
schen Verteidigungsinitiative" geäu- 
ßert (WELT v. 16./ 17. März). Im 
Blick auf das SDI-Projekt“ warnte er 
vor der Gefehr der „Schaffung einer 
neuen Magmot-Iinie des 21. Jahrhun- 
derts, die durch vergleichsweise ein- 
fachere und nachweislich billigere 

Gft gtmma Rn ahmon n n t»H an f»n wer- 
den dürfte". 


Die Rede hat Befremden ausgelöst, 
weil sie den Bemühungen des Kreml, 
Washington und seine Verbündeten 
schon in der Anfangsphase der Gen- 
fer Abrüstungs verbandlungen aus- 
einanderzudividieren, offenbar entge- 
genkommt. Sie befremdet, weil der 
Außenminister sich in Gegensatz zu 
der Haltung s»ingr Premierministerin 
brachte: denn Frau Thatcher hatte 
sich in ihrer Ansprache vor dem ame- 
rikanischen Kongreß demonstrativ 
hinter Reagans Weltraum-Konzept 
gestellt und auch bei ihrer Unterre- 
dung mit Parteichef Gorbatschow an- 
läßlich der Beisetzung Konstantin 
Tschernenkos in Moskau in di es er 
Frage Einigkeit im wes tlichen Bünd- 
nis bekundet. 


Die Rede, die Sir Geoffrey vordem 
„Royal United Seivices Institute“, eir 
nem Institut der Streitkräfte für Ver- 
teidigungsstudien in Whitehall, in 
Anwesenheit von elf Botschaftern 
und Hochkommissaren hielt, wurde 
in London als Indiz dafür gewertet, 
daß das Wettraum-Verteidigung&- 
Projekt im britischen Kabinett nach 
wie vor auf erhebliche Skepsis stoßt 
Wörtlich sagte Howe: „Wir müssen 
uns davor hüten, daß politische Ent- 
scheidungen vom Vormarsch der 
Technologie vorgegeben werden und 
besonders von übereilten Versuchen, 


die Richtung dieses Vormarsches 
vorauszusagen.“ 

Er ließ die Befürchtung anklingen, 
daß die Begeisterung der Reagan-Ad- 
ministration für ein Raketen-Abwehr- 
system im Wettzaum die Chance für 
eine Einigung mit den Sowjets in 
Genf in Frage stellen könnte. Poli- 
tische Entscheidung en über eine Rü- 
stungskontrolle dürften nicht von ei- 
nem Verteidigungskonzept beein- 
flußt werden, „das sich letzten Endes 
als trügerisch" erweisen könnte. 

Howe betonte, England habe 49 
Jahre lang an einer Politik der Ab- 
schreckung des Gegners festgehal- 
ten. Die strategische Verteidigungen- 
itiative sei gegenwärtig ein rein theo- 
retisches Konzept, ihre Realisierung 
noch ein bis zwei Jahrzehnte entfernt 
»Haben wir eine Atempause von fün^ 
zehn oder 15 Jahren, bevor wir uns 
strategischen Fragen zu wenden müs- 
sen? Ich meine, nein. .-Die Erfor- 
schung neuerWaffiensysteme und das 
Studium ihrer strategischen Implika- 
tionen müssen Hand in Hand geben. 
Sonst kann die Forschung eine nicht 
mehr zu bremsende Eigendynamik 
gewinnen.“ 

Die britische Regierung hat sich 
zwar für den Beginn des Forschungs- 
programms für Weltraumwaffen aus- 
gesprochen, jedoch gleichzeitig Vor- 
behalte gegenüber deren Stationie- 
rung angemeldet Sir Geoffrey hat 
diese Vorbehalte jetzt in bisher nicht 
gehörtem Klartext formuliert In Wa- 
shington war zunächst nur von „Ver- 
stimmung" die Rede. Die „Times“ je- 
doch schrieb, Howes Rede habe mög- 
licherweise „dem % n«nrainpnlm 1 t des 
atianti«»h»n Bündnisses an kri- 
tischen Wegmarke neu aufgenom- 
mener Ost-West-Verhandlungen un- 
schätzbaren Schaden zugefügt”. 

(SAD) 


B£8NTCC»Düa),B(mn 
Bundesaußenministff Hans-Diet- 
rich Genscher hält es hach Angaben 
aus seiner Umgebung für abwegig, 
daß dk Entwicltiung der deutsch-so- 
wjetischen Beziehungen von. einem 
Wohl verhalten der Boridesre^suog 
Sicherheitafragen : abhängig ge- 


■_M3 


m 


sen 


In Bezug auf das amerikanische 
Forschungsprogramm für eine Welt- 
raumverteidigung (SDI) nannte Gen- 
scher zwei wesentliche Interessen der 
Europäer 

L Solange es keine bessere Strategie 
zur Verhinderung des Krieges gebe, 
müsse die ^Strategie der flexi Wen 
Antwort" (das heißt, der atomaren 


Knapper Erfolg für Reagan 
im Streit um MX-Raketen? 


Abstimmung im Senat auch Signal für Popularität 


FRITZ WIRTH, Washington 

Unmittelbar nach seiner Rückkehr 
aus Kanada, wo das Problem des 
„sauren Regens" das Hauptthema 
war, gerat Präsident Reagan im Kon- 
greß in die Traufe der Argumente um 
das umstrittenste am»rilrams»h» Rü- 
stungsprojekt des letzten Jahrzehnts, 
die MX-Rafete. Am Dienstag und 
Donnerstag wird im Senat über die 
Bereitstellung von 1,5 Milliarden Dol- 
lar zur Produktion von weiteren 21 
MX-Raketen abgestimmt, und die Be- 
rechnungen des voraussichtlichen 
A us g a ngs dieser Abstimmung sind so 
knapp ausgefallen, daß Reagan sich 
veranlaßt sah, am Dienstag persön- 
lich zum Kapitol zu fahren, um seine 
Überredungskunst, seinen persönli- 
chen Charme und seine Autorität ein- 
zusetzen, um die letzten entscheiden- 
den Stimmen zu gewinnen. 

Nach jüngsten Berechnungen sind 
46 Senatoren entschlossen, gegen die 
MX zu stimmen und 46 dafür, wäh- 
rend acht sich noch nicht endgültig 
festgelegt haben, unter ihnen fünf 
Republikaner Die heutige Abstim- 
mung wird nötig, weü der Kongreß 
die 1,5 Milliarden Dollar für den Bau 
der 21 Raketen im letzten Jahr einge- 
froren hatte. Das Stimmenve rhältnis 
zugunsten dieser Rakete hat sich im 
Senat in den letzten Jahren ständig 
verringert 

Ronald Reagan hat in den vergan- 
genen Wochen zusammen mit Vertei- 
digungsminister Weinberger und Au- 
ßenminister Shultz eine überaus an- 
strengende und aufwendige Kampa- 
gne fiir die MX geführt Sein wirk- 
samstes Argument war der Hinweis 
darauf daß ein Votum des Kongres- 
ses gegen die Rakete die falschen Si- 
gnale an die Sowjetunion schicken 
würde und vor allem die amerika- 
nische Verhandlungsposition bei den 


nuklearen Abrüstungsverhandlun- 
gen in Genf schwächen würde. Au- 
ßerdem steht nach Reagans intensi- 
vem persönlichen Einsatz fiir dieses 
Raketensystem beträchtliches politi- 
sches Prestige für ihn auf dem Spiel 
Die Abstimmung der Senatoren ist 
darüber hinaus auch für die in der 
nächsten Woche folgende Abstim- 
mung im Repräsentantenhaus be- 
deutsam. Sollte rieh der S enat für die 
MX aussprechen, durfte die Abstim- 
mung im Repräsentantenhaus nur 
noch eine Formsache sein. 


Abschreckung) unverändert gültig 
bleiben. 

2. Die Prüfling neuer Möglichkeiten 
zur Festigung der strategischen Sta- 
bilität müsse im Hinblick auf Europa 
auch Wege zum Abbau des konven- 
tionellen Unfdeichgewichts emschbe- 
ßen. Dafür seien die- Wiener MBFR- 
Verhandlungen und die Stockholmer 
KVAE-Konferenz wichtig. 


Exilpolen 
kritisieren Glenip 


Sämtliche Kongreßmitglieder sind 
in den letzter Tagen von Außenste- 
henden unter beträchtlichen Druck 
gesetzt worden. Die 285 katholischen 
Bischöfe der USA haben sie am Wo- 
chenende in einem Schreiben aufge- 
fordert, gegen die MX zu s timmen , 
weil dieses Waffensystem angeblich 
„im nuklearen Rüstungsrennen einen 
destabilisierenden Effekt* habe. Sie 
machen nach Ansicht der Bischöfe 
„das Verhältnis zwischen der Sowjet- 
union und den USA noch gefährii-. 
eher". Außerdem gebe es im sozialen 
Bereich bessere Verwendungsmög- 
lichfeiten für diese Gelder. 


Einen wesentlich direkteren und 
wirksameren Einfluß auf das Abstim- 
mungsverhalten der Senatoren hat 
die Tatsache, daß viele von ihnen sich 
nächsten Jahr zur Wiederwahl 
stellen mü ssen. Die MX-Gegner unter 
firnen haben in den letzten Tagen 
mehr oder minder deutliche Hinwei- 
se hören können, daß im Falle wn» 
negativen Entscheidung zur MX auch 
das Interesse des Weißen Hauses sehr 
gering sein werde, ihnen im Wahl- 
kampf wirksame Hilfe zuteil werden 
zu lassen. Kenner des Kongresses sa- 
gen einen knappen Abstimmungssieg 
für Ronald Reagan voraus. 


UNO setzt Berichterstatter 
zur Verhütung der Folter ein 


Polen-Resolution abgewiesen / Mandat Ermacoras erneuert 


Zü/KNAGenf 
Die UN O -Menschenrechtskommis- 
sion will moralischen Druck auf Staa- 
ten ausüben, in denen gefoltert wird. 
Aus di e s e m Grund hat sie auf ihrer 
jüngsten Sitzung beschlossen, einen 
Berichterstatter zur Verhütung der 
Folter“ einzusetzen. Er wird künftig 
in seinen Berichten an die Genfer 
Kommission minutiös die gravieren- 
den Menschenrechtsverietzungen in 
den entsprechenden Staaten aufli- 
sten. 


auf, mit Ermacora zusammenzuarbei- 
ten. Im vergangenen Jahr hatte die 
Kabuler Regierung dem Österreicher 
die Einreise in bestimmte Gebiete, in 
denen er Menschenrechtsverietzun- 
gen durch die sowjetischen Soldaten 
vermutete, verweigert. 


JGG.Köln 

Mit herber Kritik hat die Europa- 
Ausgabe der Londoner „Tydrien Pol- 
ski" (das größte exilpolnische Wo- 
chenblatt) die England-Reise des pol- 
nischen Primas Glemp begleitet Die 
Höffiumgen, daß damit „das Exil 
dem Glauben, der Nation und dem 
Polentum nähergebracht“ wurden, 
„diese Erwartungen wurden leider 
nicht erfüllt“, schrieb das Blatt in ei- 
nem Leitartikel' 

Nicht ein einziges Wort habe 
Glemp, über die große Volksbewe- 
gung „Solidarität" verloren, heißt es 
weiter. Auf einer „streng kontrollier- 
te!“ Pressekonferenz tofoe der Kardi- 
nal mit seiner Bemerkung über- 
rascht, daß die Armut in Polen auf 
das Konto der US-Sanktionen geht 
Gab es denn da feine anderen Ursa- 
chen? Der Primas. habe zwar den 
Thomer Prozeß gegen die Mörder 
von Kaplan Popiriuszko erwähnt, 
was jedoch „leider nichts äh der Tat- 
sache ändert, daß seine Vertreter län- 
gere Zeit mit den Behörden darüber 
v erhandelten wie man Kaplan Jeny 
loswerden könnte und per Stipendi- 
um nach Rom fortscMcken sollte". ' 

■ Die ganze Reise sei ungenügend 
vorbereitet gewesen. Aus den Reden 
des Primas hätte man den Eindruck 
gewinnen können, als ob alles in der 
Heimat normal verlaufen würde. Der 
ganze Besuch bei den Polen-Zentren 
sei Jn großer Eite" absolviert wor- 
den, der Besuch überhaupt sei eine 
, vertane Chance" gewesen, der einen 
bitteren Nachgeschmack lünterlas- 
sen habe, und aus dem Polen, aber 
auch der Primas selbst „konkrete 
Schlüsse ziehen" sollten; . 

Die Wochenzeitung weist darauf 
hin, daß Reisen des Primas durch 
Polens Zentral in USA und Kanada 
ans „politischen Gründen, unter an- 
derem wegen des Widerstandes der 
dortigen Emigration" bisher verscho- 
ben werden mußten, die England- 
Reise also das Entrte dafür sein soll- 
te. 


Der Versuch Washingtons, die Si- 
tuation der Menschenrechte in Polen, 
die „weit davon entfernt ist sich zu 
bessern", durch eine Polen-Resolu- 
tion anzuprangem, hat indessen in 
den Plenum keine Mehrheit gehin- 
dert Schon im vergangenen Jahr hat- 
te der Ostblock die Verabschiedung 
einer derartigen UNO-Entsehließung 
verhindert. 


Neu ist der Auftrag an die Unter- 
ko mm ission für Menschenrechte, ei- 
nen Text über „Freizügigkeit“ zu ver- 
fassen. Der „DDR"-Detegationrieiter 
in Gent Kenner, hatte zuvor ver- 
sucht diese Entschließung mit dem 
Hinweis, „die Förderung der Reisetä- 
tigfeit gefährdet den Frieden" zu 
verhindern. 


, Außergesetzliche 

Verbannung“ 


Ohne die Ostblockländer direkt zu 
nennen, kritisierte der Heilige Stuhl 
vor der Kommission die Verletzung 
der Religionsfreiheit Jn vielen Staa- 
ten". Unter anderem nannte der Lei. 


Demgegenüber konnten die So- 
wjets und ihre Satelliten nicht verhin- 
dern, daß das Mandat des Afghani- 
stan-Berichterstatters, Felix Ermaco- 
ra, verlängert wurde. Die Kommis- 

sion forderte Afghanistan sogar dazu den im Ostblock. 



— - — > -oerieuo, Oie 

Behinderung von Studenten auf- 
gnmd ihrer religiösen Einstellung 
und die Unterdrückung von relütiö- 
ren Gemeins chaften durch die Behör- 
den im Ostblock. 


^ ;KNAJKln 
Dem seit zweieinhalb Jah^inder 
Bundesrepublik Deutschänd leben- 
den polnischen Theotogfe-Professor 
Frantisek Blachnteki ist nach eigenen 
Angaben' von ' der polnischen Bot- 
schaft in Köln die Väifiw enihg sei- 
nes Passes ohne .Begründung abge- 
lehnt- worden. Der dem Franziska- : 
ner-Örden ^angehSrande' Theologe 
war Begründer der kirchlichen Ju- 
gendbewegung „Licht und Leben“ in 
Poten. Mit der Entscheidimgdff Bot- 
schaft verliert sein Paß dieGüftigkeii ; 
Er hat feine Mö gHehfarirwieHir , hach 
Polen zurückzufehim . Bfecbnicki 
bezeichnete die Maßnähme-der Bot- 
schaft als „eine Verbannung au- 
ßergesetzlichem -Wege“. Er sei nun . 
gezwungen, in der Bundesrepublik 
Deutschland Asyi zu beantragen. 






~ * . f - ft 


macht werden könnte. Sine solche 
Vorbedingung war - nach einem Be- 
richt der amtlichen Nachrichfenageß- 
tur lass - van dem neü$n 
sehen Partefchef Michail Gorba- 
tschow gegenüber Bundeskanzler 
Helmur Kohl in MÖSfett; aufgestellt 
worden. ; . 

Gorbatschow hatte erklärt, die 

künftige Gestaltung der Beziehungen 
zwischen Bonn und Moskau hange 
wesentlich davon ab, welche Politik 
die Bundesregierung „in Angelegen- 
feiten verfolgt, die an die Sicherheits- 
interessen der Sowjetunion und ihrer 
Alliierten rühren“. Der Bundesau- 
ßenminister drehte diese Reihenfolge 
in einem gestern veröffentlichten 
■-Jtamensartikel“ zum West-Ost- Ver- 
hältnis mit der Feststellung um, die 
deutsch-sowjetische Beziehungen 
könnten „positive Wirkungen auch 
für die Sicherheitsfragen haben”. 

Generell warnte Genseher davor, in 
der gegenwärtig zu beobachtenden 
neuen Phase des West-Ost-Verhält- 
nisses und bei den damit verbunde- 
nen multilateralen und bilateralen 
Chancen „die zentrale Bedeutung der 
langfristig anj^gten Beziehungen 
zur Sowjetunion außer acht zu las* 




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Dienstag, 19. Marz 1985 
Nr. 88 


'WELT OFR # WIRTSCHAFT 


Webfehler 

t 0. Das in erster Linie zur 
HisrbeifQiiriuiB'. tmternehmensüber- 
greifender Strukturveibesserung 
gedachte System der deutschen 
StahlhtTfr wendet sich gegen das 
einzige noch verbliebene Vorhaben 
dieser Art Diese bittere Zwischen* 
bilanz aus " der stockenden 
Knipp/Klöckner^tahlfUsion zieht 
der KlÖckner-Werfee-Chef Gienow 
mit Böschung aus Bedauern und 
Verständnis. Das Bedauern gilt 
dem Blick auf . die derzeit noch 
blockierten Chancen, mit stattli- 
chem Kapitaleinschuß aus Austra- 
lien und hohen Ratioxulirierungs* 
vorteilen ausStandartkonzentratiö' 
nen für deutsches Stahlpotential 
Erhebliches an Stärkung internatio- 
naler Wettbewerbsfähigkeit gewin- 
nen. zu können. 

Das Verständnis güt dem Blok- 
kiener. Alten fefinw doch nicht er- 
warten, daß ein Bundesland wie 
Niedersachsen, das mit der von 
Krupp/KlÖckner Schlie- 

ßung der Georgsmarienhütte bei 
Osnabrück „den gan»n Nachteil M 
aus der Fusion hat, dafür auch noch 
zugunsten anderer T en der z ahlt- 
Wefl es nicht zahlen wiD, stockt die 
Fusion. 

Die Regel, daß staatliche Struk- 
turhilfe für die. Stahlgenesung Je- 
weils zu zwei Dritteln vom Bund 
und zu einem Drittel vom betroffe- 
nen Bundesland zu zahlen ist, 
entpuppt rieh hier als böser Web- 


fehler des gut gemeinten Hüffesy- 
’ stema Heilen fa»in ihn vermutlich 
nur die Bundeskasse. Wenn nicht, 
dann ist die Branche mit dp») 
Scheitern dieses Fusionsprojekts 
um eine wesentliche Chance der 

Stmkrnrh gggAttmg 5rmw 

Ungewöhnlich 

HH - Es ist ganz und gar unge- 
wöhnlich. daR sich Staatssekretär 
Schlecht - ein Liberaler durch und 
durch - zu einer Wissenschafts- 
schelte hinreißen läßt Der Vorgang 
ist es aber auch und rechtfertigt sei- 
nen Brief nicht nur, sondern fordert 
ihn geradezu heraus. Dabei hatte 
der Auftraggeber des Gutachtens, 
der Gesamtverband des deutschen 
Steinkohlebergbaus, alles so fein 
eingefadeit Und die Studie war 
„wie besteht“: Endlich die - ver- 
meintlich - unanfechtbare wissen- 
schaftliche Untermauerung der 
vom Verband gepflegten Subven- 
tionamentalitat Die Bm«tuhit b l ie b 
nicht aus, frei nach dem Sprich- 
wort: Wes das Herz (des Verbands) 
voll ist, des fließt der Pressespiegel 
über. Wer wollte da - erst recht vor 
dem 12. Mai (Wahltag in Nord- 
rhein-Westfalen) und mit Blick auf 
die Verlängerung des Hüttenver- 
trags - an Kohlesubventionen rüt- 
teln? Schlecht hat Professor Hans 
Karl Schneider eine Kopie seines 
Briefes geschickt Dieser ist nicht 
nur Energieexperte und neuer Vor- 
sitzender der Fü nf We isen, sondern 
auch Chef des RWI-Verwalhmgs- 
rats... 


KONJUNKTUR / Kieler Institut für Weltwirtschaft kritisiert Tarifpartner 

Lohnpolitik behindert in erster Linie 
eine Besserung der Arbeitsmarktlage 


Handwerk im Umbruch 


HANS-JÜRGEN MAHNKE, Bonn 
Die Lohnpolitik behindert nach Ansicht des Kieler Instituts fiir Welt- 
wirtschaft in erster Linie eine Besserung der Arbeitsmarktlage. Im Gegen- 
satz zur Bundesregierung e rwa rte t das Institut in diesem Jahr keinen 
Rückgang der Zahl der Arbeitslosen. Da es auch die Investitionsdynamik 
schwache r eins chätzt als zum Beispiel der Deutsche Industrie- und Han- 
delstag (DIED, rechnet es für 1985 nur mit einem Anstieg des Bruttosozi- 
alprodukts um zwei und um 2^ bis drei Prozent im nächsten Jahr. 

Im zweiten Halbjahr 1984 ist die 
Produktion in der Bundesrepublik 
nach der Analyse des Instituts zügig 
ausgeweitet worden. Das reale Sozial- 
produkt lag Ende vergangenen Jah- 
res rund drei Prozent über dem Vor- 
jahresniveau. Anfang 1985 seien je- 
doch vielfach Zweifel an de? Fortset- 
zung dieser Entwicklung aufgekom- 
men. Dazu habe vor allem der Anstieg 

der Zahl der Arbeitslosem beigetra- 
gen, der nur zum Teil mit dem Wtater- 
einbruch erklärt werden könne. Auch 
die erneuten Fmaimerungsprobleroe 
der Rentenversicherung und die Un- 
gewißheit ;über die Abgasregelung für 
Automobile hätten Konsumenten 
und Investoren verunsichert 

Die höheren Untemehmensgewin- 
ne basierten vor allem auf Exporter- 
folgen. Da weiterhin Unsicherheit 
darüber bestehe, ob die Aufwertung 
des Dollars von Bestand sein wird, 
zögerten die Unternehmen vielfach, 
in neue Exportkapazitäten zu inve- 
stieren. Zudem bewirke der Tarifver- 
trag über die Arbeitszeitverkürzung 
einen erheblichen Kostendruck, da 
die Mfi glw-hltiwtAn zur Flexibilisie- 
rung da* Wochenarbeitszeit nicht so 
genutzt würden, daß ein nennenswer- 


ter kostensenkender Effekt eintritt 
„Die Anreize, die Produktionskapazi- 
täten im Inland m erweitern, dürften 
daher sehr gering sein“, heißt es. 

Investitionen würden vor altem ar- 
beitssparender Natur sein. Wenn es 
dadurch gelinge, den Anstieg der 
Lohn- und Stückkosten zu drücken, 
» sei dies ein wichtiger Beitrag zur 
Erhaltung inländischer Betriebsstät- 
ten. „Ein Beitrag zur Verbesserung 
der Beschäftigungslage ist es aber 
nicht, noch weniger ein Indiz für ein 
gU pprngln günstiges t nvcsü tionskli- 
ma“, meint das Institut Durch die 
jüngsten Erhöhungen dar Beitrags- 
sätze der Rentenversicherung und 
des Wohngeldes sowie der Ankündi- 
gung neuer Transferzahlungen und 
A riwtcplafagarant ten (ErziehungS- 
geld) seien Leistungsbereitschaft, 
Unternehmerinitiative und Risiko- 
freude tendenziell eher geschwächt 
worden. Die Reform der Lohn- und 
Einkommensteuer gehe zwar in die 
richtige Richtung, bleibe jedoch hin- 
ter den Erwartungen zurück. 

Die Bwpmng der Arbeitsxnarktla- 
ge sei vor allem durch die Lohnpoli- 
tik behindert worden. Es wäre not- 
wendig, den Einsatz von Arbeit im 


Verhältnis >nm Kapital zu verbilli- 
gen. Davon könne nach den Lohnab- 
schlüssen 1984 nicht die Rede sein. 

Die Ausgaben der Inländer würden 

1985 nur mäßig steigen. Nur der 
Export werde die Entwicklung 1985 
eindeutig begünstigen. Das reale So- 
zialprodukt dürfte 1985 um rund zwei 
Prozent steigen, rund die Hälfte da- 
von gehe auf das Konto der Ausfoh- 
ren. Aufgrund der erwarteten leich- 
ten Lockerung der Geldpolitik, der 
steuerlichen Entlastung und des In- 
krafttretens von großzügigeren steu- 
erlichen Regelungen für den Woh- 
nungsbau Sei 1986 mit riny r ft imahmp 
des Sozialprodukts von bis drei 
Prozent zu rechnen. 1985 werde daher 
die Zahl der Arbeitslosen im Jahres- 
durchschnitt noch pmmpi steigen, 

1986 aber stagnieren. 

Für die Industrieländer insgesamt 
zeichnet sich nach Ansicht des Insti- 
tuts eine konjunkturelle Expansion 
von jeweils drei Prozent in diesem 
und im nächsten Jahr ab. Nur in den 
USA dürfte die Zahl der Arbeitslosen 
leicht zurückgehen. Der Bonner Wirt- 
schaftsgipfel Anfang Mai stehe daher 
im Zäc h en schwächerer Konjunktur. 
„Sicherlich trägt die amerikanische 
Finanzpolitik zu den hohen Zinsen 
bei, allerdings nicht so sehr über die 
Haushaltsdefizite selbst, als vielmehr 
durch die steuerpolitischen Bedin- 
gungen, die die Renditen von Investi- 
tionen so stark begünstigen und des- 
halb auch ausländisches Finanzkapi- 
tal anziehen“, schreibt das Institut 


Von HEINZ H 

D er unverkennbare gesamtwirt- 
schaftliche Auf schw un g - vor al- 
lem von der guten. Exportentwick- 
lung getragen - wirkt , sich nur auf 
einen Teil des deutschen Handwerks 
positiv aus. Zulieferer der Industrie 
profitieren am meisten von den wirt- 
schaftlichen Erfolgen des vergange- 
nen Jahres. Maschinenbauer, Werk- 
zeugmacher, Dreher und Feinmecha- 
niker berichten über eine gute Auf- 
trags- und Beschäftigungslage. Gün- 
stig beurteilt auch das Nahrungsmit- 
telhandwerk seine Situation. Im 
Wettbewerb mit den Großvertriebs- 
formen des Handels konnte dieser 
Zweig seine Position sogar verbes- 
sern. Allerdings war er bislang ohne- 

hin nahftm Imr^pmirttmina hhHng ig. 

Noch zufrieden zeigen sich auch 
die Nähmaschinen-, Zweirad- und 
Büromaschmenmechaniker. Ihre 
Kollegen aus. den; Kraftfahrzeug- 
Handwerk, die durchweg auch- im 
Neu- und Gebrauchtwagenhandel ak- 
tiv sind, machen indes schon trübe 
Gesichter. Die Diskussion über den 
Katalysator hat zu einer erheblichen 
Kjmfi’iirifcEhaltung gpffihrt. 

Einen richtig notleidenden Anblick 
bieten jedoch die Handwakszweige, 
die direkt und indirekt vom Bauge- 
werbe abhähgen; angefangen bei den 
Maurem und Zimmerern bis hin zu 
Installateuren, Malern und Fliesenle- 
gern. Der Wohnungsbau ist inzwi- 
schen fast ganz zum Erliegen gekom- 
men; und die- öffentlichen Hände lei- 
den unter Spannaßnahmen, was sich 
auch im Straßenbau niederschlägt 

K ein Wunder also, daß im Bauge- 
werbe große 'Krisenstimmung 
herrscht Durch die Jagd nach Auf- 
trägen um jeden Preis kann es leicht 
passieren, daß mit Verlust gearbeitet 
wird. Ln Wet t bewerb mit den sich 
häufenden Schwarzmarktangeboten 
unterliegen viele Unternehmen trotz- 
dem noch. Denn der Punkt ist daß 
die Labnnebenkosteo in dieser Bran- 
che inzwischen bei rund 80 Prozent 
hegen. Von den jährlich zu bezahlen- 
den 2080 Arbeitsstunden werden nur 
noch 1450 produktiv geleistet 
So verwundert es nicht daß sich 
die Insolvenzen in diesen Hand- 
werkszweigen häufen. Ein Hoff- 
nungsschimmer zeichnet sich jedoch 
ab: Möglicherweise schrumpft sich 
die Branche gesund. Denn nach Mei- 
nung der Hax^akskammern ist der 
Bausektor immer. noch um etwa 25 


bis 30 Prozent überbesetzt Das Bau- 
gewerbe gibt ein Beispiel dafür ab, 

wie steh die AnforriornngiMi im Hand . 

werk ändern und zu einem Struktur- 
wandel führen. In Zukunft wird weni- 
ger gebaut Das Hauptgewicht liegt 
vielmehr auf der Erhaltung vorhande- 
ner Bausubstanzen. Man wird pflegli - 
cher mit dem um gehen müssen, was 
noch vorhanden ist, und das nicht nur 
bei Gebäuden, die unter Denkmal- 
schutz stehen. Schon jetzt stehen im 
Bundesgebiet rund 2000 ausgebüde- 
te, qualifizierte „Restaurateure“ zur 
Verfügung; ein völlig neuer hand- 
werklicher Berufszweig, ausgebildet 
in Lehrgängen nach polnischem Vor- 
bild. Polnische Fachkräfte mußten 
seinerzeit noch denPrinopalmarktin 
Munster wieder aufhauen, in Zukunft 
stehen für solche Aufgaben auch 
deutsche Spezialisten zur Verfügung. 

T Tberhaupt ändert sich einiges im 
U Ausbildungsgang des Hand- 
werks. Er bleibt nicht mehr nur auf 
den traditiondien Dreiklang von 
Lehrling, Geselle und Meiste- be- 
schränkt In Berlin gibt es bereits den 
Betriebsassisten te n im Handwerk - 
betriebswirtschaftlich ausgebildete 
Fachkräfte, deren Ausbildung vom 
Senat gefördert wird. Schon mehr als 
150 feste Arbeitsplätze konnten ver- 
mittelt werden. 

Im Bundesgebiet entstanden unter 
Federführung der Handwerkskam- 
mer Stuttgart insgesamt 22 sogenann- 
te Akademien des Handwerks. Tier 
Semester mit Vorlesungen jeweils an 
den Samstagen dauert hier die Aus- 
bildung zum Betriebswirt im Hand- 
werk. Zum Stoffplan gehören Recht, 
Volks- und Betriebswirtschaft sowie 
Personalwesen, den Umgang mit 
Computern und sonstigen modernen 
Medien eingeschlossen. 

Das Handwerk befindet sich also 
im Umbruch. Es wird aber seine 
Strukturprobleme weitgehend aus ei- 
gener Kraft lösen - genau wie im vori- 
gen Jahrhundert, als es nicht vor dem 
Ansturm der neuentstandenen Indu- 
strie kapitulierte. So wird das Hand- 
werk auch in Zukunft ein integrierter 
Bestandteü der Gesamtwirtschaft 
bleiben, rieh seiner Bedeutung, aber 
auch sei n er Verpflichtung bewußt 
Die in jüngste Zeit trotz alte inter- 
nen Sorgen zusätzlich zur Verfügung 
gestellten Ausbildungsplätze machen 
das HH>hr als deutlich. 


AUF EIN WORT 



99 Der Deutsche Ge- 
werkschaftsbund hat 
beim Thema „Beteili- 
gung der Arbeitnehmer 
am Produktionskapi- 
tal“ offensichtlich im- 
mer noch Berührungs- 
ängste. Er läuft damit 
Gefahr, sich von vielen 
seiner Mitgliederzu ent- 
fremden, vor allem von 
den jungen Aufsteigern 
aus den Bereichen der 
neuen Technologien. 

Das güt aber auch für 
die Arbeitgeber-Seite, 
die sich hier noch sehr 
schwer tut 99 

Michael Lezius, Geschäftsführer der 
AGP- Arbeitsgemeinschaft zur Förde- 
rung der Partnerschaft in der Wirt- 
schaft e. V., Kassel FOTO: DIE WELT 

In der EG weniger 
Stahlarbeitsplätze 

dpa/VWD, Brussel 

Der Schrumpfungsprozeß des Ar- 
beitsangebote in der europäischen 
Stahlindustrie hat rieh 1984 fortge- 
setzt Nach Angaben der EG-Kom- 
mission waren Ende 1984 in der 
Stahlindustrie der EG (ohne Grie- 
chenland) noch 446300 Arbeitneh- 
mer beschäftigt, 32 900 weniger als 
1983. Fünf Jahre zuvor zählte die 
Stahlindustrie noch 670 200 Beschäf- 
tigte. Die stärksten Verluste werden 
für die Bundesrepublik gemeldet, wo 
die Zahl der Stahlkocher um 11 500 
auf 152 200 sank. 


EG-SUDERWEITERUNG 

Schwerpunkte lagen wieder 
bei bilateralen Gesprächen 


WILHELM HADLER, Brüssel 

Nur mühsam vorangekommen 
sind gestern die Beitrittsverhandlun- 
gen zwischen der EG und den iberi- 
schen Ländern. Da es der Gemein- 
schaft noch nicht gelungen war, sich 
in einigen Schlüsselbereichen zu ge- 
meinsamen Positionen zusammenzu- 
raufen, lag der Schwerpunkt der Ge- 
spräche wieder bei bilateralen Kon- 
takten zwischen einzelnen Mitglieds- 
staaten und Sondierungen mit den 
Spaniern und Portugiesen. 

Schon am Sonntag hatte die italie- 
nische Präsidentschaft nach dem 
„Beichtstuhlverfahren“ die Kompro- 
mißbereitschaft der pin7pln»n Regie- 
rungen auszuloten versucht Dabei 
zeigte sich, daß einige Delegationen - 
offenbar aus taktischen Gründen - 
ihre Forderungsliste gegenüber den 
bisherigen Verhandlungsstandort 
vergrößert hatten. So gut wie keine 


Bewegung gab es vor allem in der 
Frage des Zugangs spanischer Fi- 
scher zu den Fanggründen der EG. 
Hier erwiesen sich vor alten die Dä- 
nen, Iren und Briten als hartnäckige 
Verfechte nationaler Interessen. 

Dagegen ließ B undesaw B e n mmL 
ster Genscher erkennen, daß die Re- 
gierung in Bonn beim Probten der 
Freizügigkeit für Arbeitnehmer und 
beim Kindergeld noch Verhand- 
lungsspielraum besitze. Er richtete ei- 
nen Appell an die EG-Partner, Ihrer- 
seits Kompromißbereitschaft zu zei- 
gen, da der bevorstehende EG-Gipfel 
allenfalls noch ein oder zwei übrigge- 
bliebene Beitrittsthemen regeln kön- 
ne. 

Spaniens Außenminister Fernando 
Moran strahlte Optimismus aus: Bei 
gutem Willen könnten alle noch offe- 
nen Probleme gelöst werden. 


SPARER-SCHUTZGEMEINSCHAFT 


Schützenhilfe für Bonns 
reservierte Haltung zum Ecu 

HANSJ. MAHNKE, Bonn 


Die jüngsten Pläne zur verstärkten 
Währungsmtegration in der EG sind 
nach Ansicht der „Gemeinschaft zum 
Schutz der deutschen Sparer“ un- 
tauglich. Daher unterstützt die Orga- 
nisation, die von den Verbänden des 
Kreditgewerbes getragen wird, die re- 
servierte Haltung von Bundesregie- 
rung und Bundesbank. Es gehe bei 
den Plänen nicht um die eine oder 
andere Milliarde, sondern um Fragen 
von ordnungspolitischem Rang. 

Daher sollte die Bundesregierung 
ihren Standpunkt den Partnern un- 
mißverständlich darlegen und keine 
Erwartungen wecken, indem sie Zu- 
geständnisse von der Erfüllung be- 
stimmter Forderungen wie der Libe- 
ralisierung des Kapitalverkehrs oder 
einer Verringerung der Lira-Band- 
breite abhängig mache. Sofern über- 
haupt Raum für Zugeständnisse be- 
stehe, ende er nicht erst bei der Über- 


tragung der geldpolitischen Verant- 
wortung an eine europäische Noten- 
bank, sondern bereite dort, wo die 
stab ilitäts politische Handlungsfä- 
higkeit der Bundesbank gefährdet 
oder auch nur eingeschränkt wird. 

Ziel der jüngsten Bestrebungen, 
die auch von dem neuen Präsidenten 
der EG-Kommission, Jacques Delors, 
nachdrücklich unterstützt werden, ist 
es, die monetären Rahmenbedingun- 
gen zu verbessern und so von dieser 
Seite die Vorteile der internationalen 
Arbeitsteilung zu vergrößern. Die ei- 
gentlichen Ursachen der desolaten 
Verfassung der EG liegen nach An- 
sicht der Sparer-Schutzgemeinschaft 
nicht im Mangel an Zahlungsbilanz- 
krediten oder gar im Fehlen einer eu- 
ropäischen Währung und einer euro- 
päischen Notenbank. Hauptursachen 
seien vielmehr der Mangel an wirt- 
schaftlicher Dynamik und an stabili- 
tätspolitischer Disziplin. 


SCHLECHT ZUM RWI-GUTACHTEN 

Erwerbslosigkeit ist kein 
Argument für Subventionen 


HEINZ HECK, Bonn 

Das Rheinisch-Westfälische Insti- 
tut für Wirtschaftsforechimg (RWI), 
Essen, hat sich mit seiner unverhoh- 
lenen Befürwortung der in der Bun- 
desrepublik gezahlten MTOiar densnh- 
ventionen für die Steinkohle massive 
Kritik des Bonner Wirtschafts-Staats- 
sekretärs Otto Schlecht eingehandelt 
Das RWI hatte, wie berichtet, im Auf- 
trag des Gesamtverbands des deut- 
schen Steinkohlenbergbaus. Essen, 
ein Gutachten „Zur volkswirtschaftli- 
chen und arbeitsmarktpolitischen 
Bedeutung des Steinkohlenberg- 
baus“ erstellt 

Eine der Kernthesen galt der volks- 
wirtschaftlichen Beurteilung von 
Subventionen. Solange keine Vollbe- 
schäftigung erreicht sei, „konkurrie- 
ren subventionierte Arbeitsplätze 
nicht gegen wirtschaftlich gesunde 
Arbeitsplätze, sondern gegen »Ar- 
beitsplätze mit einer Produktivität 
von Null* (Arbeitslosigkeit)“. Bei 
chronischer Mn n a r hg i tsl n gi g lfpit 
seien Subventionen „nicht nur aus 
sozial- oder regionalpolitischen Moti- 
ven, sondern auch unter ökonomi- 
schen Kriterien vertretbar“. Sie korri- 
gierten „in einer marirtkonformen, 
das heißt die Preisstzukturen kaum 
verändernden Weise“ und seien we- 
gen dieser Eigenschaften „unter ord- 
nungspolitischem Gesichtswinkel die 
am wenigsten kritikwürdige Form 
der staatlichen Intervention“. 

Hier setzt Schlechte Kritik in ei- 
nem Schreiben an das RWI-Direktori- 
um ein. „Die eigentliche Problema- 


tik“ rieht er darin, daß sich damit 
praktisch alle Arten von Subventio- 
nen rechtfertigen ließen, solange kei- 
ne Vollbeschäftigung herrscht Er 
wendet ein, „daß unter ökonomi- 
schen Kriterien Subventionen - vor 
allem branchenkonservierende - in 
erheblichem Maße Struktur- und 
Wettbewerb sverzerrend sind und den 
an rieh unter marktwirtschaftlichen 
Gegebenheiten ständig notwendigen 
gesamtwirtschaftlichen Anpassungs- 
prozeß stark behindern. Die künst- 
liche Kostenentlastung eines Gutes 
bedeutet unvermeidlich eine wettbe- 
werbliche Benachteiligung anderer 
hiermit konkurrierender Güter mit 
entsprechenden Wirkungen auf die 
Preis- und Marktstrukturen.“ 

Ressourcen, also auch Investi- 
tionskapital, würden in nicht optima- 
le Verwendungsarten gelenkt; ren- 
table Investitionen mit höherem Wir- 
kungsgrad fielen entsprechend gerin- 
ger aus. Die Schlußfolgerungen des 
Gutachtens ließen auch „völlig außer 
acht“, daß ein anderer Einsatz öffent- 
licher Mittel der Schaffung dauerhaf- 
ter Arbeitsplätze besser dienen könn- 
te, wenn auch vielleicht nicht in die- 
ser Branche. 

Das Gutachten könnte auch so ver- 
standen werden, daß die negativen 
Auswirkungen einer falschen Ta- 
rifpolitik auf die Arbeitsplätze „aus 
der Staatskasse ausgeglichen wer- 
den“. Schlecht hält die Position auch 
nicht mit anderen Institutsäußerun- 
gen (zum Beispiel Strukturbericht 
1983) für „vereinbar“. 


WIRTSCHAFTS $ JOURNAL 


Ko mmune n nahme n 

mehr Stenern ein 

Wiesbaden (dpa/VWD) - Die Kom- 
munen haben im vergangenen Jahr 
6,2 Prozent mehr Steuern eingenom- 
men als 1983. Nach Angaben des Sta- 
tistischen Bundesamts, Wiesbaden, 
stiegen die kassenmäßigen Steuer- 
einnahmen der Gemeinden und Ge- 
meindeverbände (einschließlich des 
kommunalen Bereichs der Stadtstaa- 
tei) um 3,3 Mrd. auf 57,1 Mrd. DM. 
Mit jeweils 24 Mrd. waren die beiden 
größten Einnahmeposten der Ge- 
meind eanteil an der Einkommen- 
steuer und die den Gemeinden nach 
Abzug der an Bund und Länder abge- 
führten Gewerbesteuerumlage ver- 
bliebene Gewerbesteuer. Sie mach- 
ten zusammen fast 85 Prozent aller 
kommunalen Steuereinnahmen aus. 

Treffen der Opec 

Genf (dpa/VWD) - Der Ordnungs- 
ausschuß der Organisation Erdöl- 
exportierender Länder (Opec) unter 
Vorsitz des saudiarabischen Ölmini- 
sters Scheich Ahmed Saki Jamani 
soll nach Informationen aus Diploma- 
tenkreisen heute in Genf zu Gesprä- 
chen Zusammenkommen. Im Mit- 
telpunkt der Gespräche wird nach 
Auskunft von Beobachtern die Ent- 
scheidung Großbritanniens, die statt- 
liche Ölgesellschaft (BNOC) aufzulö- 
sen, steten und deren Auswirkung 
auf die Preisstruktur der OPEC. Un- 
klarheit herrschte gestern darüber, ob 
eventuell auch der Preisüberwa- 
chungsausschuß anwesend sein wird. 

Dollar gibt nach 

Frankfurt (dpa/VWD) - Der US- 
Dollar verlor zum Wochenbeginn gut 
zweieinhalb Pfennig. Der amtliche 
Mittelkurs wurde gestern in Frank- 
furt mit 3,3756 DM nach 3,4015 DM 
am Freitag ohne offizielle Mitwirkung 
der Deutschen Bundesbank festge- 
stellt 

Export trägt Autogeschäft 

Frankfurt (adh) - Knapp zwei Drit- 
tel der Produktion der deutschen Au- 
tomobilindustrie an Pkw und Kombi- 
wagen gingen im Februar in das Aus- 
land: Insgesamt 240 800 der 375 000 
produzierten Automobile waren für 


ausländische Kunden bestimmt Da- 
mit lag die Pkw/Kombiproduktion 
pro Arbeitstag um vier Prozent höher 
als im Februar 1984, der Export war 
sogar 19 Prozent höher als vor Jahres- 
frist Saisonbereinigt, so merkt der 
Verband der Automobilindustrie an, 
liege das Februar-Ergebnis aber nied- 
riger als in den vorangegangenen vier 
Monaten. 

Schlechte Lage am Bau 

Frankfurt (dpa/VWD) - Die Zu- 
kunftsperspektiven für die Bauwirt- 
schaft verschlechtern sich zuneh- 
mend und weifen einen dunklen 
Schatten auf die Konjunktur in der 
Bundesrepublik. Zu dieser Lageein- 
schatzung kommt die Berliner Han- 
dels- und Frankfurter Bank. Die ne- 
gativen Perspektiven für die Bauwirt- 
schaft kommen insbesondere in der 
Entwicklung der Auftragseingänge 
im Bauhauptgewerbe zum Ausdruck. 
Nach einer kräftigen Zunahme 1983 
um fast zehn Prozent seien sie 1984 
um 53 Prozent zurückgegangen. 

BGH zu Pfändungen 

Karlsruhe (rtr) - Geschäftsbanken, 
die Kontoüberaiehungen eines Kun- 
den nur dulden, können nicht ge- 
zwungen werden, Pfändungen hinzu- 
nehmen, die ihrerseits zu einer Über- 
ziehung des Kontos führen würden. 
Nach dieser gestern bekanntgegebe- 
nen Grundsatzentscheidung des Bun- 
desgerichtshofes (BGH) besteht ein 
Anspruch auf Auszahlung eines Kon- 
tokorrentkredites nur dann, wenn die 
Bank ihrem Kunden vertraglich eine 
Kreditlinie eingeräumt hat (AZ: DC 9 
ZR 65/84). 

Rücklagen gestärkt 

Frank&irt (adh) - Voll in die Rück- 
lagen stellen will die Metallgesell- 
schaft AG (MG), Frankfurt, den im 
Geschäftsjahr 1983/84(30. 9.) erzielten 
Jahresüberschuß von 17 MilL DM. 
Bereits das Voijahresergebnis in Hö- 
he von 25 MilL DM war zur Stärkung 
des Unternehmens verwandt worden, 
das sich für das Geschäftsjahr 1984/85 
die Rückkehr zur „Dividendennor- 
malität“ vorgenommen hat. Die MG 
hatte im abgelaufenen Geschäftsjahr 
einen Konzern Umsatz von 103 Mrd. 
DM erzielt 


Wegweisende Lösungen 

im Anlagenbau 


Hannover informiert das Management, Planer und Consultants über 
technologische Trends und Neueatnriddangen. Wesentliche Problem- und 
System I ösu ngen ans dem Anlagenbau, der Verkehrstechnik, der Bau- 
Technik, der BohrtedmÜt und bei Bergbauausriistungen sehen Sie hier 
zuerst Sie erörtern mit kompetenten Fachleuten neue Werkstoffe und 
moderne, wirtschaftliche Verarbeftungsmetboden. Hier diskutieren Sie 
fundiert über die Projektierung und Realisierung von Anlagen jeder Art 
Uber Kooperationen, Lizenzen, Finanzierungen bis hin zu Kompen- 
sationsgeschäften. 

Kurzum: Hannover macht das gesamte Spektrum denkbarer Problem- 
und System tösungen deutlich. 


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Internationales Centrum für Anlagenbau 


. . .auf der Messe der Messen 


Mittwoch, 17. - Mittwoch, 24. April 




Hannover 
Messe ’j|c 




WELT DER • WIRTSCHAFT 


AUSSENWIRTSCHAFT I KLÖCKNER-WERKE / Gienow: Im Stahlbereich des Konzerns kommt „so oder so“ der Aufbruch zu neuen Ufern 


Wieder Gespräch 
mit Polen 


Niedersachsens Veto blockiert den Fusionsplan 


DIE WELT - Nr- 66 - Dienstag, 1 9. Märe 1085 

HANOMAG / Öffentliche Hand soll Zusage halten 

Konkurs prägt Ergebnis 

A . tVt auf ubemahmeef. 


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HANS-J. MAHNKE. Bonn 
Zum erstenmal in den achtziger 
Jahren tagt in dieser Woche wieder 
die deutsch-polnische Gemischte 
Wirtschaftskommission, die turnus- 
mäßig jährlich zusammentreten soll. 
Wegen der Ereignisse in Polen fand 
die letzte Sitzung 1979 in Bonn statt 
Am Donnerstag reist Bundeswirt- 
schaftsminister Martin Bangemann 
mit einer Delegation, der auch hoch* 
rangige Vertreter der deutschen Wirt- 
schaft angehören, zu den zweitägigen 
Beratungen nach Warschau. Die pol- 
nische Delegation wird von dem stell- 
vertretenden Ministerpräsidenten Ja- 
nusz Obodowski geleitet Bangemann 
trifft in Warschau auch zu politischen 
Gesprächen, mit Ministerpräsident 
Wojciech Jaruzelski und Außenmini- 
ster Stefan Olszowski zusammen. 

Wichtigster Punkt der Tagesord- 
nung ist die Verlängerung des Koope- 
rationsabkommens aus dem Jahre 
1974 um zehn Jahre. Die Vereinba- 
rung wird von von den beiden Vorsit- 
zenden Bangemann und Obodowski 
unterzeichnet Die Kooperationsbe- 
ziehungen waren in den letzten Jah- 
ren unterbrochen. 

Beide Seiten sehen in der Normali- 
sierung der Finanzbeziehungen eine 
wesentliche Voraussetzung dafür, 
daß die Zusammenarbeit wieder be- 
lebt werden kann. Nach Abschluß ei- 
ner Umschuldungsvereinbarung mit 
den Banken hat Polen am 15. Januar 
dieses Jahres im Pariser Club auch 
mit den staatlichen Gläubigem eine 
Umschuldung sverembarung für die 
Fälligkeiten 1982 bis 1984 paraphiert. 
Dies wird nach Ansicht des Bundes- 
wirtschaftsministeriums überein- 
stimmend als wichtiger Schritt auf ; 
dem Wege der Normalisierung der Fi- ' 
nanzbezi ehungen bewertet 
Die deutsch-polnischen Wirt- 
schaftsbeziehungen haben sich nach 
den Rückschlägen der vergangenen 
Jahre 1984 wieder recht positiv ent- 
wickelt Das Volumen des Warenaus- 
tauschs stieg um 19 Prozent auf 5,1 
Milliarden Marie und erreichte wieder 
das Niveau von 1980. Die Einfuhren 
aus Polen - Kohle, Kupfer, Textilien, 
Ch emikalie n und Eisen und Stahl - 
nahmen um 27 Prozent auf 2Jt Milliar- j 
den Mark zu. Die Exporte nach Polen 

- Chemikalien, Maschinen, Textilien 

- erhöhten sich um elf Prozent auf 2,4 
Milliarden Marie. 


JOACHIM GEHLHOFF, Duisburg 

Die Tagesordnung zur Hauptver- 
sammlung am 29. Mai „wird nachge- 
reicht“. Mehr als das kann der Vor- 
stand der Klöckner-Werke AG, Duis- 
burg, zur Stunde noch immer nicht 
auf die Kardinalfrage antworten, ob 
die geplante Krupp/Klöckner-Stahl- 
fusion mit Australiens Rohstoffkon- 
zern CRA als drittem Partner tatsäch- 
lich und dann rückwirkend zum Jah- 
resanfang Wirklichkeit wird. 

Noch hat man, wie der an die äu- 
ßerste Grenze hinausgeschobene 
Hauptversammlungstermin zeigt, 
große Hoffnung. Aber noch keine 
Klarheit darüber, ob auf politischer 
Ebene der Widerstand Niedersach- 
sens überwunden werden kann. Die 
CDU-Regferung dieses Bundeslandes 
lehnt es kategorisch ab, die von den 
Fusionspaitnem vorgesehene Stille- 
gung von KlÖckners Georgsmarien- 
hütte bei Osnabrück (1900 Arbeits- 
plätze mit 320 ICH. DM Schließungs- 
kosten) auch noch mit dem üblichen 
Lander-Drittel an der öffentlichen 
Strukturhilfe für die Sanierung der 
Stahlindustrie zu begleiten. 

Gibt es aus diesem Veto keinen 
Ausweg, dann ist offensichtlich die 
gesamte Fusion, die aus Produktkon- 


7p n t T a ti nnpn auf günstigste Standorte 
rund 3000 Arbeitsplätze mit 700 MDI 
DM Schließungskosten ausmerzen 
und jährlich mind estens* 250 MÜL 
DM Kostenvorteil bringen soll, ret- 
tungslos in der Sackgasse. 


Penn wenn nicht, von erhoffter 
größerer Staatshilfe abgesehen, we- 
nigstens nach bisherigem Bonner 
Stahlhilfeprogramm die Hälfte des 
neuen „Stmkturbessenmgsauf- 
wands" von 700 Mill DM aus öffentli- 
chen Kassen kommt, zieht sich der 
australische Partner mit seiner ange- 
botenen Eigenkapitaleinlage von 525 
MUL DM gewiß wieder zurück, wird 
die Anlauflast der Fusion für Krupp/- 
Klöcknerzugroß. 


davon fielen „vorerst“ aus, weil Nie- 
dersachsen seinen Drittel-Anteil dar- 
an wegen der von Krupp/Klöckner 
geplanten Stillegung der Georgsma- 
rienhütte blockierte und damit auch 
die 50 Mül DM aus da - Bonner Kasse 
auf Eis legte. 


Einen bitteren Vorgeschmack des 
Niedersachsen-Vetos zeigen die 
Klockner-Werke bereits in ihrem jetzt 
vorgelegten Abschluß 1983/84 @0. 9.). 
Nach dem bereits zu 85 Prozent im 
Berichtsjahr realisierten Strukturbes- 
serungs- und Stillegungsaufwand aus 
hiqhprigpm „ ADemgangkonzcp t“ hat- 
te TF* fln eigentlich 275 Mill- DM 
Bund/Länderhüfe als Sonderertrag 
(die Hälfte des Aufwands für Sozial- 
pläne und Teüwertabschreibungen) 
ei nbuchen mfigsgn- Doch 75 M-fll DM 


Doch ohne Irritation durch das Fu- 
sionsgezerre verkündet Konzern- 
Chef Gienow: Der Aufbruch des 
Klöckner-Stahlbereichs zu neuen 
Ufern kommt nun 1984/85 „so oder 
so“. Die AG wird ihren Stahlbereich 
ausghedem. In Vorbereitung riasii 
wurde das immobile Vermögen des 
Stehlpotentials 1983/84 in zwei offene 
Dachgesellschaften mit Hom Re- 
sultat von 737 'Mill. DM Aufwer- 
tungs-Buchgewinn. ausgegliedert 


Zumal aus diesem „Veraußerungs- 
gewinn“ und aus der gezahlten öf- 
fentlichen Struktur- und Investitions- 
hilfe schaffte der Konzern den Aus- 
gleich seines Strukturbesserungspro- 
gramms, die Auffüllung der Dek- 
kungslücke von 360 IM. DM bei den 
FensionsrücksteDungen und trotz ei- 
nes Neuverlusts von 148 (245) MilL 
DM aus laufenden Geschäft eine erst- 
mals wieder mit hauchdünnem Ge- 
winn abschließende Jahresrechnung. 


Für 1984/85 sieht’s besser aus. Der 
Stahl habe nun die Verlustzone ver- 
lassen; die stahlfeme Verarbeitung 
mit reichlich 2 Mrd. DM Weltumsatz 
und etwa 83 (52) Mill DM Gewinn - 
davon 30 (23) MÜL DM bei Auslands- 
töchtem thesauriert - befinde sich 
weiterhin im Aufwärtstrend. Doch im 
anfälligen „Alleingang“, darüber läßt 
der Vorstand keinen Zweifel, weide 
die notwendige weitere Verbesserung 
der Stahlstruktur .schwieriger und 
noch härter“ als bei der Fusion. 

Das dürfte dann gewiß auch für die 
Rückkehr zur Dividendenkraft gel- 
ten. Auf einige weitere Hungerjahre 
müssen sich die 40000 Eigentümer 
von 469 MiU- DM Aktienkapital (zu 
gut da Hälfte bei Ktöckner-Familien- 
gruppe) ohnehin gefaßt machen. 


DOMINIK SCHMIDT, Hannover 
Die Hanomag Baumaschinen Pro- 
duktion und Vertrieb GmbH, Hanno- 
ver, geht davon aus, daß die öffent- 
liche Hand zu ihren im April 1984 
abgegebenen Absichtserkläru n gen 
und Zusicherungen steht und „die 


des Überschusses auf Übemahmeef- 
fekten beruhe, habe das opeoiwe Ge- 
schäft doch einen zweistelligen Mil- 
lionen-Betrflg beigesteuert Freimuth 
räumte ein, daß „ohne dra Rmku» 
diese Ergebnisse nicht möglich gewe- 
sen wären 44 - 

Die erfreuliche Gescbaftsenitwick- 


Investittensvorbaben in geeigneter Dk lerfreuüche 

Weise fördern wird“. Das erklärte lung habe ach m \ 

Wotfgang Freimuth, Sprecher der Ha- des neuen . Jahres fortgps«2LSätav 
nomag-Geschäftsfüiuung, gestern in de «WseidieBdegrfBÄ™ iöOauf 
Hannover. Zur Höhe der ins Auge 850 Mitarbeiter worden. 


BUekDer-Koazera 

1983/84 

±% 

Weltumsatz ’) 

8728 

+ 6 3 

Aadanrisanteil 1%) ‘) 

46.3 

(4iS) 

Rohstahl (1000 1) 

4271 

-5^ 

davon Strangguß 
Walzstahl 1 ) 

79.0 

(63,0) 

4105 

+ 5.0 

Belegschaft (30 A) 1 ) 

31 946 

-55 

SaphinBwmjnpgn *) 

224 

-28,1 

RapKahitptwtlhiinpn *) 

588 

+131,0 

ZrrunnfumrKtgatHn *) 

253 

-4.1 

Jahresergebnis 

5 

(-140) 

>)MU Maxhütte *) 1883/84 

ohne Maxbütte. 


Hanno ver. Zur Höhe der ins Auge 
gpfa ft fp n Zuschüsse wollte Freimuth 
nichts sagen. 

Es sei erforderlich, die Produk- 
tionsstätte am jetzigen Standort 
durch Investitionen in Höbe von 25 
Mill. DM zu rationalisieren. Ende 
April müsse Hanomag zudem auf das 
Angebot der Grundstuckseigser rea- 
gieren, die das Gelände für 35 MDL 
DM verkaufen wollen. Freimuth wies 
darauf hin, Hafi die Prüfung von Al- 
ternativen fortgesetzt werde. 

Im Rumpfgeschaftsgahr 1984 (acht 
Monate) habe die „neue“ Hanomag 
711 Baumaschinen abgesetzt Unter 
Einbeziehung der Ersatzteile errech- 
ne sich ein Umsatz von gut 165 Müll 
DM. Den Gewinn vor Steuern bezif- 
ferte fräimuth auf 49,7 MÜL DM. 
Wenngleich der überwiegende Teil 


Die Planungen sahen für 1985 den 
Bau und den Absatz von rund 1500 
Einheiten vor. Der Umsatz soll 2fH) bis 
300 Mül DM erreichen. Derzeit liege 
der Exportanteil bei 65 Prozent Ha- 
nomag stiebe mi tt el fr is tig einen in- 
ländischen Umsatzanteil von 4Q Pro- 
zent an. 


Die Ergebnisprognosen wollte 
Freimuth nicht quantifizieren. Vorge- 
sehen sei aber, daß sich das Verhält- 
nis M übernahmeeffekte/Operatives 
Geschäft“ umkehre. Derzeit »reiche 
Hanomag die GewinnschweDe. Die fi- 
nanzielle Situation des Unterneh- 
mens werde sich im laufenden Jahr . . 
verbessern: Die Eigenmittel die En- 
de 1984 bei 11 Mill DM lagen, sollen , 
bei einer Bilanzsumme von 110 MüL 
DM auf rund 35 Mill DM steigen. 


AESCULAP / Der Umsatz ist um elf Prozent gestiegen ALBINGIA / Schadenverlauf teilweise verbessert 


HAMBURGER BANK / Deutliches Plus im Betriebsergebnis 


,.n\s !**■ 


Kapazität voll ausgelastet Beitragseinnahmen erhöht Konsolidierung ist gelungen , g er |in 


dpa/VWD, Tuttlingen 

Die Aesculap-Werke AG, Tuttlin- 
gen, Hersteller von medizin-mechani- 
schen Instrumenten und Geräten so- 
wie von Implantaten und Endopro- 
thesen, hat im Geschäftsjahr 1983/84 
(30. September) ihren Umsatzum 11,4 
Prozent auf 183,4 Millionen DM ge- 
steigert Der Exportanteil hat sich 
nach Angaben des Unternehmens auf 
61,8 (62,9) Prozent verringert Der 
Wehumsatz sei vor allem wegen der 
günstigen Geschäftsentwicklung in 
den USA und Frankreich, um 13,7 
Prozent auf 208,5 Millionen DM ge- 
wachsen. Das Betriebsergebnis sei 
bei voller Kapazitätsauslastung ver- 
bessert worden. 

Aus dem Bilanzgewinn von 2J) (2J>) 
Millionen DM soll eine auf neun 
(acht) DM je 50-DM-Aktie erhöhte Di- 
vidende auf da« unve rändert e Akti- 
enkapital von 15,4 Millionen DM aus- 


geschüttet werden. Mehrheitm lrtin . 
nar ist die B. Braun Melsungen AG, 
Melsungen/Hessen. In das neue Ge- 
schäftsjahr ist Aesculap mit einem 
Auftragsbestand Von etwa 50 Millio- 
nen DM gegangen. In den ersten fünf 

Mnnafpn dwi laufenden flesrhaftqah. 

res 1984/85 habe der Auftragseingang 
um zehn bis 15 Prozent über dem 
gleichen Voijahreszeitraum gelegen. 
Die Belegschaft von 1728 Mitarbei- 
tern werde im laufenden Jahr um et- 
wa 100 Beschäftigte aufgestockt 

Aesculap will gemeinsam mit Carl 
Zeiss, Oberkochen, an der Universi- 
tät Ulm eine Stiftung gründen, die 
sich mit der Laser-Anwendung in der 
Median befassen wird. Da im Herbst 
1984 angptriinHigt«» Kooperationsver- 
trag zwischen der Freien Universität 
Berlin »nd der in Gr ündung befindli- 
chen t agerMedfam - Zenti um GmbH, 
Berlin, ist jetzt unterzeichnet worden. 


JAN BRECH, Hamborg 

Die Albingia Versicherungs-AG, 
Hamburg, hat in der Gesamtrech- 
nung 1984 ein wahren unverändertes 
Bruttoergebnis von 52 MüL DM er- 
zielt Aus dem Jahresüberschuß von 
18 (L V. 17) Mill DM werden 10 Mül 
DM der freien Rücklage zugeführt 
und der verbleibende B ilanzg ewinn 
in Form einer unveränderten Divi- 
dende von 16 Prozent ausgeschüttet 
(HV am 11. Juli). 

Wie es in einem Aktionärsbrief 
heißt ist in der versicherungstechni- 
schen Rechnung ein Verhüt von 3 
MÜL DM aufgetreten. Hier wirkt sich 
aus, daß als Folge des zum Teil deut- 
lich verbesserten Schadenverlaufe 
ein gegenüber dem Vorjahr doppelt 
so hoher Betrag von 10 Mfll. DM der 
■Scbw ankung srHrb^t plVung zugeführt 
worden ist Im selbstübemommenen 
Geschäft erzielt die Albingia einen 











Dr. Murin R-Tnrnmun Bundomira- Dr. Otaar E™*. Leaer Mgtri n oA mg. Hefant F a h nadw . Go d äft ä Btar Rolf Grftam. Anzage n le ittr -Stern«. Dr. Dam Rat te a cr . Wntschafavtr- 
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eüOO Fraakfun | 


Gewinn von 17 Mill. DBS, in dem in 
Rückdeckung übernommenen Ge- 
schäft ginpn Vertust VOU 10 Milt- DBS. 

Vor riem Hintergrund einer verbes- 
serten gesamtwirtschaftlichen Ent- 
wicklung »nri piner ni cht, mehr g»nz 
so restri ktiv en Zeichnungspolitik 

Stiegen die Bpftragseinnahmpn um 

7,4 Prozent auf 1,03 Mrd. DM. Wäh- 
rend der Schadenverlauf in der allge- 
meinen Unfall- und Tränsportversi- 
cherung, im Allgemeinen Sachge- 
schäft und in der Feuerversicherung 
besser war, entstanden höhere Schä- 
den in der Allgemeinen Unfall- und in 

der Rwi ftfiiHr fw rqirhprung 

Die Albingia Lebensversicherung 
steigerte das Neugeschäft um 4,7 Pro- 
zent und den Überschuß um 13,6 Pro- 
zent auf 74 BfüL DBL Der Bilanzge- 
winn von 1,6 Mill. DM wird in Form 
von 16 Prozent Dividende ausge- 
schüttet 


JAN BRECH, Hamburg 
Die Kon s olidierung der Finanz- 
Struktur sowie die Stärkung der Er- 
tragskraft standen im Mittelpunkt der 

Aktivitäten der Hamburger Bank 
Volksbank eG im Jahre 1984. Nach 
Angaben des Vorstandsvorsitzenden 
Rolf Lürig ist die Konsolidierungs- 
phase im Berichtsjahr erfolgreich ab- 
geschlossen worden. Endgültig berei- 
nigt ist vor allem die Sanierung der 
1982 übernommenen Volksbank im 


3,14 Prozent Das Teilbetrieb sergeb- 
nis verbesserte sich um 30,5 Prozent 
auf 10,7 MiH DM. Aus dem Jahres- 
überschuß von 3Jj MUL DM sollen 2,5 
mth DM der freien Rücklage zuge- 
führt und der Rest an die Bfitglieder 
ausgeschüttet werden. Die Eigenmit- 
tel erreichen jetzt 42^ MÜL DM oder 
3,84 Prozent der Bilanzsumme. 

In der Stagnation des Geschäftsvo- 
lumens, so betont Lürig, schlage sich 
die Politik nieder, der inneren Stär- 


Wirtschaftsraum Geestacht die die kung der Bank den Vorzug vor weite- 
Hamburger Bank mit insgesamt 7 bis rer Expansion zu geben. Auch für die 
8 MilL DM belastet haben dürfte. nähere Zukunft gebe es heute Pläne, 


8 Mffl. DM belastet haben dürfte. 

Bei einem nahpm unveränderten 
Geschäftsvolumen von 1,19 Mrd. DM 
und piner Bilanzsumme von 1,1 Mrd. 
DM stieg der Überschuß aus Zinsen 
und Provisionen um 9,5 Prozent auf 
50,5 Mill. DM. Die Ziusspanne, die 
zum Jahresanfang 3,01 Prozent betra- 
gen hatte, lag zum Jahresende bei 


etwa durch Fusionen oder Zusam- 
menschlüsse im Raum Hamburg zu 
expandieren. Zur Geschäftsentwick- 
lung im Jahr 1985 erklärt Lürig, daß 
sich das Kredit volumen vor allem we- 
gen der Schwache im Baugewerbe 
nur um 1,9 Prozent auf 803 Mill. DM 
ausgeweitet habe. 


Olivetti erzielt 
einen Rekordgewinn 

dpa/VWD, Mailand 


HOLZMANN / Probleme der Bauwirtschaft spürbar 


Aufträge in USA zogen an 


Der itaiipnische Informatik-Kon- 
zern Olivetti SpA in Ivrea hat 1984 
seinen Umsatz um 36,2 Prozent auf 
2552J> Mrd. Lire (4^ Blrd. DM) erhöht, 
seinen Reingewinn um 69 Prozent auf 
237,1 Mrd. Lire (388 Mill DB© gestei- 
gert und ein Rekordergebnis in der 
Geschichte des Unternehmens er- 
zielt Zu dem starken Umsatz- und 
Gewinnwachstum trug nicht zuletzt 
der kräftig gestiegene Absatz auf dem 
US-Markt bei, wo Olivetti zusammen 
mit dem US-Partaer AT+T operiert 
Investiert wurden in Anlagen 203 
Mrd. Lire (332 MiH. DM), 42^ Prozent 
mehr als 1983. 

Die Investitionen für Forschung 
und Entwicklung erhöhten sich 
gleichzeitig um 21,8 Prozent auf 156,8 
MrcL Lire (257 MUL DB©. Ebenfalls 
kräftig gestiegen ist der konsolidierte 
Konzemurasatz der Gruppe, der um 
22,4 Prozent auf 4573,9 Mrd. Lire (7,5 
Blrd. DB© zunahm. Olivetti hat 1984 
nach mehreren Jahren erstmals wie- 
der neue Arbeitsplätze geschaffen. 
Allein in Italien wurden 1272 Perso- 
nen neu eingestellt 


INGE ADHABff, Frankfaxt 


Ein „insgesamt zufriedenstellendes 
Ergebnis“ kündigt der Vorstand der 
Philipp Holzmann AG, Frankfurt, des 
größten deutschen Baukonzerns, den 
Aktionären, in seinem jetzt vorgeleg- 
ten ersten Überblick über das vergan- 
gene Jahr an. Dabei spürte auch Holz- 
mann die schwierigeren Marktbedin- 
gungen in der Bauwiitschaft: Das In- 
landsergebnis der Muttergesellschaft 
ist deshalb nur ausgeglichen, heißt es 
im Aktionärsbrief. Für Überkompen- 
sation sorgte freilich einmal mehr das 
Ausland, es wurden Aufträge „zu bes- 
seren Bedingungen“ aus den Vorjah- 
ren abge wackelt und auch die US-Ge- 
sellschaften leisteten einen positiven 
Beitrag. 


zierte, zogen die Aufträge in den USA 
deutlich an. Am Jahresende ratfielen 
53 Prozent des Auftragsbestandes 
von insgesamt 7909 (LV. 8671) Mill 
DM auf die US-Beteiligungen. 


Das rechtzeitige US-Engagement, 
begonnen mit dem Erwerb von 
Jones, zahlt rieh für Holzmann von 
Jahr zu Jahr starker a u s : Während 
das Neugeschäft im Inland nach dem 
guten Jahr 1983 um rund ein Fünftel 
kleiner wurde und sich im übrigen 
Ausland um mehr als ein Drittel redu- 


Der gesamte Auftragsbestand aus 
dem Ausland macht dabei 6158 (6500) 
BEIL DM aus, 5,3 Prozent weniger als 
im Jahr zuvor, während der Auftrags- 
bestand aus dem Inland um 19,3 Pro- 
zent auf 1751 (2171) Mül DM 
schrumpfte. Daß . der Auftragsbe- 
stand insgesamt am Jahresende den 
Vorjahresstand um 8,8 Prozent unter- 
schritt, ist Folge der im zweiten Jahr 
hintereinander höher als die Neuauf- 
träge ausgefallenen Bauleistung. Mit 
8145 (7868) Mill. DM lag sie im vergan- 
genen Jahr um 3,5 Prozent über dem 
Stand von 1933. Dabei nahm die In- 
landsleistung um 7,5 Prozent auf 2622 
(2439) MüL DM stärker zu als die Aus- 
landsleistung (plus 1,7 Prozent auf 
5523 MUL DB©. Die Zahl der Mitarbei- 
ter im Konzern sank um gut sechs 
Prozent auf 35 650 Beschäftigte, da- 
von 14 650 (14 850) im Inland. 


USA / Im Kongreß wächst offenbar die Neigung, Handelsschranken zu errichten 




Diskutiert wird eine Einfuhrsteuer 


H.-A. SIEBERT, Washington 

Wiederholt sich der 15. August 
1971, als Präsident Richard Nixon, 
vom Kongreß mit den nötigen Voll- 
machten ausgestattet, aus heiterem 
Gimmel die amg rikanisrhon Einfuh- 
ren mit einem zehnprozentigen Son- 
deizoll belegte? Diese bange Frage 
geht in Washington um. Mißt man die 
Stimmung auf dem Kapitol dann ist 
ein solcher Eingriff in den Welthandel 
nicht mehr auszuschließen. 

Der demokratische Abgeordnete 
John Dingeil aus dem Autostaat Mi- 
chigan, der den Ausschuß für Energie 
und Handel leitet, ist schon dabei 
einen Gesetzesentwurf zu formulie- 
ren Die Katze aus dem Sack Heß jetzt 
der republikanische Senator John 
Heinz aus Pennsylvania, als er auf 
einer Veranstaltung des Institute for 
International Economics in der US- 
Hauptstadt erklärte, in diesem Som- 
mer werde ,im Kongreß etwas Gro- 
ßes und Plötzliches passieren, das 
nicht aufeuhalten ist“. Dabei denken 
viele an eine Importsteuer. 

Die Diskussion ist viel weiter ge- 
diehen, als man in Europa glau bt. Im- 
mer häufiger genannt wird ein drei- 
jähriger Plan, der Nixons Handels- 
schranken, die nach vier Monaten 
wieder beseitigt wurden, noch über- 
trifft: Der Sonderzoll würde 1986 auf 
20 Prozent festgesetzt und dann stu- 
fenweise abgebaut, und zwar 1987 auf 
15 und 1988 auf sieben Prozent Ohne 
das Regelwerk des Allgemeinen Zoll- 
und Handelsabkommens (Gatt), das 
derartige einseitige Eingriffe verbie- 


tet überhaupt zu erwähnen, wird die 
Maßnahme als „Problemloser“ gese- 
hen. Verschwinden sollen auf diese 
„einfache“ Weise Amerikas riesigen 
Haushalts- und Handelsdefizite, die 
in diesem Jahr Rekordhöhen von 220 
und 140 Mrd. Dollar erreichen. 

Der Kongreß, der sich im Novem- 
ber 1986 einer Zwischen wähl stellen 
muß, neigt auch deshalb zu diesem 
Rezept weil die Ein nahmen des US- 
Fiskus ohne Steueranhebungen stei- 
gen würden. Lawrence Klein, Wirt- 
schaftsprofessor an der berühmten 
Wharton School in Philadelphia, hat 
bereits errechnet daß die Import- 
steuer dem Bund allein im ersten 
Jahr 35 bis 59 Mrd. Dollar bringen 
würde. Wie hoch das Einnahmepius 
letztlich ist hängt vom Dollarkurs 
und möglichen Gegenmaßnahmen 
der Handelspartner ab. 

Wie ernst die Angelegenheit ist 
zeigt auch der Auftrag des republika- 
nischen Vorsitzenden des Finanzko- 
mitees des Senats, John Danforth, an 
das Haushaltsbüro des Kongresses, 
die Auswirkungen eines Sonderzolls 
genauer auszuleuchten. Die unpartei- 
ische Institution will die Studie in 
Kürze vorlegen. Nach einem Bericht 
der Washington Post- bereiten sich 
die Volkswirte im US-Außenministe- 
num ebenfalls auf den Ernstfall vor, 
indem sie die Effekte in Modellversu- 
chen messra. Erste Warnungen aus- 
ländischer Regierungen sollen schon 
eingegangra sein. 

«hwebt vor, daß 
ausschließlich die japanischen Wa- 


renlieferungen ins Visier geno mme n 
werden. Aber das ist auch 1971 disku- 
tiert und, weil zu kompliziert und 
diskriminierend, verworfen worden. 
Wenn eine Importsteuer eingeführt 
wird, werden vermutlich wieder alle 
Einfuhren getroffen, wovon auch 
Klein bei seiner Kalkulation ausge- 
gangen ist Izn Kongreß sind sogar 
Stimmen zu hören, die massive Ge- 
genmaßnahmen der Handelspartner 
bezweifeln. 

Es war Japan, das 1971 die Nixon- 
Reaktion auslöste, weil Amerikas bi- 
laterales Handelsdefizit acht Milliar- 
den Dollar überstieg. Heute ist es bei- 
nahe fünfmal so groß, und Tokio sitzt 
wieder auf der Anklagebank, Der frü- 
here Außenminister Saburo Okfta, 
der einen beratenden Handelsa us- 
schuß leitet, verließ in der letzten Wo- 
che Washington „mit dem Gefühl 
daß die USA einen Krieg vorberei- 
ten“. Ik hatte sich von einem Mitglied 
der Reagan-Administration sagen las- 
sen müssen, daß Japan trotz seiner 
enormen Handelsüberschüsse nichts 
zur Weltwirtschaft beitrage. - 

Das Weiße Haus wehrt sich offen- 
sichtlich gegen diese Eskalation. 
Importsteuern weiden als kontrapro- 
duktiv und infla tionär bezeichnet 
Har vey Bale vom Büro des US-Han- 
^bevollmächtigten warnt nach- 
drücklich vor einem Bumerang-Ef- 
fekt: Ein Sonderzöll könnte als Unfä- 
higkeit Amerikas interpretiert wer- ■ 
das Haushaltsdefizit in dra Griff 
zu b°l f 0 rnm * >n Die .Rüge wäre ein 
jäher DoUarstmz • 




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Dienstag, 19. März 1985 - Nr. 66 - DIE WELT 


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BAYERISCHE HANDELSBANK / H öhere Dividende 


Marktchancen voll genutzt 






DÄNKWÄRD SETTZ, Mönchen 

„Besser als ' erwartet" ist für die 
Bayerische Handelsbank AG, Mnn- 
chfiPi das Jahr 1984 ve rlaufen] das 
dem Institut, eine beachtliche Ge- 
schSäsausweitung mit „erfreulicher 
Ertragsverbesserung“ brachte. Vor 
allem im 2. Halbjahr konnten nach 
Angaben des Vorstands aQe sich bie- 
tenden Marktchancen genutzt wer- 
den, als der Kapi talmar k t r?m in meh- 
reren Schüben deutlich ' nachgab. 
Dies führte zu einer Ausweitung des 
Neugeschäfts um 172^ Prozent auf 
3,83 (1,41) MrxL DM Dariehen®usa- 
gen. Entscheidender Wachstumsträ- 
' ger war dabei djesmai das Kommu- 
nalgeschäft mit einem Plus von 327,9 
Prozent auf 2^6 MrL DM. Aber auch 
das Hypothekengeschäft - brachte 
trotz anhaltender Schwäche an den 
Ixmrobilienmäxkten noch pfaw Zu- 
nahme um 82,9. Prozent auf 876,3 MüL 
DM 

Diese Entwickhmg führte zu einem 
Anstieg der Bilanzsumme um 11,5 
Prozent auf 17,9 Mid. DM, obwohl mit 
1,5 (1,0) Mrd.DM.ein deutlich hohles 
Volumen an Tilgungen »mH Rückzah- 
lungen als im Vorjahr zu bewältigen 
war. Ohne Tilgungsstreckungen wur- 
den Darlehen Ober 3,24 Mrd. DM 
(plus 134,1 Prozent) ausgezahlt, wo- 
von 2,41 Mrd. DM (plus 230 Prozent) 
auf Kommunal- und 825,4 Mm DM 


(plus 26,5 Prozent) auf Hypotheken- 
darlehen entfielen. Der gesamte Dar- 
lehensbestand stieg um 11,9 Prozent 
auf 18,04 Mrd. DM 
Nochmals deutlich verbessern 
konnte die Bank ihre Ertragslage, zu- 
mal nur 4*96 (3,9) Mrd. DM zur Refi- 
nanzierung des Neugeschäfts und der 
Zinsanpassungen an Fremdmitteln 
BufgpnnmTTwn werden mußten. Der 
Zilisüberschuß stieg um 10,8 Prozent 
auf 99,9 MUL DM. Das Provisionser- 
gebnis blieb allerdings mit 10,4 (12$ 
MUL DM immer noch negativ. Dirn 
steht in der Bilanz ein Anstieg des 
Abgrenzungspostens um 30,3 MiTT. 
DM gegenüber. Die Zinsrückstände 
im Hypothekengeschä ft von 8,29 (6$ 
Mitl. DM wurden voll wertberichtigt 
Unter dem Strich verbleibt ein Jah- 
resüberschuß von 25,1 MDL DM (plus 
17,7 Prozent), wovon wiederum zwölf 
IGEL DM vorweg den offenen Rückla- 
gen (267,3 MDL DM) zugefuhrt wur- 
den. Aus dem verbleibenden Bilanz- 
gewinn von 13,2 (11,4) MOL DM 
schlagt der Vorstand der Hauptver- 
sammlung am 26. April vor, »mp auf 
elf (zehn) DM erhöhte Dividende je 
50-DM-Aktie auszuschütten und zwei 
Mni DM A»n R ücklagen zuzu weisen. 
Am (VimHirapHai des Instituts von 
unverändert 50 MDL DM ist die Baye- 
rische Vereinsbank mit über 75 Pro- 
zent beteiligt 


SIEMENS / Bau elektronischer Steuerungssysteme geplant 

In Berlin wird investiert 



dpa/VWD, Berlin 

Mit Investitionen von rund 80 MDL 
DM für die erste Booshife wird die 
Siemens AG, Berizn/München, eine 
Fertigung für elektronische Steue- 
rungssysteme der AutomatÜenmgB- 
technik errichten. Die Bauarbeiten in 
Böiin-Siemensstadt sollen schon im 
Herbst 1985 beginnen; die Inbetrieb- 
nahme ist für 1987 vorgesehen. Mit 
der Produktion von Systemen der 
Autom&tiskmmgstechmk würden an- 
nähernd 400 Arbeitsplätze geschaf- 
fen, teilte Siemens gestern mit 

1^ Aufbau der Fertigung elektro- 
nischer Steuexungssysteme ist das 
zweite bedeutende Projekt, das Sie- 
mens im laufenden Jahr in Berlin be- 
ginnt Bereits im Sommer 1985 wird 
mit dem Bau einer neuen High-Tech- 
Fabrik für Komponenten der Iicht- 
« rpJipnieü pr tf»cbnik - begonnen. Das 
Investitionsvolumen für dieses Werk 


in H^in- S femmiBgfarit mit r und 600 
Arbeitsplätzen beträgt über 200 MÜL 
DM. Siemens hat in den letzten fünf 
Jahren rund 1,2 Mrd. DM in Berlin 
investiert, 1983/84 waren es 230 MDL 
DM. Im lastenden Geschäftsjahr 
dürfte das Volumen rund 260 MDL 
DM erreichen. Weitere 200 MOL DM 
weiden für Forschung und Entwick- 
lung in Berlin auf gewendet 

Bei der Produktionsautomatisie- 
rung sowie bei Geräten und Syste- 
men der Automatisierungstechnik 
gehört Siemens mit einem Jahresum- 
satz von vier Mrd. DM zu den welt- 
weit führenden Anbietern. Kräftig 
wächst der Markt für elektrotech- 
nische Erzeugnisse der Produktions- 
technik; hier konnte Siemens 1983/84 
(30. September) den Auftragseingang 
um 60 Prozent steigern. Mit einer 
kräftigen Ausweitung des Geschäfts- 
volnmens ist weiterhin zu rechnen. 


WELT DER # WIRTSCHAFT 


SALZGITTER / Pieper: Alten Ballast in erheblichem Maße abgeworfen - Entwicklung v erläuft nach Plan 

wird sich entscheidend verbessern 


Ertragslage 

DOMINIK SCHMIDT, Hannover 

Auf dem Weg zur wirtschaftlichen 
Gesundung hat der bundeseigene 
Rai Tfriftpr - Tf nn tpit im Geschäftsjahr 
1983/84 (30. 9.) einen weiteren großen 
Schritt getan. Der Erfolg der Anstren- 
gungen allerdings dürfte erst im Jah- 
resabschluß 1984/85 sichtbar werden. 
Vorstandschef Emst Pieper rechnet 
mit einem positiven operativen Er- 
gebnis und mit einem Bilanzverlust, 
der deutlich unter der 100-MDL-DM- 
Marke liegen wird. Das Unternehmen 
habe nunmehr „das Tal der Tränen 
verlassen“. Die vor zwei Jahren be- 
schlossene Umstrukturierung in 
wichtigen Konzernbereichen greife 
und dürfte planmäßig 1986 abge- 
schlossen sein. 

Für 1983/84 weist Salzgitter im 
Konzern noch einen Jahresfehlbetrag 
von 422 (712) MOL DM aus. Vom 
AG-Ergebnis in Höhe von minus 450 
(630) MDL DM entfallen nach den 
Worten Piepers 290 MDL DM auf Be- 
teiligungsabschreibungen, 45 Mfll. 
DM auf AiDagen-Sonderabschreibun- 
gen. Das operative Ergebnis, das im 
Vorjahr noch mit 220 Milt. DM nega- 
tiv war, trug im Berichteiahr nur noch 

Daimler-Benz: 
Stärker in Spanien 

nL Stuttgart/Tokio 

Daimler-Benz verstärkt in Spanien 
seine Aktivitäten. In diesem Zusa m- 
menhang wird das von der Merce- 
des-Benz Espana S.A., Madrid, ge- 
baute Programm leichter Transporter 
mit Nutzlasten von 850 kg bis 1800 kg 
modernisiert und wegen des EG-Bei- 
tritts Spaniens den europäischen 
Vorschriften angepaßt. Neu entwic- 
kelt und ab Ende 1987 produziert 
wird ein kleineres Fahrzeug (bis zu 
800 kg), in das Konstruktionsmerk- 
male von Mitsubishi miteinfließen 
werden. 

Mitsubishi, so teilte ein Sprecher 
des japanischen Automobil-Unter- 
nehmens gestern in Tokio mit, erhofft 
sich von der Vereinbarung einen bes- 
seren Zugang auf dem europäischen 
Markt Der kleine Diesel-getriebene 
Lastwagen soll im Werk Vitoria zu- 
nächst in einer Stückzahl von 10000 
Einheiten montiert und vor allem in 
Frankreich und Italien verkauft wer- 
den. Das Werk Vitoria wird seine an- 
gepeflte Produktionskapazität von 
rund 29000 Einheiten ab 1989 voll 
nutzen. 


mit 60 MOT. DM zum Verlust bei. Ein- 
schließlich der 140 MDI DM Verlust- 
vortrag aus dem Vorjahr ergibt sich 
im Konzern ein Fehlbetrag von 562 
MDL DM, der im wesentlichen durch 
Kapitalzuführungen des Bundes in 
hhe von 510 MilL DM ausgeglichen 
wird. Pieper und Finanzchef Dieter 
Brunke rechnen auch im laufenden 
Jahr mit Zuwendungen das Alleinak- 
tionärs, wollten sich zur Hohe aber 
nicht äußern. 

Zu den Verlustbringern im Be- 
richtsjahr gehörten wieder die Stahl- 
werke Peine-Salzgitter AG (Pf S) mit 
144 (161) MDL DM, die Howaldts- 
werke-Deutsche Werft AG mit 129 
(160) MDL DM und der Bereich der 
Weiterverarbeitung mit der Salzgitter 
Maschinen- und Anlagen AG und der 
Feiner Schrauben AG. Der PfS-FeU- 
betrag ist nach der Kündigung des 
Ergebnisabführungsvertrags von der 
Salzgitter AG im Berichtejahr unbe- 
rücksichtigt geblieben. 

Nach den Worten Piepers ist die 
Umstrukturierung der Hütte noch 
nicht abgeschlossen. Er rechne aber 
damit, daß P+S unter Einbeziehung 
der Töchter im laufenden Jahr die 


HV mit Überraschungen 

Hamborg (JB.) - Die außerordent- 
liche HV der Hochseefischerei Nord- 
stern AG, Bremerhaven, hat sich ge- 
gen die Pläne des Hauptaktionärs 
Dirk Ahlers (80 Prozent Anteil) 
durchgesetzt und abweichende Kapi- 
talmaßnahmen beschlossen. Danach 
soll das Grundkapital im Verhältnis 
von zehn zu eins herabgesetzt und 
anschließend zu pari wieder auf 1 
Mül. DM aufgestockt werden. Ahlers, 
der gleichzeitig AR-Vorsitzender ist, 
hatte einen Kapitalschnitt von jetzt 6 
MDL DM auf 100000 DM und eine 
Wiederaufstockung auf 0,5 Min. DM 
vorgesehen. Abweichend von frühe- 
ren Planen sollen ferner die beiden 
Fris chfischfäng er nicht verkauft, son- 
dern zunächst aufgelegt werden. Der 
Frostfischfanger „Mond“, für den Be- 
schäftigungschancen für 1985 gese- 
hen worden, soll in eigener Regie wei- 
terbetrieben weiden. 

Erich Becker wird 65 

Frankfurt (dpa/VWD) - Seinen 65. 
Geburtstag feiert morgen der Vor- 
standsvorsitzende der Frankfurter 


Verlustzone verlassen wird. Diese 
Prognose gelte unter der Vorausset- 
zung, daß die Rohstahlproduktion 
von 3,5 MDL Tünnen wieder erreicht 
wird und die Erlösverbesserungen 
sich stabilisieren. Sorgen bereitet 
nach wie vor der in Peine angesiedel- 
te Profilbereich. Mit dem weiteren 
Abbau der Beschäftigtenzahl um gut 
die Hälfte auf rund 1000 Mitarbeiter 
sollte indes eine Ergebnisverbesse- 
nmg einhergehen. 

Weiterhin ungünstig sind die Aus- 
sichten der Werft. Pieper hofft den- 
noch auf pinp günstigere Ertragslage. 
Große Hoffnungen setzt der Konzern 
in die Finnen HDW-Etektronik 
GmbH und Hagenuk GmbH, die in 
den Bereichen Funknachrichten-, 
Femsprech-, Meß- und Regeltechnik 
tätig sind und überaus erfolgreich ar- 
beiten. Auch Kooperationsüberle- 
gungen mit anderen Firmen spielten 
eine Rolle. 

Der Konzemumsatz erhöhte sich 
im Berichtsjahr um knapp zwei Pro- 
zent auf 11,6 MrcL DM. Der Anstieg ist 
vor allem auf Mehrerlöse im Schiff- 
bau, Stahlhandel, Rohstoffhandel 


Flughafen AG (FAG), Erich Becker. 
Becker steht seit 1971 an der Spitze 
des größten deutschen Verkehrsflug- 
hafens und wird sein Amt mindestens 
noch bis Ende 1988 ausüben. Seine 
Geschäftspolitik war mit verantwort- 
lich dafür, daß Rhein-Main trotz Mflli- 
arden-Investitionen keine Steuermit- 
tel in Anspruch nehmen mußte, son- 
dern sich aus Erträgen selbst finan- 
zierte und seit 1983 wieder Gewinne 
erwirtschaftet 

„Ungebremster Zuwachs“ 

Frankfürt (dpa/VWD) - Die Alfred 
Teves GmbH, FYankflnt, Hersteller 
von Pkw-Scheibenbremsen, ver- 
zeichne te für 1984 einen Umsatzzu- 
wachs von 5,9 Prozent auf 1,86 Mrd. 
DM. Das Auslandsgeschäft konnte 
um 11,4 Prozent auf 721 MilL DM 
gesteigert weiden. Teves, Tochter des 
HT-Konzems, beschäftigt weltweit 
fest 12000 Mitarbeiter in neun Län- 
dern. Die Investitionen stiegen auf 
108 (101) MDL DM. 

Beteiligung abgegeben 

Prankfturt (VWD) - Die Agab AG 


fuhren. Dem stehen geringere Umsätr 
ze im Großanlagenbau, in der Förder- 
und Systemtechnik sowie in der Bau- 
technik gegenüber. Der Exportanteil 
verharrte 1983/84 bei 40 Prozent 
Kräftig zurückgegangen, nämlich 
um 10,8 Prozent auf 45 920 (51 491) 
Personen, ist die Belegschaft. Diese 
Zahl wird sich im Konzern weiter um 
rund 5000 verringern. Den Cash-fiow 
beziffert Pieper auf 418 (307) Mül. 
DM. Die Finanz- und Liquiditätslage 
sei geordnet Piepen „Wir haben die 
Bilanz schlanker gemacht und in er- 
heblichem U mfang Ballast abgewor- 
fen.“ Dies werde deutlich an dem auf 
8,7 (7,6) Prozent erhöhten Anteil der 
Eigenmittel am Gesamtkapital 


Safegitter-Grappe 

1S83/S4 

±% 

Ggamtaimcitg (Will HW) 
dav. Fremdumaalz 
Erportanteil (%) 

Belegschaft (30.9.) 
Sachinvestitionen 
Abschreibungen 

2! 593 
9427 

40 
45 920 
292 
491 

+ 2 
- 0,5 
(40) 
-10)1 
+ 1U 
+ 9fi 

Rflflrm*ntiiTTig 

7953 

- 34! 

Eigenkapital 

692 

+ 10.1 

in % d- Bilanzsumme 

8.7 

fl, 6) 

Jahresergebais 

-422 

(-712) 

BQanzverlust 

80 

(140) 


für Anlagen und Beteiligungen, 
Frankfurt, ist nicht mehr an der Ham- 
burger Getreide-Lagerhaus AG 
(HGL), Hamburg, beteiligt, geht aus 
der Pflichtveröffentlichung hervor. 
Der Anteil von 26,3 Prozent am HGL- 
Grundkapital von 8,5 MDL DM wurde 
in mehreren Teilpaketen verkauft. 
Die Agab befindet sich im Besitz der 
DG Bank Deutsche Genossenschafts- 
bank und der Landwirtschaftlichen 
Rentenbank. An der HGL ist weiter 
die Getreideheber GmbH, Hamburg, 
mit rund 60 Prozent beteiligt 

EVA mit Gewinnrockgang 

Düsseldorf (VWD) - Bei der Eisen- 
bahn-Verkehrsmittel AG (EVA), Düs- 
seldorf ist der Umsatz im Geschäfts- 
jahr 1983/84 (30. 9.) auf 36 (39) MÜL 
DM zurückgegangen. Wie die Gesell- 
schaft, die Spezialwaggons an die In- 
dustrie vermietet, im Geschäftsbe- 
richt erklärt, sank der an die EVA 
GmbH abgeführte Gewinn auf 2,5 
(3,1) MDL DM. Die freien Aktionäre 
erhalten auch in diesem Jahr wieder 
eine Ausgleichszahlung von 10 DM 
pro 50-DM-Aktie. 


ADS-ANKER 

Eigenkapital 
wurde aufgestockt 

H. HILDEBRANDT, Bielefeld 

Die 1976 mit einem Anfangskapital 
von nur einer MDL DM gegründete 
ADS Anker GmbH. Berlin/Bielefeld, 
bat ihre Position auf dem europäi- 
schen Kassenmarkt wesentlich aus- 
bauen können. Finanzielle Rücken- 
deckung gab dabei die British Tire & 
Rubber, London, die das deutsche 
Unternehmen Ende 1983 übernahm 
und in ihren Mischkonzem einglie- 
derte, der 1984 einen Gesamtumsatz 
von fast 3,5 Mrd. Pfund erzielte. ADS 
Anker konnte sein Eigenkapital in- 
zwischen auf 35 MilL DM erhöhen, 
beschäftigt einschließlich der eige- 
nen europäischen Vertriebsgesell- 
schaft 1472 Mitarbeiter und plant wei- 
tere Personalaufstockungen. 

Der Umsatz 1984 stieg bei „nahezu 
zufriedenstellenden“ Erträgen ura 
13,3 Prozent auf 202 MilL DM, rund 
ein Drittel davon Erlöse aus dem Ser- 
vicebereich. Rund 53 Prozent des Ge- 
samtumsatzes entfielen auf den 
Export Insgesamt installierte das 
Unternehmen im Vorjahr in Europa 
fest 34 000 Kassen und Waagen, da- 
von 14 000 in der Bundesrepublik. 
Der stückmäßige Marktanteil liegt 
hier zwischen 22 und 25 Prozent Der 
Marktanteil in Europa liegt bei 12 
Prozent, Hauptzielrichtungen in Zu- 
kunft sollen der britische und der 
französische Markt sein. 

Die Produktpalette von ADS An- 
ker ist inzwischen weit nach oben 
ausgebaut worden, komplette Waren- 
wirtschaftssysteme mit Hard- und 
Software-Schnittstellen zu allen maß- 
gebenden Computerherstdlem ein- 
geschlossen. Für 1985 wird ein 
Gruppenumsatz von 227 Mül. DM an- 
gepeilt Gesteigert werden soll auch 
der ExportanteiL Investitionen in Hö- 
he von 14 (12) MilL DM soUen dafür 
die Voraussetzungen schaffen. 


NAMEN 


Thomas Uckert Pressesprecher 
der Esso AG, Hamburg, wird am 20. 
März 60 Jahre alt 
Dr. Jürgen Schippkühler ist zum 
stellvertretenden Vorstandsmitglied 
der Harpener AG, Dortmund, bestellt 
worden. 

Dr. Gerhard Schultz, langjähriger 
Verkaufsdirektor und Fachbereichs- 
leiter des Resopal- Werkes, Groß-Um- 
stadt vollendet am 20. März sein 75. 
Lebenjahr. 


und in der Stahlerzeugung zuruckzu- 

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN 



Nur bei MAN.: 

Kurzhauber, Frontlenker, 
Unterflur 

Kraft und Wirtschaftlichkeit 
in drei Alternativen 




* 



Die Antwort auf bestehende 
Ttaraportprobtame 

Kurzhauber, Frontlenker, Unterflur - 
das ist die Antwort von MAN. auf die 
Vfeffatt der bestehenden Transport- 
aufgaben. Denn gleichgültig, welches 
Transportprobtem Sie auch haben - 
bei MAN, finden Sie immer die richtige 
F&hrzeugeltemative. 

IVpeiwMMt für IndMduefie Lösungen 
Die Kurzhauber sind besonders robuste 
Fahrzeuge. Sie werden Überall dort 
eingesetzt wo überdurchschnittlich 
harte Anforderungen an Material und 
Fahrzeugtechnik gestellt werden, ; 
vor alla/n Im Gelände sowie im Straßen- 
und Winterdienst 
Frontlenker bietet MAN. von 
6-48 Tonnen, Bn universelles 
Programm, das durch seine Typenvielfalt 
jedem ‘Tharvsportproblem gewachsen 
Ist Es gibt keine Branche, ln der sich 
diese Fahrzeuge nicht bewährt hätten. 
Als eintiger deutscher Hersteller 
besitzt MAN. mit dem Unterflur eine 
weitere Fahrzeug-Alternative. Sne 
Alternative, die unübertroffen ist Im 
Raumangebot des Fahrerhauses. 

Das bedeutet: Erster-Ktesse-Kornfbrt 
für den Führer; Ein Komfort der sich 
Immer auf die Leistung des Fahrers 
aus wirkt 

Wirtschaftiichlctit 
Ist unser Ifonzejrt 



MAN. - Das Programm für den 
wfrtschaftächen Fuhrpark 
Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, 
mit unseren Leistungen die optimale 
Wirtschaftlichkeit jedes Fuhrparks zu 
erzielen. Dazu gehört die Kenntnis aller 
branchenspezifischen Probleme, 
ein leistungsstarkes, breites Programm 
und das Know-how über Optimierungs- 
fragen eines modernen Fuhrparks. 

Wie wir das im speziellen Bnzelfall 
machen - darüber sollten wir uns unter- 
halten. Möchten Sie aber erst zu dem 
Anzsfgenthema eine weiterführende 
Information, bitten wir Sie, das auf dem 
Coupon zu vermerken. 



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Nutzfahrzeuge 




Bitte senden Sie mir weitere 
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Nutzfahizeuge/VMK15 s 

Postfach 500620 | 

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Anschrift/Rrmenstempel 








«a \U 


Aktien ohne klare Linie 

Vorsichtige Meinungskäufe bei den Maschinenbaupapieren 


AKTIENBÖRSEN 

Fortlaufende Notierungen und Umsätze 


DW. - Der Aktienmarkt litt unter OrdermangeL 
Die inländische Kundschaft war aber anlage- 
freudig genug, um gröbere RöcktcUGge zu 
verhindern. Dabei zeigten Anregungen eini- 
ger Kreditinstitute, sich um die Papiere des 
deutschen Maschinenbaus zu kümmern, Er- 


folge. Des Hauptinteresse galt jedoch neben 
den durch die DiVidendenefhöhung in den 
Vordergrund gerödkten Veba-Aktien den Ti- 
teln der Groficnemie, bei denen erwartet wird, 
daB die bevorstehenden Bilanzsitzungen ih- 
nen neuen Auftrieb geben werden. 


AEG 

BASF 

Bayer 

Bayer. Hypo 
BW- ve*. 
BMW 

Commerz*«. 


112 . 9 .U-MJG 

Zll.S-n-iU-ii 

22 J-J. 3 - 2 . 2 -» 

SI 1 - 1 -U 

328 -/G 

384 . 5 - 4 .S- 3 >SJ 5 G 

167 - 8 - 7 . 5 - 7.7 


Com i Gummi IlfMiM 


Trotz aller Auselnandersetzun- jungen Aktien der Dresdner Bank Berlin: Detewe verbesserten 
gen über das Katalysatorauto hat wurde auf 3,40 (plus 0 . 20 ) DU an- sich um 4 DU, Tempelhofer Feld 
sich das Interesse für Autoaktien gehoben. um 2 DM und Berthoid um 1,50 

neu belebt. Audi/NSU- Aktien, in Frankfurt: Cassella erhöhten DM. Orensteta und Schering büß- 
letzter Seit oftmals spekulativ be- sich um 15 DM auf 610 . Chemie- ten je 4 DM und Herlitz St, und 
einfhiOt. kamen sogar auf 500 DU Verwaltung zogen um 7 DU auf 359 T<hman n j e 3 x>M ein. 

(plus 15 ). Das Interesse für Conti- DM an. Flachglas 2293 verbesser- Atipnne Aizner befe- 


S ius 15 ). Das Interesse für conti- dm an. riacngias zz »3 veroesser- München: Atienne Aigner befe- 
irnuni schlug sich in einer weite- ten sich um 4,80 DM und Mercedes sagten sich um 4 DM auf 254 DM. 
ren Kurssteigerung von rund fünf schlossen mit einem Pius von 41,40 Audi AG schlossen mit einem Plus 
DM nieder. Auch Lufthansa- Vor- DM ab. _ _ _ _ _ vnn zi nmviriap »rhnh. 


DM nieder. Auch Lufthansa- Vor- DM ab. 

zugsaktien tendierten wegen der Düsseldorf: Aseag sanken um 6 
gün s ti g en Ertragslage des Unter- DM auf 490 DU, DL Texaco ver- 


Danrisr 
(H. Baut 
Omaner Bk. 
DUB 
GHH 

Hapwiir 

Hooctst 

Hooidi 

Hoizmaan 

Harten 

KaC*SaU 

Kaniocr 

Kauftrcl 

KHO 

Klficknef-W 

Undo 


691 - 4 - 90 - 3 G 

477 S-BS- 7 - 7 SG 

187 M>M 

2 u£ 7 f& 

15 *- 9 .ta 8 i 0 

1371-700 

214.2-45-4-6G 

11M5-7-« 

404 - 2 - 1 G 

1 /a-A.SG 

260-1-64,1 

212 - 1-105 

R 3 J> 7 S 

1A75-7-A-AG 

B1-S0.S-79A.9 9 

421G-20-l3-li 


Auas «.nie«, R von 20 DM ab und Dywidag erhöh 
Düsseldorf. Aseag sinken um 6 t . n _ - flel „ 


lutr heran 3L 1 1 WÄi 

CwSSSvA 1 WAW- 7.2 


ten sich um 2 DM. Agrob SL fielen | Morthewwnn 1 J 2 -I 5 - 1-1 


günstigen uixagsiage aes unier- um aui w um, uv. icniui vei- 5 tyvt ,,nH rwirolA/1 j»ahpn um 

nehmen* ncKdunabi fester. Unter minderten sich um 4 DM und Hein- l>eck ® 1 AG 

Druck gerieten dagegen KJöck- rieh gaben um 5 DM auf 405 DM Wa u nrn „hnhPi,tPn 

ner-Aktien. Dazu trugen Verof- nach. Conc, Chemie zogen um 5 

f entlichungen über Schwierigkei- DM auf 270 DM an und Rheag ver- Daimler, um 5 ^M ^uf 693 

ten bei, die einer Vereinigung der besserten sich um 9 DM, olfnS 

Slahlinleressen mit Krupp entge- Hamburg: Beiersdorf mußten DM, während Porsche um 20 DM 
genstehen sollen Bankaktien Ta- um 730 DM auf 508 DM zurückge- . . , , ^ . 

gen gut behaupt eL van einem ne- nommen werden. Mit jeweils 0,50 _ E (bei Auaanasalmeni 

gativen Einfl uß, wie er hätte von DM lagen HEW bei 93 DM und Eröffn uagskurse.Nachborse: un- 
der neuerlichen Schließungswelle NWK-vz. bei 168 DM gut behaup- einheitlich 

im US- Bank- und Sparkassenge- tet. Bremer Vu lkan setzten mit 79 — — 

werbe ausgehen können, war kei- DM ein und gaben danach auf 77,50 WELT-Akttonindox: 178 $ ( 177 $) 
ne Rede. Das Bezugsrecht für die DM um 1 DM nach. WELT-Umsotzindex: 3950 ( 5140 ) 


IMM «HM« 

S&‘ 

RWE VA ® 4 J>S «6 
Schwing 480-59 74-5 

Senran? 5 * 75 - 54099 ^ 

10754.745 

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308 


ne Rede. Das Bezugsrecht für die DM um 1 DM nach. 

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B BetlhoM 0 1675 166 

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F SdKling 7 714 717 

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1982 460 * 8 - 56-56 

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DIE WELT - Nr. 66 - 

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7 - 200 /L 5 . Heesch 7 - 110 / 2 .L 10 - 110 / 4 . KxrAadl 4 - 220 /B. 10 - 
SHWU, 10 - 220 / 14 . 8 , Kaofhaf T-ilflQ. Ktacknrr 7 - 75 / 2 , 1 . 
Lü B hB M B St. 4 - 190 O. 7 - 180 'L 7 -(Bft' 4 /. 10 - 190 / 5 /. Lnft- 
huua V2. 7 - 1 W- 3 / 5 . 10 - 130 / 7 /. BfeUUsew 7 - 250 . 5 . Man* 
neemaan 7 - 1250 /l.i. ( 0 - 160 / 5 . Schering UM 40 - 8 . Kall + 
Sah 4 - 280 / 3 . 65 , Siemens 7 - 530 / 2 . 7 - 530 / 5 . 7 - 540/7 5 . 10 - 
520 / 4 .L 10 - 530 ) 7 . 10 - 540 / 13 J. Thyssen 7 - 100 / 7 /, 10 - 95 / 1 /. 
10 - 100 / 3 /. Veto 4 - 180 / 2 . 3 . VW 4 - 200 / 3 . 4 . 7 - 180 . 1 . Akan 10 - 
90 / 3 . 8 , Chzyaler 4-1 HV 3 . 7 - 1 10 / 2 . 8 . IBM l(Mi)a« 8 . IIM 3 W 15 . 
Nonk Hydro 10 - 35 / 2 . 10 - 40 / 3 / 5 . Philips I 0 - 50 'l.l. 10 - 55 / 2 , 4 , 
lO-OOiO.l. Royal Dateh 7 - 170 / 1 A. 1 0 - 170 C. 4 . Sony 7 - 80 / 2 /. 
20 - 55 /L raitry er 7 - 300 / 4 . 1 . IÖ- 280 / 2 . 4 . 10 - 300 / 9 /. 

Euro-Geldmarktsätze 

Niedrigsi- und Hoehsüoirse im Hände) unter Ban- 
ken am 18 . 3 . 85 ; RedakLionsschhiS 14/0 Uhr 


1 Monai 

US-S 

DU 

sfr 

B W- 0 


5 V- 5 ’i 

3 Monate 

9 1 *- 

B'x-fiJ« 

5’*-8 

6 Monate 

»^.-10 

»•-*?* 


IS Monate 

io»«-n 



MiigetuuL von Deutsche Bank Compagnie Finan- 
ziere Luxembourg. Luxembourg. 


Goldmünzen 

In Frankfurt wurden am 18 . Slärz folgende Cold- 
müozenprelse genannt (ln DH) 

GeSetZttCbe V-aft Hinpanittpl *1 

Ankauf Verkauf 

30 US-Dollar 1 S 9 SJOO 2000,70 

10 US-Dollar (Indian)*') 1270,00 1535,45 

5 US-Dollar (Liberty) 515 /» 701,10 

1 £ Sovereign alt 227.75 282,44 

1 £ Sovereign Elisabeth r_ 228^5 280.73 

20 belgischenankeu 175/0 228.57 

10 Rubel Tscberwcmez 238.75 299.54 

2 südafrikanische Rand 223,25 276.17 

Krüger Rand, neu 1009.25 1190.45 

Maple Leaf 1009/5 11 90.43 

Plana Noble Man 861,00 102 1 A 4 

Außer Kurs gesetzte Münzen*) 

20 Goklmarfc 244,75 307.52 

20 Schweiz. Franken «Vreneli" 177,23 230.57 

20 franz. Franken -Napoleon“ 177.25 230.57 

100 österr. Kronen (Neuprägung) 931.80 1123,75 

20 osterr. Kronen (Neuprägung) 185.25 233/8 

10 österr. Kronen (Neuprägung) 96/0 137 .) l 

4 osterr. Dukaten (Neuprägung) 433.50 528 /fi 

1 österr. Dukaten (NeuprSgung) 102.00 138.08 

*) Verkauf inkL 14 % Mehrwertsteuer 
Verkauf inkL 7 % Mehrwertsteuer 


ACF Holding 200 

Aegofl 1B6 

Akzo 113 

Ala Bk NodeA 399 

Amev 218 

Amro Bank 74,1 

Bortart'« Patent U.‘ 

Bijerrtoort J9J 

Bob Lucai i0« 

Bredera 152 

Buehnnonn 88 .! 

Cred/i Lyonnai« BkN 80 


Fokker 102 .« 

Gui Bracodet » 5 / 

Hogemeilw « 7.5 

Homokon BMfbr. IS 8 J 

Haogawen Kon 62 

KIM 61 / 

NcnJonoie Nad 69 / 

Ned. Ueyd Groep iß/ 

Oce-v d Grimen 310.5 

Ommaren «an 30,5 

Paknoed 68 / 

PtuTips 6 ? 

Ripi-Schekte 474 

Rabaca 76 .« 

RoEnca 69.1 

Royal Duicn 201,4 

Urtitern 350.2 

Ver. Idaich. 1 «B 

Volker Stevln 31.9 

Wesiland Utr. Hyp. 103.8 


CiorfiianxL-Bk» Vz 240 
QOlw-Braeni 4*0 
Ländarbank Vz ?«0 
Duerr Brau AG 410 
Perknoorar 3 F 0 

Roining h oiB 574 

SchwiMliaier Br 776 
Sempsm 

Sreyr-Dtemter-P 169 

UrrtvansteHodiTlel 256 
VeltMlW Mognedi S 8 S 


Devisen und Sorten 


i M. InL 82 1 06» 1Q6»G [8w SödolnVa 70 


Tokio 


A/ps 222 ! 

Bank ol Tokyo 888 

Bonyo Pftarma B 65 

Hrtdgoxiono Tire 510 

Canon 14 « 

Deo Ion Kogyo 610 

DaiwaSec 871 

Daiwa Home 558 

Grai IW 

Full Bank Iftji 

Fup Photo 183 

Hhocte 860 

Honda 1 « 7 i 

ikogol Iran 392 

Xonrai EL 9 ISS 

Kao Scap 8*2 

Nnn Biewary 563 

Komaifu 4*9 

Kvbota Iran 32 « 

MaltuiNla B. Ind. 1621 
Frtouusteio El Wks. 806 
Milxublth! El 596 

MKuOhfti Hl 269 

MkkoSac. 785 

MpponB 713 

Fhppon Sl 151 

Nomuro Sec 1271 

honeer 283 

Ricoh 909 

Sanlya 173 

Sanyo BnClrtt 496 

Sharp 106 

Sony «821 

Suimroma Bank 180 

Sumhoma Marine 6 » 

Talaeda Clwm. 824 

Teijin 435 

7 o*to Marino 897 

Tokyo B. Power 1541 

Toroy «x 9 

Tayoia Malor 1341 

tita 101 


TV. SlBrtlng-WlnL 84 96.2SG 96.2SG 


101 .41 101 /T 

100 . 4 T 100,47 

Zürich 


6 Wdäl 77 
Th VW Im. Ra 83 
SW Walt bank 65/85 

8 dgl. TOB6 
TW dgl 71 / 86 1 
TW dgL 71/86 II 
6 W dgl 77187 
6 W dgl 73/88 
Tdgl 77/87 
6 h dgl 77/87 
4 dgl J 7 / 8 S 
5 Wdgl 73HQ 

6 dgl 78/88 
6 W dgl 78/88 
7 *. dgl 79191 
7 h dgl 80/90 
lOdgTso/fti 
10 dgl OOTO 
BdgL 80/90 
9 h dgl 81/91 
10 dgl 81 / 91 1 
10 h OgL 81/91 
10 dgl 81/91 11 
«h dgl 87/77 
9 W dgi 82/91 

9 dgl 82/92 

■h dgl 82/92 

7 h dgl 83/95 
TW dgl 85/93 
Th dgL 83/90 
Tr. dgl 83/89 
Sagt 83/93 
BdgL 84/94 
Th dgL 84/97 
BW dgL 8*197 
8 w dgi M94 
TW dgl. B 4/94 
TW dgl 8 W 9 S 
TW dgl 85 / 9 S 
9 W Wien 82/92 
8 to ko homo 71/86 


109 » 109 » 

101.9 101 » 

1 BÄG 1053 
1 D 9 J 109 » 
111 » 111 » 
1 T 0 1093 

102 » 1073 G 
108 . 25 G 108 » 
10535 105 » 


in» 100,7 
100» 1003 


101» 1013 
101» 101.15 


Madrid 


AlMtlD-llW. 

Coovon Fund A 
Cbnvert Food B 
EurtnwM 
fnrurrton 
Formular Sei ' 

GTInw. Fimd 
hnenpar 

Fremde 1 

~tan*mkdVälolr'EK'' " 
Ana Fd. 1 
Amomadon »ft 
Band-lnvmi wir. 
Canorac 
CSf-Bond» tit. 

CSF-tirt. sir. 

Dreytus I* 
RnyfusInLS* 

Dreytus fauartom. J* 

(tatytas l en rerage 8* 
Dreyftu TNhrd G 5* 

Inaigla Vutor DS4 

Europa Votarsir. 
Fonwsfr. 

Founderx Gtowiti 8* 
Faundon MuzuaiS* 
Goldmine« hfl. 
hoeica m tae mo iTf.sh. 
hnenwire sfr. 

Imervalor *1r. 

Japan PoafoRo *h. 
Kemper Gmwlh I* 

NV Venture I* 
frtonnrrtm««t 5 * 
Podflc-Voior «ft. 


P io n eer Fund F 
dgLUS 

Sctmreizerataten «Ir. 
Skrt-toun. »ft. 

Sät 63 «Ir. 

Swftakmnob. N3. «fr. 


T -7SF1 ,00 «M» 
J4TJ34 1403« - 
12930 12O00 12W0 
68» 86» 64» 

89730 83ADO 0930 
74» 7330 75» 

11330 WS30 105» 
12.78 11.4* 11» 

3733 3S» SB» 

34.95 32» 32» 

1832 IM? H^50 

2D439 19Q36 19134 

I5SuD0 1*530 W4» 
13530 12930 129»! 

431 

- 9,94 

26830 26B30 
385» 58530 
17830 15730 15730 

93» 88» 8830 

89A7S 844J0 8*2» 

12» T131 113* 

178» 14330 US» 

28*30 24*30 »SSJD 

2139 2039 20,13 

17,73 1432 16,22 

344» 43430 34230 

162530 1*15.00 161530 
127030 126030 128030 
281030 247530 247530 


Swi i i taim o b 1961 «Ir. U7S30 1 12*530 176530 


Swtavcrtorsfr. 2912 

Tec hn ology 8* IV* 

Tempioion Qrawth 5* 1037 
Unteofiol 83 «Fr. B&50 

Itehoraol Food «ft. 12*31 

Ureec 1026.1 


298» 205» 284.» 
n/i 10» 1030 

1037 9» 937 

8630 *2.» 8230 

12430 17037 12039 

102630 95930 96630 


■Vort**»-Kiiri (alle Knmnsaben uhnr Ge- 
wfcbr (ür ObmoilUaiiaxtcfalFrl 


I 8 J. 

ISJ 


18 5 

153 

2220 

226 » 

Alusuau 

901 

91 D 

888 

650 

dgi NA 

335 

3 » 

B 65 

880 

An. A Saurer 

»7 

259 

510 

505 

Bank Leu 

3525 

36 » 

1460 

1470 

Brown Bavort 

1695 

1690 

610 

616 

dba &ntgy Inh 

3050 

»66 

an 

870 

Gba Geigy Pan. 

2500 

2495 

558 

547 

C/eö« SurtW Zimch 

2«ao 

2410 

1900 

19 » 

Befcir Wan 

2790 

27 » 

1630 

1630 

G-aatg Fixchur Inn. 

765 

760 

1830 

1860 

Gabi SulzerPan 

390 

380 

860 

86 « 

Mag.zGlobui Fort. 

6 » 

640 

1470 

1490 

H La Rache 1/10 

89 » 

9000 

392 

398 

Holderbank 

7 » 

7 » 

1350 

1350 

lacobi Suchard Inh. 

64 » 

6*40 

B «2 

840 

Kalo-SuiiM 


245 

363 

570 

lalnofl 

1955 

19 » 

449 

441 

Landb Gyr 

1700 

16 » 

374 

171 

Mdvanpidr Inh. 
Mato* Coturnbux 

4200 

4200 

1620 

1620 

900 

WO 

806 

815 

Nreiu Inh. 

6570 

6380 

396 

595 

OarkkoivBuhrte 

1495 

1480 

269 

272 



785 

7*9 

Sandoz NA 

2820 

2820 

7150 

M 60 

Sandoz Inn. 


79 » 

151 

<55 

Sondot Pon. 

1415 

M 15 

1270 

1230 

Schw. Bankgaz 

3640 

36«5 

28 » 

2790 

Schw Bankverein 

364 

3 a 6 

90 « 

TCO 

Sch~ Rückv Inh 

9650 

96 » 

17 » 

1220 

Schw Voltap. Inft 


14 » 

496 

«97 

Sika-fl- 

3125 

31 » 

1060 

1060 

SwtoOlr 

11 » 

11 » 

4820 

4720 




1800 

1850 

dgl NA 

Wimerlhut Inh. 

880 

885 

6 » 

637 

4100 

42 » 

824 

85 / 

Wiruonnui Pun 

3755 

3760 

435 

897 

15«0 

«35 

876 

iBcn 

ZDr. Ven mh 

ladax; Xdiw. XredL 

20600 

205 » 

3 * 2.6 

«49 

1340 

■ 33 V 

448 

13 » 

Brüssel 


1011 

997 » 

1 Arbttd 

16 » 

1665 


Bcnoo Central 

183 . 

313 

Banco de Bilbao 

3*0 

Banco Populär 

380 

Banco de Sansandar 3 » 

Banco Oe vlicaya 

4 SI 

Caurtana 

101 

Crom 

52 

Dragadoi 

174-5 

B Afluia 

TMS 

Explrohrox RT 

43 

Exp. äs-i Zink 

3 » 

Exp Betreten 


Foxa RaaauR 

86 

Fecxa 

71.2 

rtdrootoctr Exp. 

« 3.7 

Haarte 

116 

llss-iduero 

97 J 

Papetero 


SeviBanadea 

7 *J 

Teteloiüca 

125.5 

Union Bectrioa 

. 7 M 

Union Fenix 


UltXI 

63 

Varteheitnaxo 

6 U 

Index 

111 . 9 t 


Pari* 


Air Uquide 
AMhcm AUant. 

BSN-Gerv.-Oanooe 

Cat retour 

Oub 146 diu rraitae 

CSFThaman 

Eif-Aquftotae 

France Petra! fl- 

Hachen» 

teieioi 

talarge 

tatoyene 

Ipanrance 

CONkrt 


I Mo 6 l-Henne t« y . 
I Moulinex 


Kopenhagen 


Den DAreka Bank 

285 

285 

Jytke Banfe 

560 

555 

Kopenh. Handaubk. 

294 

293 

Novo tndunri 

309 

312 

Privatbanken 

234 

247 

Oxl axial. Komp. 

162 

167 

Dort SufekerfObr. 

540 

540 

Fot Bryggonat SL 

885 

870 

Kgl Port Fahr. 

2 » 

2 » 


Biuil Lambert 

Code rill Quarte 

Ebas 

GevOarl 

Kredit t»nk 

Peiraimo 

Soc. Gen a Bo*g 

Sofino 

Soway 

(JCB 


CMna Light - P 
Hongkong Land 
Hongk. *9l Bk. 
Hanak. Tefctph. 
Hurch. Wlx wiip oo 
Jard Matheton 
SwirePac - A • 
Wiweteck- A- 


Cycte * Car. 

Ca kl Sioroae 
Dev Bk. «H sing 
Fraser * Naave 

Kl Kepong 
MaLBonteM 
Na. Iran 
OC 8 C 
Sme Darby 
Smgafwi lang 
Un Oven. Bank 


Perrter (Source) 
Reugeot-dtw*« 
Prieterap« 

Rodta tactet 
RedouieO Roubtex 
Schneider 
Sommer AUtaert 


183 153. 

619 625 

260, 1 258 

2*0 292 

7*02 2380 

1968 1951 

>211 1207 

491 «97 

237 2433 

248 769 

1877 »72 

& SP 

361 572 

538 5«2 

23*9 25» 

S« 56 

*24 971 

*965 19» 

1083 110 

89 89 

530 552 

2913 295 

%S SS 

3 » MH 

o Sn 


AO 138 

Ampol. Ernster. 7.18 

WBMpocMc Banking 3J3 
Bridge DU 7.0* 

Brak. HÄ PrOO. 3/6 

Cole* 3.7 

CRA 5» 

CSR (Ihoin) 738 

F 4 KOl*Emjl - 0.46 

MM-Hahanas Ifi 


North Broken HM 


O oeeidon 
Thoatot FtaL Tr. 

vtahoraBend 
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Woaditae Peu. 


5.95 3,98 

1» 330 

1» 132 

B» Q38 
153 137 

0» 03« 

ms 


175 J 0 22837 
238.75 29934 
223 JS ^ 6. 17 
1009.25 1190.45 
1009.25 1190.45 
862,00 102 (.44 


244,75 307.52 
1 T 7 J» 230.57 
17735 230.57 
931»0 1125.75 
1 B 5 JS 23339 
9630 127,1 1 

433.50 528 ») 
102.00 139.08 


Ftrinklun DevWmi 

18 . 3 . G 

Geld Brief 
New York!) 13716 13796 
Load Obi) 3383 3397 


Wecbsf rankten . ! 
Ankfj- 

RKn«) Ankauf 


Dublin i) 3.108 3,122 

McraireoP) 2,4330 3,4410 

AznstenL 883 » 88315 

Zürich 117380 117.480 

Brüssel «L 906 «388 

Paris 32,660 32320 

Kopenh. 27310 28330 

Oslo 34390 35.110 

Siockh.'*) 35.180 3 S 340 

Mailand*) “1 1379 1389 


Wien 24.210 14JB0 

Madrid“) 1301 1311 

Lissabon**) 1,795 1315 

Tokio 13950 L2H0 

Helsinki 48340 48340 

Buen. Air. - 

Ko - 

Aihen*) '*) 2333 2387 

Pr ankf. - — 

Sydney*) 2323 2342 

Jahannesbg.*) 13905 13785 

Alles ln Hunden; D 1 Pfand: b 1000 
«1 Ki» für Tranen 60 Ws 80 Tuge: 
**) Einfuhr bcgrasH gesutteL 


2333 2387 

2323 2342 


- 238 238 

130 131 

Uro. 3 ) 1 Dollar. 

*) mehl amtlich DoUcrt- 


Densenmärkte 

Die am Freitag veröffentlichten KonjunJaurdaten, 
speziell der Rückgang der Industrieproduktionen so- 
wie die Schwierigkeiten im Sparkassensekior. des 
amerikanischen Bundesstaates Ohaio. blieben am 18 . 
3 . nicht ohne Auswirkung auf deu US-Dollar. Er 
bewegte sich ln Europa in einem engen Kursband von 
33770-33090 und fiel am Nachmittag auf 33820 zu- 
rück. Die amiKcbe Noliz lautete 33756 . die Bundes- 
bank blieb dem Markt fern. Die Eskalation im Kon- 
flikt Iran/Irak vermochte im Gegensatz zu sonstigen 
vergleichbaren Situationen dem US-Dollar keine 
Käufer zuzuführen. Meinung ergab sich dagegen aus 
diesem Grund für das englische Pfund, das um 83 
Promille auf 3.69 zulegte. Der japanische Yen fiel um 
53 Promille auf 1 , 2968 . Dl« italienische Lira notierte 
erneut historisch tief 1384 . US-Dollar Im Frankfurt 
33750 : Amsterdam 3 . 8180 ". Brüse! 673575 : Paris 
103100 -, Mailand 213030 -, Wien 237330 ; Zürich 23758 ; 
Ir. Pfund/ Dollar 3 . 115 ; Pfund/Dollar 1 . 0931 ; Pfund/ 
DM 3390 . 

Die Enrop&Iscbe Währungseinheit ffiCU) am 15 . 

März ln D-Mark 2,22423 (Parität ajüuui; 

Ul Dollar 0,654243 (12. Marz 1979: 13S144), 

Ostmarkknrs am 15 . 3 . (Je 100 Mark Ost) - Berlin- 
Ankauf 20 . 00 ; Verkauf 23.00 DM West; Frankfurt 1 
Ankauf 20 , 30 ; Verkauf 23.50 DM Wese 


DevisentenninnuurM 

Die DoBaP-Zinssatze gaben tan Verglefcfc «um Frei- 
tag am J 8 . 3 . um U Prosentpunkt «»re* , wag sich auf 
die Depots DoUar/DU entscheidend aaswirkte. 

1 Monat 3 Monate . 0 Monate 
Douar/DM 032 / 0.72 2 . 87 / 2 JJ 7 337 / 5.47 

Hu^mdlar Ü&MA 9 L 07 / 1 J» 130/L» 

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FF/DM 22/8 48/33 ; - «/71 

Geldmarktsätee 

Geldmarktsfite im Handel aater Baaken am 18 . 3 ^ 
Tagesgeld 535 - 535 . Prozent; Manartgrid 600-835 
Prozent: Drwmnnats^ki 830 - 8 , 45 . Proamt. 

WwidlifcoitiltM am 18 . 3 .: I 0 bb 2 BKife 435 G- 
330 B Prozent; und 30 bis 90 Tage 435 G- 3 JM B Pro- 
zent P tah att tiatz der Thmrleihank am Ut i: 43 Pro- 
rent; Lombanbatz 8 PnueaL. 
aaatencbrtsbrteflF (Zinstauf vom l. Mkrx 1883 an) 

SkSÄ, 1 ® JW** “ KtammcmZwi- 

aebenrciuUten in Prozent für die jcwelÜgeBcsitzdBii« 
* , 'l- A°^ybe 1 S 83 / 3 : Ausgabe 19 C 5 / 3 (Typ AiifKH 3 . 001 - 


- 8 ÄJ 6 . 8 fr-WaWr 5 Ä(W)- 8 jr<Si) 
FiuaadernacMchftlae des Bodea (Renditen in- Pro- 
zent I: Wahr 634.2 Jahre 837. Bude*aMI»UeMn 

SÖ!F" ZtasT - 2a - Kurs 


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Dienstag, ! 19. MärzrlOfö ~Nr. 66 - DIE WELT 


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I • 1 06 TASTEN 

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( (3-FRCH BELEGBAR) 
\ «SEP. CURSOR- 

V CONTROL- BLOCK 

5 • CC-TASTE FÜR 

1 SCHREI BMASCHINEN- 
{ MODUS 

5 »DTSCH. TASTATUR 
\ lDIN 2137) 


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Der neue alphatronic P 50 
von TA. 

Wir haben uns voi^enommen, 
nicht nur kompatibel zu XXX 
zu sein, sondern auch besser. 
Hier können Sie sehen, 
ob es uns gelungen ist. 


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GEBEN SIE SICH NICHT MIT ZU 
WENIG ZUFRIEDEN. 
VERGLEICHEN SIE, WAS IHNEN 
DER NEUE ALPHATRONIC P SO 
MEHR BIETET. 

Wenn Sie von einem Personal-Computer profes- 
sionelle Eigenschaften, umfassende Aufwärts- 
kompatlbiHtftt und ein optimales Preis-Leistuigs- 
Verhäftnis ver fa ngen, wird Ihnen dra Entschei- 
dung für dam neuen alphatronic P 50 von TA 
lekhtfailen. Denn der neue alp ha t r onic P 50 ba- 
siert auf modernster Computer-Technologie und 
bietet schon in der Grundausstattung vieles, was 
Sie oft genug teuer dazukaufen müssen. Deshab 
ist der neue alphatronic P 50 dem bb&chen PC- 
Standard weit mehr als nur einen deutlichen 
Schritt voraus. 

Der neue alphatronic P 50 hat einen 16-BH- 
Prozessortyp Intel 80186. Das macht ihn we- 
sentlich schneller und leistungsfähiger als die 
meisten Kompatiblen. Sein 128-KB-Arbeitsspe»- 
cher läßt sich problemlos bis auf 512 KB aufrü- 
sten. Mit seinem MS-DOS 2.11 Betriebssystem 
ist er auf hunderte von praxiserprobten und lei- 
stungsstarken Software- Progr a mmen emge- 
ncmeia 

An seine serienmäßigen Centronics- und V.24- 
Schnittsteflen können Sie jede nur denkbare Pe- 
ripherie anschlie&en. Selbst auf die Nutzung mo- 
derner Möglichkeiten der Bürokommunauktion 
wie Btx, DFÜ oder Teletex ist der alphatronic P 
50 vorbereit eL 

Ebenso selbstverständlich sind beim neuen al- 
phatronic P SO von TA eine hohe Grafik-Auflö- 
sung, eine akkugepufferte Echtzeituhr, 5 Steck- 
platze für Erweiterung skarten, kapazitätsstarke 
Floppys, ein augenschonender Bildschirm und 
eine etmüdungsfreie, ergonomische DIN-Tasta- 
tur mit alpha-Taste. NGt dem alphatronic P 60 
steht Ihnen auch eine Festplatten-Version zur 
Verfügung. 

Mehr über cfie hohe Leistungsfähigkeit, Profes- 
sionalität und Qualität des neuen alphatronic P 50 
erfahren Sie bei Ihrem nächsten TA-Factihärufler. 
Beratung und Service sind dort übrigens auch 
besser als der übliche Standard. 

TA-PRODUKTE- KOMPETENZ 
IN ALLEN BEREICHEN DER 
INFORMATIONS-TECHNOLOGIE. 

TA — der Name steht für ein breites, sich syste- 
matisch ergänzendes Progr am m der Bürokom- 
munikation. Von der Schreibmaschine bis hin zu 
komplexen I nf or ma t i onssystemen. Das umfaßt 
Personal-Computer, Text- und Bürocomputer für 
unterschiedlichste Einsatzzwecke ebenso wie 
ein muitifiuiktionaies Mehrplatz-Rechnersystem 
und erprobte, an hohen professkmeBen Ansprü- 
chen gemessene leistungsfähige Software. Be- 
reits die »aufwärtskompatiblen« SchreibmascJii- 
nen ermöglichen einen problemlosen Einstieg in 
die zukunftsorientierte Kommurätationstechnfk 
im Büro. Das TA Kopierer-Programm bietet mo- 
dernste Kopier-Technologie für jede Mengentei- 
stung und Verarfaeitungstedinik. 

TA Triumph-Adler Aktiengesellschaft 
für Büro- und InformationstechnHc 
Fürther Straße 212 - D 8500 Nürnberg 80 
Tel. (0911) 322-0 ■ Telex 6-23295 




TRIUMPH-ADLER 



Warenpreise - Termine 'S 

Fester schlossen am Freitag die Gold-, Silber- jj; 
und Kupfernotierungen an der New Yorker Comex. Jf’ ; 
Mit überwiegend höheren Notierungen schlossen un ** 
Kaffee und Kakao. Öle. 


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2097-2099 2101-2102 

2099-2091 2094-2096 

2066-2067 2066-2070 

3423 5036 


IM .60-111 SD 111.40-111,60 
117.20-117.40 117.20-117,40 


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602.50 

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595X0 

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Jan. 

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(MagolSAm) 

608,00 

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127.30 

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131.70 

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Jul 

137X0 

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145.00 

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150.00 

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354.00 

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630.00 

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645X0 

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45,90 

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51.70 

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259.00 

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72.10 

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Rottetbra (SA) 

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600X0 

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Aflrt- 187X0-187X0 166X1-16749 «k „ - 

khi-.™. 199,25-182X0 19W9-19S40 **WP«W»» «fi 

fr. 2 SSW lffiJO-16840 16840-18840 (taft) 29.15 Ä,a 

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455-460 455-4» 


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Pffinrtr Kuuen»- 
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Melat)an{£fä 

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Westdeutsche Metallootfeiwigen 

(DM je 100 ty) 

Atmtehm: Sk Leuen 18.3. 15.3. 

artend. MunaL 364.52J64.7l 36840-36848 

dnOtafg. Monat 37646-376.54 382.18-38246 

Bhb Bia London . .. 

taufend. Moctf I13.I3-M341 mfl-iHA 

Wg.lhH 116,46-1164* 116.76-1164$ 

MktaU Biss London . 

lafcfld.Maaat 1741.29-17C.14 173842-174148 

flcfttfolg. Monat 1756.06-175742 175745-176141 

Zink; Sasts London 

(artend. Monat 301 4 1-303. 15 30748-30841 

dradotfl. Monat 292.62-292.80 29746-29845 

Pnxtm-PiBS 31241 315.01 

BaüHttm 99.9% ...... 4226-4288 4204-42*9 

NE-Metalle 

iDMjeiQOta) 1B.3. 15. S. 


(0M M 100 Ml) 18. s. .Ir.i, 

Leg 225 42IW25 

Ln. 22$ 423-430 -ÜS-ÖO 

8.231 - «5-460 «W» 

5-233 465-410 40-470 

MReseinsabeniafirMnBai^^ W, 

51 frai Wart. 

Edelmetalle ia.i. «a. 

FWfn(DM|eo) B.*» 8.55 

SoM (DM je kg FbrngoU) 

BsdMfl-Vkhr. 33380 32220, 


fr.tfettrpr.. 
Pwta.-PiW .• 
Wtoteftw») 


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• 5B.DC 567.äÜ 
HJ.DO-Efiiü BJJBB-BbX 
-475,00 «K 

Ifl9.50-n0.50 1Ö94HIS.G 

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GflU(DM|il«fHga1d) 
(8ajh umtf. wong) 




Ursula Behn 


geb. Gösscfdd 

* 26. August 1906 f 14. Mäxz 1985 

Unsere liebe Tante, Schwägerin und Freundin wurde beute von 
ihrem langen Leiden erlöst. 

In Liebe und Dankbarkeit 
Im Namen der Familien 

Irmtraut Krumm geb. Güssefeld 
Dieter Behn 

Oberstraße 107, Hamburg 13, Caracas, London 

Trouerlder am Montag, dem 25. März 19&5, um 11 JO Uhr in der HaopUdxcbe St 
Nikolei. Kkmeracm. 

Im AmctduB Beerdigung auf dem Friedhof OUidorf «ran Kapelle 2 aus. 


Zum ersten Mal seit der Weltwirtschaftskrise: 

Bankfeiertage in den USA! 

71 Sparkassen in Ohio geschlossen ... Die Spitze eines Eisbergs 
der faulen Kredite . . . Landpreise im Sturzflug . . . Energie, Bau- 
holz, Metalle: freier Fall... Die Zinsen steigen... und die 
Staatskredite werden immer windiger . . . 


ÜJ 

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vom Ende? 



Dr. Paul C. Martin 


Sie müssen handeln, Ich helfe Ihnen: 

• Strategiegespräche: Gold. Dollar, Bonds, Aktien 

• Intensiv-Seminare: Deflaton + Crash. 

• Neu: Der Trans-Crash- Letter (ab April) 

Fordern Sie die Unterlagen ab: 

PCM-Semlnare, Dr. Paul C. Martin, Mericuratr. 45, CH-8032 Zürich, 
TeL 0 04 11 -69 00 44/ 69 17 47, Telex 8 16 453 
Merke: „Schulden verschwinden nicht von selbst. Entweder der 
Schuldner zahlt - oder der Gläubiger.“ 



I MIT SCHADEN DES 
ZENTRALEN 
NERVENSYSTEMS EV 

ZNS-Schäden können jeden treffen 
- deshalb sollte auch jeder helfen. 

Unfälle verursachen jährlich bei etwa 
200.000 Menschen Kopfverletzungen. Be - 
troffen ist dabei vor allem das Zentrale 
Nervensystem (ZNS). Die seelischen, 
geistigen und körperlichen Schadensfolgen 
könnten oft genug gemildert oder sogar 
beseitigt werden. Tragen Sie mit Ihrer 
Spende dazu bei. 

ty/ui {4 4h* *^h ^ 

iljnntfiin-Kohl - fYasiiknüfl - 
Kl RATORIUM ZNS 

Unser Spendenkonto ‘KURATORIUM ZNS' hat die 

Konto-Nr. 3000 

bei der Deutschen Bank Bonn 

bei der Dresdner Bank Bonn 

bei der Bayerischen Vcrcinsbank Ludvrigshafen 

bei der Sparkasse Bonn 

bei der Volksbank Bonn 

Konto 3000-504 beim 

Postscheckamt Köln 

Ihn- Spende »i Mt-urrbLh absetzbar 


Diese Formel 

macht aus großen 
Augenblicken 
kleine Ewigkeiten 



E s ist die Formel für 
Magnetit, ein magne- 
tisches Mineral mit dem 
höchsten Eisengehalt aller 
Erze (72,4 %). Pulverisiert 
und auf Kunststoffbändern 
bewahrt es die guten wie die 
schlechten Töne der Mensch- 
heit, hält es die flüchtigen 
Bilder eines Augenblicks 
magnetisch für alle Zeiten 
fest. 


M agnetbänder, Magnet- 
platten und Mikro- 
prozessoren steuern Welt- 
raumfähren und Satelliten, 
Montagestraßen und 
Roboter, Forschungsabläufe 
und Heilprozesse, Groß- 
rechner und Heimcomputer. 
Sie werden das Gesicht der 
Welt verändern. 


E in Industrieland wie 
unseres, in dem fast 
jeder dritte Arbeitsplatz 
vom Weltmarkt abhängt, 
muß in Wissenschaft und 
Technik vorn bleiben. 


S iege haben auch in der 
Forschung viele Väter. 
Die Liste wissenschaftlicher 
Erfolge, die mit dem 
Namen von Bürgern für 
immer verbunden sind, weil 
sie als Stifter ihr Vermögen 
zum Wohle aller eingesetzt 
haben, ist lang. 

A uch heute stiften viele 
k Mitbürger große und 
kleine Vermögen, um mit 
einer Stiftung die Wissen- 
schaft zu fördern. Nicht 
immer sind es allein die 
Naturwissenschaften, die sie 
fördern wollen. Oft setzen 
sie mit einer Stiftung ein 
Lebenswerk fort, oder ihr 
persönliches Interesse für 
ein Wissenschaftsgebiet wird 
zum Anlaß, eine Stiftung zu 
errichten. Nicht selten ist es 
auch nur der Wunsch, Sinn- 


volles zum Wohle aller zu 
tun. 

D er Stifterverband für die 
Deutsche Wissenschaft 
verwalte! zur Zeit 90 gemein- 
nützige, private Stiftungen. 
Fragen Sie uns, wenn Sie 
über die Errichtung einer 
Stiftung nachdenken. 
Schreiben Sie, rufen Sie 
uns einfach an oder lassen 
Sie sich mit dem Coupon 
zunächst einmal mehr Infor- 
mationen schicken. 

S ie werden sehen: als 
Stifter müssen Sie kein 
Millionär sein. Auch mit 
relativ kleinen Stiftungs- 
beträgen können Sie Großes 
bewegen. In Ihrem Namen 
oder im Namen eines gelieb- 
ten Menschen. Für unser 
Land. 


Stifterverband für die 
Deutsche Wissenschaft e.V. 

Brücker Holt 56-60 • Postfach 23 03 60 • 4300 Essen 1 
Telefon 0201/711051 — Stiftungszentrum — 


— K 


Bille ankreuzen. 


□ Ich imeressiere mich für gemeinnützige I I Ich möchie mehr wissen über die Arbeit 

Stiftungen und Werne zu ihrer Errichtune. I 1 des Siiftcrvcrbandes 


I I 1 Stiftungen und Wege zu ihrer Errichtung. 

I Bitte schicken Sie mir unverbindlich 
Informationsmaterial. 

I An den 

| Stifterverband für die 
Deutsche Wissenschaft e.V. 

I — Stiftungszentrum — 

| Brücker Holt 56— 60 
] 4300 Essen 1 


des Siiftcrvcrbandes 

für die Deutsche Wissenschaft. 


Siraßc 


PLZ. Ort 




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(DM|ety Fsrefttf) 

mm Luna. Rjm) 


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für LäzwhSe 

(Oa-Hctd-) 466.19-4G934 468.15-471 .27 

RefhOMi 120.75-13f.7S J2Ü5-1ZZ.75 

Ahnntatam 
für Lärankz (VAW) 

Ruadbum 455.UM58.50 455JXM58JQ 

VbraeMnrt 464.00-464.50 464.00-4« JO 

■M der Gnmfege der IMmgn im Mdan ml MedrQ- 
sm Kaufpreise duJäi 19 Kupta«®*» und Kmfsrt)«*ä!r. 


Internationale Edelmetalle 

GoW (US-S/Mmum) 

London 18. 3. 16. 3. 

SS!. 2S3.ro 286 Jfl 

15.00« 298.85 292.70 

Etrama» 294JO-294JO 280, »0-290 J0 

Para (M-Jqj-8»TBn) 


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tonten Kasse 

3 Monat 

6 Monate 

12 Monate 

Ptattn (£-frinura) 
London 

tr. Mutt.— 

paBadtan (£-Femmza) 
London 

1. wndtopr 








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M££REOFI 



Ich will 


Spende nkonto: 

556-505 FostsdMCkamt Köln 
556 Stadtspertuttsc Aachen 
(BLZL-59050000) 

i 

Noiartstrtfe 9. 5100 Aachen 


schw&rz: 


21 NH99. GrataomtM 77.f040)772737 
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DIE# WELT 


UNABHÄNGIGE TAGESZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND 


Hcmtudier: 

Axel Springer, Mntthtai« Wuldent 
Berlin 

Cbe&cdaUnire: Wilfried Hertx-Efcbain» 
de. Dr. Haitect Kramp 
Stell«. Chefredakteure; Peter CUhe*. M Bk- 
fred Schell. Dr. Oäotcr Zehm 

Berner der OKbedakcton; Heins Barth 

Htmburf-Aiwbe: Dtothort GOM, KhM 
Brom, (ftethr J 

vota Maat; Klaus JOrgen Frtusdbe. 
rriedr. V. Heerinfi. Hehn Khige-LQhke, 
Jeu-XKtin toddehe Bonn; Hont BJBt*- 
hdm. Hamburg 

Voiomrtlidi für Sette L puB U se he Nad»- 
defate« Gerast Factnc. Klaua-J. Sehwehn 
(■teil«.). KlwsJonaa ( itellv. fllr TBamcbau): 
DeutocÄIand: Norbert Koch. flfl t U a or «. fd- 
kwwihj (BteOr.lilalerBallonaleRilttlicHlui- 
&edNei«ber.Ai«land:JllrgrnIimli»dd.Mar- 
Ut WeUenUUer (steUv.k Seite S: Burkhard 
HBIkr. Dr. Manfre d Bowold (neUo-.k lfd- 
«mpw En n o von Lo ew enat e n»; Duti d ea - 
wehn BDdiaer Morfac; Oatauropa: Sr. Carl 
Gustaf Strtaun; Zettneaddchle: WaKer Gtfr- 
Dts Wirtschaft; Gatt Br fljpim a n a. Dr. Leo 
Fischer (ateilv.h InduatdepoUtlk: HanrBao- 
oug| Geld und Kredit: Cteus Derttoier: 
Feullleuro; Dr. Peter Dtttmar. B e in h aid 
Benth (»leflr.h GdaUfe WchJWSLT des Bo- 
ches: Alfred Stsrknvna. Feier Bdbbts 
UteDv.h Fernsehen: De Balacr Nolden; Wla- 
sensefaaft und Technik: Dr. Dieter Thierbach; 
Sport: Frank Qoednao; An* sllv Weh: Kma 
Teste; Brise- WELT und Auto- WELT: Heim 
BtrgU Cien>fT » -S chlrmsnn 
(steh«, f» Brise- WKLTT. WELT-: 

Heb» Kbws-LUbhe. WELT- Report nusnd: 

Schefla (steUv-V WELT-IM- 












Zfsdratredsktkjn; 9300 Bonn 3. GodcsberBcr 
Altae M. Tri. (08 m 904L Telex 815 714. 
Pmünpierer (OS 21) 8T 34 88 

1000 BcxHn BL KochsUaBe BO. RadaMtoii: 
TW. (0301 S.U 10. Telex ISO«. Anarl gta. 
TeL (D 30) ZS 01 29 31/XL Telex 1 M 50$ 

3000 Hamburg M. Kaiaor-WUhebn-SuxOc I. 
TW. (0401 3« tL Telex Badaldlon und Ver- 
trieb- S 170010k Anzeigen; TeL (040> 
8 47 45 M. Telex 3 IT 001 m 

«500 Essen 18. Im Teribruch 100. TH 
(130 841 10 1L Aaarigen: TeL (03DM1 
10 XOKTriex 8930 IM 
Fernkopierer (1 20 $4rl 213B und B3T 19 

3000 Hannover L Lange Laube 2. TeL [03 1 1) 
170 11. Telex 9 23 010 
AnseiMK Tel 103 Ul«40 00 00 
Telex 92 50 100 

«000 DOsseWcrL Orri-Adrif-Hau IL TeL 
(«111 375043/44, Amrigen: TeL (03111 
57 SO 81. Telex 8 587 7H 

0800 Frankfurt (Main), Westendsmfie B. TH 
(0 an 71 73 m Telex 4 13 4» 

Fernk o piere r [088173 701. 

Anzeigen: Tel (00817700 II- 13 
Telex 4 IBS 520 


7000 Stuttgart. RMcbUhlptatx 30a. TeL 
(07 U> 23 13 38. Telex 7 a 0M 
AnarigRE TW. (07 11) 7 94 M 71 


8808 Manchen 40. ScfariBagmaflc 39-43. TfcL 
(089)233 13 0L Telex 5 33 813 
Ansrigem TbL (0 »1 8 90 00 33 / M 
Telex 523830 


bei Ziütelhmg oiirch 
die Port oder durch Tr&cor DM 3k50 eln- 
•chUcflllch 7 % MehcwtttüciMr. Atnludi» 
oboimcmeM DK 33.- rinschBrinich Porta 
Dar Pieli des Urftposubannemmu wfad 
auf ABtna mHgetrift. Die Aboanementa- 
(•bOhren stad In voraus xahOw. 

Bd NlchtheBeferuna ohne VcndmUcn des 
Vertag» oder Infolge von Störungen de« 
Axbetufriedena bestehen keine Ansprüche 
gegen den Verlag. AbonaementaabbeateL- 
lunipea Unnen nur mm H ww taendc ausge- 
sprochen werden und müssen Ms zam IQ. 
(ms laufenden Hanau Im Vertag schriftlich 
voeflegen. 

Gültige Anzeigenpretsfiuefbr dta Dcuuch- 
tandana apbr Nr. 83 und KomMnaUonalarif 
DIE WELT/ WELT am SONNTAG Nr. 13 
gOhta ab L7. 190«. Rtr Ae Hamburg- Ausxn- 












Fs £?'Jacja;t 




rOr unv er la ngt rinaesandlc» Malertal krinr 
Cawhfax 

Die WELT enebrint mindest em viermal 
JthiBch tnh der VerlagibeQaga WELT-RE- 
POBT. Amrigenpcrististc Nr. 4, gültig ab 


Veriags Axel St _ 

2000 Hamborg SO. Kslscr- Wlbjcta-S uaßc L 

W a c hrtch tentechnfle Han? Zander 
Hcrsleltnng: Werner Koriak 
Anzeigen: Wün« Bichl 
VertrtateGerd Dloter balllcfa 
Vertacsiriter. Dr. Eresl-Dieuich Adler 
Druc k In 4300 Essen 18, im Teribruch nxh 
ERB Ahrensburg, Knralmmp. 


Wirtschaftspolitik mit Orientierung 


LUDWIG ERHARD: 

Die Soziale Marktwirtschaft 
ist noch nicht zu Ende geführt. 

Es gilt, auf ihrer Grundlage 
eine moderne freiheitliche 
Gesellschaftspolitik zu entwickeln. 


✓^7 


CbUm 


Ohne Orientierung gibt es keine Maßstäbe - 
ohne Maßstäbe keine richtigen Antworten auf Schick- 
salsfragen unserer Gesellschaft. Die von Ludwig Erhard 
geprägte Soziale Marktwirtschaft hat gültige Maßstäbe 
gesetzt und sich auch in Krisen als überlegene Wirt- 
schaftsordnung erwiesen. 

Die von ihm gegründete Ludwig-Erhard-Stiftung 
engagiert sich für eine zukunftsorientierte Entwicklung 
unserer sozial verpflichteten Marktwirtschaft. Anerkann- 
tes Forum der Ludwig-Erhard-Stiftung für Information 
und Aussprache über Wrtschafts- und Gesellschafts- 
politik ist die Vierteljahres-Zeitschrift „Orientierungen 
zur Wrtschafts- und Gesellschaftspolitik". 


„Orientierungen “ Heft 22 behandelt die Lage und 
die Zukunftsaussichten der Forstwirtschaft befaßt sich 
mit den Neuen Technologien und der Dynamik der 
Wrtschaft, mit der Politischen Ökonomie, mit Grundla- 
gen wirtschaftlichen Denkens, enthält Beiträge über die 
Konzentration im Handel sowie über Konjunktur- und 
Sozialpolitik und fragt, ob der Wederaulbau ein „Wirt- 
schaftswunder" war. 

Möchten Sie „Orientierungen" beziehen, wollen 
Sie Mitglied des Freundeskreises der Ludwig-Erhard- 
Stiftung werden? - Schreiben Sie uns: 
Ludwig-Erhard-Stiftung, 

Johanniterstraße 8, 5300 Bonn 1 . 


















KULTUR 


17 


Dienstag, 19. Mare 1985 - Nr. 6Ö - DIE WELT 


Karpfen im 
Hechtteich 

A.W. - Ausgerechnet, der Druk- 
kexstxeik deckte ein gnädiges Tuch 
darüber, d. h. kaum eine Zeitung 
konnte seinerzeit berichten über die 
Kiel« Tagung d« gewerkschaftsei- 
genen SchriftsteDerverbandes VS 
zum Thema „Feindbilder“ im Som- 
mer 1964- Es handelte sich tim eine 
der üblichen „Fraindschaftsveran- 
stattun g en“» mit hymnischem So- 
wjetlob und ungehemmtem Anti- 
amerikanismus, dargebotm von 
den üblichen Rednern, von Berat 
Rngelmann. und Erich Kuby bis 
nun eigens ans Moskau angereisten 
Sowjet-Propagandisten Sergei Mi- 
chalkow und zum „DDR“-Schrift. 
steBerpxäsidenteri K^rrt 

Eine kleine Storung der Ein- 
tracht hatte es gegeben, als das VS- 
M itglied Erich Loest einen Beitrag 
ablieferte, der quer zur Masse der 
übrigen lag, nämlich auch gegen- 
über dem Osten Kritik übte. Immer- 
hin, man hatte Loest ausreden las- 
sen, »nd als später Engelmann, 
Hans Peter Bleuel und Eckart Spoo 
daran gin gen, die Kieler . Beden als 
Buch erscheinen zu l assen (rm Ger- 
hard-Steidl-Veriag, Gottingen), ging 
Loest ohne weiteres davon aus, daß 
auch seine Intervention aufgenom- 
men werden , wurde, zumal er das 
Mann Bkrmt ausdrücklich bei Bleuel 
abgebe&rt ha t te iind rtfeoar ihm 
daraufhin einen Veriagsprospekt 
zusandte, in dem Loests Name so- 
gar im Untertitel prangte. 

Ab« Loest denkt und Bleuel 
lenkt Jetzt ist dasBuch erschienen, 
aber was nicht darin enthalten ist, 
ist die Rede von Erich Loest. Auch 
aus dem Untertitel ist der Name 
getilgt Sein VS- Vorstandsboilege 
Bleuel hat ihn. offensichtlich regel- 
recht gelehnt - und das bei einem 
Unternehmen, daß sich angeblich 
den „Abbau von Feindbildern“ zum 
Ziel gesetzt hat. - 

Aber mit dem »Abbau“ hatte es, 
wie gesagt, schon in Kiel nicht so 
recht geklappt Man baute das 
„Feindbild Sowjetunion“ ab und 
daffi[T da« - :■ „ Rakcten-Ftinri hfM 
USA“ auf. Und dabei ist dann eben 
auch Loest unversehens auf die 

Ü feindweite geraten 

Oder wollte man sich nur einen 
Spaß mit ihm machen ? Schließlich 
ist der StekU-Veriag der Vertag des 
Politgraphikers Klaus Strack, der 
für derlei Späße immer gut ist be- 
sonders wenn es sich um solche 
Karpfen im Hechtteich bandelt, wie 
Loest vieDeiclit einer ist 


Rodeos in Texas und die Hauptrolle in 400 Hollywood-Filmen - Die Saga von Tom Mix, dem Leinwand-König der Cowboys 


Von einem, der nie sein Pferd gewechselt hat 


M it 15 Jahren war er der jüngste 
Cowboy von Texas, mit knapp 
30 wurde er einer der berühmtesten 
Filmhelden der Kinogeschichta. Als 
er am 12. Oktober 1940 bei einem 
Autounfall Umkam | trauerte gsmy 
Amerika um ihn. Nur in Deu tschland, 
wo er eine riesige Fangemeinde be- 
saß, «schien kaum ein Wort in der 
Zeitung. Der Grund: Er hatte ein Jahr 
zuvor eine Einladung Hitlers ausge- 
schlagen, bei sein« großen Europa- 
Tournee auch in Deutschland aufzu- 
treten. Der „Völkische Beobachter“ 
notierte zwiespältig: „Nun ist er in die 
ewigen Jagdgründe übergewech- 
selt . . . Erwartet ihn dort der .Schnel- 
le Pfeü‘ oder der .Brüllende Stier* mit 
der Friedenspfeife? Oder tönt ihm 
dort das Kriegsgeheul des Roten 
M a n n e s entgegen, weü er in dem 
Cowboy des Films einen Spott auf die ' v% V ' 

Savanne erblickte . . . Tom Mix blieb '' - 

auch im Steibea' sein« Roille als ~ V- ,gjt‘ 

strahlend« Jüngjingtieu. Nur, daß er . ■. -V \ .. 

- leider schon - sechzig Jahre alt 
war. 

Eine Zeitlang sah es so aus, als 
würden die neuen Cowboys des Ton- 
films, John Wayne oder James Stew- 
art, die Erinnerung an Tom Mix ver- 
drängen. Doch am 40. Todestag des 
„Königs der Cowboys“ wurde mit 
Unterstützung des Gouverneurs von 
Pennsylvania und der Geburtsstadt 
von Mix, DuBois, das erste „National 
Tom Mix Festival“ ins Leben gerufen. 

Rodeos und alte Tom-Mix-FOme stan- 
den im Mittelpunkt der dreitägigen 
Feiern. Stummfilme vor allem, denn 
mit dem Tonfilm konnte sich Mix nie 
so recht befreunden. Als sein erster 
T onfilm „Destry Rides Again“ („Tom 
rechnet ab“) in den Kinos anbei; frag- 
te Mix seinen Regisseur Ben Stoloff 
„Sag mal, Ben, wer spricht da eigent- 
lich - ich oder mein Pfad?“ 
in 400 Filmen bat Mnr iiw Haupt- 
rolle gespielt Das Ungewöhnliche da- 
bei war, daß der Ex-Cowboy und Ro- 
deo-Star viele sein« eigenen Aben- 
teuer und Erlebnisse als „Cattle-dri- 
ver“, Hilfe-Sheriff, Rodeoreiter und 
Soldat verarbeitet hat Natürlich oft 
dr amatis ch überhöht und filmgerecht 
mit Romantik »nd Happy-End gar- 
niert Sein großes Vorbild war schon 
in sein« Jugendzeit Buffalo BüL 
Zum Zirkus aber, zur großen Rodeo- 
Show kam er 1905 durch einen ande- 
ren Star der Manege, den deutsch- 
stämmigen Bill Jenitins, der Mix ent- 
deckte und förderte. 

Der junge Tom hatte bereits viele 
Abenteuer «lebt, Banditen das 
Handwerk gelegt und sich mit ein« 



(■Amerika Ist di« ErtimeroBg aa Ihn woefagobfieben: Tom Mbc (1880-1940), einen der berühmteste« Westemhel- 

deederHaogescMcMe foto: ullstbn Bilderdienst 

schieß wütigen Lady namens Rose 
Herrick duelliert, als er, d« Händel 
müde, 1905 auf d« damals größten 
Ranch in Oklahoma, der „Miller Bro- 
thers 101 Real Wild West Ranch“, Mit- 
glied ein« Cowboy-Brigade wurde. 

Die sollte nicht etwa Vieh treiben, 
sondern in Zirkus-Shows ihre Reit- 
nnri S chießküns te vorfuhren. Und 
das tat Mix ausgiebig. Voll« Stob: 
erzählte er später in Hollywood, daß 
« dort auch endlich mit Buffalo Biß 
zusammengetroffen und mit ihm ge- 
meinsam auf getreten sei. 

Ab« das Leben auf der Ranch er- 
wies sich auf Dau« als nicht so harm- 
los, wie Mix sich das erträumt hatte. 

Mit Schaudern erinnerte er sich noch 
Jahre später, wie « zusammen mit 
zwei Freunden auf Jagd nach Vieh- 
dieben ausgeritten und dabei fast er- 
schossen worden sei Da stand für ihn 
d« Entschluß fast, „sich nicht wie 
eine Zielscheibe durcblöchem zu las- 


sen“. Und so wurde aus dem Cowboy, 
Gangsteijäger und Zirkusreiter der 
Filmstar Tom Mix. 

Mit einem Telegramm fing alles an. 
Tom nahm gerade an den Rodeo-Mei- 
sterschaften in Wyoming teil, als « 
eine Nachricht «hielt „Colonel Se- 
lig“, hieß es da, „will einige Doku- 
mentarfilme über die 101 Ranch ma- 
chen und dich dabei haben.“ Natür- 
lich mit seinem treuen Pferd „Old 
Blue“. Mbc nämlich war und blieb 
Teit seines Schauspieler-Lebens d« 
Auffassung, daß man die Pferde im 
Film nicht wechseln dürfe wie die 
Kostüme. Also hatte « seine eigenen 
Ställe und Weiden in den Studios. 
Noch heute werden bei Touren üb« 
das Gelände d« Twentieth Century 
Fox Studios in Los Angeles jene Ge- 
bäude gezeigt in denen Toms Pferde 
standen. 

Mt Tom Mix, der ein vorzüglich« 
Akrobat und Artist war und alle 


Stunts selbst ausführte, kam ein fri- 
sch« Wind in dem film. Der alte 
Western der Broncho-Billy- und Wil- 
liam-S.-Hart-Zeit war vorbei Mix ver- 
band Zirkus, Rodeo und Western zu 
einer neuartigen Fbrm. Er beherrsch- 
te nicht nur allerlei Tricks, auch seine 
Pferde vermochten die Zuschau« 
durch geradezu akrobatische Ge- 
schicklichkeit zu verwirren. Und 
Tom Mix verlegte als erster Star des 
Western den film in landschaftlich 
reizvolle Gegenden wie das Monu- 
ment Valley oder den Grand Canyon. 

Während des Ersten Weltkrieges 
unterbrach Mix seine Karriere. Er 
wurde Soldat Doch 1918 stand und 
ritt er wieder vor den Kameras, nun in 
den Fox-Studios. Eine Rimzeitschrift 
bemerkte damals: „Tom schuftet wie 
ein Pferd. Er arbeitet so schnell, daß 
die Autoren ihre liebe Not haben, mit 
den Drehbüchern Schritt zu halten.“ 
1921 gehörte Tom Mix neben Charlie 


Chaplin, Douglas Faiibanks sen., Ma- 
ry Fickford und Glora Swanson zu 
Hollywoods Superstars. Er verdiente 
wöchentlich 17000 Dollar, konnte 
sich eine Vüla für 250 000 Dollar lei- 
sten und eine Ranch in Arizona kau- 
fen. Zwischen Hollywood und Santa 
Monica entstand Jffixville“, eine 
Ranch mit Stallungen für 70 Pferde. 

Ab« Tom Mix war nicht nur der 
Leinwand-König der Cowboys. Er 
reiste alle paar Jahre durch die Welt 
und trat als Rodeoreiter im Zirkus 
auf „Das ist eine gute Gelegenheit, 
um mich persönlich um meine Fans 
zu kümmern“, meinte Mix, der in den 
20« Jahren anrh mehrfach nach Ber- 
lin kam und dann im lengendären 
Hotel Adlon abstieg. Als « mit dem 
Triumphzug des Tonfilms wie viele 
Stars wegen „ungeeigneter Stimme“ 
Probleme bekam, zog er sich erst ein- 
mal vom Film zurück und trat als 
Topstar in „Seßs Floto Circus“ auf. Er 
wollte nur noch im Zirkus auftreten. 
„Ich begann meine Laufbahn auf 
dem Sagemehl-Trab“, eiklärte « 
1933, „und d« Zirkus ist mir in 
Fleisch und Blut übergegangen. Ich 
möchte mich jetzt nur noch mein« 
ersten Liebe widmen.“ 

Ab« « sollte noch ein letztes Mal 
zu sein« zweiten Liebe zurückkeh- 
ren. 1938 drehte « „Der Wunderrei- 
ter“ mit 15 Folgen, der 1946 in 
Deutschland in zwei Teilen ßef: „Der 
Feuervogel“ und „Die Vergeltung". 
Um sich und alter Welt zu beweisen, 
daß « nach wie vor d« „König d« 
Cowboys" sei, ging « 1939 erneut auf 
Zirkus-Tournee um den Globus. Nur 
Berlin mied « und «kürte Hitler 
angeblich am Telephon: „Ich komme 
eines Tages wieder zu meinen deut- 
schen Fans, Herr Hitler, ab« nur üb« 
Ihre Leiche.“ 

Am 12. Oktober 1940 verunglückte 
Mix 18 Meilen von Florence in Arizo- 
na tödlich. Er trug, wie Kurt Klotz- 
bach in seirren Erinnerungen an 
„Tom Mix, König d« Cowboys“ (Ti- 
tania-Verlag, 298 Seiten, 16,80 Mark) 
schildert:, seinen cremefarbenen We- 
sternanzug und seinen Cowboy-Hut 
Eine New York« Zeitung schrieb: 
„Tom Mix ist tot - eine Nation trauert 
um ihr FümidoL“ Es wundert deshalb 
nicht, daß Mbc, diese Verkörperung 
des amerikanischen Traums von Frei- 
heit Pioniergeist und Abenteuerlust 
gepaart mit Fortune und Geschäfts- 
sinn, mit militärischen Ehren beige- 
setzt wurde - neben Jean Harlow und 
Douglas Fairbanks sen. 

MARGARETE v. SCHWARZKOPF 


Bremen: R. Hoffmanns neues Tanzstück „Föhn* 

Eigelb in den Haaren 


E in Akt d« Befreiung. Wie von 
einem angsteinßößenden Alp- 
traum erlöst, rrttet sich Nora ins 
Freie. Das Puppenhaus aus Papi«, 
das ihr -wie ein Gefängnis schien, 
wird von cter lärmenden Wirklichkeit 
in den Hintergrund gedrängt Ein 
letzter Ruck. Nicht einmal das Ko- 
stüm ans e inem schmutzig-rosafarbe- 
nen Tüß kann sie mehr haften. Leben 
beherrscht auf einmal die Bühne im 
R remer Concordia, die Johannes 
Schütz diesmal in ein grelles Billard- 
grün getaucht hat Das Spiel kann 
beginnen. Wie bei einem Tanzturnier 
formieren sich die elegant gelande- 
ten Paare zur Parade. 

Ab« Reinhild Hofßnann bleibt in 
ihrem neuen Tanzstück „Föhn“ nicht 
bei d« Aufblendung gesellschaftli- 
chen Glamours stehen. Ihre Protago- 
nistin Järvinen nimmt den 

roten Faden wieder auf, cter zurück 
ins Haus ihrer Träume, Halluzinatio- 
nen, Ängste führt Mit schlafwandle- 
rischer Sicherheit balanciert sie auf 
dem schmalen Grat zwischen Fiktion 
und Realität Schließlich verheddert, 
verwickelt sie sich gar in diesem 
Band d« Illusionen. Sie wird zur 
schönen- Gefangenen ihrer Vorstel- 
lung, sie stürzt verschnürt wie ein 
Geschenk, das sie den anderen 
mnfht, auf einem Pappkarton, den ihr 
3er Mann mit cter Billardqueue durch 
fas Fenster ihres Traumhauses 
reicht 

Neugierig öfihet sie das Paket 
Doch die Büchse d« Pandora enthalt 
nicht die Übel dieser Weit Es sind 
Sektenstrümpfe, die sie n a ch und 
nach aus d« Schachtel zieht: Utensi- 
lien ein« Verführung, die neue Ab- 
hängigkeiten schafft Denn die 
Strümpfe führen, miteinander ver- 
knotet, geradewegs wie eine Fang- 
leine zum Fenster, hinter dem, unbe- 
weglich und geheimnisvoll wie auf 
fern „Herbst“-Biid Reite Magrittes, 
3ie Männer stehen. 


An Magritte erinnert das neueste 
Tanztheater cter Reinhild Hoffmann 
imm« wied«. Gleich ihm stellt sie 
das namfich, was man für gewöhnlich 
als Wirklichkeit akzeptiert, in Frage. 
Die Bewußtsemsebenen verwischen 
rieh. Nie ist man sich als Zuschau« 
sich«, ob das Gesehene nun Wahr- 
heit od« nur Wunsch ist Das gefes- 
selte Mädchen beispielsweise windet 
sich, wie es scheint, lustvoll und lü- 
stern zugleich unter den Füßen cter 
Mann«. Ab« auf einmal verkehrt 
rieh dies« Akt d« Verführung in 
sem Gegenteil Unter den Tritten und 
Klammergriffen cter Partn« wirkt die 
Frau auf einmal wie vergewaltigt 

Od« in ein« anderen Szene. Da 
stellen sich die Mann«, von den 
Frauen dazu getrieben, zur Eierlauf- 
Konkurrenz. Imm« und imm« wie- 
der rennen sie bis zur Rampe. Knal- 
lend fallen die Kunstei« zu Boden . 
Plötzlich platzt ein echtes Ei aufs 
Parkett Etne Tänzerin fallt aus ihrer 
Rolle und beginnt hemmungslos zu 
lachen. Sie «leidet dafür strafende 
Gewalt d« anderen. Ja, ihre Erniedri- 
gung wird zuletzt so fördert, daß sie 
freiwillig die letzten Spuren ihres 
Fauxpas tilgt indem sie mit ihren 
Haaren das Eigelb verwischt 

Reinhild Hoffmann laßt Ha« Publi- 
kum absichtsvoll im unklaren, in ih- 
rem Stück beschreibt sie im Grunde 
Ausnahmen ».stände, Alpträume, Ag- 
gressionen, Abhängigkeiten, Ängste. 
Sie reiht ihre Musiktitel (Stücke von 
Christine Kubisch, Bachs Toccata in 
d« opulenten Orchesterbearbeitung 
Stokowskis, Schnabels „Atemzüge“. 
Rehlag nr und Miisirail n ummern) 
ebenso assoziativ wie ihre Tanzepiso- 
den. Eine Szene entwickelt sich aus 
cter anderen. Ab« die scheinbare Zu- 
fälligkeit ist kein Z ufall, mag auch 
der Abend nach eineinhalb Stunden 
etwas abrupt enden. 

HARTMUT REGITZ 


KULTURNOTIZEN 


iche Malerei soll erst-' 
großen Ausstellung ü» 
m für Ostasiatische 
März bis zum 19. Mai 

Ler New Jazz wird 
uf einem Festival m 
bis 27. Mai vorgestellt. 

der aus Hamburg ge- 

bewerb für das JMani- 
1 von der „Kinder- und 
esse“, die vom 28. 3.- 


ger Filmtest findet 
i statt Schwerpunkt 


in diesem Jahr „D« Stummfilm und 
die Musik“. 

Daniel Barenboim, seit 195 musi- 
kalisch« Direktor des Orchesters von 
Paris, bleibt bis August 1989 in sei- 
nem Amt 

' „Zeugen der fossilen Tierwelt“ 
heißt eine Ausstellung im Geolo- 
gisch-Paläontologischen Museum cter 
Universität Münster (bis 31. August). 

Herbert Wfesner, Müchener Litera- 
turkritiker, ist zum Leiter des Litera- 
turhauses Berlin gewählt worden, das 
198Ö seine Arbeit beginnen soll 


Duisburg. „Dänische Skulptur im 20. Jahrhundert“ 


Die Wikinger grüßen 


A n d« Wand lehnen drei Holzbret- 
ter, auf denen lauter - mehr od« 
wenig« benutzte - Taschentuch« 
befestigt sind. Daneben die Signatu- 
ren ihrer Spender. Ist das „Dänische 
Skulptur im 20. Jahrhundert“, wie 
d« Ausstellungstitel des Duisburg« 
Lehmbruck-Museums verkündet? In- 
ternationalistische Aktionskunst von 
zweifelhafter Delikatesse - muß man 
dazu regionale Ausschnitte in Augen- 
schein nehmen? Natürlich nicht; 
denn dieses W«k hat kein Däne an- 
geregt, sondern d« Hamburger Ar- 
thur Kopeke, d« allerdings seit 1953 
in Dänemark lebt 
Kopeke steht in gewiss« Weise je- 
doch für eine Grundtendenz däni- 
sch« Gegenwarts-Plastik: für das 
Schielen nach „draußen“, zu den gro- 
ßen Kunstzentren und -richtungen, 
wie das bei kleineren Ländern an der 
Peripherie nicht ungewöhnlich ist 
Nun wäre es freilich ungerecht, woll- 
te man die 57 Werke von 14 Künstlern 
in d« Duisburg« Ausstellung alle 
üb« den Leisten cter Epigonalität 
schlagen. Renate Heidt die für die 
Auswahl und Präsentation verant- 
wortlich ist hat den Anfang d« 30« 
Jahre - die Zeit da die dänische 
Skulptur Anschluß an moderne Ent 
Wicklungen suchte - und das Jahr 
1984 als Eckdaten für die Ausstellung 
gewählt 

Das hat Sinn. Um 1930 fanden zum 
Beispiel Konstruktivismus und Sur- 
realismus Eingang in die dänische 
Skulptur. Und seither ist d« Bezie- 
hungsstrom nach außen nicht mehr 
abgerissen. Ab« die Dänen, jeden- 
falls jene, die in_Duisburg zu sehen 
sind, haben die gängigen Richtungen 
nicht unbedingt nachgeahmt son- 
dern sie in Beziehung gesetzt zum 
»iyiwn Erlebnisklima, zu ei genen hi- 
storischen Voraussetzungen. 

Das war vielleicht am ausgeprägte- 
sten bei d« „Väter“ -Generation. 
Wenn Eidar Bille nach 1930 etwa kon- 
struktive Momente übernahm, dann 
vermenschlichte « sie nicht nur, son- 
dem gab ihnen auch eine archaische 
Würde; mit Runenzeichen versehen, 
stehen seine Figuren wie Denkmäler 
im Raum. Od« Sonja Feriov Manco- 
bs: surreale Masken, afrikanischer 
Provenienz, ab« in ihrer Expressivi- 
tät gebändigt zu spröder Unnahbar- 
keit Ihre Gericht« formen sich aus 
gegeneinand« gestellten - Rechtek- 
ken, die dann doch wieder an die 
Runen -Steinplastiken der Wiking« 
erinnern. 

Selbst Robert Jacobsen, der den 
Gegensatz von geformtem Volumen 
und ungegliedertem Raum aufgibt 
dafür flächige Metalle raumschaffend 
gegeneinanderstellt bildet letztlich 
doch wied« primitive Gestalten und 


Zeichen aus den technischen Details. 
Henry Heerup, ein« d« Begründ« 
d« modernen dänischen Plastik, läßt 
einerseits aus Naturgestein mensch- 
liche Merkzeichen wachsen, anderer- 
seits in seinen Assemblagen aus MüQ- 
stücken die Bekundung fügen, hi« 
habe sich intelligibler Formwille ge- 
gen die Leere gestemmt Asg« Jom, 
als Mater bekannter, spielt da eher 
mit dem Zufall: Das Material formt 
sich plötzlich zu Menschen, Tterköp- 
fen, Kreuzen. Ab« auch bei ihm: 
Merkzeichen, Signaturen. 

Das kippt bei den Jüngeren wie 
Kirsten Ortwed, Poul Gernes od« 
Bjcern Nogard, um ins bewußt Bana- 
lisierende: häßlich bemalte Kunst- 
harz-Stelen (Ortwed), monumentale 
Rundlinge aus alten Kteidungsstük- 
ken (Gernes) od« überemanderge- 
türmte Male, Säulen und Kronen (No- 
gard). Die verneinende Geste eines 
international gebrochenen Bewußt- 
seins richtet sich nicht ins Bezie- 
hungslose, sondern gegen die Urvä- 
ter. Die Wiking« lassen schon grü- 
ßen. (Bis 14. Aprü, ab 5. Mai in Flens- 
burg; Katalog 25 Mark) 

LOTHAR SCHMEDT-MÜHLI SCH 



„Tobacco": Elsanplastifc (1954) des 
DStwn Robort Jacobson 

FOTO; KATALOG 


Wird der Louvre vor der Verschandelung gerettet? 


Gymnastik mit Kometen 


D ie Front derer, die gegen die 
„Verschandelung“ des Louvre 
angehen, des gewiß majestätischsten, 
wenn auch unorganisiertesten unter 
Frankreichs großen Museen, wird 
breiter und tief«. Als Verschande- 
lung empfinden sie das Projekt 
„Grand Louvre“ des sozialistischen 
Kulturministers Jack Lang, d« dem 
Museum einen neuen zentralen Ein- 
gang im Innenhof des ehemaligen 
Königsschlosses, „Cours Napolöon“ 
genannt, verpassen will samt einer 
riesigen, gläsernen Pyramide dar- 
üb«. 

Gegenprojekte namhafter Archi- 
tekten aus dem In- und Ausland, Bür- 
gerinitiativen wie „SOS-Paris“ und 
Proteste aus allen fünf Erdteilen ge- 
sellen sich zu einem „Verein für die 
Erneuerung des Louvre“, den jetzt 
der frühere Kulturminister von Gis- 
card d’Estaing, Michel Guy, zusam- 
men mit Archäologen, Architekten 
und Konservatoren anderer Museen 
des Landes ins Leben gerufen hat 
Man gewinnt allmählich den Ein- 
druck, daß Jack Lang und sein chine- 
sisch« Architekt M.LM. Pei, Er- 
bau« der „National Gallery“ in Wa- 
shington, auf v«lorenem Posten 

käm p fen . 

Das „Unternehmen Neu« Ein- 
gang“ ist übrigens nur ein Teil des 
„Unternehmens Grand Louvre“. D« 
berühmte Bau soll bis Ende 1987 von 
jahrhundertealtem Staub gereinigt 
und in ein modernes, den großen na- 
tionalen und internationalen Publi- 
kumsströmen leichter zugängliches, 
gut überschaubares Ensemble ver- 
wandelt werden - und dagegen hat 
auch niemand etwas einzuwenden. 
Schon Giscard, ein Besessen« d« 
städtebaulichen Verwandlung d« 
Hauptstadt konzipierte die Idee. 

Präsident Mitterrand griff den Plan 
sofort nach seiner Wahl im Mai 1981 
aut so als wolle « sich mit ihm ein 
Denkmal setzen. Dies« Verdacht ist 
es denn auch, d« die Gegn« des 
Projekts hoffen läßt der ganze Spuk 
werde frühestens nach den Parla- 
mentswahlen von 1986 ein Ende ha- 
ben, dann nämlich, wenn der Staate- 
chef gezwungen sein könnte, einen 
Bürg«lichen zum Premierminister 
einer mehr konservativen Regierung 
zu machen. Chirac, der Bürgermei- 
ster der französischen Hauptstadt 
hatte dem Projekt übrigens schon 
sein Plazet gegeben, war ab« nach 
den massiven Protesten wied« um- 
geschwenkt 

Jack T.ang seinerseits ist nach wie 
vor mit Feuereifer da bei Schon Ende 
1981 hatte er aus mehreren Vorlagen 
die des Chinesen Pei herausgefischt 
und die Zustimmung des Staatschefs 
Ham eingehok. Heute wirft man den 


beiden vor, nie die Öffentlichkeit be- 
fragt geschweige denn die gemeinhin 
übliche Zeit für eine korrekte Aus- 
schreibung eingehalten zu haben. 

Auch wisse man erst heute - üb« 
drei Jahre nach der Annahme des 
Projekts im Elysee-Palast -, was das 
Ganze kosten solle, nämlich runde 
zwei Milliarden Franc. Eine Riesen- 
sunune. Ein glatter Skandal sei 
schließlich die Tatsache, daß von die- 
sem Betrag nur knapp zwei Prozent 
nämlich 38 Millionen, wirklich zur 
Verbesserung d« museologiscben 
Infrastruktur des Louvre ausgegeben 
weiden sollen, d« große Rest ab« 
„zur Errichtung eines zweifelhaften 
Denkmals“ („Le Figaro“). 

D« Hauptwiderstand indes richtet 
sich gegen die Gigantonomie, mit der 
man hier zu Werte gehen will, gegen 
die 30 Meter hohe Pyramide aus spie- 
gelfreiem, weißem Glas, welche den 
Haupteingang nach oben abschir- 
men, dem Sonnenlicht breiten Ein- 
tritt gewähren und cter „neo-klassizi- 
stischen Fassade des 19. Jahrhun- 
derts einen kecken Kontrapunkt auf- 
setzen“ soll (Projektleiter Emile Bia- 
rini). 

Die weltberühmte lineare Perspek- 
tive Carrousel-Obelisk-Arc-de-Tri- 
omphe, welche sich einem Betracht« 
mit dem Rücken zum Louvre bish« 
im Cours Napoleon bot, würde im 
Zuge des Pyramidenbaus durch eine 
1,20 Met« hohe, vter Hektar große 
Terrasse, die die unterirdischen Emp- 
fangsanlagen und Parkplätze für IQQ 
Busse und 600 Personenwagen ent- 
halten soll, abrupt unterbrochen wer- 
den. Auch dagegen formiert sich 
Zorn, wie auch gegen den Firlefanz 
mit Snackbars, Postkartenständen, 
Musikboxen, d« den Besuch« im 
neun Bieter tiefen unterirdischen Car- 
re künftig empfangt, wenn « die 400 
Meter von seinem Auto bis zum Ein- 
gang des Museums durchlaufen hat. 

„Die Pyramide ist eine orienta- 
lische Form, sie verträgt sich nicht 
mit der abendländischen Formtradi- 
tion des Westens“, sagt ein Ägypter. 
„Die Faulen werden in den Souvenir- 
läden hangen bleiben und gar nicht 
erst ins eigentliche Museum geraten“, 
warnt Marc Ambroise-Rendu, der 
Kritik« des „Monde“. Und ein alter 
Herr aus Riga in d« UdSSR schrieb 
an die Zeitung „Connaissance des 
Arts“ den resignierenden Satz: „Dem 
Schweif des Kometen des leidigen 
internationalen Modernismus ist es 
geglückt, den Louvre endlich zu strei- 
fen. Muß einem der großartigsten Mo- 
numente d« europäischen Zivilisa- 
tion wirklich ein Symbol d« Angst- 
kultur unseres 20. Jahrhunderts ein- 
gepflanzt werden?“ 

AUGUST GRAFKAGENECK 


JOURNAL 


Streik in der Scala: 

Keine „Zauberflöte“ 

AP. Mailand 
Durch den Streik von Musikern 
des Orchesters d« Mailänder Scala 
ist die Premiere d« Neuinszenie- 
rung der „Zauberflöte“ am Sonntag 
zum zweiten Mal ausgefallen. Am 
Freitag war die Aufführung der Mo- 
zart-Oper, die an der Scala seit 30 
Jahren nicht mehr zu sehen war, 
wegen des Arbeitskonflikts zu- 
nächst auf Sonntag verschoben 
worden. Die Streikaktion geht nach 
Info rmationen aus dem Opernhaus 

von Orchestennitgliedem aus, die 
gew«kschaftlich nicht organisiert 
sind und auf diese Weise ihre Forde- 
rungen für bessere Einzelverträge 
durchsetzen wollen. 

Aufbruch ins 
Industriezeitalter 

C.W. Augsburg 
Die Lebensv«hältnisse und die 
Arbeitswelt zwischen 1750 und 1850 
will die Ausstellung „Aufbruch ins 
Industriezeitalter“ anschaulich dar- 
stellen. Sie wird im Rahmen cter 
Veranstaltungen zum 2000jährigen 
Bestehen cter Stadt Augsburg am 
26. April in d« Kunsthalle eröffnet 
Gemeinsam mit einer weiteren Aus- 
stellung, „Leben und Arbeiten im 
Industriezeitalter, die vom 10. Mai 
an im Germanischen Nationalmu- 
seum in Nürnberg zu sehen sein 
wird, soll die Wirtschafts- und Sozi- 
algeschichte Bayerns von 1750 bis 
zur Gegenwart aufgearbeitet wer- 
den. Begleitet wird die Ausstellung 
von einem dreibändigen wissen- 
schaftlichen Katalog. 

Drei Fugen und 
vier Duette von Bach 

DW. Bad Wörrishofen 
Als kleine Besonderheit zum 
Bachjahr hat der Musikverlag HJL 
Grahl in Frankfurt am Main „Drei 
Fugen und vter Duette aus dem 
dritten Teü d« Clavter-Übung" von 
Johann Sebastian Bach in ein« 
Form herausgebracht wie das zur 
Bachzeit üblich war. Die Noten sind 
mit cter Hand gestochen, Noten- 
schlüssel und Musikzeichen ent- 
sprechen denen des 17. Jahrhun- 
derts. Das Heft kostet 9,80 Mark. 

Shakespeare-Kongreß 
1986 in Berlin 

dpa, Berlin 
D« 3. Internationale Shake- 
speare-Kongreß findet vom 1. bis 6. 
April 1986 in B«lin statt Das The- 
ma des Kongresses, zu dem etwa 
600 Teilnehmer erwartet werden, 
lautet diesmal „Images of Shake- 
speare“. Veranstaltet wird die Ta- 
gung von cter Dachorganisation al- 
ler in den einzelnen Ländern beste- 
henden nationalen Shakespeare- 
Gesellschaften, cter International 
Shakespeare Association mit Sitz in 
Stratford-upon-Avon. 

Morrissey dreht 
Beethoven-Film 

Reg. Wien 

„Beethovens Neffe“ wird der 
lim heißen, den augenblicklich 
Paul Morrissey („Flesh“, „Trash“) 
nach einem Drehbuch von Matthieu 
Carrtere in Wien dreht Grundlage 
des Films, d« nach dem Willen des 
Regisseurs keine „Amadeus“-Asso- 
Nationen hervorrufen soll, ist d« 
Roman „Beethoven und sein Neffe“ 
von Luigi Magnani, in dem die ei- 
genartige Leidenschaft des Kompo- 
nisten für seinen Neffen Karl nach- 
gezeichnet wird. Den Beethoven 
verkörpert Theater- und Femseh- 
sc hauspiel« Wolfgang Reichmann, 
den Neffen Dietmar Prinz (ein Me- 
dizinstudent den Morrissey auf der 
Straße in Wien kennengelemt hat). 

Spanischer Verlag 
stiftet Literaturpreise 

dpa, München/Barcelona 
Der Spani« Angel Garcia Roldan 
wurde mit seinem Roman „Las Cor- 
tes de Coguaya“ (Die Herren von 
Coguaya) erster Preisträg« der 
vom spanischen Verlag Plaza y Ja- 
nea vergebenen Literaturauszeich- 
nung. Den zweiten Preis erhielt d« 
Spanier German Sanchez Espeso 
für den Roman „En las Alas de las 
Mariposas“ (Auf den Flügeln cter 
Schmetterlinge). Diese Preise (rund 
90 000 Mark) stiftete cter Verlag zu 
seinem 25jährigen Bestehen. 

Retrospektive des Werks 
von Maria Lassnig 

DW. Düsseldorf 
Nach dem Start in Wien ist die 
erste große Retrospektive der öster- 
reichischen Malerin Maria Lassnig 
(65) nun im Kunstmuseum Düssel- 
dorf zu sehen. Nach surrealisti- 
schen und informellen Anfängen in 
den 50« Jahren hat die Künstlerin 
üb« den Umweg cter „Strichbild«“ 
zu ein« neuen Gegenständlichkeit 
zurückgefunden. Dabei spielt ein 
Thema - bis auf den heutigen Tag - 
eine dominierende Rolle: das 
Selbstporträt Körperhafte Figura- 
tion, Symbolsprache und expressi- 
ve Farben, schon in den 60er Jahren 
vorgebildet, haben einen wesentli- 
chen Einfluß auf die junge Genera- 
tion der österreichischen Neuen 
Wilden ausgeübt (Bis 21. April, da- 
nach: Nürnberg und Ktegenfurt; 
Kat 35 Mark). 




AUS ALLER ® WELT 


DIE WELT - Nr. 66 ■ Dienstag. 19- MSäjjgff 


Warum wurde 
der nette Junge 
zum Mörder? 


Das Feuer am Ende der Welt bedroht einmaliges Naturparadies der Menschheit / Galapagos-Inseln zum Notstandsgebiet erklärt 


DIRK HENTSCHEL, Flensburg 

Einen solchen Fall hat es vom Mo- 
tiv her in der Kriminalgeschichte der 
Bundesrepublik noch nie gegeben. 
Weil er glaubte, sich mit der unheim- 
lichen Infektionskrankheit Aids infi- 
ziert und seine ganze Familie ange- 
steckt zu haben, hat der Medizinstu- 
dent Frank H. (26) in seinem Eltern- 
haus in Flensburg ein grauenvolles 
Blutbad angerichtet Mit einem 600 
Gramm schweren stumpfen Hammer 
(Fäustel) tötete er durch mehrere 
Schläge seine Mutter Hildegard (51) 
und seinen Bruder Dirk (21). Der Va- 
ter Karl EL (54) erlitt schwere Kopf- 
verletzungen. 

Die entsetzliche Familien tragödie 
wurde am letzten Donnerstagmorgen 
bekannt Vergeblich hatte der Stu- 
dent nach der Tat durch Tabletten 
und zahlreiche Messerstiche ver- 
sucht sich das Leben zu nehmen. Mit 
den Worten: „Bei uns ist etwas 
Schreckliches passiert, schicken Sie 
sofort einen Notarztwagen und auch 
die Mordkommission“, hatte er selbst 
bei der Feuerwehr angerufen. 


Aids-Erkrankung nur 
eine Schutzbehauptung? 


Drama im gepflegten 
Reihenhaus nebenan 


D ie Regierung 
Ecuardorsnef 
jetzt Ar die mehr 
als 30 Inseln des 

den Notstand aus: 

In dem einzigartigen 
Naturreservat mit 
urtümlichen Tier- 
und Pflanze narren 
wütet seit Ende Februar 
eine Feuersbnmst. 

Rund 20 000 Hektar 
des Archipels wurden 
ein Raub der Flammen. 
Besonders bedroht 
ist ein Gebiet, in dem 
der größte Bestand 
an RiesenschiJdkiöten 


Nach seiner Festnahme und Unter- 
bringung im rjnrfpBhranlrpnha iis 
Neustadt (Lübecker Bucht) gab der 
„völlig verwirrte und unter Schock 
stehende“ Student, der in den Seme- 
sterferien seine Eltern besucht hatte, 
in einer ersten Vernehmung zu Proto- 
koll, daß er befürchtete, an Aids er- 
krankt zu sein. „Ich batte große 
Angst, daß ich auch meine Familie 
bereits angesteckt habe. Dieses Ge- 
fühl konnte ich nicht länger ertragen. 
Deshalb habe ich es getan.“ 

Ob Frank H. tatsächlich Aids-infi- 
ziert ist oder ob er unter psychopathi- 
schen Wahnvorstellungen litt und das 
Motiv nur als Schutzbehauptung 
wählte, muß nun durch medizinische 
Untersuchungen festgestellt werden. 
„Konkret haben wir dazu vier Tage 
nach der Tat überhaupt noch keine 
wesentlichen Erkenntnisse und Hin- 
weise gewinnen können. Die Ermitt- 
lungen sind ohnehin äußerst schwie- 
rig, weil Frank H. keinerlei Aussagen 
mehr gemacht hat und im Landes- 
krankenhaus mit keinem Menschen 
spricht“, sagte ein Sprecher der 
Flensburger Mordkommission. Dafür 
wurde inzwischen „zweifelsfrei und 
absolut gesichert“ ermittelt, daß der 
Student keinerlei Kontakte zu Homo- 
sexuellen hatte, die besonders Aids- 
gefahrdet sind. Die Kripo: „Er hat 
eine feste Freundin, die wir in den 
nächsten Tagen vernehmen werden. 
Danach erhoffen wir uns mehr Auf- 
schluß über seine Persönlichkeit, 
Neigungen, Interessen und sein Um- 
feld zu gewinnen." 


registriert wurde (Foto, 
Camera Press). 
Experten befürchten, 
daß das „Erbe der 
Menschheit 4 * völlig 
zerstört wird, wenn 
nicht schnell 
ausländische Hilfe 
eintrifft. 



Die Verblüffung oder Das Paradies im Pazifik 


E in Paradies, vielleicht das letzte 
dieser Welt Ein Paradies, in 
dem der Mensch nur Zaungast 
ist und nicht länger als ein paar Stun- 
den auf abgemessenen Wegen wan- 
deln darf Sechs Dollar kostet der 
Eintritt zu einem Freiluftmuseum, in 
dem die Zeit seit Jahmüllionen ste- 
hengeblieben zu sein scheint Vor 
mehr als 25 Jahren erklärten Ecuador 
und die Unesco die Galapagos-Inseln 
zu einem einzigen (und einzigartigen) 
Natur- und Nationalpark. Ein Para- 
dies, weil der Mensch dafür nur be- 
grenzt Zugang hat? 

Zur Zeit hat die Regierung in Quito 
einen Reisestop für Flugtouristen an- 
geordnet; lediglich zwei Kreuzfahrt- 


schiffe dürfen mit ihren Passagieren 
noch Inselrundreisen unternehmen. 
Ein Landgang per Schlauchboot 
nicht ohne Strapazen. An Land ist das 
freie Schalten und Walten verpönt 
Jeder Schritt wird vorgeschrieben; 
der von Holzpflöcken mar kierte 
Rundweg darf nicht verlassen wer- 
den. Abfelle müssen in die mitgeführ- 
ten Plastiktüten gefüllt werden. 

Dafür ist der Eindruck ringsherum 
überwältigend. Träumt man? Ist eine 
solche Arglosigkeit der Tiere nicht 
doch ein Trugschluß? Kann es denn 
etwas anderes sein? Eine Verdrehung 
der Werte: keine verängstigte Tier- 
welt eher verängstigte Menschen, 
fest geschockt durch die Zutraulich- 


keit der Tiere: neugierige Seeiöwen- 
BuUen in ein. zwei Meter Entfernung, 
Riesenschfldkröten, Echsen, Dar- 
win-Finken. Man könnte die Hand da- 
nach ausstrecken. Eine Herde, am 
Strand dösend, nimmt keine Notiz. 
Jungtiere posieren wie auf Bestellung 
für die Erinnerungsfoto s. Kein Her, 
ob flugunfähiger Kormoran oder Le- 
guan, ob Galapagos-Fink oder Fri- 
gattvogel, sieht in dem Tagesgast den 
„Feind“. Verblüffend, komisch, un- 
vergeßlich . ■ ■ 

Badende Touristen werden von 
Seelöwen begleitet, zum Mitspielen 
animiert Indessen haben Blaufuß- 
tölpel, Gabelschwanzmöwen und 
Braunpelikane die abgelegte Garde- 


robe inspiziert durcheinanderge- 
bracht 

ln der Gezeitenzone, buchstäblich 
hautnah neben dem vorgeschriebe- 
nen Weg, liegen Meerechsen in der 
Sonne, streiten sich um Liegeplätze 
und Weibchen. Diese Echsen erin- 
nern an bizarre Gestalten der Urzeit- 
Fauna, tragen weiter zur Verwirrung 
bet erinnern nicht - sind ja bizarre 
Gestalten der Vergangenheit 

Die einzige Plage auf den Inseln 
sind ehemals ausgesetzte Ziegen und 
WildeseL Nur sie werden gejagt Die 
ursprüngliche Tierwelt soll erhalten 
werden. Wenn es denn nach diesem 
Feuer überhaupt noch möglich ist 
HEINZ KLUGE-LÜBKE 



Caroline rief, Karl kam leute heute ] „Beträchtliche Unruhe“ 


Frank H. studierte im vierten Se- 
mester Medizin an der Freien Univer- 
sität in Berlin. Er galt als fleißig, intel- 
ligent und zuverlässig. Eine Nachba- 
rin, die die ganze Familie gut kannte: 
„Er war ein richtig netter, freundli- 
cher und immer höflicher großer Jun- 
ge. Das Verhältnis zu seinen Eltern 
und seinem Bruder war allerbestere. 
In dieser Familie war wirklich alles so 
harmonisch, wie es besser eigentlich 
gar nicht sein konnte.“ Nun sind Ver- 
wandte, Freunde und Nachbarn be- 
stürzt über die unfaßbare Gewalttat, 
die sich in dem gepflegten Reihen- 
haus ereignete. „Da muß sich etwas 
aufgestaut und entladen haben, von 
dem keiner etwas geahnt hat* 

Dem Vater Karl H., der die Ham- 
merschläge überlebte, geht es nach 
Auskunft der Polizei „spürbar bes- 
ser“. Doch was müssen das für see- 
lische Qualen sein, die der 54jährige 
nun durchmacht? Denn für das grau- 
sige Geschehen, das seine Familie so 
jäh zerstörte, wird er wohl nie eine 
Erklärung finden. 


SAD, Monte Carlo 

Als eine Reminiszenz an das 18. 
Jahrhundert unverkennbar ä la Mo- 
zart kann die jüngste Chanel-Kollek- 
tion beschrieben werden. Und so be- 
zeichne te sie ihr „Erfinder“, der Ham- 
burger Modeschöpfer Karl Lagerfeld: 
„Sie ist eine moderne Version des 18. 
Jahrhunderts.“ Sein Debüt gab er am 
Wochenende an der palmengesaum- 
ten CÖted'Azur. Denn zum ersten Mal 
in der Geschichte des Hauses Chanel 
wurde eine Kollektion nicht in Paris 
gezeigt Lagerfeld folgte, wie er sagte, 
dem Ruf von Prinzessin Caroline. 

„Schließlich bin ich ihr Untertan“, 
meinte der Mode- 
zar, der seit zwei 
Jahren ein Domi- 
zil im Füstentum 
besitzt Er zeigte 
die 105 Modelle 
während eines Ga- 
la-Diners im 
Sporting-Club, der 
noch ganz in Rot 
gehalten war. Kurz 
zuvor tanzten in 
ihm die Gäste des 
„Bai de la Rose“. 

Etwa 800 er- 
lauchte Namen 
aus Monaco, 

Frankreich, Italien 
und den USA wur- 
den auf der Veran- 
staltung regi- Schönheit Geis 
Strien. Für 200 und Karl Logori 


Mark konnten sie sich bei Pommery 
Brut Lachs, roten und schwarzem 
Kaviar und anderen Köstlichkeiten 
die neue Kollektion ansehen. 


Chaotisch 


Ölinseln im Ekofisk teilweise ohne Versicherungsschutz 


SAD, London 


Caroline in schwarzer Taftrobe mit 
weißem Oberteil und Schleife, das 
ganze ein Chanel-Modell, erschien in 
Begleitung von Ehemann Stefano 
Casiraghi Der Modezar trug zu sei- 
nem Markenzeichen, dem unver- 
kennbaren (Mozart) Zopf, einen 
Smoking im Look der 20er Jahre. 
Fürst Rainier und Prinz Albert von 
Monaco hatten wegen des Todes von 
John B. Kelly, dem Bruder von Für- 
stin Gracia, abgesagt 



V*' A 


Schönheit Geist und Eleganz.’ Caroline von Monaco 
und Karl Lagerfeld fotoiafp 


Schon jetzt zeichnet sich ab, daß 
die Dreharbeiten chaotisch verlau- 
fen werden, denn der Maestro än- 
dert ständig das Skript So wird vor 
der Kamera das gesprochen, was 
Federico Fellini (65) extemporiert 
Wie alle Filme des genialen Italie- 
ners soll auch der jüngste wieder 
einiges kosten. Er ist auf 15 Millio- 
nen Mark veranschlagt und dreht 
sich um ein gealtertes Tanzpaar, das 
sich aus Reklamegrunden die Vor- 
namen von Ginger Rogers und 
Fred Astaire zugelegt hat „Ginger 
und Fred“ soll die komisch-melan- 
cholische Persiflage heißen, mit der 
Fellini die pathetische Geschichte 
von zwei Schauspielern erzählen 
wüL Bei den Dreharbeiten herrscht 
eine erinnenwgsträchtige Stim- 
mung. Denn vor zwanzig Jahren 
drehte Fellini den letzten Rim mit 
seiner Frau Guilietta Masina, die 
die weibliche Hauptrolle sptelen 
wird. Daß sie überhaupt keine Ähn- 
lichkeit mit Ginger Rogers hat, stört 
weiter nicht Erinnerungen werden 
auch um den zweiten Star des 
Werks. Marcello Mastroianni (60), 
wach, dessen große Filmkarriere 
1959 mit dem Felüni-Rlm „Dolce 
Vita“ begann. Er muß für den Elim 
allerdings fünf Kilo abnehmen und 
sich die Haare färben lassen. 


Die Londoner Versicherer von 
„Phillips Petroleum“ haben auf d as 
Absinken des Meeresbodens (WELT 
v. 20. 12. 1284) in der Nordsee reagiert 
und werden sieben der 20 Ölinseln, 
die das Unternehmen im Ekofisk- 
Feld (norwegischer Teil der Nordsee) 
betreibt künftig nur noch einge- 
schränkten Versicherungsschutz ge- 
währen. Damit best ätigte n drei Mo- 
nate, nachdem die WELT als erste 
deutsche Zeitung über das drama- 
tische Ab sinken des Meeresbodens 
berichtet hatte, die Londoner Versi- 
cherungen den seinerzeit von allen 
Beteiligten skeptisch aufjgenomme- 
nen Bericht 


Skandinavien, Großbritannien und 
den Vereinigten Staaten) einstimmig, 
für die unteren Decks von sieben Öl- 
inseln den bisher gewährten Versi- 
cherungsschutz gegen Seeschlag zu 
entziehen. Sollte also eines dieser Un- 
terdecks in Zukunft von Wellen be- 
schädigt werden, ginge dies aus- 
schließlich zu Lasten von „Phillips“. 


Die Entscheidung hat unter den 
Arbeitern der betreffenden Ölinseln 
„beträchtliche Unruhe“ ausgelöst, 
berichtet das Londoner Schiffahrts- 
und Versicherungs-Fachblatt 
„Lloyd's List“. Die Ekofisk-Betreiber 
beruhigen jedoch, daß die Plattfor- 
men nach wie vor strukturell sicher 
seien. 


Tests der Klassifikationsgesell- 
schaft „Det Norske Veritas" haben 
erwiesen, daß der Meeresboden in be- 
stimmten Teilen des Ekofisk-Ffeldes 
in den vergangenen zehn Jahren um 
mehr als zwei Meter abgesunken ist. 
Es ist das Ausmaß eines an sich nicht 
ungewöhnlichen Phänomens, das 
den Fachleuten Kopfzerbrechen be- 
reitet: Ein Absinken um weitere zwei 
Meter würde manche der Bohr- und 
Förder-Plattformen strukturell ge- 
fährden - die für den Fäll eines 
schweren Sturms „eingebaute“ Si- 
cherheitsmarge wäre dann zu gering. 

Doch schon jetzt beschlossen die 
„Phillips“-Versicherer (am London«: 
Markt handelnde Assekuranzen aus 


Welche Anforderungen an Stabili- 
tät und Sicherheit der gigantischen 
Ölplattformen zu stellen sind - und 
zwar unabhängig vom Absinken des 
Meeresbodens - beweist ein Orkan 
vom Dezember 1979. Am Nikolaustag 
jenes Jahres türmte der Sturm eine in 
diesem Teil der Nordsee für unmög- 
lich gehaltene Riesenwoge von 29 Me- 
ter Hohe auf. Obwohl dieser Wasser- 
berg, der voll gegen den Unterteil des 
26 Meter über dem Wasserspiegel be- 
findlichen Deckhauses der „Statfjord 
A“ knallte, keinen sichtbaren Scha- 
den anrichtete, bewiesen Feinmes- 
sungen jedoch, daß die ganze Platt- 
form noch drei Stunden nach dem 
Schlag vibrierte. 


wetter: Verbreitet Schneefaii 1 Für 50 Kopeken in den Moskauer Modehimmel 



Vorhersage für Dienstag : 

Im Osten und Süden Deutschlands 
überwiegend stark bewölkt bis be- 
deckt und verbreitet Schneefaii Im 
Westen und Norden anfangs wolkig 
mit Aufheiterungen, im Tagcsvcrlauf 

auch hier Bewölkungsverdicntung und 

von Ost nach West fortschreitender 
Schneefall Im westlichen Rheinland 
niedersc h la g s fr ei, TageshÖchsttempe 
rat wen null bis plus 3, nachts null Dis 
minus 5 Grad 


Wettere Aussichten: 

Für die Jahreszeit zu kalt 


R.-M. BORNGÄSSER. Moskau 
Weiß, mit Stukkaturen verziert, 
sind die Säulen auf dem Laufsteg, um 
die sie sich graziös drehen und wen- 
den. Sie heißen Natascha oder Tanja, 
tragen modische Ponyfransen oder 
elegante Hochfrisuren, sind rank und 
sportiv, zeigen gekonnt ihre Beine, 
schwenken ihre Hüften und schauen 
genauso blasiert wie ihre Kollegin ne n 
in Rom und Paris: die Moskauer Man- 


schei dener Mittelstand. Aus den Ein- 
kaufsbeuteln kramen sie Papier und 
Bleistift, zeichnen die Modelle auf; 
um dann daheim selbst zu Nadel und 
Faden zu greif«!. 


Temperaturen am Montag , 13 Uhr: 


m 


Berlin 

Bonn 

Dresden 


Kairo 

Kopenh. 


Las Palmas 18° 


Frankfurt 

Hamburg 

Ust/Sylt 

München 

Stuttgart 

Algier 


Amsterdam 4" 


■ • 


*4o vTura 


Barcelona 12® 


om—» Wb UtaiMa.WsSnria&U'C. •&•*«.**■ 
■ Ntf* 'Spntapi *** ***** 

Gdw Qglkfliii ESStnet Olfcoi jufaflgnB 

iHip*- wd*w*5**- wheaa =>■»»■ ■*“ 


Brüssel 

Budapest 

Bukarest 

Helsinki 

Istanbul 


London 5“ 

Madrid 12" 

Mailand 5* 

Mallorca 11“ 

Moskau 1“ 

Nizza 11° 

Oslo 1* 

Paris 4“ 

Prag 0* 

Rom I® 

Stockholm -3° 

Tel Aviv 24“ 

Tunis 11“ 

Wien 3* 

Zürich -1“ 


Um iMHpadnMlndM ftOOfeOJ5ftnV 


Sonnenaufgang“ am Mittwoch : 6.25 
Uhr. Untergang: 1835 Uhr; Mondaaf- 
ganr 8.37 Uhr, Untergang: 17.25 Uhr 
•in MEZ, zentraler Ort Kassel 


nequms. 

Nachmittags um vier Uhr, mitten 
in der Woche, Fiühjahrsmndenschau 
im Haus der Mode am Kus n ez k ij 
Most 14 in Moskau. Draußen schie- 
ben sich die Menschen durch knö- 
cheltiefen Pappschnee, ratschen über 
vereiste Pflaster. Drinnen, im alten 
Kaufmannspalais, wo bereits zur Zeit 
der Zaren die Damen der Moskauer 
Gesellschaft ihre Kleider rinkauften, 
herrscht trockene Heizu n gslüft. 
Dichtgedrängt sitzen die Moskowite- 
rinnen. 50 Kopeken (etwa 1JI0 Mark) 
kostet der Eintritt in diesen „Mode- 
himmel“. Natürlich bietet diese „Se- 
ance“, so das russische Wort, nicht 
gerade das Bild wie auf einem Mode* 
Treffen in westeuropäischen Me- 
tropolen. Die Besucherinnen sind 
Hausfrauen oder Studentinnen. Be- 


Sechzig Modeschöpfer zeigen hier 
im Allunionshaus ihre Kreationen für 
die kommende Saison. 90 Prozent der 
Modelle gehen in Serie. Die Lichter 
der Kronleuchter flammen auf; eine 
ältliche Dame greift zum Mikrophon: 
„Das Wichtigste an der Mode ist das 
Gefühl des Komforts, der Gemüt- 
lichkeit und der Schönheit“ Die 
Mannequins zeigen zuerst Damen- 
mäntel für das Frühjahr in hellen Far- 
ben - Grau, Blau, Beige - mit Leder- 
applikationen. Auch die breite Schul- 
termode ist bis nach Moskau vorge- 
drungen. Um nicht Enttäuschung im 
Publikum aufkommen zu lassen- zu 
sehr kontrastieren die superschlan- 
ken Vorführdamen zu den überwie- 
gend starken Figuren im Publikum-, 
tritt immer wieder eine Vollschlanke 
auf. „Das Modell für die reifere, üppi- 
gere Dame“, tönt es taktvoll übers 
Mikrophon. Die Korpulente trägt 
Klassisches. Applaus beim brav blau- 
weiß Gepunkteten. Blauweiße Kom- 
binationen scheinen überhaupt der 
Renner zu werden. Blaue Blusen mit 


eng«!, keck geschlitzten Röcken. Da- 
zu tragen die Mannequins freche Ca- 
notiers mit flatternden Bändern. Wa- 
denlang lautet auch hier das modi- 
sche Diktat „Dadurch werden wir 
Frauen älter, aber eleganter“, be- 
schwichtigt die Ansagerin skeptische 
Mienen der Zuschauerinnen. „Über 
sieben Brücken muß du gehn“, 
klingt s jetzt vom Tonband. Kleider, 
Kostüme und Mäntel rauschen vor- 
bei Eine bunte Schau, glrichzgitig 
ein melancholischer Kontrast zu den 
hmigharlrenpn Pullovern, Röcken 
und Kleidern im Publikum. Dazwi- 
schen zwitschert die Dame am Mikro- 
phon forciert- heiter. „Jede Frau hat 
bei der Mode immer zwei Verbündete 
- ihr Gefühl und den Spiegel“ - Er- 
zwungene Heiterkeit breitet sich aus. 

Die Hitze im Saal wird stärker, die 
letzten Pelzkappen fallen, ramponier- 
te Frisuren tauchen auf, Neben den 
klassischen Farben Blau tmrf Weiß 
wird zartes Rosa, Himmelblau und 
kräftiges Rot vorgeschlagen. Som- 
merkleider, Bürokleider, Nachmit- 
tagskleider spazieren vorbei Keine 
tiefen Ausschnitte, nie ärmellos, nur 
die hohen Rockschlitze verraten eine 
Spur von Verruchtheit 

Wichtige Accessoires sind breite 


Ledergürtel und hautfarbene 
Strümpfe. Dann taucht sogar ein 
Dressman auf Der „Mann im grauen 
Flanell“: „in“ ist darüber hinaus auch 
der „Zweireiher“. Jetzt im Frühling, 
trägt der elegante Moskowiter lässig 
den Trenchcoat Nur, wer tut das? 


Den Abschluß dieser Schau bilden 
die Brautkleider, „die sich gern zum 
Abendkleid einfarben lassen“. Mal 
schimmern durchbrochene Blütenap- 
plikationen auf, mal taucht eine lange 
Knopfleiste im Rücken aut Die Mu- 
sik wird feierlich . . . 


Niemand erwartet hier wie in Paris 
oder Rom, daß jetzt jemand seine Be- 
stellung aufgibt Das bescheidene 
Ziel des Modehauses ist vielmehr, 
„den Geschmack der Frauen zu erzie- 
hen“ und ihnen durch Verkauf der 
entsprechenden Schnittmuster die 
Anfertigung der Modelle zu ermögli- 
chen. Doch auch diese sparsamen 
Mode-Träume werden schiteil unter- 
brochen. Schon im gegenüberliegen- 
den Stoffgeschäft werden alle modi- 
schen Ambitionen von der rauhen so- 
wjetischen Wirklichkeit eingeholL Zu 
kaufen gibt es nur kanariengelbe und 
knallgrüne Synthetiks - Färben, die 
doch in der kommenden Saison gar 
nicht modisch sind. 


Der Winter macht 
nochmal Ernst: 
Bayern im Schnee 

J dpa, Hamburg 

Nach dem Kalender ist seine Zeh 
eigentlich rum, doch zwei Tä®e. vor 
Toresschluß“ macht er tochefeM 
tost: Der Süden der Burafcwepu- 
blik Deutschland steckt wieder mrt- 
tea im tiefsten Winter. Anhaltende 
heftige SchneeffiUe ließen gestern «n 
riesiges Gebiet, das «dl von Ost- 
frankreich bis nach Österreich 0 - 
streckt, unter einer dichten Schnee- 
decke versinken. In Bayern fielen in 
wenigen Stunden bis zu 30 Zentime- 
ter, in Baden-Württemberg bis m 
gehn Zentimeter und in den Alpen 
sogar 70 Zentimet» Neuschnee. Das 
„Weiß in Massen" sorgte für chao- 
tische Verkehrsverhältnisse. Drei To- 
te und zwei Schwerverletzte forderte 
ein ' Unglück im Kreis Calw, als ein 
Schulbus auf schneeglatter Fahrbahn 
in Schleudern kam und eine zehn Me- 
ta tiefe Böschung hinabstürzte. Im 
Rhein-Main-Gebiet kam esauf verei- 
sten Fahrbahnen zu langen Staus und 
Unfällen. Auch in Italien schneite es. 
Der Papst mußte seine eintägige Ra- 
se in die Abruzzen absagen. ln den 
bergigen Gegenden der Apennin-Re- 
gion lag mehr als ein Meter Schnee^. 


Bundesweiter Probealarm 
- AP, Beim 
Die rund 68 000 Wamsirenen des. 
Zivitschutaes werden heute wieder 
beiden. Der zentral ausgelöste Probe- 
alarm beginnt um 1(L05 mit einem 
gleic hbleibenden einminütigen Dau- 
erten, der „Entwarnung“. Um 10.09 
wird das Signal für das Einschalten 
von Rundfunkgeräten als auf- und 
abschwellender Heulten gegeben, um 
10.13 folgt dann erneut die „Entwar- 
nung“. Anschließend können die Ge- 
meinden zwischen 10.15 und 10.20 
Uhr ihre eigenen Sirenen für regional 
begrenzte Alarme erproben. 


Falsch beraten: Zahlen 

rtr, Karlsruhe 
Rechtsanwälte sind nach ein« 1 jetzt 
veröffentlichten Entscheidung des 
Bundesgerichtshofes {BGH} zur Zah- 
lung von Schadenersatz verpflichtet, 
wenn sie es versäumen, vor Beratung 
eines Mandan ten den zugrundelie- 
genden Sachverhalt genau zu klären 
(AZ: IV ZR 65/83). Zwar könne der 
Anwalt grundsätzlich auf die Rich- 
tigkeit der Information durch seinen 
Mandanten vertrauen, doch ist er zur 
korrekten rechtlichen Beurteilung 
der Information verpflichtet Dem 
Urteil liegt ein Fall zugrunde, in dem 
der Käufer ein« Eigentumswohnung 
durch die fehlerhafte Beratung seines 
Rechtsanwalts einen Schaden von 
rund 75 000 Marte hatte. - 


Navigationssystem für Lkw 

dpa/VWD, Tokio 
Den Weg durch das Labyrinth der 
meist namenlosen Straßen in japani- 
schen Städten soll jetzt ein Naviga- 
tionssystem für Lieferwagen bah n e n . 
Auf einem Femsehschirm kann der 
Fahrer ablesen, wo er sich befindet 
D« japanische Autokonzem Nissan 
tor Co. hat das System entwickelt 
und stellt es auf der Technologie- Aus- 
stellung „Expo 85“ vor. 


Flugzeugabsturz: Vier Tote 

AP,Obenibmff 
Vier Menschen kamen am Sonntag 
abend in der Nähe von Oberoburg in 
Unterfranken ums Leben, als ein 
zweimotoriges Flugzeug vom Typ 
„Cessna 414“ abstürzte. Die Maschine 
war in Leeds in England gestartet 
und befand sich auf dem Weg nach 
Nürnberg. Die Polizei vermutet, daß 
sie wegen eines technischen Defekts 
ins Trudeln feam und eine Stark- 
stromleitung streifte. Die Leichen 
sind noch nicht identifiziert. 


Zwei Frauen erschossen 


dpa, Rfissebhcfan/DanniUilt 
Die Leichen von zwei Frauen im 
Alter von 26 und 29 Jahren aus Rüs- 
selsheim und Darmstadt hat ein Last- 
wagenfahrer am Sonntag auf einem 
Autobahnpaikplatz in der Nähe von 
Rüsselsheim gefunden. Beide Frauen 
waren auf dem Parkplatz mit ein« 
Pistole «schossen worden. Ihre Dei- 
chen lagen in einem Pkw, mit dem sie 
in der Nacht von Rüsselsheim zu ei- 
ner Diskothek am Rhem-Main-Flug- 
hflfen fahr en wollten. 


Auf Eisscholle gefangen 

AFP, Warschau 

Mit dem Schrecken davon kamen 
43 polnische Angler, die am Sonntag 
in der Odor-Mündung auf rinar Eis- 
scholle festsaßen. Die Scholle hatte 
sich plötzlich vom Ufer gelöst und zu 
begann zu schmelzen. Mehrere Schif- 
fe und Hubschraub« beteiligten sich 

an Her d ramatischen Rp tfaing^ ktion. 


Unterwasser-Rekord 

AFP, Brüssel 
Der 29jährige Brüsseler Feuer- 
wehrmann Mfchd Kindermans stellte 
einen Zeitrekord auf: 105 Stunden, 14 
Minuten iind. S9 Sekunden blieb er 
unter Wasser. Sein Wunsch nach ei- 
ner Portion Pommesfrites nach dem 
fünftägigen Experiment wurde aller- 
dings nicht, erfüllt Der Arzt geneh- 
migte ihm nur Pürree. 


ZU GUTER LETZT 


■^n 




: JXe FDP als Parteider Aufsteiger. 

Besser Ki& in derTasche als Sand im . 

Getriebe“ - Überschrift derFrankftir- 

ter Allgemeinen z^rhing _ • V**>'